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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1905
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- Deutsch
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Von der Reichsdruckerei sind noch ausgestellt: die Kataloge der deutschen Abteilungen auf der letzten Pariser Weltausstellung (mit Buchschmuck non Pankok) und aus der Weltausstellung in St, Louis (mit Buchschmuck von Peter Behrens), Sehr stark vertreten ist der Verlag von Fischer L Francke, der seit seiner Übersiedlung von Berlin nach Düsseldorf nicht bloß seinen Kunstverlag fortsetzt, sondern auch die wertvolle Zeitschrift >Rheinlande- herausgibt. Wir finden hier seine bekannten Werke Jungbrunnen, Teuerdank, Meistersinger von Nürnberg (Buchschmuck von Gg, Barlösius), Tristan und Isolde, Parcival usiv, und auch eine große Zahl der Original zeichnungen dieser Werke von Liebermann, Stassen, Hans v, Dolkmann u, a, m. Der Jnsel-Berlag in Leipzig, Eugen Diederichs in Jena, S, Fischer in Berlin, und der junge, tatkräftig auf strebende Verlag von vr, Zeitler in Leipzig haben eine An zahl schöner Bände gesandt, die das Entzücken jedes Bücher liebhabers bilden: moderne Ausstattung, schöne Typen, vor nehmer Buchschmuck und gediegene Einbände, das sind Vorzüge zu denen noch der durchaus mäßige Preis kommt und jedem Bücherfreund die Anschaffung ermöglicht. Von österreichischen Drucken zieht zuerst die Fest schrift zum hundertjährigen Jubiläum der k, k, Staatsdruckerei in Wien unsre Aufmerksamkeit auf sich: ein Werk, das ein rühmendes Zeugnis der Entwicklung dieser Anstalt ablegt. Die Kalender und illustrierten Werke mit Buchschmuck von Lesfler und Urban (Verlag ArtariaL Co, in Wien), die Märchen kalender mit Buchschmuck von Weißgerber, von Lesfler und Urban, die Jugendbücher« (Verlag von Gerlach L Cie, in Wien) beweisen, daß auch in Österreich die moderne Aus stattung der Bücher wesentliche Fortschritte gemacht hat. Sehr gediegen sind in der englischen Abteilung die säubern und künstlerisch vornehmen Drucke der Kelmscott- press (von William Morris) und Werke mit Illustrationen bezw. Buchschmuck von Walter Crane, Beardsley, Cluning Bell usw. Nicht sonderlich reichhaltig sind die französischen Drucke; doch wird man immerhin mit Interesse Kenntnis nehmen von den Werken mit Illustrationen von A, Mucha, E, Grasset, F, Segny und Gg, de Feure, Letzterer schwelgt geradezu in Farben; aber diese sind in zarten Tönen ge halten, und das ganze Bild macht einen hypermodernen Ein druck, ohne doch etwa aufdringlich zu wirken. Holländische Drucke lieferte der Verlag von S. L, van Looy in Amsterdam: Gedichtwerke, zu deren Titel umrahmung Pflanzen- und Blumenmotive in feiner, farbiger Ausführung verwendet worden sind. Im Anschluß hieran sei auch ein vlämisches Werk erwähnt: »Usutelo^ev äoor offenbar wegen des charakteristischen Porträts des Verfassers ausgestellt worden ist. Von schwedischen Drucken finden wir solche mit Buch schmuck von C, Larssons, von russischen Märchenbücher mit Illustrationen in reichen, satten Farben, von italie nischen zwei Prachtwerke mit Buchschmuck, von amerika nischem Buchschmuck Zeichnungen von CH, D. Gibson, Die Abteilung Moderner Buchschmuck umfaßt mehr, als der engere Sinn dieses Wortes bedeutet: nicht bloß Zierleisten und Vignetten, sondern auch ganze Illustrationen zu Gedichten u, dergl. Neben klangvollen Namen wie Otto Eckmann, Robert Engels, Peter Behrens, Heinrich Vogeler finden wir auch solche, die hauptsächlich durch ihre Zeichnungen in der -Jugend« weiteren Kreisen bekannt geworden sind. Aus dieser Zeitschrist sind Proben sehr reichlich ausgestellt. Den Holzschnitten, die in unsrer Zeit leider fast