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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1895
- Sprache
- Deutsch
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3664 Nichtamtlicher Teil. .z; 156, 8. Juli 1895. buchhandel durch Rücknahme auß^r Kours gesetzter Schulbücher stets auf das Bereitwilligste entgegenzukommen wisse, sei in der Rabattfrage noch im Rückstände. Auf das Ansuchen des Vorstandes um Rabatterhöhung sei den Wiener Kollegen eine Rabattaufbesserung zuteil geworden, während der Provinz- buchhandcl bisher leer ausgcgangen sei. Da die wohlwollen den Gesinnungen für den Buchhandel sowohl bei der k. k. Schulbücher-Verlags-Direktion als auch im Kultus- und Unter richts-Ministerium wohlbekannt seien, so sei wohl mit Be stimmtheit zu erwarten, daß bei einem neuerlichen Ansuchen durch den Vorstand, vielleicht auch unter Zuziehung der einzelnen Sektions-Obmänner durch eigene Deputation, die notwendig erbetene Rabatterhöhung auf 25 zu erreichen sein dürfte. Bei dem stattgefundencn Wechsel im Ministerium wäre allerdings ein späterer Zeitpunkt für eine nochmalige Petition in Aussicht zu nehmen. Die k. k. Hof- und Staatsdruckerei versende alljährlich Einladungen zur Subskription auf den Militärschcmatismus mit dem Bedeuten, daß Bestelluugen, die auf dienstlichem Wege franko an sie gelangten und denen zugleich der dafür entfallende Betrag beigelegt sei, portofrei effektuiert würden. Ebenso verhalte cs sich mit dem Geschäfts-Vormcrkblätter- Kalender, der im Subskriptionswege L 20 kr., im Buchhandel jedoch L 30 kr. zn haben sei. Da gehe der Subskriptions bogen von Amt zn Amt und würden Tausende von Exemplaren dem Buchhandel entzogen. Sollte hier eine direkte Vorstellung resultatlos bleiben, so müßte durch einen Reichsratsabgeord- neten eine Interpellation im Parlament veranlaßt werden. Es sei doch nicht gut, daß eine Staatsanstalt, die aus den Geldern der Staatsbürger erhalten werde, gerade dem Steuer träger die größte Konkurrenz bereite. Bezüglich des Waldhcim'schen »Conducteurs« interpelliert Redner den Vorstand, ob es durch direkte Einflußnahme auf den Verleger nicht möglich wäre, den Uebelstand zu beseitigen, daß der »Conducteur« au den Bahnkassen und bei den Stationsportieren früher als im Buchhandel zu haben sei. Auch die direkte Versendung, besonders von Kalendern von Seite der Wiener Verleger an Private in die Provinz, könne Redner nicht unerwähnt lassen und müsse dieses Vor gehen als Umgehung des Sortiments bezeichnen. Endlich tadelt Redner den unbefugten Kolportagehandel besonders in den Provinzialstädten, wo Reisende Wiener Firmen mit einem einfachen Hausierschein umherziehen, ohne spezifierte Erlaubnisscheine der Statthalterei zu besitzen, zum Schaden des Provinz-Sortiments. Herr Jacobsen erwidert, daß er bereits zweimal vom Vorstand in Angelegenheit des »Conducteurs« interpelliert wurde. Er sei leider in folge bindender Verträge gezwungen, den Bahnen zuerst zu liefern, dann folgen die Bestellungen in der Reihenfolge des Einlaufs. Er werde sein Möglichstes thun, die Expedition der Auflage gleichzeitig, soweit es eben bei der enormen Anzahl möglich sei, geschehen zu lassen. Nun ergreift Herr Otto Fromme zu folgenden Aus führungen das Wort: »Gestatten Sie mir zu dem Punkte »Beschwerden und Beeinträchtigung des Provinzbuchhandels-, wobei Herr Winkler aus Brünn auch der Firma, die ich vertrete, unkoulantes Vorgehen glaubte vorwerfen zu müssen, einiges zu bemerken. Ich habe eigentlich nicht viel zu sagen, sondern ich kann mich darauf beschränken, ein s. Z. von meinem verstorbenen Vater versandtes Cirkular vorzulesen, aus dem hervorgeht, warum er und nun auch sein Nachfolger zur direkten Versendung von Fromme's Fach-Kalendern schreiten mußte. Das Cirku lar lautet: »»Direkte Versendungen