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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1905
- Sprache
- Deutsch
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259, 7. November 1905. Nichtamtlicher Teil. 10231 erreichen, schlägt der Berichterstatter vor, eine umfassende Umfrage über den Schaden zu veranstalten, der den ver schiedenen Ländern aus dieser abweisenden Haltung Hollands erwachsen ist, und die Ergebnisse der Umfrage in einer Denkschrift zusammenzustellen, die der holländischen Regierung zu übermitteln wäre. Herr H. I. Robbers aus Amsterdam, Vertreter der Schriststellergesellschaft, unterstützte die Ausführungen des Herrn Vandeveld und verbreitete sich über den Stand der Literatur in Holland, über die Kämpfe, um diesen Stand durch Anerkennung der Rechte der fremden Autoren zu heben, Kämpfe, die unsre Leser Schritt für Schritt in unserm Organ haben verfolgen können (s. die Anmerkung). Nach den Aussagen des Redners wurde die Literatur bis in die letzten Zeiten in Holland nicht als ein Beruf angesehen; man übte irgend eine Beschäftigung aus und schrieb in seinen Mußestunden. Der Verfasser, der aus seinem Werk irgend einen Vorteil zu ziehen suchte, sank in der all gemeinen Achtung; in Fragen des Schutzes von literarischem Eigentum sah man lediglich eine Jnteressenfrage der Ver leger. Schriftsteller und Künstler haben oft versucht dagegen aufzutreten, aber umsonst. In diesem Jahre hat sich jedoch eine neue Gruppe gebildet, die »Vereeniging van Letterkundigen«! (s. Droit ck'Luteur 1S05, S. 58 u. 120), die schon 120 in ganz Holland bekannte Männer als Mit glieder zählt, und diese Vereinigung scheint endlich den rich tigen Weg eingeschlaqen zu haben. Eine Interpellation in der zweiten Kammer wurde schon nicht mehr mit einer kategorischen Ablehnung beantwortet, sondern mit dem Ver sprechen, die Lage zu prüfen, wenn sich in Holland eine öffentliche Meinung, eine oowmuuis opiuio, zugunsten des Eintritts in die Berner Union geltend machen sollte. Eine solche Kundgebung der öffentlichen Meinung hcrbeizusührcn, be zweckt die Vereeniging, der deshalb die vom Berichterstatter angeregte Denkschrift übermittelt werden soll. Der Redner hofft, der Eintritt in die Union werde schließlich zur zwingenden Notwendigkeit werden, obschon eins der Mit glieder des neuen Ministeriums seinerzeit einen Artikel gegen die Berner Konvention geschrieben habe. Herr van der Cruyßen, Vorsitzender der Antwerpener Abteilung des »Algemeen Nederlandsch Verband«, versprach hierauf die tatkräftige Unterstützung dieser Gesellschaft, deren leitendem Ausschuß er die Frage vorlegen will. Zu diesem Zweck wird ihm der Vorstand der Lssooiatiou die nötigen Informationen erteilen. Herr Chretienny, ein seit fünfundzwanzig Jahren in Holland lebender Schauspieler, führte mit großem Erfolg aus, viele holländische Leser kauften nur deshalb Nachdrucks ausgaben, weil sie nicht wüßten, wo sie sich die echten Aus gaben verschaffen können. Deshalb sollte in Holland ein internationales literarisches und künstlerisches Verkaufsbureau errichtet werden, wo nur Originalwerke und rechtmäßige Ausgaben zu haben wären. Ebenso würde sich das hol ländische Publikum, wenn es nur rechtmäßige Übersetzungen gäbe, sicherlich mit Vorliebe an diese Hallen, statt sich die unrechtmäßigen, in Hast hergestellten Übersetzungen anzuschaffen. Ferner sollte man ein Bureau zum Bezüge von Aufführungstantiemen errichten. Komme jetzt