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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1905
- Sprache
- Deutsch
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11634 Sprechsaal. 285, 8. Dezember 1905. Nun, Herr Mahn hat versucht, sich zu rechtfertigen, nur durfte er mir keine Unwahrheiten zumuten, denn ich widerlege seine Ausführungen mit seinen eignen Worten. Ich darf nicht jede Preiskrönung Nachdrucken, denn jede Be sprechung trägt den von Herrn Mahn gestempelten Vermerk: »Jedweder Abdruck dieser Arbeit ohne Erlaubnis der Verlagsbuchhandlung Adolf Mahn ist nach Paragraph 11 des Gesetzes betreffend das Urheberrecht vom 19. Juni 1901 verboten.» *) Es wird nur die Besprechung in »Von Haus zu Haus» ab gedruckt, die durch ein Inserat der betreffenden Firma bezahlt wird, denn in dem Brief des Herrn Mahn vom 4. No vember heißt es wörtlich: »Haben Sie die Liebenswürdigkeit, uns die Besprechungen zu bezeichnen, die veröffentlicht werden sollen, unter Beifügung der betreffenden Anzeigen. Unser Zeilenpreis beträgt nur 60 H.»**) Die Hauptsache ist jedenfalls: die Preiskrönungen sollen zum »Jnseratenfang» dienen, und da ich vor einigen Jahren auch durch solche Mittel mich habe bewegen lassen, in »Von Haus zu Haus- zu inserieren, allerdings ohne Erfolg, so möchte ich nicht, daß andre Kollegen auch auf diese Weise — inserieren. Wünscht Herr Mahn Inserate, so verschweige er die Auf lage und Abonnentenzahl nicht. Hat er eine annehmbare Auflage (keine Weihnachlsauflage), so bekommt er auch ohne Preiskrönungen Inserate. Ich habe aus Kollegenkreisen so viel Material bekommen, daß ich unmöglich hier alles bringen kann. Anfragen möchte ich nur, wie denn preisgekrönte Besprechungen, die aus dem Kreise der Leser heraus, -auf Grund ihrer Em pfindung und Überzeugung«, wie Herr Mahn das so schön aus drückte, über Werke entstehen, die überhaupt noch nicht zur Aus gabe gelangt sind. Und wie steht es damit, daß Herr Mahn Firmen, die die Werke gar nicht im Verlag haben, als Verlagsfirmen an gibt (!), Besprechungen über die Werke preiskrönt (1!), und dann zur Insertion auffordert (l!!)? Und wer ist denn eigentlich der Preisrichter? Haben die Preisrichter die Bücher, deren Besprechungen preis gekrönt werden, überhaupt gelesen? Ich behaupte: Nein! Wie aber kann ein Preisrichter eine Besprechung mit einem Preise auszeichnen, wenn er das besprochene Buch gar nicht kennt? Herr Mahn schreibt: »Herr W. Süsserott ist der erste, der von uns verlangt, daß wir Rezensionen, deren Honorar wir zahlen (l?), rc.-. Jetzt könnte ich Herrn Mahn der Unwahrheit zeihen; aber ich hüte mich. Ich will nur zwei, drei, vier und mehr preis gekrönte Einsender selbst sprechen lassen. Keiner von ihnen hat ein Honorar erhalten. Eine Dame erhielt als Preis oder vielmehr nach Herrn Mahn als Honorar (!!?) eine Flasche — Kopfschmerz - Eau de Cologne (!I), eine andre Ein senderin bekam ein Paket -Nasalan«, Mittel zur Toiletten pflege usw., — in keinem Falle Geld. Aber dieses Kopfschmerzwasser hat Herr Mahn doch auch nicht bezahlt; dafür mußten doch die Kopsschmerzfirmen auch in serieren. — Also, die Kopfschmerzfirma inseriert, zahlt nicht in bar, sondern in Wasser. Das Wasser bekommt eine Preisgekrönte. Durch deren Besprechung soll wieder ein Verlegerinserat er zielt werden. Aon einem Verlag verlangte Herr Mahn 100 Also zwei Inserate und ungezählte Besprechungen als Text für die Zeitschrift gratis. So, Herr Mahn, wenn Sie hierauf entgegnet haben, stehe ich mit weiterm Material gern zu Diensten. Und nun lasse ich zum Ergötzen aller Leser eine dieser preis gekrönten Besprechungen folgen: *) Ein Schriftstück (Besprechung von Hans Gabriel, »Stille