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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1905
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- Erscheinungsdatum
- 27.03.1905
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- Deutsch
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wieder auf so eine Kalenderspeculation ein; das ist gut für Archenholz und Seinesgleichen. Du wirst immer mehr Zeit und Kreiste auf ein solches Product wenden, als es verdient. Deine Memoires könnten Dir gewiß alle andere Finanzspeculationen entbehrlich machen, wenn Du sie recht nutztest; aber sie müßten schneller herauskommen. Du müßtest mehr Mitarbeiter haben, müßtest die Sache fabrikmäßiger behandeln und Dir bloß die Direktion außer den Einleitungen Vorbehalten. - Bon der Sammlung sind im ganzen 33 Bände er schienen; sie ist bis 1807 fortgesetzt worden. Nach einem Schreiben von Charlotte von Schiller an Körner vom Jahre 1811 hat ihr Mann davon herausgegcben: 3 Bände der I. Abteilung; 5 Bände der II. Abteilung sind unter seiner Aufsicht und seinem Einfluß entstanden, auch habe er die Vorrede über die Französische Geschichte der Jahre 1540 bis zu Heinrichs III. Tode geschrieben. Diese Bände der II. Ab teilung enthalten vorzugsweise Sullys Memoiren, die der Herr von Funk herausgab und auf die in Schillers Briefen an Körner vielfach Bezug genommen wird. Neben der schweren Krankheit, die Schiller im Anfang des Jahres 1791 befiel, ihn an den Rand des Grabes brachte und jede schriftstellerische Tätigkeit lähmte, war wohl auch das finanzielle Verhältnis zu Mauke nicht ganz günstig; es scheint, daß diesesmal Schiller, wenn auch nicht allzu pünktlich. doch pünktlicher im Liefern des Manuskripts, als der Verleger im Zahlen des Honorars war. Im Vorbericht zu seinem Verlagskatalog erwähnt Gustav Fischer, der Rechtsnachfolger von Mauke, daß sich leider keine Akten über den geschäftlichen Erfolg des Unter nehmens. sowie überhaupt über das alte Geschäft, seinen Umfang und seine Schicksale finden. Und außer dem von Urlichs mitgeteilten Verlagsvertrag und zwei erst ziemlich spät veröffentlichten Schreiben Schillers an Mauke bieten nur die Auslassungen Schillers in Briefen an Körner ein ziem lich dürftiges Material. Daß das Unternehmen für den Ver leger kein ungünstiges gewesen sein kann, dafür dürste der Umstand sprechen, daß das Werk fast 18 Jahre lang fort gesetzt worden ist. Sammelwerke derartiger Richtung fanden in jener Zeit ein dankbares Publikum. Bevor der Briefe Schillers gedacht wird, mögen einige Bemerkungen über das Maukesche Geschäft Platz finden. 1771 wurde von Johann Michael Mauke eine Druckerei in Jena gegründet, die sich bald der Gunst des allmächtigen und ge wiegten Bertuch in Weimar erfreute. An andrer Stelle hoffe ich der Bedeutung dieses Mannes, der für den Buchhandel und für die Geistesheroen der Zeit eine große Wichtigkeit hat. noch gerecht zu werden In dieser Druckerei erschien die Jenaische Literaturzeitung, und durch die Beziehungen, in die Mauke dadurch zu bekannten Persönlichkeiten trat, wurde er veranlaßt, neben der Druckerei 17 89 eine Verlags buchhandlung zu errichten. Schiller war. wie es scheint, sein erster Autor. Ziemlich sicher ist. daß — wie auch Körner annimmt — Bertuch an dem Unternehmen beteiligt war. Im Jahre 1817 übernahm Friedrich Mauke. Johann Michaels dritter Sohn, die Handlung, die er von da ab unter seinem Namen führte. Da er kinderlos war, so adop tierte er 1818 Oskar Hermann Schenk, der dann 1840 als Teilhaber in das Geschäft eintrat und es 1844 unter Bei behaltung der alten Firma übernahm. 