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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1905
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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sooo Nichtamtlicher Teil. pU 285, g. Moder 1905. Der erste ordnet: Studien Darstellungen Gebiete Geschichte, „ zweite „ Studien Gebiete Geschichte, „ dritte „ Studien Geschichte, oder »Dies Blatt gehört der Hausfrau«. Der erste: Dies Blatt gehört . . . „ zweite: Hausfrau, Blatt gehört „ dritte: Blatt Hausfrau. Solche Momente des zeitraubenden Euchens in großen Bücherverzeichnissen, namentlich Bibliothekskatalogen, genügen, um selbst einen ruhigen Menschen nervös zu machen, wir brauchen gar nicht einmal das Gespenst der Zweizahl des Titels oder der schwankenden Schreibung des Hauptstich worts zwischen 6, ll, 2 an die Wand zu malen. — Die Gefügigkeit des Titels ist namentlich eine Forderung zu gunsten der bibliographisch nicht geschulten Leser, zu denen oft auch literarisch gebildete und wissenschaftlich bedeutende Persönlichkeiten gehören; der Buchhändler wird freilich seinen Kayser und Hinrichs, der Bibliothekar auch seinen alphabeti schen Katalog selten vergeblich aufschlagen. Die Bedingungen, unter denen ein Titel so sattelgerecht ist, daß ein doppeltes Suchen in irgend einem alphabetischen Verzeichnis ausge schlossen ist, ließen sich, das liegt in der Natur der Sache, leicht deduzieren; wir können uns hier mit dem Hinweis begnügen, daß der Titelgeber gut tun wird, sich möglichst solcher Komposita zu bedienen, die den für die Schrift charakteristischen Begriff als ersten Bestandteil haben: »Buchhändlerzeitung«, nicht: Zeitung für Buchhändler, »Börsenblatt«, nicht: Blatt des Börsenvereins. . . . Bei der Auswahl der Adjektiva, die dem substantivi schen Titelstichwort beigegeben werden, vermeide man alle farblosen und nichtssagenden Wörter, die in Gefahr kommen könnten, bei der alphabetischen Einreihung als unwesentlich übergangen zu werden, und so öfters zu doppeltem Nach sehen zwingen würden, desgleichen aus demselben Grunde dem Hauptstichwort folgende Wendungen wie -auf dem Gebiete«, »unter der Leitung- u. 8. a. Will man einen Titel in Satzform verwenden, so stelle man ein unabhängiges Substantivum an den Anfang, z. B.: »Gott schütze den Kaiser!- So viel über die Titelfassung solcher Schriften, die unter einem sachlichen Stich- und Ordnungswort zitiert und eingereiht werden. In sekundärer Anwendung gelten die gewonnenen Normen auch für die Titelformung der zwei ten Klasse von Büchern: derjenigen, die unter dem Namen ihres Autors gehen. Die Grenze zwischen beiden ist keines wegs leicht zu ziehen, da der Begriff »Verfasser- von den einen sehr weit fauch als Herausgeber, Übersetzer, Redaktor), von den andern in seinem engsten Sinne gefaßt, und ein Werk, das die gemeinsame Arbeit mehrerer Autoren ist, bald unter den Namen des ersten Mitarbeiters, bald unter den des Herausgebers, des Verlegers (z. B. Konversations lexika) gestellt oder schließlich auch nach dem sachlichen Titel benannt wird. Hier hat es der Titelgeber viel weniger in der Hand, den Benutzern des Buches vorzuschreiben, wie sie zitieren oder alphabetisch einreihen sollen. So lange auch hierfür nicht feste bibliographische Normen sich durchsetzen*), wird der eine gewisse Bände der »Lovumsvta üsrmaniao« immer unter »Pertz« zitieren, der andre den Homer in seiner bekanntesten deutschen Übersetzung immer unter »Voß« verzeichnen. In der Hand des Titelgebers aber liegt es, den Autornamen auf dem Haupttitel so vollständig *> Wir verweisen hier ebenfalls auf die Regeln der oben ge nannten »Instruktionen«. zu nennen, daß seine Auffindung und Einreihung, auch wenn es sich um vielgebrauchte Namen handelt, jeden Zweifel ausschließt. Bücher unter einem Autornamen A. Müller oder W. Meyer ohne vollständige und