273, 24. November 1905. Fertige Bücher. I10S7 F. Fontane 6cTo.-- Werlin. m. Unser Rundschreiben VI. 1905 gelangte soeben zur Verteilung betr. Das wertvollste literarische zfettgeschenk Theodor Fontanes ^ Gesammelte Merke I. Serie (Uronume u. Erzählungen) 10 Wde. - jetzt komplett -10 Kde. Brosch. ZO M.; inkeinen geb. 40M.; in Halbfranz, geb. 50 M. öehr geehrter Herr Rollege! Zu Lebzeiten des Dichters hat die „Fontane-Gemeinde" nur einen verhältnismäßig kleinen Kreis ausgemacht; als märkischer Wanderer, als Berliner Kritiker und Lauseur galt Theodor Fontane vielen als eine spezifisch preußisch, brandenburgische Erscheinung. Allerdings schuf das Erscheinen seiner reifsten und köstlichsten Werke auf erzählendem Gebiete — der modernen Sittenromane — in den letzten Lebensjahren eine Umwertung dieser Eharakteristik: Theodor Fontane wurde immer mehr als einer der führenden Geister auf dem Gebiete des deutschen Romans anerkannt und als ein Meister moderner, geistvoller, von echt künstlerischem Geiste getragener Prosadarstellung gefeiert — und heute gehörter nach einstimmigem Urteile der Kritik zu den Klassikern des deutschen Romans. . . . Mit der Erkenntnis, daß hier nicht ein „märkischer", sondern ein „deutscher" Dichter zu seiner Nation spreche, ist die Schar derer gewachsen, die sich an der abge klärten Weltanschauung, der warmherzigen Lebensauffassung, dem goldenen Humor, dem kaustischen Witze, der treffenden Pointe erfreuen, all den Eigenschaften, die dem „Realisten" Fontane die Liebe jedes Lesers sichern. Jetzt liegt nun eine billige und doch würdige Gelamtrmsgabe seiner sämtlichen liromane und Erzählungen vor in der soeben abgeschlossenen ersten Serie der „Gesammelten Werke", jenes monumentalen Werkes, das im weiteren verlaufe den reichen Nachlaß erschließen wird. Diese erste Serie ist — ohne Verpflichtung auf Abnahme der weiteren — zum äußerst billigen Preise von 30 Mark sunge- 11 I H bunden) zu beziehen und liefert dem Leser nicht weniger als s6 Romane und Erzählungen in 270 Druckbogen. wir glauben daher nicht zu viel zu sagen, wenn wir die Meinung äußern, daß hier dem deutschen Buchhandel eine dankbare Aufgabe geboten wird, zumal unsere Bezugsbedingungen die denkbar günstigsten sind. Für diejenigen Leser, die Fontane erst „kennen lernen" wollen, haben wir eine weitere Festgabe vorbereitet, die Ende November erscheint: Fontane-Wrevier von Glga und Deinrich Spiero-Ibamburg. i Bcmd. 13 Bogen. Ladenpreis broschiert 3 IN.; gebunden H Bt. Format und Ausstattung nach dem bekannten Hartlebenschen Goethe-Brevier. Flexibler vornehmer Ganzleinen-Einband. Eine Sammlung all des Markanten an Urteilen, Erfahrungssätzen, Glaubenssprüchen, Selbstbekenntnissen usw-, das sämtliche Schriften Fontanes bieten, wird zweifellos gerade bei der Eigenart des Dichters lebhaftes Interesse erregen, wie Fontane kein Dutzendmensch war, haßte auch er die Dutzendmenschen und die landläufigen Urteile, — sein aufrechter Lharakter ließ sich nicht von dem Schein der Dinge umschmeicheln, sondern drang, unterstützt durch ein tiefes Wissen, stets zum Kern der Sache durch. Daher seine zahlreichen, scharf geprägten Worte und Sentenzen, die der Lektüre seiner Arbeiten, sei es eines Romans, sei es einer historischen oder Lebensskizze, so großen Reiz verleihen. wir glauben daher, nicht nur der „Nicht-Kenner", sondern auch der Leser, der seinen Fontane verehrt, wird diesem Brevier, daß einer der feinsinnigsten jungen Literaturkritiker als Herausgeber zeichnet, seine Teilnahme schenken. „Das steht im Fontane-Brevier" — wird bald ein populäres Wort sein. Als vorjähriges Festgeschenk erschienen: Theodor Fontanes Familienbrieke. Die gesamte Kritik hat sich über den wert dieser Bände so einstimmig lobend ausgesprochen, daß wir hier nur auf die Bedeutung dieser Publikation, von der zwei neue Auflagen — die vierte und die fünfte — soeben fertiggestellt wurden, für den diesjährigen Mtcihnachtsbüchertilch hinzuweiseu haben, wie die Dichtungen Fontanes nicht „veralten", so liegt auch auf diesen Liebes- und Sorgebriefen eines deutschen Dichters der Reiz ewiger Jugend. Ihren geschätzten Bestellungen gern entgegensehend, zeichnen wir Grunewald, November 4905. hochachtungsvoll F. Fontane ü To.