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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1905
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- Deutsch
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10116 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 257, 4. November 1905. der erhaltnen Auskunft auch in allen Einzelheiten die erforder liche Beachtung geschenkt werde. Zu dieser Bemerkung gibt die wiederholt gemachte Erfahrung Anlaß, daß deutsche Firmen, die vom Konsulat eine im wesentlichen günstige Auskunft über einen Besteller erhalten hatten, auf Grund derselben geglaubt haben, die in der Auskunft selbst ausdrücklich angegebene Kreditgrenze unbedenklich überschreiten zu dürfen. Dies hat in mehreren Fällen zu Verlusten geführt, die andernfalls nicht oder doch nicht in der gleichen Höhe eingetreten wären. Die Furcht, sich eine größere Bestellung zu gunsten der Konkurrenten entgehen zu lassen, hat sich in diesen Fällen für alle Beteiligten als schlechter Be rater erwiesen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Rustschuk.) Ausstellungspreise. — Auf der diesjährigen internatio nalen Ausstellung für Kochkunst zu Frankfurt a. Main sind die im Verlag von Karl Daser in Stuttgart erschienenen Kochbücher: Friederike Fellgers Neues süddeutsches Kochbuch, umgearbeitet von Küchenmeister Rudolf Zäch (66.-75. Tausend), und Illustriertes Kochbuch für die feine und bürgerliche Küche von Rudolf Zäch (3. Auflage) je mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden. Zum deutsch-amerikanischen Professorentausch. — Am 30. Oktober hielt in der Aula der Universität zu Berlin der amerikanischeProfessor Peabody von der Harvard-Universität, der während des Wintersemesters Vorlesungen in Berlin halten wird, in Gegenwart des Kaisers seine Antrittsvorlesung »0o Leaävwie rseiproeit,^«. Nach dem Bericht der Nationalzeitung führte Professor Peabody ungefähr folgendes aus: -In unfern Tagen ist viel zu hören von politischer und kommerzieller Gemeinschaft, und die Völker suchen Ausgleich ihrer Ansprüche auf der empfindlichen Wage des gegenseitigen Vorteils. Nichts scheint schwieriger, als festzustellen, wieviel eine Nation geben muß, ohne zu verlieren, oder empfangen, ohne auf Widerstand zu stoßen. Alle Völker haben eine neue Welt gemeinsamer Interessen gefunden, nach der jedes in mühevoller Arbeit sein wirtschaftliches Leben regelt. In diesem Zeitalter des Handels nun wird das Problem der akademischen Gegenseitigkeit mühelos gelöst. Es ist ein Pro blem scharfen Abwägens von Werten und Vorteilen. Indu strien mögen durch Zölle geschützt, Grenzen verteidigt werden; aber einen Schutzzoll auf Gedanken gibt es nicht. In der Wenige genommen werden, das er besitzt. Politische Gegenseitig keit mag gehemmt werden durch Interesse und Klugheit; die akademische Gegenseitigkeit aber eilt von Kontinent zn Kontinent, wie der Vogel, der durch die Luft fliegt. »Eine solche ist — so fuhr der Redner zum Kaiser gewandt fort —, wenn ich es wagen darf Eurer Majestät Absichten aus zulegen, die weite Auffassung internationaler Verantwortlichkeit, die so großartigen Ausdruck in Akten fürstlicher Großmut ge funden hat. Vor drei Jahren faßten Eure Majestät den Plan des Germanischen Museums, das der Jugend das Werden der deutschen Kunst veranschaulichen soll, und die Harvard-Uni versität erhielt jene herrliche Sammlung. Im laufenden Jahr entstand der Plan, ein soziales Museum zu gründen, und der volle Sammlung, die die Versicherung der deutschen Arbeitsleute darstellt. Schließlich kommt dieser Austausch akademischer Unter weisung, hervorgegangen aus deutscher Initiative, aber in allen Stücken willkommen geheißen auf der Harvard-Universität und getragen durch das Wohlwollen Eurer Majestät und des Präsi denten der Vereinigten Staaten. »Diese neuartigen Vorgänge können nicht als geistiges Eigen tum einer einzigen Universität und noch weniger als versteckte politische Bestrebung gellen. Die Harvard-Universität, die älteste und größte der Vereinigten