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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 236, S. Oktober 1S12. Nichtamtlicher Teil. osri-nilott f, d, Mlchn, Duchhand-l. 12108 Endes noch ganz andere Tendenzen damit verfolgen. Vor allem hat eine große Rechtsunsicherhcit darüber Platz ge griffen, was nun eigentlich zurzeit als verboten anzusehen ist. Dieser Zustand trägt für alle Beteiligten, Verleger wie Sorti menter, die größten Gefahren in sich, und cs wäre dringend zu wünschen, daß gerade auf diesem Gebiete baldigst volle Klarheit geschaffen werde. Mit der Bekämpfung der Schundliteratur hängt die In stitution der Jugendschriften-Prüfungs-Aus- schüssc aufs engste zusammen. Auch hier hat sich aus hoffnungsvollen Anfängen manches entwickelt, was uns nicht zur Freude gereichen kann. Der Münchener Jugendschriften- Vcrleger Georg W, Dietrich, der schon des öfteren als scharfer Gegner der von den Volksschullehrern angemaßten Ge schmacksdiktatur aufgetreten ist, erstattete auf der Bayreuther Tagung ein ausführliches Referat über den gegenwärtigen Stand dieser Frage, das neue Gedanken nicht enthielt, aber einen guten Überblick über das Vorgehen der betreffenden Ausschüsse gab. Bis zu welchem Grade die Mißstimmung zwischen den Lehrern und dem Buchhandel mancher Orte be reits gediehen ist, mag der von pädagogischer Seite gefallene Ausspruch: »Das Sortiment ist das größte Hindernis der deutschen Kultur« beleuchten. Trotzdem trat auch Dietrich dafür ein, daß der Buchhandel im eigenen Interesse alle Ver anlassung habe, einen guten mockus vivencki mit Der Lehrer schaft zu suchen und zu finden, doch müsse er darauf bestehen, mit ihnen gemeinsam als ihr Berater und nicht als ihr Hand langer arbeiten zu können. Bei der Aufstellung von Bücher listen soll er darauf hinwirken, mit gleicher Stimmenzahl an der Auswahl beteiligt zu sein. Die Sortimenter in den ein zelnen Städten sollen es ablehnen, finanzielle Beiträge für die Jugendschriftcn-Verzeichnisse zu leisten, wenn deren Ver teilung nicht durch den Buchhandel erfolgt. Die Verleger sollten Wnftig diese Verzeichnisse nicht mehr durch bezahlte Inserate unterstützen, sondern nur einen Beitrag zu den Kosten im Verhältnis zur Zahl der Titelaufnahmen aus ihrem Ver lage bezahlen. Die Hamburger Sortimenter bekundeten, daß auch die Hamburger Lehrerschaft offenbar mit der Zeit ein sehe, daß es nicht so weitergehen könne, und daß man auch von lehrerischer Seite nach einer Verständigung suche. Das neuzuschaffende Pressebureau des Börsenvereins wird vor aussichtlich an die einzelnen Kreis- und Ortsvereine Muster zu Anschreiben versenden, die zur Anknüpfung dienen können. Von der Einsetzung eines Ausschusses zur Bearbeitung dieser Frage ist ausdrücklich abgesehen worden, da der Börsen- Vereins-Vorstand aus dem Standpunkt steht, daß es Sache der Kreis- und Ortsvereine sei, diese Angelegenheit lokal zu regeln. Die Verlegerischen Interessen sollen durch den inner halb des Verlegervereins erstrebten Zusammenschluß der Jugendschriften-Verleger wahrgenommen werden. Nicht überall herrschen in dieser Frage unerquickliche Ver hältnisse, und es erscheint mir auf Grund meiner Erfahrungen in Halle sehr wohl möglich, mit den einzelnen Ausschüssen zu einer Verständigung zu gelangen. Der Hallesche Jugend- schrisien-Ausschuß hat im Februar d, I, in Verbindung mit dem Halleschen Dürerbund eine Jugendschriften-Ausstellung , veranstaltet, bei der, was auf alle Fälle das Erstrebenswer teste ist, ein Verkauf nicht stattfand. Auf dieser Ausstellung sollte ein Verzeichnis der Sammlungen guter, billiger Bücher verteilt werden, und dieses Verzeichnis sollte die Namen der- ! jenigen Buch- und Papierhändler tragen, die diese Samm- - jungen führen, dagegen offenbare Schundhefte unter keinen / Umständen verkaufen. Die Aufnahme der Firma in das Ver zeichnis sollte von der Unterzeichnung eines Verpflichtungs- ^ scheines mit letzterer Verpflichtung abhängig gemacht werden, , Der