^ 248, 18. Oktober 1S0L. Künftig erlcheinende Bücher. S3S3 Ein neuer deutscher Dichter aus Schwaben! Demnächst erscheinen: Ludwig Finckh, Rosen. Ein Gedichtbuch mit einer Einführung von Otto Julius Vierbaum Geh. ^ 2.50 ord., ^ 1.85 netto, 1.65 bar. Geb. 3.50 ord., ^ 2.60 netto, ^ 2.40 bar. Frei-Exemplare 11/10, auch gemischt (unter Berechnung des Einbandes). Otto Julius Bierbaum hat Ludwig Finckhs „Rosen" eine Einführung mit auf den Weg gegeben, die ohne unser Vorwissen schon jetzt in der „Frankfurter Zeitung" zum Abdruck gelangt ist. Daraufhin laufen bereits täglich Bestellungen ein, auf die diese Anzeige gleich eine Antwort sein möge. Gleichwie Otto Julius Bierbaum ist es auch uns ein herzliches Vergnügen, Ludwig Finckh seinen Volksgenossen vor zustellen — insonderheit den deutschen Frauen und Mädchen, die in ihm wieder einen echten Frauenlob gefunden haben. Diese „Rosen" sind einmal wieder der vollgültige Beweis, daß das alte ewige Lied noch lange nicht ausgesungen ist. Es muß nur der rechte Poet da sein. Und wenn Lyrik heute auch im allgemeinen noch so wenig gekauft zu werden pflegt und noch so geringen Marktwert hat, diese „Rosen" werden trotz alledem ihren Weg ins Volk finden. In seiner Einführung sagt Vierbaum u. a.: „Ich nannte ihn einfältig. Er ist es in dem Sinne, wie alle herzhafte Kunst einfältig ist und wie es rechte Lyrik gar nicht anders sein kann. Einfältig wie zum Beispiel Anakreon, Li-tai-po, Walter von der Vogelweide, um ein paar Höhen bewußter lyrischer Kunst zu nennen, wie es aber auch das deutsche Volkslied ist, dem bewußte Kunst nur selten eignet. — Die „Rosen" sind ein hohes Lied auf die Frau. Es ist ihr nie ein gläubigeres, reineres, innigeres ge sungen worden. — Dieser Frauenlob ist aber keine Neuauflage des alten. Der war minnesingerlich galant. Ludwig Finckh aber ist von tieferer Minne erfüllt. — Keine Bedenken werden den wohltuenden und dauerhaften Eindruck stören, der sich hier, wie immer, einstellt, wenn ein tüchtiger, ehrlicher, aus innerster Ergriffenheit liebevoll zum Schönen und Guten gewandter Mensch sich als Be kenner eines innigen und schönen Glaubens meisterlich äußert." Ludwig Finckh, Der Rosendoktor. W, Roman. Geh. ^ 2.50 ord., „O 1 85 netto, „S 1 65 bar. Geb. 3.50 ord., „S 2.60 netto, ^ 2.40 bar. Frei-Exemplare 11/10, auch gemischt (unter Berechnung des Einbandes). „Der Rosendoktor" ist ein Kommentar zu den „Rosen". Das Buch ist Hermann Hesse dargebracht, der seinem Freunde Ludwig Finckh feinen „Peter Camenzind" gewidmet hatte. Und dieser „Rosendoktor" und „Peter Camenzind" gehören ebenso zusammen wie die beiden Menschen Hermann Hesse und Ludwig Finckh im Leben die besten Freunde sind. „Der Rosendoktor" ist die liebenswürdige, feinempfundene Schilderung einer Jugend — offenbar der des Dichters selber —, anziehend besonders durch die warme Liebe zur Natur und zu allem, was da fleugt und kreucht, voll fröhlicher Kindlichkeit und taufrischen Humors. Man muß ihn liebgewinnen, diesen Doktor und Rosennarren, und nicht nur deutsche Frauen und Jungfrauen, sondern auch ernste Männer werden nach all den zahlreichen Elendsschilderungcn des Realismus und Naturalismus an dieser Unsere Herren Kollegen bitten wir, uns bei der Einführung des jungen Dichters ihre Mithilfe zu leihen, auf die wir rechnen und für die wir außerordentlich verbunden sein werden. Besonders dankbar sind wir, wenn sie allen Abnehmern von Hermann Hesses „Peter „Camenzind" Ludwig Finckhs „Rosen" und „Rosendoktor" vorlegen möchten. Auch das Publikum wird für diesen Hinweis dankbar sein. 1243