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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1905
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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10512 Nichtamtlicher Teil. 264, 18. November 1S05. Nichtamtlicher Teil. Wie soll man Micher sammeln?*) »80V to oolloet books!« nennt Slater seine soeben er schienene, für angehende Liebhaber bestimmte Anleitung zum Büchersammeln. Die Anleitung ist gut und kann auch deutschen Lesern empfohlen werden. Besonders Antiquare werden darin wertvolle Winke finden. Slater hat sein Handbuch in erster Linie für Liebhaber bestimmt und will auf dem geringen Raum von 205 Seiten nur die ein fachem Erscheinungsformen eines Gegenstands beleuchten, der äußerst zusammengesetzt ist und in seiner Gesamtheit von einem Einzelnen kaum bemeistert werden kann. Er behandelt seinen Stoff in zwölf Kapiteln: 1. Winke für Anfänger. 2. Einzelheiten. 3. Handschriften. 4. Papier und Wasserzeichen. 5. Titelblatt und Kolophon. 6. Inkunabeln und erste Drucker 7. Illustrierte Bücher. 8. Berühmte Pressen. 9. Einband. 10 Berühmte Sammler. I I. Auktionen Kataloge. 12. Erste Ausgaben und merkwürdige Bücher. Wer Bücher sammeln will, muß vor allen Dingen Geld haben, sehr viel Geld sogar, wenn er Ersprieß liches erreichen will. Aber Geld allein tut es auch nicht; der BUchersammler muß imstande sein, sich die Erfahrungen zunutze zu machen, die eine lange Reihe von Samm lern, Bibliographen und Händlern in zahlreichen Werken niedergelegt hat Diese bilden in sich schon eine stattliche Bibliothek und erfordern ein kleines Vermögen zu ihrer Erwerbung Zuerst muß der BUchersammler wissen, wie er ein Buch anzuschauen hat, wie er Verfasser, Inhalt, Umfang, Auflage, Format, Illustration, Bei lagen, Verlagsort, Erscheinungsjahr, Verleger oder Drucker, Preis, Einband, Zustand eines Werks beurteilen muß. Uobsvt su-> koto libollil Die Schicksale, Fehler, Vorzüge, die früher« Besitzer eines Werks interessieren den Bllcher- sammler lebhaft und beeinflussen in hohem Grade den Geldwert des Buches. Druckfehler und Druckfehlerverzeich nisse, Widmungen, Privilegien, Register, Exlibris usw. darf der Sammler nicht außer acht lassen. Er wird sich darum kümmern, in welchen Nachschlagewerken ein bestimmtes Buch beschrieben und was dafür zu verschiedenen Zeiten bezahlt worden ist. Denn wie sich die Zeiten und Moden ändern, so auch die Bllcherpreise. Bei der ungeheuren Ausdehnung der Literatur wird der Büchersammler auch stets ge zwungen sein, sich auf ein bestimmtes Gebiet zu beschränken, wenn seine Sammlung einigermaßen Vollständigkeit erreichen und Wert haben soll. Die Ursachen und Grade der Seltenheit von Büchern dürfen dem BUchersammler nicht unbekannt sein. Clement, Denis, Edwards, Gar, Horne, Psaume u a. haben besondre Kapitel über die Seltenheit der Bücher geschrieben. Lieb haberei, Mode, Zeit, Ort, Personen haben auf die Beurteilung der Seltenheit großen Einfluß. Nach Michael Denis sind selten: 1. große, aus vielen Bänden bestehende, besonders illustrierte, Werke, die wegen ihres hohen Preises nur von wenigen Privatpersonen angeschafft werden können; 2. kleine, aus wenigen Blättern bestehende Schriften, Flugschriften, Pamphlete, die bald verloren gehen, wenn sie nicht in öffentlichen Bibliotheken ein sicheres Heim finden; *) Lo^v to oolloot Looks, 1. Lorbort Klo-tor, Läitor ot -Look Liieos Ouiiovt-, Lutbor ok »LurF Lüitlous-, -llbo lio- luuueo oi Look-LolloetluA«, -LuZruviugs uucl tboir Vuluo» eto. (XII, 205 p„ >0011V illustr.) 