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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1905
- Sprache
- Deutsch
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-Ich lasse es jetzt untersuchen, ob ers (der Diener) für sich und auf seine Gefahr getan hat, und je nachdem das aussällt, werde ich meine Maßnahmen nehmen; denn so lächerlich mir dieses Verhältniß ist, so wenig lasse ich mir etwas zuviel geschehen,« Lotte antwortet hierauf: -Es ist recht klein von dem Pr, H,, wenn er den Anschlag gegeben das Blatt herunter zu reißen, so ein Neid sollte nicht bei Gelehrten sein, er entehrt,» Schiller hat dann später den gekränkten neidischen Kollegen in den Lenien verewigt. Die Geschichte des Abfalls der Niederlande, die be sonders mit dazu geführt hatte, daß Schiller nach Jena berufen wurde, war auch Veranlassung, daß er zur Heraus gabe eines neuen Werkes bewogen wurde. Schon 1788 Halle Körner ihm geraten, eine Sammlung historischer Memoirs zu veranstalten, und Schiller war dem Plan nicht abgeneigt gewesen. Am Neujahrstag 178S konnte er voll Freude nach Dresden melden, daß Bertuch ihm einen solventen Verleger für die Memoirs schaffen wolle, der ihm einen Carolin für den Bogen zahlen würde; Bedingung dabei wäre, daß Schiller seinen Namen zu dem Werke setze und jeden Band mit einer eignen historischen Abhandlung versehe. Er sieht natürlich wieder alles im rosigsten Licht, glaubt, daß dieses Unternehmen neben der Professur seine Existenz hinlänglich sichere, ohne viel Zeit in Anspruch zu nehmen. Mit drei Stunden täglich hofft er die Arbeit zu erledigen, Körner bittet er um seine Mitarbeiterschaft, vor nehmlich bei englischen Sachen. Der Verleger, den Bertuch gewonnen hatte, war Mauke in Jena, Am 12, Februar 1789 wurde der Kontrakt abgeschlossen*), und Schiller meldet dem Dresdner Freunde, daß er sehr vorteilhaft für ihn sei, haupt sächlich auch in bezug auf neue Auflagen, Der Kontrakt lautet; Herr Rath Schiller zu Weimar giebt Herrn Hof- Commissaire Mauke zu Jena ein fortgehendes historisches Werk unter dem Titel Auszüge aus den historischen Memoiren des Mittel- Alters rc, " in Verlag, Dieß Werk 1) ist eine auszugsweise redigirte deutsche Übersetzung b des besten Aemoiros, mit Weglassung alles seichten und unerheblichen und Auswahl des Jntressanten in einem , gefälligen Style vorgetragen, und wo es nöthig, mit er- ^ läuternden Anmerkungen versehen, 2) Jedem Bande setzt Hr, Rath Schiller seinen Nahmen, so wie auch eine von ihm selbst gearbeitete kleine pragmatische Abhandlung, philosophisches Raisonne- ment oder General-Übersicht der Epoque der Begeben heiten, zur Einleitung, vor, 3) Vor jeden Band kommt ein in Kupfer gestochenes Portrait des Verfassers der Memoiren dieses Bandes, dazu Hr, Rth, Schiller die Originale verschaft, 4) Alle Vierteljahre soll ein Band ohngefähr 25 Bogen stark, in Median Octav erscheinen, das Usopt, zu rechter Zeit, und von jedem Bande ganz vollständig an Hrn, Mauke geliefert werden; und zur heurigen Michaelis Messe der erste Band davon erscheinen, 5) Hr, Mauke zahlt Herrn Rth, Schiller für den ge druckten Bogen Einen Carolin Honorar, und zwar immer 16 Carol. bey vollständiger Ablieferung des LIsopts. zu jedem Bande, und das Übrige bey Vollendung des Druckes, K) Es steht Herrn Mauke srey diese erste, und auch die vielleicht folgenden Ausgaben dieses Werkes, so stark *) Mitgeleilt in Urlichs, Briese an Schiller, S, 67. zu