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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1905
- Sprache
- Deutsch
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8894 Nichtamtlicher Teil. ^ 233, 6. Oktober 1905. eigner großer Verlagsgeschäfte und in ähnlichen führenden Stellungen, sie, die als junge Leute »ihr Jahr« bei David Nutt »abgedient« haben. Wer unter ihnen, der nicht gern dieses Jahres gedächte; den nicht innigere Bande, als sie die geschäftliche Routine mit sich bringt, an den trefflichen Führer des Hauses knüpften, ihr Vorbild in selbstloser Treue und unermüdlicher Arbeit, ihren Freund an unvergeßlichen Rast tagen? Wie einst das jedem deutschen Buchhändler teure Haus Frommann, so war ihnen jederzeit das Haus Haas ein zweites Heim, in dem der Frohsinn der Jugend sich nut der Besonnenheit des Alters aufs glücklichste mischte. — Aber schon sehen wir, wir haben uns ein Thema ge wählt, größer als der Raum, der uns zur Verfügung steht. Ist das erstere doch noch lange nicht erschöpft, und statt eines flüchtigen Rundblicks sollte ein Berufener eine Geschichte des deutschen Buchhandels in England schreiben. Da sind die Du laus in ihrem stattlichen Patrizierhause am Soho- Square, die Ashers, die Grevels, die ... . doch genug der Aufzählung. Nur des einen müssen wir noch erwähnen, der uns stets als der Deutscheste von allen Deutschen in London erschienen ist, vielleicht nur, weil er sein Geschäft, wo London just am londonischsten ist, mitten im Herzen der City, aufgeschlagen hat — August Siegle. Fast ist sein Name ein »öoussöolä ^vorä«. Wer könnte sein breites Schaufenster in der engen Limestreet nicht, wer hätte seine Firma nicht schon auf den Handels- und Marktberichten gesehen, wie sie deutsche Kaufleute in der City zu versenden pflegen und die allemal bei Siegle gedruckt werden! Für die Magnaten der geschäftlichen Umgegend ist Siegle ein zuverlässiger literarischer Berater; für die Deutschen unter ihnen bedeutet er mehr, ist er der Landsmann, der, je länger er in England weilt, je deutscher fühlt. Wenn wir mit ihm unfern Rundgang schließen, so teilt hoffentlich der Leser unsre Überzeugung, daß die deutschen Buchhändler in London wackere und kernhafte Männer sind, würdig der Aufgabe, die sie sich selber stellen: die Vermittler deutschen Wortes und deutschen Denkens in der Fremde zu sein. In ihrem Beruf treffen sich die besten Elemente beider Länder, und so sind sie in Wahrheit die Förderer aller fried lichen Beziehungen zwischen hüben und drüben. Kleine Mitteilungen. Königliches Kunstgewerbemuseum in Berlin. — über den hier schon früher erwähnten Übergang der reichen und wert vollen Sammlung alter Druckwerke aus dem Nachlaß des Archi tekten Hans Grisebach (Berlin) an das Königliche Kunstgewerbe museum in Berlin berichtet jetzt der Deutsche Reichsanzeiger und Königlich Preußische Staatsanzeiger wie folgt: Die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums hat eine Erwerbung von ungewöhnlicher Bedeutung zu verzeichnen, die sich den wert vollen Beständen der Ornamentstichsammlung und der von Herrn Freiherrn von Lipperheide gestifteten Kostümbibliothek würdig an reiht. Durch das Zusammenwirken privater und öffentlicher Mittel ist die typographische Sammlung alter Druckwerke, die der im Frühjahr 1904 verewigte Architekt Hans Grisebach in Berlin in langjähriger Arbeit vereinigt hatte, als Ganzes für Berlin erhalten und dem Kunstgewerbemuseum als Grundlage für seine buchgewerbliche Wirksamkeit überwiesen worden. — Hans Grise bach, bekannt als feinsinniger Baukünstler durch eine große Reihe hervorragender Werke, hatte seit mehr als zwanzig Jahren mit sicherm Geschmack und mit großer Sachkenntnis und Umsicht alte Druckwerke in besonderm Hinblick auf ihre typographische Schönheit und ihren vorbildlichen Wert gesammelt. Die vom Kunstgewerbemuseum übernommene Sammlung enthält in 1854 Bänden schönste Beispiele aus den verschiedenen Epochen und Werkstätten des Buchdrucks vom fünfzehnten bis achtzehnten Jahr hundert, darunter etwa 250 Inkunabeln des fünfzehnten Jahr hunderts aus Deutschland, Italien, Frankreich