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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1896
- Sprache
- Deutsch
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3946 Nichtamtlicher Teil. ^ 152, 3. Juli 1896. sondern auch im Namen des ganzen Vereins den besten Dank zu sagen. Die Aussichten für die nächste Zukunst können nicht als rosig bezeichnet werden. Noch immer läßt die Kaufkraft des Publikums sehr viel zu wünschen übrig, worauf die zerklüfteten politischen Verhältnisse großen Einfluß haben: zudem steht die Steuerreform vor der Thür, die uns wahrscheinlich, zu den vielen schon vorhan denen, neue Lasten aufhalsen wird, ohne daß Erleichterungen auf anderer Seite, wie Wegfall des Fakturen- und Zeitungsstempels, Stempelung der Bestellscheine bei Ratengeschäften, Nichtbesteuerung von Fachzeitschriften, die kein Erträgnis abwerfen rc. rc., in Aus sicht stünden. Lassen Sie uns trotzdem unverzagt in unserem, wenn auch mühevollen, doch schönen uud uns liebgewordenen Berufe mit aller Kraft fortwirkenl — Der Vorsitzende fragt, ob jemand zum Geschäftsberichte das Wort wünsche. Herr vr. M. Breitenstein erklärt, diesen Anlaß benutzen zu wollen, um einige Wünsche und Beschwerden freimütig zum Ausdruck zu bringen. Er beschwert sich zunächst darüber, daß der Centralausschuß den Lokalverbänden nicht genügende Aufmerksamkeit schenke; die Vertreter der Lokalverbände, zu welchen auch die »Vereinigung der Antiquariatsbuchhändler in Wien« zähle, würden nicht einmal zu den statutenmäßig vorgeschriebenen Zusammenkünften eingeladen. Auch seien die Wünsche der Lokalverbände im Laufe des Jahres zu wenig beachtet worden; dies gelte insbesondere in der Schul bücherfrage. Redner weist in dieser Richtung darauf hin, daß die Vereinigung der Wiener Antiquariatsbuchhändlcr mit ganz genau formulierten Anträgen an den Central ausschuß herangetreten sei; aber diese Anträge seien, obwohl sie nur das Notwendigste verlangten, sozusagen fast igno riert worden; der Centralausschuß habe eine EnquÄe in dieser Frage veranstaltet, aber zu dieser einen Vertreter der genannten Vereinigung nicht eingeladen; in der Enqutzte selbst seien die Anträge der Vereinigung nur mit wenigen Worten abgethan worden. Und doch halte Redner diese An träge für sehr beachtenswert; es habe sich in erster Linie um die wichtige Frage gehandelt, ob und unter welchen Voraus setzungen die Verleger von staatlich approbierten Schulbüchern berechtigt seien, die Lieferung selbst gegen bar zu verweigern. Bis jetzt gingen die Verleger in dieser Frage ganz eigen mächtig und willkürlich vor; der Antrag ging nun dahin, diesem Zustande ein Ende zu machen, indem er erklärte, daß ein Verleger nur dann die Lieferung auch gegen bar ver weigern dürfe, wenn der Vorstand des österreichisch - unga rischen Buchhändlcrvereins konstatiert hatte, daß eine solche Verletzung der Verkehrsordnung und der kollegialen Verbind lichkeiten vorliege, welche diese strenge Maßregelung recht- fertige. — Es sei doch der Zweck des österreichisch-ungarischen Buchhändlervcreines, wichtige Streitfragen zwischen einzelnen Mitgliedern zur Lösung zu bringen; in diesem Falle habe der Verein die Frage einseitig behandelt und daher keine befrie digende Lösung erzielt; infolgedessen herrsche in den betref fenden Kreisen eine gewisse Verstimmung, und eine weitere Folge sei, daß die Schulbücherfrage noch weiterhin die Ge müter erregen werde. (Beifall.) Redner spricht zum Schlüsse den Wunsch aus, daß der Vorstand den Beschwerden der Mit glieder volle Beachtung schenken möge und in seinem Wirkungs kreise sich bemühe, die Differenzen zwischen den einzelnen Teilen des Buchhändlerstandes zu beseitigen. (Beifall.) Der Vorsitzende weist den Vorwurf der Statuten verletzung zurück. Eine Zuziehung des Vereines der Wiener Antiquar-Buchhändler, respektive dessen Obmannes Herrn vr. Breitenstein zu den Sitzungen des Vereinsausschusses