Herausgeber dieses Verzeichnisses, ein Hallescher Lehrer, ! hat mich ausgesucht, um von mir die in Betracht kommenden : Firmen genannt zu erhalten. Er hat mich, da ich verreist war, nicht angctroffen, und ich habe ihm dann u, a. folgen des geschrieben: »Die richtigen Sortiments-Buchhandlungen dürsten Wohl diese billigen Sammlungen schon seit ihrem Bestehen fast vollzählig führen. Es trifft nicht zu, daß sich der Sorti ments-Buchhandel dagegen verschlossen hat, diese billigen Bücher zu vertreiben. Ebensowenig ist der Vorwurf haltbar, daß sich der Sortiments-Buchhandel mit dem Vertriebe von Schmutz- und Schundliteratur jemals befaßt habe. Diese Art Literatur ist von jeher nur von Geschäften Vertrieben worden, deren Eindringen in den Buchhandel wir noch mehr bedauern als die an der Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur beteiligten Instanzen. Der gesamte Buchhandel hat sich mit der Bekämpfung die ser Literatur schon längst in eingehender Weise befaßt. Vor allem ist es der den gesamten deutschen Buchhandel zusammen fassende Börsenverein der Deutsche» Buchhändler in Leipzig, der in diesem Kampfe sich lebhaft betätigt hat. Wie ich hörte, haben Sie bereits darauf verzichtet, auf der Unterzeichnung des Verpflichtungsscheines zu bestehen. Ich begrüße das schon deshalb, weil ich überzeugt davon bin, daß meine Kollegen die Unterzeichnung abgelehnt haben würden, weil sie sich nicht noch einmal Dritten gegenüber schriftlich zu dem zu verpflichten brauchen, wozu sie sich schon in ihrem Gewissen für verpflichtet halten.« Das Verzeichnis ist erschienen, es führt alle von mir ge nannten Firmen auf, und ein zweites Alphabet verzeichnet die Papierwarenhandlungen, die den Verpflichtungsschein unter zeichnet haben. Man hat also ganz in unserem Sinne die Buchhandlungen von den Papierhändlern auch äußerlich scharf getrennt. Ich wiederhole, daß ich ein gütliches Einver nehmen zwischen Buchhandel und Lehrerschaft als außer ordentlich erstrebenswert halte und Ihnen nur empfehlen kann, an Ihrem Teil auf seine Herbeiführung hinzuwirken, (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Die Korporation der Berliner Buchhändler veröffentlicht so eben das Programm der buchhändlerischcn Vorlesungen an der Handelshochschule für das Wintersemester 1912/13, Herr Max Paschte, der Mitverfasser des »Lehrbuchs des Deutschen Buch handels«, der sich schon in früheren Jahren in den Dienst der Korporation gestellt hat, wird diesmal über den Vertrieb der Bücher und die Reklame im Buchhandel sprechen. Ausgehend von den allgemeinen Grundsätzen des Baren- vertriebes und dem Besen nnd Birkungsprinzip der geschäftlichen Reklame sollen die zeitgemäßen Vcrtriebsmaßnahmcn aller Zweige des Buchhandels zur Besprechung gelangen. Im Anschluß an die geschichtliche Entwicklung des Bllchcrvertriebes und unter Berück sichtigung der Eigenart der Büchcrware sollen die Wege geschildert werden, auf denen der Buchhandel seiner Kulturaufgabe gerecht werden kann, die vollkommenste und zweckmäßigste Verbreitung aller Literaturerzeugnisse zu gewährleisten. Die Vorlesungen finden jeweils Donnerstag abends 9—19 Uhr im Hochschulgebäude, Spanbauerstraßc 1, statt, Beginn: Donners tag, den 31, Oktober 1912, Hörer und Hörerinnen werben zn- gclassen ohne Nachweis einer bestimmten Vorbildung, Hörgebühr für das Semester 19 Einsnhr von Kunstwerken nach den Vercinigten Staaten von Amerika lSll/12, — Die Einfuhr von Kunstwerken hat in den, am 39, Juni 1912 abgelaufencn Fiskaljahr 1912 eine ganz außer ordentliche Vermehrung erfahren. Der Gesamtwert betrug 38 992 895 K, er hat gegen das Jahr 1911 um 13 598 753 r ober um 89 ^ zugenommen. Zollfrei ist erstens die Einfuhr von Kunstwerken, die von amerikanischen Künstlern im Ausland hergcstellt find, zweitens die Einsnhr von Kunstwerken (Gemälden, Skulpturen nsw,), die über 29 Jahre alt find, sowie die Einsnhr von kunstgewerblichen Gegen- 1575»
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