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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1895
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- Deutsch
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156, 8. Juli E5. Nichtamtlicher Teil. 3665 mir direkt einen solchen Kalender erhielten. Was die ä cond.- Bestellnngcn anbelangt, so ist cs geradezu erstaunlich, wie, ich muß schon sagen, unvernünftig manche Firmen da Vorgehen. Es werden z. B. 50 Exemplare eines Fachkalendcrs L conü. bestellt; in der Voraussetzung, daß die betreffende Firma mit diesen Exemplaren wirklich eine Versendung vornehmen will, liefere ich so. Am Schluß des Jahres fehlen mir Exemplare dieses Kalenders, ich verlange zurück; die Firma sendet auf mein Verlangen nicht ein Exemplar zurück, erst zur Oster- Messe erhalte ich — alle 50 Exemplare zurück, diese aber tragen nicht die leisesten Spuren einer Versendung; meist ver staubt wie dieselben im Regale standen, gelange ich nun in den Besitz derselben, natürlich jetzt ganz wertlos für mich. In Anbetracht solcher Fälle ist es doch wohl am Platze, daß der Verleger die L cond.-Bestellungen bedeutend reduziert. Zum Schluß erlaube ich mir noch zu erwähnen: wo der Fall cintritt, daß das von uns zugeschickte Exemplar eines Fach- kalcnders behalten, das des Sortimenters demselben aber retourniert wird, ich, wenn mich die betreffende Firma davon verständigt, mein Exemplar als durch diese abgesetzt betrachte, und das Exemplar auch in der entsprechenden Weise verrechne«. Der Vorsitzende bemerkt, das bezüglich des Amtskalenders schon vor längerer Zeit eine Eingabe an die Statthalterei gerichtet wurde, die aber leider ohne Erfolg geblieben sei, und auch für die Folge bleiben dürfte, da der Amtskalender als eine amtliche Publikation betrachtet werde. Uebrigens würde der Vorstand nicht ermüden, in allen angeregten Fragen das Nötige zu veranlassen. Zum 6. Punkt der Tagesordnung giebt Vorsitzender eine übersichtliche Darstellung der Gründe für die zu schaffende In stitution einer Hilfskasse und empfiehlt auf das wärmste den Antrag des Vorstandes, »Tausend Gulden für diese Hilsskasse zu bewilligen«, annehmen zu wollen. In längerer Rede spricht sich Herr vr. Breitenstein, auch als Mandatar des gegründeten Vereines Wiener Antiquar- Buchhändler, gegen die Bewilligung dieses Betrages aus, weil die Stellung der Gehilfen zu dieser Frage durchaus nicht sym pathisch erscheine. Man könne Niemandem ein Geschenk machen, wenn dieser es nicht haben wolle. Es entspinnt sich hierauf eine längere Debatte, an der sich die Herren Deuticke, Friedländer, Artaria, Müller nnd vr. Breitenstein lebhaft beteiligen. Znm Schlüsse wird der Antrag des Vorstandes mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Nun verkündet der Vorsitzende das Resultat der Wahlen. Als gewählt erscheinen: Vorstand: Vorsitzender Herr I. Schellbnch, Stellvertreter Herr A. v. Hölder, Schriftführer Herr W. Müller, Stellver treter Herr A. Köhler, Schatzmeister Herr C. Konegen, Stell vertreter Herr O. Friese. Ausschußmitglieder: die Herren Fr. Beck, H. Manz, A. Robitschek, V. Schurich, M. Stein. Vertrauensmänner: die Herren vr. M. Breitenstein, Th. Daberkow, K. Reger. Sektions-Obmänner: für Nicderöstcrreich Herr R. Lechner, Wien; für Oberösterreich nnd Salzburg Herr F. Zöhrer, Linz; für Steiermark, Kärnten und Krain Herr F. Pechel, Graz; für Tirol und Vorarlberg Herr A. Schumacher, Innsbruck; für Küstenland und Dalmatien Herr I. Dose, Triest; für Galizien nnd Bukowina Herr L. Gubrynowicz, Lemberg; für Mähren und Schlesien Herr C. Winkler, Brünn; für Böhmen Herr Th. Gruß, Prag. Die Gewählten werden lebhaft acclamiert, worauf die Mitglieder des neuen Vorstandes den Dank für das erneuert geschenkte Vertrauen aussprechen. Nach lebhaftem Beifall, welcher insbesondere den Worten des Vorsitzenden folgte, schließt letzterer die Sitzung Julius Schellbach, Vorsitzender. C. Aug. Artaria, Schatzmeister. Wilhelm Müller, Schriftführer. Anton Einsle, Sekretär. Festbankett des Vereins der öfter r.