Staaten, ist hier das Sinnbild des geistigen Lebens Amerikas, und jene weitherzigen Maßnahmen sind der Ausfluß einer höhern Staatskunst, die den Wettbewerb der Nationen auf das Gebiet ihrer Ideale verweisen und inter nationale Achtung nicht nur durch Armeen, Flotten uud wirt schaftliche Erzeugnisse einflößen möchte, sondern durch den Dienst des Wahren, Schönen, Guten. -Vor 25 Jahren empfing Präsident Roosevelt die aka demischen Ehren in Harvard. Dort lernte er geradeaus denken, schlicht schreiben; später lernte er im Krieg und Frieden sich selbst und andre regieren, und aus diesen Erfahrungen ging ein Mann hervor, fähig, als Weltproblem eine Weltmacht anzufassen. Unter der Menge seiner politischen Geschäfte ist ihm die Bedeutung des Unternehmens nicht entgangen. Er selbst schrieb mir, bevor ich Amerika verließ, einen Brief, in dem er sagte, er hege großes Interesse für den Austausch zwischen seiner Universität Harvard und der von Berlin, es scheine ihm von gleicher Wichtigkeit für die Geschichte des Uni versitätswesens wie für die Förderung guter Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Er schätze im vollen Maße die großherzige und freundliche Gesinnung, mit der die deutsche Regierung auf den Plan eingehe. Er hoffe nicht nur, sondern er glaube, der Austausch werde fruchtbar fortschreiten zum unmittelbaren und mittelbaren Nutzen beider Länder. -Niemand kann diesen Brief hören und die Vielseitigkeit der zu erkennen, daß ein besondres Band gegenseitigen Ver ständnisses Deutschland und Amerika vereint durch die Ver wandtschaft der Charakterzüge, die in den Lenkern beider Ländern bestehen. Glücklich sind die beiden Länder, die geleitet werden durch so hervorragende geistige und sittliche Eigenschaften. Zwei solchen Ländern kann der Provinzialismus, der die Völker trennt, nicht länger eine Drohung für den Frieden sein. Akademische Gegenseitigkeit ist unter solcher Leitung das Symbol jener Einheit des Geistes, die das Unterpfand des Friedens bietet, und die Gelehrten beider Länder wenden sich mit neuem Zutrauen zu ihrer geduldigen, unscheinbaren, nie beendeten, aber beglückenden Aufgabe.« * Wissenschaftliche Preisaufgabe. — Ein Preis von 1000 der -Reinach - Preis«, soll der besten Arbeit zuerkannt werden, die einen Teil der Paläontologie des Gebiets zwischen Aschaffenburg, Heppenheim, Alzey, Kreuznach, Koblenz, Ems, Gießen und Büdingen behandelt. Nur dann, wenn der Zu sammenhang es fordert, dürfen andre Landesteile in die Arbeit einbezogen werden. Die Arbeiten, deren Ergebnisse noch nicht anderweit veröffentlicht sein dürfen, sind bis zum 1. Oktober 1907 in der üblichen Form an die Direktion der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M. ein zureichen. über die Zuerteilung des Preises entscheidet die Direktion bis spätestens Ende Februar 1908. (Sprechsaal.) »Der neue Bibliothekenrabatt.« <Vgl. Nr. 253 d, BI.) Herr Horn in Danzig trägt zu dieser Sache in Nr. 253 d. Bl. eine Meinung vor, die von einer völligen Verkennung der tat sächlichen Verhältnisse zeugt. Zunächst sagt er selbst richtig, daß es jetzt drei verschiedene Kundenrabattsütze gibt, folgert aber irrig, daß zwei davon Aus nahmen von dem ersten seien, der dritte sogar eine Unteraus nahme vom zweiten. Nein, alle drei sind gleichgeordnete Aus nahmen von der einen Grundregel. Aber Herr Horn will die Nabattbestimmungen wohl nur lächerlich machen. Ernster zu nehmen ist der zweite Irrtum, als ob der siebeneinhalbprozentige Rabatt nur da in Anwendung kommen solle, wo ein Lieferant an eine Bibliothek allein für wenigstens 10 000 ^ jährlich liefert. Richtig ist vielmehr, daß Bibliotheken, die einen Vcrmehrungsetat von mindestens 10 000^ haben, einen Rabatt von 7'/z Prozent erhalten dürfen, ganz gleich, wieviel Lieferanten beteiligt sind. Ich habe der Weimarer Versammlung vom 17. Oktober angewohnt und hege nicht den geringsten Zweifel, daß dies der Sinn unsers Beschlusses ist. Breslau, 1. November 1905. B. Althaus.
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