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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1882
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- Erscheinungsdatum
- 26.06.1882
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- Deutsch
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145, 26. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2131 Wie gewöhnlich war England reich vertreten, und seine Erzeugnisse ziehen stets schon durch ihr äußeres Gewand die Blicke der Besucher ans sich. Papier und Druck geben uns fort während Stofs zu anregenden Betrachtungen. Nachstehende Firmen waren durch Einsendungen vertreten: Baxter L Sons, Cassell Petter Galpin L Co., Grisfith L Faran, Kegan Paul L Co., I. Murray, Trübner >L Co., Williams L Norgale in London. Letztere Firma hat ihr Interesse für die Ausstellung in dankens- werther Weise wiederholt bethätigt. Als eine außergewöhnliche Erscheinung ist dies Jahr eine reiche Sendung aus Rußland zu verzeichnen. So reich war in unserer Ausstellung die russische Literatur bisher noch nie vertreten. B. M. Wolfs in St. Petersburg hatte seine in den letzten Jahren verlegten Erzeugnisse ausgelegt und gab somit den Besuchern der Ausstellung Gelegenheit, die Fortschritte, welche die russische Literatur gemacht hat, zu beurtheilen. Allge mein sprach man sich anerkennend über die Ausführung, sowie die Mannigfaltigkeit und Bedeutung der ausgestellten Werke obiger Firma aus. Vor Allem sehen wir uns veranlaßt, die Aufmerksamkeit der deutschen Verleger auf ein Werk zu lenken, das im byzan tinischen Stile verschiedene in russische» Kirchen, sowie in der Lja 8vpdiu und im Ouomo cke ölouroalo, in der Kirche zu Ravenna !c. vorhandene Mosaiken und Fresken chromolithographisch als Randverzierungen zu einem Gebetbuche vcrwerthet zeigt, und welchem auch vorzügliche Miniaturen russischer Heiligenbilder beigefügt sind. Dieses typographische Kunstwerk ist in eine höchst geschmack volle im byzantinischen Stile gehaltene Leder-Mosaik (Genre Grolier) gebunden. Außer einer russischen Ausgabe der Bibel in 4. mit Zeich nungen von Dorö, einer Uebersetzung, durchgängig in Terzetten, von Dante's Göttlicher Comödie mit Zeichnungen von Dora, einem Faust mit Zeichnungen von Liezen Mayer und vielen anderen russischen Prachtwerken, die von der Firma B. M. Wolfs aus gestellt waren, wollen wir noch hervorhcben: Die ersten 8 Bände eines Unternehmens, welches in 16 Bänden in Quart mit 8000 großen und kleinen Illustrationen eine vollständige, malerische, geographisch-statistische, historische, ethnographische und anthropologisch-naturwissenschaftliche Beschrei bung des europäischen und asiatischen Rußland umfassen soll. Die Artikel gehören der Feder erster russischer Schrift steller an, die speciell mit den beschriebenen Gegenständen ver traut sind und erscheinen unter Rcdaction des Vicc-Präsidenten der russisch-geographischen Gesellschaft. In diesem Werke haben wir sowohl den Unternehmungsgeist des Verlegers, wie die in jeder Hinsicht sorgfältige Durchführung eines so schweren Unternehmens lobend anzuerkennen. Das selbe bietet für Jeden, der sich mit den russischen Verhältnissen vertraut zu machen wünscht, ein reiches und einzig dastehendes Material. Noch sei einiger Bände Gedichtsammlungen gedacht, die mit vor züglichen Zeichnungen russischer Künstler geschmückt und ebenso wie eine sehr reiche Sammlung russischer Kinderschristen auf das sorgfältigste gedruckt sind. Ferner hat die genannte Firma in den letzten zwei Jahren auch aus streng wissenschaftlichem Gebiete Hervorragendes geleistet, wie dies eine Geschichte der allgemeinen Literatur mit Illu strationen in 4 Bänden gr. 8., ein Wörterbuch der russischen Sprache von Dahl, das einzig in seiner Art, beweisen. Außer dem sind die Werke des Patriarchen Chrysostomus Jnnokenti in 11 Bänden, des Historikers Kostomarosf in 15 