Dönken«) mit dem Stempel -Preisgekrönt» und dem oben an gegebenen, gleichfalls aufgestempelten (oder aufgedruckten) Abdrucks- Verbot liegt uns vor. Red. **) Der betreffende Brief (vom 4. November 1905) liegt uns vor. Red. -Von HauS zu Haus ist der Dichtung Hort (ll). Alt und Jung, Bekannte und Unbekannte läßt diese Zeitschrift zu Worte kommen. HanS Gabriel, Pseudonym für eine Frau, Hella Rehberg- Behrns, ist mir bisher nicht in den Spalten begegnet. Um so mehr freue ich mich, auf ein Bändchen ihrer plattdeutschen Gedichte Hinweisen zu können, aus denen Eigenart, Kraft und Tiefe spricht. Das kernige »Nicht tau glöben» reizt mich gleich zur Wiedergabe: (Folgt Gedicht!) »Aus dieser Probe, dem Fritz Reuterschen Platt erkennt man gleich die Mecklenburgerin, die auch mit Klaus Groth gut Freund war (Verfasserin hat Klaus Groth nie gesehen! (Süsserott)j, denn sie widmet ihm zum Schluß zu seinem 80. Geburtstag ein Waldfest-Poem in leuchtenden Farben. (Folgt Gedicht!) »Aber auch tiefernste Töne weiß die Dichterin anzuschla gen, Töne der Sehnsucht und der stillen Resignation, wie manche der »Mätenleeder» kundtun. Die Liebe jedoch besiegt jedes andre Empfinden: (Folgt Gedicht!) -Möchte das Büchlein als Geschenk zu Weihnacht reich lich Verwendung und in verwandten Herzen ein Echo finden! Schlicht, einfach und gesund ist es.» Na, hoffentlich das Kopfschmcrzwasser auch. Berlin Wilhelm Süsserott. Zeitungs-Prämien-Bücher. (Vgl. Nr. 280 d. Bl.) Antwort auf die -Entgegnung- der Firma Richard Eckstein Nachf., Berlin. Sie haben die Tausende von Prospekten und 1. Lieferungen in einer Zeit angeb oten, wo der Sortimenter hätte arbeiten können. Direkt verlangte Zusendungen aus dieser Zeit expedierten Sie im Februar, in der Ostermeßzeit, über Leipzig, wo der Empfänger nicht mehr damit arbeiten konnte und das Material Ihnen nach Verlust seiner Spesen ärgerlich zurückschicken mußte. Sie wollen Reuters Werke durch das Sortiment für 21 ^ bezw. 16 ^ vertreiben und verbreiten dieselben durch die Zeitungen für 6 ^! Wir schließen mit Ihren Worten: Diese Zahlen (Tatsachen!) sprechen besser als jede andre Entgegnung, und wir sind sicher, daß jeder kaufmännisch denkende Buchhändler Ihre Selbsthilfe unbegreiflich findet. Danzig. L. G. Homann's Buchhandlung. Entgegnung. Die Firma L. G. Homanns Buchhandlung gehört zu den jenigen, die auf mein ausführliches Zirkular hin Vertriebsmaterial meiner Reuter-Ausgabe nicht bestellten; sonst hätte sie solches schon im Januar erhalten. Ich habe mir am 25. Februar d. I. erlaubt, an die Firma 3 Heft 1,2 der Prachtausgabe (».Lieferung 30 H) unverlangt zur Probe zu senden. Eine Nachbestellung an Vertriebsmaterial ist nicht erfolgt, ebenso wurde mit den Probe lieferungen kein Erfolg erzielt. Ob dieselben w. pr. n. c. oder gar mit Spesennachnahme remittiert wurden, konnte ich wegen Arbeits- Überhäufung augenblicklich nicht feststellen lassen. Herr Homann verwechselt übrigens, wie so viele Sortimenter, die beiden Ausgaben. Die Prachtausgabe, s. Lieferung 30 -Z ord., komplett in 6 Bänden 21 ^ ord., wurde von mir durch Weih nachtszirkular dem Buchhandel mit 50U angeboten. Die Volks ausgabe dagegen — L Lieferung 10 H ord. — für die der Buch handel absolut gar nichts übrig hatte (auf 60000 Lsg. 1/2 ganze 105 Abonnenten) wird in Zeitungen statt für 16 ^ für 6 an gezeigt. Ich wollte diese Ausgabe im Buchhandel gar nicht kom plett anbieten, habe mich jedoch laut Inserat im Börsenblatt entschlossen, sie infolge zahlloser Anfragen und sehr zahlreicher Be stellungen einzeln für 5 10 für ä. 4 ^ 50 25 für L 4 abzugeben. Berlin, den 6. Dezember 1905. Richard Eckstein Nachs.
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