8vo. Louäou 1905, 6eorA6 Loli uuä 8ous. Olotb 6 sb. not. 3. Bücher, von denen wenige Abdrucke gemacht worden sind; 4. Bücher über Stoffe, die nur von wenigen Schrift stellern behandelt, von wenigen Lesern verstanden, gesucht oder geschätzt werden. Zu dieser Klasse gehören Werke, die in wenig bekannten Sprachen oder Dialekten geschrieben sind; die Geschichte von einzelnen Städten, Klöstern, gelehrten Ge sellschaften, Genealogien von privaten Familien, Kataloge von Bibliotheken und schließlich die privaten Kontroversen und Polemiken von Verfassern; 5. Werke, die von ihren Verfassern unvollständig ge lassen worden sind und von denen der gedruckte Teil ge wöhnlich verloren ist; 6. Werke, die in Teilen in einem länger« Zeitab schnitt und an verschiedenen Orten veröffentlicht worden find, so daß es schwer wird, ein vollständiges Exemplar zu- sammenzubringen. Ferner find folgende Werke oder Ausgaben selten: 1. diejenigen, die niemals öffentlich verkauft worden, also nicht in den Handel gekommen sind. Hierzu gehören die privat gedruckten Bücher, ferner päpstliche Bullen, Pastoralbriefe, Manifeste, Promemoria, Deduktionen usw 2. Bücher oder Ausgaben, die in fernen Ländern ans Licht getreten und oft nur dem Titel nach bekannt sind; 3. Bücher oder Auslagen, die größtenteils durch Feuer, Wasser oder andere Zufälle zugrunde gegangen sind; 4. Bücher oder Auflagen, die aus religiösen, moralischen oder politischen Gründen verboten, konfisziert, unterdrückt oder verbrannt worden sind. Schließlich sind folgende Ausgaben selten: 1. die von Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum Jahre 1500 erschienenen Drucke (Inkunabeln, von inounobul» — Wiege, auch Wiegendrucke, Erstlingsdrucke, Paläotypen genannt); 2. die Ausgaben der Klassiker, die von den Aldi, Giunti, Stephani, Gryphi und von andern Druckern des sechzehnten Jahrhunderts veröffentlicht worden sind. Diese Ausgaben sind noch schätzbarer, wenn sie handschriftliche An merkungen von berühmten Männern ihrer Zeit enthalten. 3. Unveränderte oder unverstiimmelte Ausgaben von Werken, die seither verändert oder verstümmelt (kastriert) erschienen find. 4. Ausgaben, die mit besonder« Typen gedruckt sind. 5. Ausgaben auf Pergament oder auf besonders großem, besonderm, gefärbtem Papier, von denen nur wenige Exem plare abgezogen worden sind. Dann ist zu beachten, ob das Exemplar eines Buches beschnitten, ausgeschnitten, teilweise ausgeschnitten, oder ob die obere Seite unbeschnitten ist. Ein unbeschnittenes Exem plar wird jedem andern vorgezogen und hat einen bedeutend höhern Marktwert als ein beschnittenes. Oft wird die ganze Auflage eines Werks aus einmal gebunden, und der Verleger läßt nur einige wenige Exemplare broschiert und unbeschnitten, wodurch letztere natürlich selten werden. Ein Werk, das zu stark oder gar mit Textverlust beschnitten ist, verliert ganz bedeutend an seinem Wert. Ein wertvoller alter Einband oder der Originaleinband des Verlegers wird fast immer bevorzugt. Anstatt einen solchen Einband, wenn er schadhaft geworden ist, von einem Werke zu entfernen, sollte man ihn, wenn irgend angängig, zu erhalten und auszubessern suchen. Aus gaben auf gewöhnlichem, auf großem, bessern! Papier, Luxus ausgaben sind streng auseinanderzuhalten. Letztere sind gewöhnlich nur in geringerer Anzahl hergestellt. Manche Liebhaber wollen für irgend ein Werk ihrer
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