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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1905
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19051102
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9SS4 Nichtamtlicher Teil. 255, 2. November IS05, Um nun die Bedeutung und Rentabilität des Organs auf recht zu erhalten, sah man sich zu energischen Schritten veranlaßt. Eine zeitweilige Herabsetzung des Preises hätte wohl nicht ganz den gewünschten Erfolg gehabt, die Konkurrenz nicht ausgeschlossen, versprach somit keine genügend gesicherte Grundlage, Man sah sich daher nach andern Stütz punkten um, so kam — Tb« Tiwss Look Olub — eine Leihbibliothek — zustande. In Geldsachen ist ja jeder sich selbst der nächste; so läßt denn auch die alte, würdige Times, wo es sich um Lebensbedingungen handelt, das uoblosss obligo beiseite und mischt sich in Betriebe, die nach der allgemeinen Anschauung den ihr zustehenden Rahmen überschreiten, dazu noch in einer Weise, die selbst den so freihändlerischen englischen Buchhandel stark beeinträchtigt, 1b6 Oouueil ok tbö Lublisbors' Lssoeistivll ok 6roat öritrnu, der über das Wohl und Wehe des Sortiments bestimmen kann, hat sich zu keinem definitiven Schritt entscheiden können und die Stellungnahme zum Times Look Olirb dem individuellen Empfinden seiner Mitglieder überlassen. Wie das mit dem individuellen Empfinden aber so zu sein pflegt, wenn Bestellungen ans 500 oder 1000 Exemplare eines Werks vorlicgen, — bisher ist dem Times Look Olub noch von keinem Verleger irgend etwas verweigert worden, und da der Chor der klagenden Sortimenter bisher nicht durch gedrungen ist, so darf man kaum noch an eventuelle Maß nahmen denken. Das englische Sortiment erblickt die Ge fahr in den Preisen, zu denen die Times ihren Abonnenten die gelesenen Bücher abgibt. Die Times hat auf die öffent lichen Briefe hin beruhigende Antworten gegeben, die wenig stens in den maßgebenden Verlegerkreisen Glauben und den gewünschten Erfolg gefunden zu haben scheinen. Bevor wir auf weitere Punkte eingehen, wollen wir uns etwas den Prospekt der Times betrachten, worin die den Abonnenten dieser Zeitung gebotenen Vorteile nieder gelegt und zusammengefaßt sind. Die Times bietet ihren Lesern erstens alle nur denk baren Erleichterungen für den Bezug des Blattes selbst. Ein Abonnent kann ganz willkürlich heute hier, morgen dort, in irgend einem Ort des Vereinigten Königreichs und vom ersten besten Händler seine Nummer gegen einen Coupon entnehmen, er kann sich die Times zuschicken lassen und beliebig oft seine Adresse ändern; in Krankheitsfällen, bei längern Reisen oder aus sonstigen Gründen hebt die Expe dition das Abonnement zeitweilig auf, das dann für eine entsprechende Zeit verlängert wird. Das Jahresabonnement auf die Times berechtigt dann aber auch jeden Abonnenten, soweit er in England wohnt, zum dauernden und unentgeltlichen Bezüge von Büchern, Novitäten oder Standardwerken der Literatur, die er nach steter Wahl entnehmen kann. Jeder Abonnent ist zum Bezug von drei Büchern berechtigt (eine größere Anzahl nach Übereinkunft), die er beliebig oft in der Bibliothek der Times Umtauschen kann, oder die ihm einmal wöchentlich innerhalb des Londoner Postdistrikts (das sind ca, 18—18 englische Quadratmeilen) frei ins Haus gebracht und um- getauscht werden. Für auswärtige Abonnenten find des Portos wegen besondre Vorkehrungen getroffen; die Bücher entnahme kann auch hier unabhängig vom Zeitungs abonnement sogleich oder später begonnen werden. Jeder Abonnent wird nach der Lektüre außerdem in der Lage sein, Bücher, die er für würdig erachtet, in seine Bibliothek einzureihen, zu wenigstens der Hälfte des Preises, den er sonstwo hätte bezahlen müssen, von der Times erstehen zu können; er kann außerdem in sofern bedeutende