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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1896
- Sprache
- Deutsch
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M497I8) Welche Anforderungen sollen an wirklich gute ^ugendschriften gestellt werden? Diese Frage beantwortet der Königs. Schttlr.rt und Seminar-Direktor Herr IN. Beck i» einen, Artikel des III Trier erscheinenden „Schulfreund". In demselben heißt es: Es wird in unserer Zell der Jugend unter dem Namen von Jugendschriftcn vielfach eine Lektüre geboten, die nicht veredelnd auf dieselbe cinwirkt. Und wie viele derartige Machwerke üben wegen der Sucht und des Haschens nach abenteuerlichen Zügen, die den Reiz einer fesselnden Darstellung erwecken sollen, geradezu einen verderblichen Einfluß auS! Daneben giebt es zwar auch noch andere für die Jugend verfaßte Schriften, bei denen eine solche Befürchtung nicht zu hegen ist. Aber sie leiden au eine», andern Fehler, der in, Interesse der Erziehung nicht zu Unter schüßen ist. Wir meinen jene Flut von Jugendschriftcn, die lediglich der Unterhaltung wegen geschrieben sind. Solche Schriften sollte mau unserer Jugend ebenfalls nicht in die Hand geben. Nur zu leicht liegt die Gefahr nahe, daß der Kein, des Flüclgigcn und das Streben nach. Zerstreuungen in dcm jugendlichen Gemüte durch solche Schriften gefördert wird. Die Neigung zu flüchtigem, tändelndem Wesen, die Ubneignng gegen Ernst und nüchterne Lrbenvanichannng erhält unter dem Einflüsse einer solchen Unterhaltungslektüre zu sehr Nahrung. Der blühen Unterhaltung wegen sollte unsere singend überhaupt gar nicht lesen, und Jugendschrijten, die nur daraus hinausgehcu, tragen schon von vornherein das Merkzeichen an sich, daß mau sie der Jugend nicht in die Hand geben soll. Nach der einen oder andern Beziehung muh jede Jugcudschrift in Bezug auf Inhalt und Form belehren. In anmutiger, ge winnender Darstellung soll sie Geist und Gemüt auf die Gebiete des Wissens hinführe» und dieselben liebgewinnen lassen. Man weiß es, daß sich die Jugend leicht wegen des abstrakte», ernsten Gehaltes der Wahrheiten abhalten läßt, mit freudiger Hingebung sich denselben zu nahen. Selbst dort, wo bei einer Jugendschrift die Unterhaltung in den Vordergrund tritt, darf die Belehrung nach der einen oder andern Seite hin nicht vergessen werde». Das ist noch lange keine Jugcndschrift, die aus der Hand gelegt wird mit dem Bekenntnisse: „Es war schön!" Wir verlangen, daß mich das Herz in edler Weise ergriffen werde, daß der geistige Blich erweitert und der Schüler Personen schaue, vor denen er Achtung gewinnt und für deren Grmndsähe und Lebensansrhauungrn er begeistert wird. Alle Ersordeeniffe nun, die überhaupt au eine Jugeudschrift zu stellen sind, werden in hohem Grobe von den vorliegende» drei ersten Bänden von Bachem's neuen illustrierten Jugen-schriften erfüllt. Eine Erscheinuug wie diese Sammlung kann nicht warm gcnng empfohlen werden. Wir haben alle Ursache, den Verfasser derselben, in den, wir einen bewährten Jugenderzieher vermuten, zu begrüßen, daß er auf den glücklichen Gedanken kam, in dieser ansprechenden, anmutigen, sejselnden und leicht sahlichrn Form der bereits reiferen Jugend geschichtliche Stoffe nahe zu bringe». Der Schüler durch wandert in jeder der drei Erzählungen ein Stück Zeitgeschichte, lernt Land und Leute, Sitten und Gewohnheiten der betreffenden Zeit in historischer Treue kennen und wird in einfacher, aber doch wieder svssclnd lrbendigrr und rrwärmrndrr Form sür wahrhaft edle, durch und durch christliche Lebrnsanschauungen begeistert. Das ist eben die Weihe, die über eine jede der drei schönen Erzählungen ausgebrcitet ist und jeden, der dieselben liest, gewinnen muh. Wir glauben nicht zu viel zu thun, wenn wir diese Jugendschristen ZU den ersten Erscheinungen der Neuzeit Er rechnen. Besseres und Schöneres wird man wohl schwerlich finden können. Dazu kommt noch die äußere Ausstattung, die in ihrer Vornehmheit zu dem edlen Inhalte trefflich Paßt. Jeder Band ist mit vier Kunstdruckbilderu geziert, und um dem jugendlichen Leser neben dem christlichen Herzensgenusje auch eine geistige Bus schau zu bieten, bringt ein Anhang die Erklärung der fremden Ausdrücke und geschirlfklichen Namen. Dadurch werden diese Erzählungen auch für jene Jugendkreise verständlich, die nicht unmittelbar den klassischen Studien nahe stehen. Wir wünschen dem ganze» Unternehmen, dessen drei Erstlingsgabcn in den drei angeführten Erzählungen vorliegen, die Weifeste Verbreitung. Sie sollten in einer jeden Schülerbibliothek sein. Ihre ganze Anlage bürgt sür den reichen Segen, den sie stiften werden. Die Versendung hat soeben begonnen. Firmen, welche noch nicht bestellten, bitte ich, dies jetzt schleunigst zu thun. Bestellzettel ans der Rosa-Beilage. I. V. Bachem, Verlagsbuchhandlung. Röln.
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