Bänden, die Uebersetzungen der Werke Schlosser's, Heinrich Heine's Werke in 16 Bänden, Goethe in 5 Bänden, Lessing in 5 Bänden, des Dichters Mickiewicz in 5 Bänden wie vieler sonstiger strcngwissenschaftlicher Erscheinungen aus dem Gebiete des Eisenbahubaues, der Mathe matik, Geschichte re. hier ansgelegt, so daß wir über die große Anzahl und den Werth der Publikationen eines unserer College» in diesem fernen, immer noch als wenig eivilisirt angesehenen Laude nur die vollste Befriedigung empfinde». In dieser Wolff'schcn Ausstellung fanden wir auch eine von dem Verleger selbst angesertigte bibliographische Arbeit, und zwar einen Katalog, welcher die russische Bibliographie der letzten 50 Jahre umfaßt (1830—1880), und der nach dem System der Hinrichs'schcn Buchhandlung nach Wissenschaften und den Namen der Verfasser zusammengestellt ist. Die ausgelegten Schriftproben der Schriftgießerei der Wolff' schcn Verlagsbuchhandlung, bestehend aus 2 Bänden in 4., ent halten an 80 Garnituren Brodschristen in 10 15 Graden, eine jede, außer den französische» auch mit polnischen, russischen und sla- vischen Figuren versehen, eine höchst bedeutende Anzahl orienta lischer wie sranzösischer Titel- und Schreibschriften mit russischen Figuren und Verzierungen. Die Stempel sind Eigenthum der Firma, und es können hiervon Kupfer-Matern abgelassen werden. Im Begriff, meinen Bericht zu schließen, glaube ich consta- tiren zu können, daß das Interesse für die Ausstellung ein stets lebhafteres geworden ist. Auch die ausländischen College» wußten den Werth unserer Ausstellung um so mehr zu schätzen, als ihnen eine so umsangrciche Vereinigung neu erschienener Artikel, wie sie hier geboten ward, bisher nicht zu Gesicht gekommen ist. Hoffen wir, daß diejenigen Verleger, welche sich bisher von der Beschickung der Ausstellung sern hielten, im Interesse des Ge- sammtbuchhandels sich künftig an einer Einrichtung betheiligen werden, welche sich so lange Jahre hindurch als lehrreich und nutzenbringend bewährt hat. Leipzig im Juni 1882. Carl Wilfferodt. Misccllcn. Replik. — Obwohl der Verfasser des Artikels „Zum Jnsertionswesen" in Nr. 135 d. Bl. keinen Namen nennt, glaube ich doch nicht zu irren, wenn ich das an genannter Stelle exemplificirte Verfahren auch auf mich und meinen „Literari schen Merkur" beziehe. Denn es ist richtig, daß ich seit Jahres frist es mir angelegen sein lasse, die Verleger zur Uebernahme eines Theils der Unkosten für die im „Literarischen Merkur" ent haltene Bibliographie heranzuziehen, und dem Herrn Einsender qu. Artikels kann ich nur constatiren, daß es mir in der Thal bei der Mehrzahl der Verleger, besonders bei den einflußreicheren gelungen ist, die erbetene Unterstützung zu erlangen und dadurch den Fort bestand des „Literarischen Merkur" in seiner bisherigen Ge stalt zu sichern. An die Minorität nun richtete ich kürzlich, unter Begründung desselben, eine» neuen Appell — der Herr Verfasser des Angriffs wird also wohl einer der Wenigen sein, welche sich gegen mein Gesuch ablehnend verhielten und es noch nicht cinzu- sehen vermögen, daß der „Literarische Merkur" im Interesse aller Verleger wirkt und deren Theilnahme also doch Wohl auch verdient. Ich bin der Meinung, daß der Verlagshandel recht zu frieden sein kann, in meinem Unternehmen ein in so großer Auflage und besonders im Ausland stark verbreitetes Vertriebs-Organ zu besitzen, welches von Literatursreunden und Bücherkäufern ox oküoio sehr geschätzt wird, wie zu erfahren ich täglich die Genugthuung habe. — Und ist es denn etwas gar so Kostspieliges, was ich den Herren Verlegern zumuthete? Jeder Titel kostet durchschnittlich ca. I Mark 20 Pfennige es sind also schon größere Verleger, welche vierteljährlich 15 — 20 Novitäten bringen und deren Be kanntmachung durch den „Literarischen Merkur" mit ca. IS-,
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