1886 wurde der größere Teil des Verlages an Hermann Dufft verkauft, von dem 1877 Gustav Fischer die Firma übernahm. Die Druckerei blieb bis 1876 im Besitz der Erben von Mauke. Derjenige Teil der Verlagswerke, der nicht an Dufft übergegangen war, wurde an Hermann Haacke in Leipzig verkauft. Aus dem vorerwähnten Briefe Schillers an Hufeland geht schon hervor, daß der Dichter vergeblich auf die Auszahlung des Honorars gewartet hatte; auch ein späteres Schreiben mahnt um die Zahlung. Am 9. Oktober 1790 sendet Schiller augenscheinlich das Manuskript des Schlußbandes der ersten Abteilung der Memoiren an Mauke und teilt ihm gleichzeiti mit. daß von den Sullyschen Memoiren sechs Bogen fertu liegen und der Übersetzer zu Neujahr zwei Bände fertu liefern wolle; die Abhandlungen dazu will Schiller nack seiner Rückkehr von Rudolstadt liefern. Er schreibt ferne, dazu: -Ich lege hier zweierley Quittungen bey, eine auf 16, die andere auf 10 Carolin. Sollten Sie genirt seyn, mir jetzt gleich 16 Carolin zu bezahlen, so ist es an 10 auch genug. Den Rest bezahlen Sie mir dann nach den Ferien.« Nach der Messe 1791, im Juni, in der Zeit seine schweren Krankheit, muß der Dichter wegen Zahlung de- Honorars mahnen. Es war damals der zweite Band der Sullrffchen Aiemoiren abgeschlossen, das Manuskript zun. dritten kündigt Schiller an und bittet gleichzeitig um einige Exemplare des ersten Teils und um die fertigen Aushänge bogen vom zweiten. Er fügt dann eine Abrechnung bei und bemerkt dazu: »Die vielen Unkosten, die mir meine Krankheit und das dadurch entstandene Versäumniß gemacht, sind Ursache, daß ich Sie an das Versprechen, mich auf die Ostermesse zu befriedigen, erinnern muß.« Die Berechnung lautet: 25 Bogen für den ersten Band betragen 162 Thlr. 12 gl. Sechszehn Carolin für den zweisten abschläglich 104: 162. 12 104. 266. 12 Bezahlt haben Sie mir einmal 80 Thaler und wieder einmal 43. 8. Dieß abgezogen von der vorigen Summe 266. 12 123. 8 143. 4 bleibt 143. 4 gl. Für diese 143 Taler folgt eine Quittung, gegen welche das Geld an die Demoiselles Schramm sSchillers Hauswirtinnenj ausgezahlt werden soll. — Fast scheint es. als ob Mauke Schiller damals nicht voll bezahlt hat. Körner mahnte nämlich im August Schiller wegen der Honorarzahlung an Funk, der Rittmeister bei den Husaren geworden war und nun Geld für seine Equi pierung brauchte. Schiller antwortet darauf aus Erfurt unterm 6. September: -Wenn ich nur Funken jetzt bezahlen könnte, da er es so nöthig braucht; aber es ist mir jetzt ganz unmöglich. Mauke hat mir an den 2 Bänden des Sully über den 4ten Theil zu bezahlen, und versichert, daß er es vor der Ostermesse nicht im Stande sei. Das schon Bezahlte habe ich für mich verbraucht, weil ich hoffte. Funken mit dem noch zu Bezahlenden und einer andern sonst emlaufendcu Summe befriedigen zu können. Aber meine Krankheit kam dazwischen, und diese muß mich entschuldigen. Wenn er übrigens noch einige Monate warten kann, so will ich schon Rath schaffen.« Spätere Briefe melden dann, daß Funk befriedigt wurde. Seine am 22. Februar 1790 erfolgte Vermählung setzte Schiller in die gebieterische Notwendigkeit, neue Mittel für den erweiterten Haushalt flüssig zu machen. Wie wir sahen, wurde die Thalia, wenn auch vorerst ohne großes Interesse, seinerseits wieder ausgenommen; dann aber dachte er auch daran, um Geld zu schaffen, seine kleinen prosaischen Schriften und Gedichte zu sammeln und in einer Gesamt ausgabe herauszugeben. Am 30. März 1789 teilt er Körner mit, daß er an
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