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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1905
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- Erscheinungsdatum
- 12.12.1905
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- Deutsch
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288, 12, Dezember IS05. Nichtamtlicher Teil, 11763 Statistik für ISV3 die Zahl der mit der Stempelpflicht be dachten Postpakete auf insgesamt 207170000 angegeben, wobei der Verkehr Bayerns und Württembergs mit ein begriffen ist. Von diesen Paketen zahlen 62 600000 den Stempel von 5 H -- 3130000 Ertrag, und 144570000 den Stempel von 10 H — 14 457 000 Ertrag, zusammen 17 587 000 Da der Paketverkehr der Reichspost von ISOO bis IS03 etwa um 12 v, H. stieg, so wird man von IS03 bis 1906 ungefähr auf die gleiche Zunahme rechnen dürfen. Der Stempelertrag, der nach dem Verkehr von 1903 berechnet ist, würde daher in Wirklichkeit im Jahre 1906 um 12 v, H, oder 2110000 höher sein, also 19697 000 oder rund 20 Millionen ausmachen. Mit dieser Last von 20 Millionen soll der deutsche Paketverkehr, der Klein- und Schnellverkehr im Waren versand, der Vermittler von Angebot und Nachfrage ohne Zwischenträger bei Industrie und Landwirtschaft, künftig be schwert werden, Dis 5 H auf 25 H Porto und die 10 H auf 50 H oder mehr sind nicht harmlos und geringfügig. Der jährliche Derkehrszuwachs bei Paketen ist ohnehin auf fallend gering und beträgt z, B, von 1902 auf 1903 nur etwa 3'/, v. H,, während gleichzeitig der Briefpostverkehr etwa um 6'/^ v, H, zunahm, ja, der Postkartenverkehr sogar um 8^/z v, H, stieg. Man ist mit dem zweizonigen deutschen Paketporto im ganzen ja zufrieden; aber wir dürfen uns doch daran er innern, daß es keineswegs das billigste seiner Art ist und daß ihm mancherlei Mängel anhaften. Für kleine Pakete sind die jetzigen Portosätze entschieden noch zu hoch, I kx kostet bei uns auf 75 km 25 H, beliebig weiter aber 50 H und dazu noch 5—15 H Bestellgeld und >/, H für die Paket adresse, In England stellt sich 1 Kilo beliebig weit auf 34 H (I Pfund aber nur auf 25>/z H) und ist bestellgeldfrei. In der Schweiz kosten 2>/z K§, in Luxemburg 3 Kg nur 20 H (bestellgeldfrei), in Dänemark 1 kg 18 H (bestellgeldfrei), in Holland 25 H, alle beliebig weit. Auch große Pakete sind in einigen fremden Ländern billiger. Man hat also in Deutschland keinerlei Grund, das Paketporto zu verteuern, wohl aber viele Gründe für eine Ermäßigung des Tarifs kleiner Pakete und des verwickelten sechszonigen Portos bei Stücken über 5 kg. Im Dezember 1898 stellte der Staats sekretär des Reichspostamts v, Podbielski der Hamburger Handelskammer die Einführung bestellgeldfreier wohlfeilerer Einkilopakete in Aussicht, Das Bestellgeld, das früher auch bei Briefen üblich war, ist eine ganz altmodische, zweckwidrige Einrichtung, eine Plage und ein unnützer Zeitverlust für die austragenden Beamten, Man hat berechnet, daß seine Aushebung die Jahresarbeit von etwa 1500 Beamten allein beim Paket verkehr und von etwa 2600 insgesamt ersparen würde, da die Vermerke und die Einziehungsarbeit gut zwei Minuten für jede Sendung in Anspruch nehmen. Aber dieses über kommene Kreuz aus der -guten alten Zeit» läßt sich jetzt nicht so leicht beseitigen, weil das jährliche Bestellgeld im Laufe der Jahrzehnte sich zu einer großen Summe aus gewachsen hat und gegenwärtig etwa 20 Millionen Mark beträgt. Und nun sollen wir uns mit den Reichsstempel gebühren ein neues, den Verkehr lähmendes, seinen Fort schritt hemmendes und seinen Zwecken zuwiderlausendes Kreuz ausbinden, eine neue Last von 20 Millionen, die in 20 Jahren auf etwa 37—40 Millionen anwachsen und dann erst recht nicht wieder zu beseitigen sein wird, während das Bedürfnis nach Portoverbilligung unaufhaltsam und stetig wächst I Man weist schon seit Jahren gegenüber dem Weltmarkt