eine fremde, z. B. französische Truppe zu einer Vorstellung nach Holland, so weigre sich der Impresario regelmäßig, die Butorgebühren zu zahlen, und schütze vor, er werde die Sache in Paris begleichen; das aber sei für die holländischen Theater- direktoren ein schlechtes Beispiel. Einstimmig wurde hierauf der Vorschlag des Herrn Vandeveld angenommen, wobei zu Protokoll gegeben wurde, daß ,alle der Sitzung beiwohnenden Holländer sich durchaus auf die Seite der Bestrebungen zum Eintritt in die Union stellen. Rumänien. Die rumänische Regierung hatte zum Beweise ihrer Sympathie für die Arbeiten des Kongresses einen offiziellen Delegierten, Herrn Holban, entsandt. Allerdings konnte dieser nicht, wie die Zeitungen irrtümlich berichtet haben, den Beitritt seines Landes zur Berner Konvention ankündigen; aber er gab der Hoffnung Ausdruck, das rumänische Parlament werde binnen kurzem einen Gesetzentwurf betreffend das Urheberrecht vorgelegt erhalten, der die unvollständigen Be stimmungen des Preßgesetzes von I8K2 zu ersetzen und die Wege für den Eintritt Rumäniens in die Union zu ebnen bestimmt sei. Um dieses Vorgehen zu unterstützen, wurde die Lssooiation eingeladen, ihre nächste Tagung in Bukarest abzuhalten. Die unter solchen Umständen erfolgte Einladung wurde denn auch von der Versammlung mit lebhaftem Danke angenommen. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Geldmarkt. — Die Reichsbank hat am 4. d. M. den Wechsel diskont auf den Lombardzinsfuß auf erhöht. Post. Störungen im Verkehr mit Rußland. — (Vgl. Nr. 254, 255 d. Bl.) Briessendungen nach St. Petersburg und darüber hinaus werden von jetzt ab über Memel zur Weiter- besörderung von da mit russischen Kriegsfahrzeugen geleitet. Die Abfahrt der Kriegsschiffs von Memel erfolgt täglich, voraussichtlich nach Ankunft der Post aus Berlin 11 Uhr 20 Minuten abends, in Memel 12 Uhr 24 Minuten mittags. «Lpzgr. Tgbl. v. 5. Nov-05.) Da nach den eingezogenen Erkundigungen die Verbindung zwischen Stockholm und Finland unsicher ist, so hat die Post verwaltung am Freitag abend die Post nach Finland nicht mit dem Zuge aus Berlin 7,36 über Stockholm geleitet, sondern dem Sonnabend, 4. November, von Lübeck direkt nach Helsingfors ab- wiederhergestellt und wird wieder zur Briefbeförderung benutzt. Da eine Postbeförderung im Durchgang durch Ruß land zurzeit nicht möglich war, so sind die in den letzten Tagen aufgelieferten Briessendungen nach Persien am Freitag abend über Brindisi—Bombay befördert worden. (Dtschr. Reichsanzciger Nr. 261 o. 4. Noo. Ob). (Lpzgr. Tgebl. v. 5./XI. 1905.) Zensur inRußland. — Aus mehreren russischen Provinzial städten wird gemeldet, daß dort am 1. d. M. die Präventivzensur für Zeitungen aufgehoben worden ist. Post. Reklame auf der Außenseite von Drucksachen. — llm die Empfänger von Drucksachensendungcn von vornherein besonders zu interessieren, wird neuerdings auf den Umschlägen oder den Streifbändern bisweilen ein Hinweis angebracht wie: -Wichtig. Betrifft l» —-Nicht in den Papierkorbl-—-Die angestrichenen Stellen besonders beachten- — -Falls ohne Interesse, Annahme verweigern- — -Die angeftrichene Stelle wird Sie interessieren!-u. a. m. — Da derartige Vermerke — gleich gültig, ob sie gedruckt, gestempelt oder geschrieben sind — die Eigenschaft einer brieflichen Mitteilung haben, so können der artige Sendungen zur Postbesörderung nicht zugelassen werden. 1350»
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