267, 16. November 1905. Künftig erscheinende Bücher. 10703 Z? " " " Eine hochwillkommene Weihnachtsgabe für alle Reuter-Freunde! Demnächst erscheint! Fritz Reuter ° Verteilt von Paul Warncke Zweite, vermehrte reich illustrierte Auflage (sechstes bis achtes Tausend) Eigenartig kartonniert M. 7.—, M. 5.25 netto, M. 4.65 bar Gebunden M. 8.—, M. 6.— netto, M. 5.40 bar. Frei-Exemplare 9/8 (^P>arnckes Reuter-Buch, in Reuter-Deutsch erzählt, ist das Beste, was über Fritz Reuter geschrieben worden ist. Jeder, der das Buch gelesen hat, wird zugeben müssen, daß so und nur so die richtige Lebensgeschichte Fritz Reuters gegeben werden kann. Kein keuscher Dichter wurzelt wie Fritz Reuter so tief im Mutterboden des Landes, das ihn geboren hat. Darum konnte auch nur ein Landsmann von ihm den rechten Ton treffen, uns sein Leben zu schildern. Aber nicht Geburtsort und Mundart allein sind es, wodurch Warncke seinen Beruf zum Reuter-Biographen erweist, auch von dem goldenen Lumor seines Leiden ist ein gut Stück auf ihn übergegangen. Daß das Buch abgesehen von all diesem auch als rein literarhistorische Leistung völlig aus der Löhe steht, möge man aus der untenstehenden Besprechung der „Jahresberichte für deutsche Literaturgeschichte" entnehmen, wobei jedoch betont sei, daß nirgends die Mühe des Zusanimentragens sichtbar ist und das Buch als ein harmonisches Kunstwerk wie aus einem Guß sich darstellt. — Die neue, reich illustrierte Ausgabe wird eine hochwillkommene Gabe für alle Reuter-Freunde, deren Zahl nach Millionen zählt, ganz besonders auch zu Weihnachten sein, wo unter dem brennenden Weihnachtsbaum auch der Erwachsene sich gerne in die Poesie der Enge und der Leimat zurücksehnt. Die Jahresberichte für deutsche Literaturgeschichte urteilten über Warnckes Reuterbuch: „Es ist eine ganz prächtige Idee, Reuters Landsleuten in einem vorzüglichen Plattdeutsch, aus der herzlichsten Liebe zu Land und Leuten heraus, durchsetzt mit echt Reuterschen Reflexionen und in einem echt Reuterschen Ton, Lebens schicksal und Art ihres Lieblingsdichters zu erzählen Das ist wahre Volkstümlichkeit, das ist aber auch die Schrift eines Mannes, dessen tiefe und heitere Natur, dessen höchst ansehnliches darstellendes Talent aus jeder Seite hervorschaut, dessen innige Beziehungen zu Mecklenburg und Mecklenburgern nicht den geringsten Reiz des Buches ansmachen. Welch frischer, kerniger Lumor, welch ursprüngliche, ungesuchte und dabei so entwickelte Kraft der Charakteristik und der Milieuentfallung! Wie lebendig tritt uns die Studenten und Festungszeit entgegen, wie schön und ohne blind vertuschende Lobeshymnen werden.Reuters Jugendstreiche und Jugendschwächen erklärt! Ungemein anschaulich, dabei ohne alle gelehrten Allüren und ohne Schönfärberei wird auch die (Entstehung der einzelnen Werke, ihr Zusammenhang mit dem Leben dargestellt, mancher begründete Einwand erhoben und^manches wissenswerte Datum festgelcgt. Alles in allem: manjmöchte jeder deutschen Land schaft einen Warncke wünschen, freilich/unter der Voraussetzung, daß eine jede auch ihren Fritz Reuter hätte,"