sei in den Statuten nicht vorgesehen. Der Central-Ausschuß des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler, zu dem auch Herr vr. Breitenstein als Obmann eines Zweig- vereincs gehöre, habe nicht zusammcntreten können, weil die meisten Sektions-Obmänner nicht erschienen seien. Es sei Heuer das viertemal, daß er den Vorsitz des Vereines führe, aber eine Sitzung des Central - Ausschusses sei noch nie zu stande gekommen. Herr Müller hätte gewünscht, daß Herr vr. Breitenstein kollegialer Weise früher von seiner beabsichtigten Interpellation Mitteilung gemacht hätte, damit der Vorstand in der Lage gewesen wäre, sich vorbereiten und konstatieren zu können, ob die Eingabe der Antiquar-Buchhändler die ihr gebührende Beachtung gefunden habe oder nicht. Er habe jederzeit erklärt, daß der Verleger nicht gezwungen werden könne, seinen Verlag zu liefern, da überhaupt jedermann mit seinem Eigentume thun könne, was er wolle. Er halte es aber für unklug von einem Verleger, die Auslieferung seines Verlages zu verweigern, besonders von approbierten Schulbüchern; er werde wohl nur in Ausnahmefällen oder bei sonst zwingenden Umständen zur Verweigerung seines Verlages schreiten. Herr Winkler hält es für eine Pflicht des Verlegers, seinen Verlag zu liefern, so lange der Kollege seinen Ver pflichtungen nachgekommen sei und die Verkehrsordnung nicht verletzt habe. Herr vr. Breitenstein erklärt, mit seiner Beschwerde keinen Angriff auf den Vorstand beabsichtigt zu haben; er habe nur die Pflicht, namens des Vereines der Antiquar- Buchhändler gegen die Ignorierung dieses Vereines und seiner gemeinnützigen Bestrebungen Stellung zu nehmen. Vorsitzender erklärt, daß in einem späteren Punkte der Tagesordnung nochmals auf diesen Gegenstand zurück gegriffen werden werde, und schreitet in Ergänzung seines Berichtes zur Verlesung des Schlußpassus des von Herrn vr. Jul Loew ausgearbeiteten Gutachtens, betreffend die Revision der Konkursordnung. Das von der Handels- und Gewerbekammer bereits monierte Gutachten müsse nun über reicht werden, doch stehe es den Herren frei, Einsicht davon zu nehmen. Herr Deuticke findet die in diesem Gutachten vorge sehene portofreie Rücksendung der Kommissionsware doch als zu weitgehend. Da bei einem Konkurse ohnedies viele Gläubiger Verluste erleiden müßten, so halte er die Vergütung des Portos für nicht gerecht. Herr vr. Breitenstein stellt den Antrag, das Gutachten zu veröffentlichen mit der Aufforderung an die Kollegen, etwaige Aenderungen oder Wünsche bekannt zu geben, und dann erst zur Ueberreichung zu schreiten. Herr Müller meint, daß der Vorstand so viel Ver trauen der Kollegen genießen müsse, daß er ein solches Gut achten aus eigener Machtvollkommenheit durchführen könne, ohne erst per oirenlLnäuin die Meinung der Kollegen einzu holen. Dieser Weg erscheine ihm auch als ein zu komplizierter und zeitraubender, der auch selten das gewünschte Resultat ergeben dürfte Auf Antrag des Herrn Artaria nimmt der Vorstand die Wünsche des Herrn Deuticke zur Kenntnis und verspricht, sie so viel als möglich zu berücksichtigen Der Herr Vorsitzende bringt zur Kenntnis der Ver sammlung, daß der ungarische Buchhändlerverein die Teil nehmer an der Hauptversammlung in einem sehr liebens würdigen Schreiben zum Besuche von Budapest und der Millenniums-Ausstellung eingeladen habe. Herr Müller unterstützt diesen Wunsch und bittet, daß der Verein bei einem eventuell geplanten Besuche sich dann auch möglichst zahlreich beteiligen möge Es wird beschlossen, da eine vorherige Bekanntmachung dieser Einladung in der Buchhändler-Korrespondenz nicht möglich, mithin die Kollegen aus der Provinz zu einem gemeinsamen Besuch Budapests nicht vorbereitet seien, einen späteren Zeitpunkt zu wählen und die erforderlichen Schritte einzuleiten. Nun referiert der Kassierer, Herr Carl Konegen, auf
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