Ersparnisse machen, als er nicht gezwungen ist, Bücher zu kaufen, die er nicht kennt und die vielleicht gar nicht seinen Erwartungen entsprochen haben würden. Wer seine Bibliothek nach irgend welcher Richtung hin er gänzen will, kann bei einer Summe von über 5 F Bücher auch gegen bequeme Ratenzahlung entnehmen. Die meisten Abonnenten der Times dürsten nach einem Jahr herausfinden, daß ihnen die Zeitung durch die Ersparnisse, die sie bei den Käufen zu Vorzugspreisen und durch die fortlaufende freie Lektüre der Bücher gemacht haben, nichts — oder so gut wie nichts gekostet hat. Die Times verspricht, ihren Abonnenten dieselben An nehmlichkeiten wie jede gute Leihbibliothek zu bieten und weitere Vorteile, die diese zu gewähren nicht in der Lage sind. Jeder Abonnent kann jedes neue Buch sofort erhalten. Es werden theologische, medizinische, wissenschaftliche Bücher, auch ausländische Werke ausgegeben; ebenso sollen Nach- schlagebücher, für die eine Nachfrage vorhanden ist, geführt werden. Die Bücher sind neu, sauber und nicht durch Etiketten entstellt, Biographien und Reisewerke rc, werden ebenso zahlreich vertreten sein wie Romane, Standardwerke werden nur in den besten Ausgaben, mit gutem Druck und Papier, ausgenommen; jedes Buch kann auf Wunsch zum Kauf zurückbehalten werden. Es heißt dann weiter; »Unser Angebot, den Jahresabonnenten der Times so viele Bücher zur Lektüre zur Verfügung zu stellen, wie sie nur wünschen können zu lesen, beruht auf der Annahme, daß das Publikum dadurch nicht nur angezogen werden wird, sondern auch aus der leichten Zugänglichkeit der neuen sowohl als auch der alten, bewährten Literatur seinen Nutzen ziehen wird. Kein Land der Welt übertrifft England in der Anzahl und in der Qualität der Bücher, die von Jahr zu Jahr auf dem Markt erscheinen, (Der Schreiber befindet sich da ganz offenbar im Irrtum, jede Statistik wird ihn eines Bessern belehren, und über die Qualität der Bücher werden andre auch wohl andrer Meinung sein,) Von den bisherigen oder neuen Abonnenten der Times haben wohl nur einige so viel gelesen, wie sie lesen sollten und sicher auch lesen würden, wenn ihnen die Bücher sofort nach Erscheinen und ohne Umständlichkeit und Kosten zugänglich wären. Wir wollen mit diesem Prospekt darlegen, daß ein jeder durch ein Abonnement auf die Times sich und den Mitgliedern seines Hausstands Vorteile sichert, die bisher nie mit dem Bezug einer Zeitung in Ver bindung gebracht wurden, obwohl sie vom logischen Stand punkt aus in so verwandtem Verhältnis stehen und von jedem aufmerksamen Leser einer guten Zeitung nur als will kommen begrüßt werden können. Jeder Abonnent der Times kann jetzt mehr Bücher lesen, als die meisten zu kaufen in der Lage sind; er kann Bücher in größerer Viel seitigkeit erhalten, als irgend eine Leihbibliothek sie ihm liefern könnte, und neue Werke ohne die Wartezeit, die in den Bibliotheken die Regel zu bilden pflegt. Dieses Resultat zu erreichen, ist sicher eine sehr wertvolle Ergänzung der Aufgabe einer Zeitung, Leser können dann nach der Lektüre von den Dutzenden, Hunderten oder Tausenden von Büchern, die sie gelesen haben, ihnen passende Werke, die sie für ihre Bibliothek erwerben wollen, mit einem Rabatt von 20—70 Prozent vom Verlagsprcisc erstehen. Die gebotenen Vorteile werden den Lesern der Times in verschiedener Hinsicht dienen. Viele, die jetzt gratis eine größere Bücher auswahl haben, als eine Leihbibliothek sie ihnen je geboten hat, komnren vielleicht zu der Anschauung, daß sie nun überhaupt keine Bücher mehr zu kaufen brauchen; andre, die trotz dieses Vorteils Bücher sowohl besitzen als auch lesen wollen, werden als Abonnenten der Times in der Lage sein, sie durchschnittlich für die Hälfte des Verlegerpreises zu
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