machen, als er für gut hält; jedoch zahlt derselbe an den Hrn, Rath Schiller bey jeder künftigen neuen Auf lage dieses Werkes ») wenn nichts Neues dazu kommt, der Herr Rath Schiller es aber revidiert, zwei Rihlr, für den Bogen pro b) für alle neuen Vermehrungen, die hinzukommen und die Ausgabe wesentlich verbessern, Einen Carolin per Bogen Druck, wie anjetzt, 7) Hr, Rath Schiller verspricht alle Jahr richtig 4 Bände dieses Werks zu liefern und kein Vierteljahr auszusetzen, um den Gang der Einrichtung in der Druckerey nicht zu stöhren. Solches haben beyde Theile verabredet, und hierüber diesen Contract geschlossen, Weimar und Jena Friedrich Schiller, d, 17, Febr, 1789, Joh. Mich, Maucke, Körner, an den der Kontrakt zur Einsicht gesandt war, fand ihn auch günstig für Schiller; er ist jedoch der Mei nung, daß Bertuch der eigentliche Verleger sei, und Mauke nur den Namen dazu hergebe. Wegen der Mitarbeiterschaft schrieb Schiller u, a, außer an Körner auch an Reinwald, und Körner empfahl ihm warm als Mitarbeiter einen Leutnant von Funk, An Reinwald schreibt Schiller nochmals ausführlich und hofft, das Unternehmen sein Leben lang fortsetzen zu können; dem Schwager bietet er für seine Mitarbeit ein Honorar von 4 Rtlr, für den gedruckten Bogen, Den ersten Band der Memoiren hat dann Schiller wirklich zur rechten Zeit geliefert; ein Brief an den Juristen Hufeland in Jena bezeugt dieses, Mauke war bekanntlich verpflichtet, bei Ablieferung des Manuskripts 16 Carolin sofort zu zahlen, Schiller hatte ihm nun auch mitgeteilt, daß er zum 16, September fertig würde; Mauke hatte aber eine Reise angetreten und keine Anweisung betreffs Zahlung der Summe hinterlassen, Schiller kam dadurch in große Verlegenheit, da er mit der Summe ge rechnet hatte, Jena für einige Zeit verlassen wollte und einem armen Studenten eine Summe zugesagt hatte. Er wandte sich daher an den ihm befreundeten Hufeland, der mit Mauke in Abrechnung stand*), und bat ihn, die Summe vorzuschießen. Das ist denn auch geschehen. Mit der Jahreszahl 1790 erschien dann »Allgemeine Sammlung Historischer Msmoires vom zwölften Jahrhundert bis auf die neuesten Zeiten durch mehrere Verfasser übersetzt mit den nöthigen Anmerkungen versehen, und jedesmal mit einer universalhistorischen Über sicht begleitet und herausgegeben von Friedrich Schiller, Professor der Philosophie in Jena Erste Abtheilung, Erster Band, Jena, bey Johann Michael Mauke, 1790,« UXII, 286 S, u 1 Bl, 8°. Der Band enthielt einen Vorbericht Schillers »Universal historische Übersicht der vornehmsten an den Kreutzzügen theilnehmenden Nationen, ihrer Staatsverfassung, Religions begriffe, Sitten, Beschäftigungen, Meinungen und Gebräuche- und den ersten Theil der »Denkwürdigkeiten aus dem Leben des griechischen Kaisers Alexius Ko rmenes, beschrieben durch seine Tochter Anna Komnena,» Von der Sammlung sind noch zwei weitere Bände mit Beiträgen des Dichters erschienen; andre Arbeiten, vor allem aber seine schwere Erkrankung, haben Schillers Haupttätigkeit daran schon 1791 aufhören lassen, Körner war sehr un gehalten, als ihm Schiller mitteilte, daß er eine Geschichte des dreißigjährigen Krieges für Göschen schriebe; »Es ärgert mich, daß Du so zu Stocke und zu Pflocke arbeiten mußt- — schreibt er. — -Laß Dich nicht *1 Huseland gab mit Bertuch und Schlitz die bei Mauke er scheinende Literaturzeitung heraus.
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