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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1905
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- Deutsch
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9396 Nichtamtlicher Teil. 2SS, 2. November 1905 des Katalogs des liwes Looic Olub jetzt um ein wertvolles Nachschlagebuch bereichert. Das 1016 Seiten starke, in gr. 8". erschienene und mit Illustrationen in- und aus ländischer Autoren reichlich ausgestattete Werk, das Abon nenten und Nichtabounenten kostenlos geliefert wird, betitelt kree oiroulstiou swovA Lubserlbers to 'lllbs l'iwes' ooutsinivp briek votes kor tbs xuiäsaos ok reaäsrs, sbovivg tbo kpeeisl älseounts st rvbiob tboss boolcs ws/ bo obtsiusck b^ 'lllbe Der Katalog zerfällt in 2 Abteilungen. Der erste Teil enthält auf 891 Seiten ein nach Autoren und Titeln ge ordnetes Verzeichnis der englischen und ausländischen Schrift steller. Den Titeln sind die Ordinär- und die Verkaufs preise beigefügt, die die Times ihren Abonnenten für neue Exemplare bewilligt. Daran schließt sich auf 120 Seiten ein.Schlagwortverzeichnis an. Der vorliegende Katalog des limes Look 6lub, der, wie schon erwähnt, fortlaufend und ganz den Wünschen der Abonnenten entsprechend er gänzt wird, umfaßt die ganze moderne belletristische und wissenschaftliche englische Literatur, auch zahlreiche ausländi sche Werke; viele der Arbeiten sind durch gedrungene In haltsangaben erläutert. Der Literaturkenner wird zu seinem Bedauern bald herausfinden, daß die deutsche Literatur zu gunsten der französischen zurückgesetzt ist, ebenso wie wir bei den Illustrationen vergeblich einen deutschen Autor suchen. Der in London auf die Times abonnierte Deutsche, der seine Literatur pflegen will, wird leicht einen langen Wunschzettel zusammenbringen und dann doch genötigt sein, Mudie in Anspruch zu nehmen. Man muß sich wundern, daß Werke wie Hauptmanns Versunkene Glocke, Suder- manns Frau Sorge, Ehre, Heimat, Halbes Jugend, Bult haupts Dramaturgie — um nur von Standardwerken jeder Durchschnittsbibliothek zu sprechen — hier fehlen. Raabe, Stifter, Ganghofcr, Gabriele Reuter haben wir garnicht vertreten gefunden, Heyse, Spielhagen, Hans Hoffmann, Wolzogen usw. sind nur sehr beschränkt ausgenommen; man hat der Marlitt den Vorzug gegeben. Dahn, Ein Kanipf um Rom, soll in einer französischen Ausgabe ausgenommen sein, weshalb man dann wohl nicht auch den französischen Titel gewählt hat. Anerkannte ausländische Autoren sind aber auch nicht viel besser weggekommen, so vermissen wir Multatuli, Heijermans, Tschechoff, Fogazzaro ganz. Die Mudiesche Auswahl ausländischer Literatur ist im Vergleich mit dem in diesem Katalog Gebotenen jedenfalls viel vollständiger; die gebotene englische Literatur dürfte allen Ansprüchen genügen. Um das Lager zu räumen und ihren Lesern weitere Annehmlichkeiten zu bieten, bietet die Times ihren Lesern dann bekanntlich die Leihbibliotheksbände zu ganz besondern Preisen an. Neue Orä.-Bücher werden, wie fast überall, mit 25 Prozent verkauft, neue blet-orä.-Bücher zu den feststehen den Originalpreisen. Reine und unbeschädigte Werke, die etwa einen Monat ausgeliehen gewesen, aber so gut wie neu sind, werden mit 35 Prozent und bei dlet-Büchern mit 2V Prozent Rabatt abgegeben. Gute Exemplare, deren Aus sehen auf eine dreimonatige Zirkulation schließen läßt, werden mit 50 Prozent und bei Ilet-Büchern mit 33r/z Prozent vom Vcrlegerprcis berechnet. Bücher, die ca. sechs Monate kursiert haben, werden mit 70, resp. bei Ust-Bücheru mit 50 Prozent Rabatt vom Ordinärpreis verkauft. Die Times sagt dazu' »Wir wollen des Lesers Interesse nicht von der Tatsache ablenken, daß Bücher, die wir mit einem Rabatt von 50 bis 70 Prozent abgeben, nicht so gut wie neu sind, wir würden aber unser System für weniger vorteilhaft