-ungar Buchhänd ler. — Der Wunsch des Vergnügungs-Comitos, den Besuchern der Generalversammlung eine angenehme Abwechslung zu bieten, ver- anlaßte dasselbe, das Bankett diesmal im Prater, und zwar im -indischen Saale» des III. Kaffeehauses, abzuhalten. Da sich an dasselbe ein Besuch von -Venedig in Wien» schließen sollte, wurde die Zeit des Beginnes auf 6 Uhr festgesetzt, um nicht zu spät nach der auf Pratergründe hingezauberten Lagunenstadt zu kommen. Alle in Wien anwesenden Kollegen aus den Kronländcrn waren, teils mit ihren Frauen, gekommen, und ziemlich alle Wiener Kollegen, welche erfahren haben, in welch animierter Weise diese Festabende in den letzten Jahren verlaufen sind, waren auch diesmal wieder erschienen und trugen zum Gelingen des Abends mit bei. Und daß auch dieser Abend — gleich seinen Vorgängern — ausgezeichnet gelungen ist, wird jeder gerne bestätigen, der daran teilgenommen hat. Den Reigen der Toaste cröffncte der Vorsitzende, Herr Jul. Schellbach, mit einem Hoch auf unseren allgeliebten Kaiser. Herr Konegen begrüßte die fremden Kollegen und Gäste und Herr Müller in einer launigen Rede die anwesenden Damen, sowie zwei Gäste, die sich die Würde von -Ehrenbuchhändlern- erworben haben. Herr Müller schilderte in humoristischer Weise die Eigenschaften eines Ehrenbuchhändlers, dessen Haupttugend sein müsse, bei Beruss- gesprächen geduldig zuzuhören re. Herr Frommer aus Krakau brachte in begeisterten Worten den Vorstands-Mitgliedern I Schellbach, W. Müller und C. Aug. Artaria ein ebenso begeistert aufge nommenes Hoch aus, das Elfterer mit einem Toaste auf die Kolle gialität erwiederte. Herr Gubrynowicz sowie Herr Winkler sprachen ihren Dank für das Gelingen des Festes aus. Herr Frommer aus Krakau würdigte die Verdienste des Vereins der mährisch-schlesischen Buchhändler, der auf sein Panier die Wahrung der Interessen des Sortimentsbuchhandels geschrieben habe und das selbe mutig vorantrage. Schließlich ergriff der -Ehrenbuchhändlcr«, Herr Hornbostel, das Wort, um in äußerst humorcsker Weise die Anwesenden zu überzeugen, welch regen Anteil er seit vielen Jahren au den Bestrebungen des Vereines nehme, indem er sich über die wichtigeren Fragen gut oricntirt zeigte. Seine äußerst warm aus genommen,: Rede endete mit einem Hoch auf den österreichisch- ungarischen Buchhandel, dem er ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen wünsche. Zwei vielgeplagte Vorstands Mitglieder hatten cs sich nicht nehmen lassen, für ein paar Tafolliedcr zu sorgen, die viel Gelegenheit zum Lachen boten. Die Stimmung aber wurde noch mehr erhöht, als Kollege Heck einen humoristischen Vortrag zum Besten gab, der gleich seinen früheren reich an geistreichen Pointen war. Als die vorzügliche Erdbcer-Bowle ihr Ende erreicht hatte, machte sich der größere Teil auf den Weg nach -Venedig-, wo noch ein paar heitere Stunden verlebt wurden. So sehr die Gesellschaft im Anfänge in -Venedig- zusammenhielt, bemerkte man doch im Verlaufe weiterer Stunden, wie der eine oder andere Kollege, den das zaubervollc Bild, das -Venedig» an diesem Abende bot, gewaltsam fesselte, die eigenen Bahnen wandelte, um sich dem allgemeinen, geschlossenen Aufbruche entziehen und weitcrschwelgen zu können. Kein Wunder, wen» am Frühschoppen und am Aus fluge nur -Einheimische-, und zwar beim Ausfluge nach Gumpolds kirchen in sehr stattlicher Zahl, teilgenommcu haben. — Nach dem Eindrücke, den der Chronist gewonnen, darf auf ein zahlreiches Er scheinen der Kollegen im nächsten Jahre gerechnet werden, sodnß er getrost allen Teilnehmern ein -fröhliches Wiedersehen» zurufen kann Sprechsaal. Preisunterbietung durch den' Verleger. Die -Blätter des schwäbischen Albvereins» Nr. 7 bringen eine Mitteilung des Inhaltes, daß der Verleger von Fünfstück, Botani scher Taschenatlas, Herr Erwin Nacgele in Stuttgart, sich entschlossen habe, dieses Buch, welches im Buchhandel 5.40 ord., 4.05 netto kostet, an die Mitglieder des genannten Vereines zu 4.— zu liefern, unter der ausdrücklichen Bemerkung, daß der Preis dieses Buches im Buchhandel unverändert bleibe. Die einzige Bedingung ist, daß das Buch direkt beim Verleger bestellt wird. — Diese Nachricht mag nun für die Mitglieder dieses Vereines, deren es 13000—14000 sind, recht ersreulich sein; ivas aber sagen 498'
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