ausge schriebene Vornamen und Standesbezeichnung oder, wie es bei militätischen Autoren oft geschieht, ohne jeden Vor namen ausgehen zu lassen, bedeutet sie in ihrer biblio graphischen Existenz überhaupt bedrohen. — Irreführend und unzweckmäßig ist auch die Verbindung der Namen zweier verschiedenen Autoren durch einen Bindestrich (z. B. Meyer-Schömann, Pauly-Wissowu), da der Leser oft nicht wissen kann, ob cs sich nicht bloß um den Doppel namen einer Person handelt. — Sehr störend kann auch der neuerdings leider um sich greifende Brauch werden, das deutsche ß in der großen lateinischen Schrift nicht mehr durch 88, sondern 82 wiedcrzugeben. Lassen sich Namen wie Weiß und Weisz dann noch auseinanderhalten? — Derselbe Autor sollte (er sei denn ein Säkularmensch I) auch stets nur unter derselben Zahl von Vornamen und ge gebenenfalls auch unter derselben Abkürzung seines Vor namens schreiben, wenn er der Gefahr Vorbeugen will, daß seine Werke bei der alphabetischen Aufzeichnung ausein andergerissen werden und als Werke anscheinend ver schiedener Autoren figurieren. — Wir stehen am Schluß unsrer Bemerkungen über Titelformung. Möchten sie etwas beitragen zum Fortschritt auf einem Gebiet des Buchwesens, das mit jeder Steigerung der literarischen Produktion an praktischer und in gewissen Grenzen auch wissenschaftlicher Bedeutung zunimmt > .Meine Mitteilungen. 48. Versammlung deutscher Philologen und Schul männer. — Im großen Saale des Konzerthauses in Hamburg wurde am 3. d. M. unter großer Beteiligung die 48. Versamm lung deutscher Philologen und Schulmänner feierlich eröffnet. Die Spitzen der Hamburger Behörden waren erschienen. Nach den üblichen Begrüßungsfeierlichkeiten sprach (nach der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung«) an erster Stelle Geh. Regierungsrat vr. Diels (Berlin) über das Thema: -Der lateinische, der griechische und der deutsche Thesaurus». Nach einem historischen Überblick über die Entstehung des Ibs- sanrn, linßuao latinas berichtete der Vortragende im Namen der akademischen Thesaurus-Kommission über den jetzigen Stand des Unternehmens. Der erste Band, von .4—Lwxrou reichend, sei in diesem Sommer ausgegeben worden. Der zweite, gleich zeitig mit dem ersten begonnene, der Ln—L umfassen wird, sei bis Solluw gediehen. Die Verzögerung des zweiten Bandes erkläre sich aus der ausnahmsweise großen Anzahl von Eigennamen im Buchstaben 6. Neben dem Verlage Teubner gebühre den direkt an dem akademischen Unternehmen beteiligten Staaten Preußen, Sachsen, Bayern und Österreich, auch drei andern deutschen Re gierungen wärmster Dank der Wissenschaft: Württemberg, Baden und Hamburg, das mit seiner jährlichen Subvention von 1ÜVO ^ den übrigen, noch nicht beteiligten deutschen Staaten als leuch tendes Vorbild dienen könne. — Anschließend daran berichtete der Vortragende kurz über einen von England ausgehenden Vor schlag, einen Thesaurus der altgriechischen Sprache bis zur byzantinischen Zeit hin zu gründen, der auf der letzten Generalversammlung der internationalen Assoziation der Akademien zu London 1904 beraten worden ist. Der Plan sei »och verfrüht, da uns in Deutschland vor allen Dingen der latei nische Thesaurus in Atem hält und die griechischen Klassikertexte noch keineswegs in solcher Gestalt vorliegen, daß mit einer Ver zettelung begonnen werden könnte. Dies und die Herstellung von Speziallexika müsse die nächste Aufgabe der griechischen Philologie sein. Später werde man, in einer Generation etwa, die unendlich schwierige Ausgabe näher ins Auge fasten dürfen. — Ähnlich stehe es mit dem Zukunftstraum eines deutschen Thesaurus, der das Grimmsche Wörterbuch dereinst ablösen soll. Auch hier seien die Vorarbeiten noch ganz zurück. Es fehle an wissen schaftlich brauchbaren Texten für die Schriftsteller aller
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