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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19051218
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293 18. Dezember 1905. Nichtamtlicher Teil. 11925 Nichtamtlicher Teil. Die neuen Reichsstcuern. (Vgl. Börsenblatt Nr. 289. auch 288 d. Bl.) Sofort nach Bekanntwerden der neuen Steuer-Vorlage haben wir am 26. November in einer Eingabe an den Vorstand des Börsenvereins denselben gebeten. Schritte zu unternehmen, um zu versuchen, die dem Buchhandel durch die Quittungssteuer drohenden entsetzlichen Belästigungen und Belastungen von uns abzuwenden. Wir erhielten auch unter dem 1. Dezember die Antwort, daß diese Angelegenheit beraten werden wird. Der Provinzial-Verein der Schlesischen Buchhändler. ^ E. Wohlfarth, Bücher, Schriftsteller und Verleger. Von Tony Kellen. Die nachfolgenden Mitteilungen bilden eine Fortsetzung der früher an dieser Stelle erschienenen Artikel über Schrift steller und Verleger. Sie wollen also kein selbständiges Ganzes sein, denn es find nur kurze Berichte über einige neue literargeschichtliche Werke mit Mitteilungen, die für Buchhändler von Interesse sein dürften. 1. Weither in den Niederlanden. In den Breslauer Beiträgen zur Literaturgeschichte, herausgegeben von Professor vr. Max Koch und Professor vr. Gregor Sarrazin in Breslau, ist als 6. Heft erschienen: N08868 Vsrlsg. 94 8sitsn 80. vrsis: ^ 2 50. Diese Abhandlung enthält ein genaues Verzeichnis der niederländischen Übersetzungen von Goethes Weither, sowie der dadurch hervorgerufenen Nachahmungen, Kritiken und Antikritiken, Parodien und verwandter Werke, sowie der davon in deutscher oder einer andern Sprache erschienenen Übersetzungen. Es ist nämlich charakteristisch, daß z. B. die empfindsamen Romane Feiths. die nur Nachahmungen Werthers waren, auch ins Deutsche. Französische und Rus sische übersetzt wurden. Die Titel der Originale und Über setzungen sind möglichst vollständig und genau verzeichnet. Goethes Weither erschien in sechs verschiedenen nieder ländischen Übersetzungen, von denen eine sogar drei Auflagen erlebte. Den Literatnrforschern, Bibliothekaren und Anti quaren. die sich speziell mit Goethe-, Weither- und Siegwart- Literatur befassen, wird das Werk gute Dienste leisten. Die Titel der niederländischen Übersetzungen von Goethes Weither seien hier erwähnt: 1776. 285 8. 8°. ^ Diese Übersetzung ist jetzt selten. Nach Erschs Ver zeichnis aller anonymischen Schriften ll796. S. 43) erschien unter dem gleichen Titel und im gleichen Jahr eine Über setzung zu Maastricht. Hst lijäso vao äsn joozöll IVsrtdor. llit bst booAällitsob. Vsrmssräsrt rast ssn Zssprsb ovsr bst Lslvs so visr krsals platsn. Itvssäs ärnlr. 1s Iltrsebt, bis 8. IVllä 1787. 270 8. Diese Ausgabe enthält 4 Kupfer von I. E. Grave. Der Anhang (S. 209—270) enthält: rIIst lisäso van ävo jonzsn Börsenblatt sltr dt» deutschen Bnchbandkl. 7S. Jahrgang. — Eine dritte Auflage erschien 1790 in Utrecht bei B. Wild en I. Altheer: Lot ljsäsn van äoo jonAön lVsrtbsr. llit bst booq- äuitsob. ä-mstsräam 1792 bis 1o8. Xlbsrt. Ilst lisäso von äso jongsn IVsrtbsr. Op oisorv oit bst boogäuitssb vsrtaalä. Nst platon. Orovioxso 1793. V. IVontsrs. 6r. 8". bist lisäso van äso sovFso IVsrtbsr. llit bst boox- äoitsvb. ls ämstsräam 1792. bis lob. Lllart. XIV. 270 8. kr. 8°. Diese Übersetzung hat vier Kupfer und eine Titelvtgnette (einen trauernden Liebesgott, seinen Bogen zerbrechend, dar stellend). nach Jakobus Buys gestochen von Reimer Vinkeles und Daniel Vrijdag. — Eine neue Auflage erschien 1793 ebenda. 2. Grabbe und der Buchhandel. Ludwig Feuerbach sagt in seinem Werk »Schriftsteller und Mensch« (1834): »Es geht den Büchern wie den Jung frauen. Gerade die besten, die würdigsten bleiben oft am längsten sitzen. Aber endlich kommt doch einer, der sie er- erkennt und aus dem Dunkel der Verborgenheit an das Licht eines schönen Wirkungskreises hervorzieht.« Zu den Dichtern, deren Werke erst lange nach ihrem Tode eine ungewöhnliche Beachtung fanden, gehört auch Grabbe. Als sein Detmolder Freund Karl Ziegler 1855 seine Darstellung von Grabbes Leben und Charakter ver öffentlichte. war der Name des Dichters dem Publikum kaum noch bekannt, und seine Werke waren aus dem Buchhandel verschwunden. Ziegler selbst gab zu: -Seine Schriften find in neuerer Zeit sehr in den Hintergrund getreten und eigent lich nur mehr den Literaten und Literarhistorikern be kannt.» So blieb es auch noch bis zum Ende der sieb ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als Gottschalls und Blumenthals Neuausgaben von Grabbes Werken längst er schienen waren. Johannes Scherr sagte noch in der 2. Auf lage seiner »Dämonen- (1878. S. 204). der Dichter sei »jetzt schon eine Verschollenheit, eingesargt in die kärglich ausgestattete Gesamtausgabe seiner Werke und beigesetzt in der großen Mumienhalle der Literaturgeschichte«. Die Ent wickelung der Literatur in den letztvergangenen Jahrzehnten hat Scherr aber unrecht gegeben. Aus der »Verschollenheit« wurde mit einem Schlage eine Berühmtheit, als mit dem Ausbruch der modernen Literaturbewegung die angebeteten Götter aus der klassischen Epoche durch die jungen Bilder stürmer von ihren hochragenden Postamenten gestürzt wurden. Einen Beitrag zur Beurteilung dieser Wandlung liefert das eben erschienene Werk: Orabbss 8tsllnnz in äsr äsntssbsn vitsratnr. bllns 8tnäis von 1tr. Lrtbur Lloob. l-olp?.ig-it. 1905, ll. 6. 1b. 8obskksr. 224 8sitsn. 80. Dieses Werk bringt mancherlei neues Material zur Charakteristik Grabbes bei. Nebenbei erfahren wir daraus auch einiges über seine Beziehungen zu seinem Verleger Schreiner in Düsseldorf. Jmmermann hatte sich Grabbes in Düsseldorf ange nommen; allein dieser war schon so tief gesunken, daß ihm kaum noch zu helfen war. Gutzkow berichtet. Jmmermann habe ihn Rollen und Noten abschreiben lassen, weil Grabbe eine mechanische Beschäftigung wünschte. »Ihn ganz und gar zu ernähren, erlaubten meine Mittel nicht. Und kein Buchhändler war geneigt, einem so zerfahrenen Manne, der nichts produzierte. Vorschüsse zu geben». Hierzu bemerkt vr. Ploch. Grabbe habe damals wohl noch produziert, und sein Düsseldorfer Verleger Schreiner habe ihm auf die »Hermannsschlacht« Vorschuß gegeben Schreiner war mit 1569
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