ganz verdrängt worden sind, aber von Bücher- und Kunst- DSrsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. liebhabern mit Recht noch immer hochgeschätzt werden, hätte man wohl eine umfangreichere Berücksichtigung wünschen mögen. Immerhin finden wir auch Muster, die sich neben den besten ihrer Art sehen lassen können: u. a, Holzschnitte nach Zeichnungen von Adolf von Menzel aus der Geschichte Friedrichs des Großen, ferner solche aus den Ateliers von I, I, Weber in Leipzig, von Brend'amour, Simhart L Co, in Düsseldorf und von Braun L Schneider in München, endlich auch einen japanischen Holzschnitt, Die modernen Reproduktionsverfahren (Zink- und Strichätzung, Autotypie, Dreifarbendruck) werden in den einzelnen Stadien der Entwicklung veranschaulicht. Die Vorführung dieses Werdeprozesses bietet dem Fachmann nichts Neues, zieht aber in hohem Maße die Beachtung der Laien auf sich. Die Abteilung für Einbände weist zwar keine großen Prunkstücke aus, dafür aber eine Menge vornehmer Hand bände, an denen jeder Bücherfreund Gefallen finden wird und die auch nicht allzu kostspielig sind, F, Volckmar in Leipzig hat Bände ausgestellt, zu denen künstlerisch geschmückte Papiere von Frau Lilly Behrens und von Frau Heimann in Düsseldorf verwendet wurden. Diese beiden Künstlerinnen verraten in ihren Entwürfen viel Phantasie und Geschmack und zeichnen sich auch durch sorgfältige Aus führung aus. Außer jenen Einbänden seien noch die gediegenen Ein bände von Collin in Berlin und die Erzeugnisse von Karl Schulze in Düsseldorf, von der Buchbinderei-Fachschule von Paul Adam in Düsseldorf und der Städtischen Buch binderei-Fachschule in Elberfeld erwähnt, die durchweg einen soliden Eindruck machen. Die Abteilung Vorsatzpapiere ist durch die Hergabe zahlreicher Muster aus der Sammlung des Buchgewerbe museums in Leipzig sehr reichhaltig geworden; auch die bereits genannten Düsseldorfer Künstlerinnen Frau Behrens und Frau Heimann haben handgeschmückte Papiere bei gesteuert. Die Kenntnis der Exlibris dringt erst allmählich in weitere Kreise, obschon bereits viel darüber geschrieben worden ist, nicht bloß eine Anzahl Bücher mit Reproduk tionen, sondern auch Artikel in illustrierten Zeitschriften, die naturgemäß eine viel größere Verbreitung finden als solche Spezialwerke, Man ist nur zu leicht geneigt, die Exlibris als unbedeutende Spielerei anzusehen, und deshalb ist es gut, daß bei einer Buchkunst-Ausstellung dem Publikum Gelegenheit geboten wird, sich auch über die Bucheigner zeichen zu orientieren. Gibt es doch darunter recht viele von anerkanntem künstlerischen Wert, und tragen sie doch vor allem dazu bei, auch dem gleichgültigen Laien zu zeigen, wie sehr der Bücherfreund darauf hält, durch ein schönes Zeichen seine Bücher als sein Eigentum zu bezeichnen. Die hier vorhandene Auswahl ist der Liberalität einiger Privaten zu verdanken. Wir finden da aus der Sammlung des Herrn von Fischer in Düsseldorf Zeichnungen zu Ex libris von Georg Barlösius in Berlin, aus der Sammlung von Albert Flechtheim in Düsseldorf Zeichnungen zu Ex libris von Fritz Pohlmann und aus der Sammlung von Frau Guido Schoeller in Düren (einer eifrigen BUcher- sreundin) Zeichnungen zu Exlibris von H Kohlschein in Düsseldorf, Ernst Liebermann in München, Walter Leistikow in Berlin und endlich eine Zeichnung von Professor E, v, Gebhardt zum Exlibris von Fräulein Poensgen in Düsseldorf, Von bekanntern Künstlern sind noch vertreten: Sattler, Klinger, Vogeler, H. Thoma, W, Crane, Segantini. Alles in allem, eine Sammlung von sehr ansehnlichem Wert, in der man neben der konventionellen Eule auch recht originelle Motive angewandt sieht, 1229
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