auf den innern Markt hin, dem man sich viel mehr als bisher zuwenden solle, nachdem man ihn kaufkräftiger ge macht habe. Jetzt aber will man durch eine ansehnliche Portoverteuerung im Paketverkehr, der doch vor allen Dingen dem innern Markt dient, den Warenaustausch im Inland erschweren. In Italien holt man eben eine lange ver säumte Briefportoermäßigung nach, in Frankreich ist man dabei, die Brieftaxe von 12 L (15 Cts) auf 8 H <10 Cts.) herunterzusetzen und ein rechnerisches Opfer von mehr als 30 Millionen Francs zu bringen. In Deutsch land dagegen will man nun eine wertvolle und bewährte Errungenschaft des Verkehrslebens wieder in Frage stellen und vergißt, daß erst im Jahre 1900 die Erhöhung des einfachen Briefgewichts von 15 auf 20 Gramm sofort eine Mehreinnahme von 12 Millionen Mark einbrachte, während sie früher jahrelang zum Schaden der Reichskasse von amt licher Stelle abgelehnt worden war, weil sie angeblich einen jährlichen Ausfall von -4 bis 5 Millionen« zur Folge haben müßte. Im Februar 1898 sagte Herr v, Podbielski als Staatssekretär des Reichspostamts im Reichstag: -Bezüglich der Frage der Paketbeförderung habe ich bereits in der Budgetkommission erklärt, daß eine Erhöhung der Gebühren für die Paketbeförderung, wie ich glaube, bei keiner Partei des Hauses auch nur den geringsten Beifall finden würde. Meine Herren, es ist heute nicht bloß die Industrie, es ist auch die Landwirtschaft, die an der Ausgestaltung des Tarifs den lebhaftesten Anteil nimmt, Denken Sie sich, meine Herren, wo sollte die Landwirtschaft heute hin mit ihrer Beförderung der Butter, der Eier, des Käses usw,, die heute vielfach ledig lich auf diesen schnellen postalischen Verkehr angewiesen ist! , , , Das Wesentliche ist für uns immer, daß wir bestrebt sind, die Verkehrsbedingungen zu erleichtern, denn damit erhöhen wir nicht allein die Einnahmen, wir nützen meiner Ansicht nach allen Kreisen der Bevölkerung Deutsch lands.« Arved Jürgensohn, Kleine Mitteilungen. * Leihbibliotheken in Sachsen. (Vgl. Nr. 2 d. Bl., 1905). — Das Leipziger Tageblatt teilt folgendes mit: -Revisionen der Leihbibliotheken und Lese-Institute sind nacheiner früheren sächsischen Ministerialvcrordnung jährlich mindestens einmal durch die Polizei behörden vorzunehmen. Der Kreishauptmannschaft ist von dem Ergebnis dieser Revisionen Kenntnis zu geben, wie ihr auch am Schlüsse jeden Jahres Verzeichnisse über etwaige Bestrafungen von Inhabern derartiger Institute vorzulegen sind. Die Anzeigen über die amtlichen Revisionen haben bei der Aufsichtsbehörde bis Ende Januar zu erfolgen,- — Die betreffenden Vorschriften finden sich in Nr, 2 des Börsen blatts vom 3, Januar 1905 (Seite 66/67) in einer Bekanntmachung des Polizeiamts der Stadt Leipzig, Sie seien hier wiederholt: Vorschriften für die Inhaber von Leihbibliotheken und ähnlichen Lese-Instituten, Nachdem wiederholt wahrzunehmen gewesen ist, daß die In haber der hier bestehenden Leihbibliotheken und ähnlichen Lese- Institute die bezüglich der polizeilichen Überwachung dieser Institute geltenden Vorschriften vielfach außer acht lassen und der Meinung sind, daß es außer der Anmeldung ihres Gewerbebetriebs der Erfüllung weiterer Verpflichtungen nicht bedürfe, sieht sich das Polizeiamt veranlaßt, die nachstehenden Vorschriften, welche auf der Ministerialverordnung vom 8, März 1854 beruhen, den Be teiligten von neuem zur Kenntnis zu bringen, 1, Vor Eröffnung einer Leihbibliothek oder eines Lese-Instituts hat der Unternehmer ein vollständiges Verzeichnis sämtlicher von ihm zum Verleihen oder Lesen bestimmten Bücher oder sonstiger Drucksachen und Schriften unter Angabe des vollständigen Titels, auch, soweit tunlich, des Druckorts und des Verlegers, sowie des Jahres ihres Erscheinens bei dem Unterzeichneten Polizeiamt ein- zureichen. 1547'
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