und den Nieder landen, eine sorgfältige Auswahl der hervorragendsten Drucke der Früh-, Hoch- und Spätrenarssance, in der auch die großen Illustra toren zur Geltung kommen, sowie vortreffliche Beispiele der franzö sischen Buchkunst des achtzehnten Jahrhunderts. Es ist ein Bestand, wie er bisher den Praktikern nur in Leipzig in der Königlichen biblio graphischen Sammlung des Buchgewerbemuseums zur Verfügung gestanden hat. Fortan liegt in der Grisebachschen Sammlung auch üen Berliner Fachkreisen, den Verlegern, Buchdruckern und Schrist- gießern, eine dauernde Quelle der Belehrung und Anregung offen. Die Sammlung ist in der Bibliothek aufgestellt worden und wird in deren Lesesaal allgemein zugänglich sein. Den Fachleuten wird sie durch besondre Ausstellungen und Führungen im einzelnen bekannt gemacht werden. Sobald die bevorstehende Erweiterung der Sammlungsräume des Kunstgewerbemuseums es gestattet, wird eine Auswahl der anschaulichsten Werke auch für weitere Kreise dauernd ausgestellt werden. Ermöglicht worden ist diese hervorragende Erwerbung durch eine namhafte außerordentliche Bewilligung des Staatshaushalts und durch die freundlichen tätiges Interesse an der buchgewerblichen Arbeit des Kunst gewerbemuseums bekundet haben. *Jnternationaler Tuberkulose-Kongreß in Paris. — Der internationale Tuberkulose-Kongreß ist am 2. Oktober im Grand Palais zu Paris durch den Präsidenten der französischen Republik Herrn Loubet eröffnet worden. Der Präsident des Kongresses Hörard hielt die Eröffnungsrede und hieß die aus ländischen Delegierten willkommen. Der Kongreß zählt 3500 Mit glieder. An der Ausstellung sind 1500 Aussteller beteiligt. Es sollen 40 Berichte erstattet und 800 Vorträge verteilt werden. Nach der Eröffnung des Kongresses begab sich der Präsident der Republik in Begleitung der Minister und der Delegierten zur Eröffnung der Tuberkulose-Ausstellung, die mit dem Kongreß verbunden ist und sich ebenfalls im Grand Palais befindet. Post. — Über das Aussehen der neuen Briefmarken der Deutschen Reichspost, die jetzt allmählich in den Verkehr gelangen, stellung Papier mit Wasserzeichen verwendet wird, wie dies in Preußen seit der Zeit Friedrich Wilhelms IV. nicht mehr ge schehen ist. Für den Druck der Marken werden dieselben Stempel wie bisher angewandt. An der einzelnen Marke selbst ist der Unterschied einem scharfen Auge auch erkennbar. Deutlich tritt er an dem weißen Rand der Markenbogen zutage. Das Wasserzeichen bildet rautenförmige Verzierungen von etwa 1 em Höhe, die dicht bei einander stehen. Das Papier mit dem Wasserzeichen wird nach einem besondern Tropfversahren hergestellt. Es werden dazu sogenannte Egouttiermaschinen verwendet. Das Wasser- zeichenpapier kommt bei sämtlichen deutschen Briefmarken für das Inland wie für die Kolonien zur Verwendung. Wenn die Bestände der einzelnen Werte zur Neige gehen, werden neue mit Wasserzeichen gedruckt. Die am mersten gebrauchten Wertzeichen zu 5 und 10 «H werden demnach zuerst zur Ausgabe gelangen. Der Zweck der Verwendung dieses be sondern Papiers ist der, Fälschungen noch mehr als bisher zu erschweren. Papier mit Wasserzeichen verwendet deshalb schon Bayern und besonders Großbritannien. Die englische Post hat sogar in der letzten Zeit die Art des Wasserzeichens gewechselt, um Fälschungen von Postwertzeichen noch mehr zu erschweren. *K. k. Hofbibliothek in Wien. — Die Fertigstellung der Umbauten im Gebäude der k. k. Hofbibliothek in Wien ist für Ende Oktober zu erwarten, worauf unmittelbar zur Eröffnung der Bibliothek und des Lesesaals geschritten werden soll. Das neue Vestibül am Josessplatz, das den künftigen Vibliotheksauf- gang bilden wird, nähert sich der Vollendung. Im Lesesaal und rn den Magazinen sind sämtliche Vorarbeiten vollendet. Internationaler Anwaltskongreß. — Der Internatio nale Anwaltskongreß in Lüttich hat die Gründung eines inter nationalen Anwallvereins beschlossen. Die vorbereitenden Arbeiten wurden einem Ausschuß, dessen Vorsitzender der frühere belgische Minister Le Jeune ist, übertragen.
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