betreffend. »»Wenn auch das Kapitel »Direkte Versendungen der Verleger an das Publikum« in seiner Allgemeinheit zu er örtern nicht meines Amtes ist, so möchte ich, befreundeten und objektiv urteilenden Kollegen gegenüber, doch einmal in wenig Worten den Standpunkt kennzeichnen, den i ch in dieser Frage einzunehmen durch die Verhältnisse veranlaßt wurde. »»Es ist dem gesamten österreichischen Sortiments- Buchhandel zur Genüge bekannt, wie lange Jahre ich mich gesträubt habe, mit Umgehung des Buchhandels den Weg direkter Versendung zu betreten, ja sogar noch zu einer Zeit, wo dieser Vertriebsmodus bereits von einzelnen Ka lender-Verlegern und Herausgebern mit Erfolg betrieben wurde. »»Als jedoch in den letzten Jahren die Herausgeber und Verleger von Fachkalendern wie Pilze aus der Erde schossen, und, um nur ein Beispiel zu erwähnen, eines schönen Tages die ärztliche Welt mit nicht weniger als sieben medizinischen Kalendern direkt bombardiert wurde, da mußte ich befürchten, mit meinen Kalendern auf dem gewöhnlichen Buchhändlerwege überall zu spät zu kommen oder an viele Orte gar nicht zu gelangen, und so sah ich mich mit unerbittlicher Logik vor die Alternative gestellt, entweder den Konkurrenten das Feld zu räumen, oder in gleicher Weise wie sie zu verfahren. »»Natürlich konnte ich im eigenen und im Interesse meiner Herren Redakteure über die zu treffende Wahl nicht lange im Zweifel sein und so entschloß ich mich denn im vorigen Jahre ebenfalls zu direkter Versendung, und zwar zunächst nur solcher Fach- und Spezialkalender, für welche, und nur nach Orten, an welchen ich meine Inter essen durch die Herren Sortimenter nicht genügend ver treten fand, oder die mir überhaupt jedes buchhäudlerischen Verkehrs zu entbehren schienen. »»Da nun das Resultat dieser direkten Versendungen ein für mich sehr befriedigendes, den früheren, bei alleini gem Vertrieb durch den Buchhandel entstandenen Ausfall mehr als deckendes war, kann und wird mir doch niemand mehr ernstlich zumuten, meine durch eine vielseitige (und oft mit den eigentümlichsten Mitteln arbeitende) Konkurrenz gefährdeten Interessen der Allgemeinheit oder den früheren Usancen des Buchhandels zum Opfer zu bringen; es wird im Gegenteil bei ruhiger Erwägung des Vorhergesagten jeder natürlich finden, daß ich endlich ebenfalls den Weg direkter Versendung eines Teiles meiner Fachkalender ein geschlagen habe, und entschlossen bin, ihn, wenn auch immer mit möglichster Einhaltung der oben angedeuicten Beschränkung, auch ferner zu verfolgen. »»Dies ein- für allemal offen auszusprechen, halte ich allen befreundeten Handlungen gegenüber, die meinem Kalender-Verlage ihre Verwendung zu teil werden lassen, für meine Pflicht und bin überzeugt, daß sie nach dieser offenen Erklärung sich umsomehr veranlaßt sehen werden, ihre Thätigkeit auf alle jene meiner Kalender zu konzen trieren, die kein bestimmtes Fachpublikum haben, sondern für welche dasselbe in allen Kreisen der Gesellschaft zu suchen und sicher zu finden ist.«« »So das Cirkular vom Jahre 1881, das vollkommen noch auf die jetzigen Verhältnisse paßt. Damals also schon, zu einer Zeit, wo das Publikum noch weitaus kalenderbedürftiger war als heutzutage, der Kalendervertrieb allein noch in den Händen des Sortimenters lag, mußte mein Vater leider schon die Thatsache konstatieren, daß sich die Herren Sortimenter, allerdings wohl mit Ausnahmen, wie auch jetzt, für die Fach kalender nicht genügend verwendet haben. — Ein Beweis für die Gleichgiltigkeit mancher Buchhändler in der Provinz ist der Umstand, daß ich häufig direkt Bestellungen auf meine Fach kalender erhalte, und zwar aus Orten, in denen zwei bis drei Buchhandlungen bestehen, und von Personen, die niemals von
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