erscheinen lassen, als es ist, wenn wir ihn zu der Annahme führten, daß diese Bücher, auch wenn er weniger als die Hälfte des Preises dafür zahlen sollte, nicht besser sind als die Bände, die man gewöhnlich als antiquarisch bezeichnet. Es besteht kein allgemeines Vorurteil gegen Bücher, die in andrer Hände gewesen sind, ebensowenig wie gegen Häuser, die vorher von andern bewohnt wurden. Erste Auflagen mancher Werke würden sonst nicht zu phan tastischen Preisen ver- und gekauft werden, und Leihbiblio theken hätten sich zu keinen so bedeutenden Unternehmungen entwickeln können. Dem Kauf antiquarischer Bücher haben aber immer zwei Hindernisse im Wege gestanden; Der eventuelle Käufer fand die Bände durch große Etiketten ent stellt oder den Namen des frühem Besitzers in großen Buchstaben auf der Titelseite verzeichnet; er hatte außerdem dann wohl noch ein bis zwei Jahre zu warten, bevor er ein Werk zu einer nennenswerten Ermäßigung erhalten konnte. Aus den Verkaufsbestimmungen für unsre Abonnen ten geht unzweifelhaft hervor, daß niemand, der die Bände steht, die wir für einen viel billigem als den Verlegerpreis abgeben, daran denken würde, sie als antiquarisch zu be zeichnen. Unsre Bücher werden kein äußerliches Schild oder sonst irgend ein Kennzeichen tragen. Bände, die irgendwie befleckt oder sonstwie beschädigt sind, werden weder zur Lektüre noch zum Kauf ausgegeben. Es ist aber nicht nur das Aussehen unsrer Bände, was sie von den üblichen antiquarischen Büchern unterscheidet. Jede Durchsicht eines Antiquariatskatalogs wird den Leser überzeugen, daß die dortigen Werke wenigstens ein Jahr alt sind; selbst diejenigen, die speziell ausgewählt und als letzthin erschienen angezeigt werden, stehen, soweit das Alter in Frage kommt, den Bänden der Times bedeutend nach. Die Leser der Times werden in der Lage sein, die Bände schon nach einem, nach drei oder nach sechs Monaten des Erscheinens zu ent sprechend herabgesetzten Preisen zu kaufen, und solche Bände werden dann immer noch lange nicht im Antiquariat zu haben sein.« Es sind die Verkaufsbedingungen der Times mit ihren unkontrollierbaren Abstufungen, in denen das englische Sortiment die Gefahr erblickt, um so mehr, als die Ilet-BUcher, um deren Preiseinhaltung man jahrelang gekämpft hat, mit eingeschlossen sind. Die Times bietet blst-Bücher, die so gut wie neu sind, nach einem Monat des Erscheinens dem Publikum zu einem billigeren Preise an, als der Sorti menter sie zu kaufen in der Lage ist. Die Times sagt, daß dieser Preis nur einem beschränkten Kreise — ihren Abon nenten — zugute komme; unter normalen Verhältnissen wären diese wohlhabenden Abonnenten der Times aber gerade als die besten Biicherkäufer zu normalen Preisen zu bezeichnen. So wie die Verhältnisse einmal liegen, dürfte jetzt kaum etwas zu ändern sein. Eine Deputation der Loolrsellers' Lssooistiou hatte in dieser Angelegenheit kürzlich ein Interview mit dem Direktorium der LubUsbers' Lssoeistiou; die Versammlung wurde aber unter Ausschluß der Öffentlichkeit gehalten, und über die eventuell zu unter nehmenden Schritte ist nichts in die Öffentlichkeit gedrungen. Es verlautet immerhin, daß viele Verleger ihrer Mißbilligung über das Unternehmen der Times Ausdruck gegeben haben und vor allem sich nicht dazu verstehen wollen, 15 Pro zent ihres Kontos mit dieser Firma für Annoncen in der Tiines aufzuwenden. Das englische Sortiment wird sich damit trösten müssen, daß ein großes Publikum nicht in der Lage ist, für seine Lektüre 3 ä pro Tag aufzuwenden; diese Leute werden nach wie vor die Leihbibliotheken und für ihre Büchereinkäufe das reguläre Sortiment in Anspruch nehmen, so lange nicht etwa eine andre Zeitung, die durch die Idee der Times an geregt ist, nicht auch ihrer Kasse zugängliche Vorteile zu
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