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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1905
- Sprache
- Deutsch
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2S2K Nichtamtlicher Teil. üß 70, 25. März 1905. NaAaeiue und — nicht zu vergessen — 1'be Ktrauä Nagseivs. Man hatte nicht viel annonciert, sondern ließ durch An kündigungen und Prospekte in den eignen Journalen für das neue Unternehmen Propaganda machen. Ibe dr»vä AligLüiuo ist ein Gemisch von kritischer Revue und Familien blatt, abweichend von den bisherigen periodischen Publikationen des Hauses, nicht illustriert. Die Idee ist gesund, das Programm der Zeitschrift sehr vielseitig und der Preis der Nummer (4>/z ä. netto ord.) unvergleichlich billig. Wie alles, was Newnes bisher angefangen hat, wird sich auch sein jüngstes Unternehmen als ein voller Erfolg erweisen. Bei 4 Hz ä. netto verdient — nein, erhält der Händler pro Exemplar 3 km-tbiuxs Rabatt; man kann sich seine Begeisterung für Publi kationen dieser Art also leicht vorstellen. Nun, er kann nicht anders — er muß sie haben. Geschäfte können bei diesen ksrioäioals nur die Exporteure machen, die sich ein paar Wagenladungen der jeweiligen Nummern anfahren lassen, sie in Kisten packen und nach den Kolonien schicken, nicht zu vergessen natürlich Newnes selbst, bei diesem aber nicht so sehr durch den für die Nummern erzielten Preis — der dürste vielleicht gerade die Honorare decken —, als durch die Inserate, die hier so viele Unterehmungen dieser Art halten. Im August 1904 veröffentlichte Newnes eine neue Monatsschrift leobvies (S ä. netto), die sich trotz der schon zahlreichen und anerkannt hervorragenden englischen und amerikanischen Fachblätter in Interessentenkreisen schnell einführte. Eine gute Aufnahme fand die im August gleichfalls zum erstenmal herausgegebene monatliche Rspiä Lsviow Sie ist als direktes Konkurrenzblatt zu der bekannten Roview ok Reviews aufzusassen, scheint der Verbreitung dieses viel seitigen, von W. T. Stead herausgegebenen Blattes aber kaum irgendwelchen Abbruch getan zu haben. Wie immer Konkurrenz Verbesserungen herbeiführt, so hat sich auch die Review ok Reviews zur Erweiterung der literarischen Umschau veranlaßt gesehen; man dürfte jetzt lange suchen, bis man in einer andern Sprache ein ähnlich vielseitiges kosmopoli tisches billiges Weltecho findet, wie die von W. T. Stead herausgegebene Review ok Reviews. Eine neue, bei Hutchinson L Co., London, erschienene, sehr gediegene, kunstgewerbliche Monatsschrift Lrts avä Orakts (1 sb. ord.) will versuchen, sich neben dem Stuckio, dem Lurliogtou Negative kor dovuoisseurs und dem douvoisseur, a msgerive kor doileotors, als existenzberechtigt zu erweisen. Ob es ihm gelingen wird? — Lös ÄLgLeino ok Lrt hat der Konkurrenz der vorge nannten Blätter, die an Vielseitigkeit und Güte, im Ver hältnis zum Preis wohl alles auf dem Kontinent Gebotene bei weitem übertresfen, nicht standhalten können und ist jetzt eingegangen, — äes.6, wie der englische Fachausdruck lautet. Der Kunstfreund wird beim Vergleich der Preise mit den deutschen Kunstzeitschristen ein Bedauern nicht unter drücken können. Die Einzelnummer der »Kunst« z. B. kostet jetzt 3 die Nummer des lituckio 1 sb. netto, auf dem Kontinent, sagen wir hoch, 1 40 H. Ob die Durchschnitts nummer der »Kunst« nun wirklich soviel mehr und Besseres bietet als die Durchschnittsnummer des Stuäio, wollen wir nicht entscheiden; man wird es hier aber immer be streiten hören. In England hat sich die Preisherabsetzung literarischer Erzeugnisse stets als bestes Mittel zum Erfolg erwiesen. Ob man bei uns nicht mit der Preiserhöhung falsche Politik treibt? Wir geben allerdings gern zu, daß alle Welt das Ltuäio liest, was eine deutsche Kunstzeitschrift leider noch nicht erreicht hat, und halten es sogar nicht für unwahrscheinlich, daß eine nicht geringe Anzahl deutscher Handlungen mehr Exemplare von der englischen als von der deutschen Kunstzeitschrist absetzt. Sollte ein Versuch mit der Preisherabsetzung bei uns unmöglich sein, ohne den Buchhändlerrabatt zu beschneiden — oder keinen Erfolg ver sprechen? Wird man nicht eines Tages, wenn die Geschäfts stelle des Stlläio sich entschließt, eine deutsche Ausgabe ihrer Zeitschrift zu veranstalten, wie sie jetzt schon eine fran zösische herausgibt, somit also als direkte Konkurrenz auf- tritt, vielleicht doch dazu greifen müssen? — Die englischen Wochenjournale und Monatsschriften präsentieren sich uns in einer überreichen Fülle. Es gibt hier wohl kein Gebiet geistiger Tätigkeit, das nicht in einem speziellen Organ sein Sprachrohr und seinen berufenen Ver treter fände. Sie näher zu charakterisieren, gegen einander abzuschätzen und von einander zu unterscheiden, dürste im weitern Sinne auch dem in seiner Journalliteratur wohl bewanderten gebildeten Engländer schwer fallen. Diese Literatur ist zu umfangreich, als daß jemand überall auf dem Laufenden bleiben könnte. Ein Beispiel: wir haben bei uns als größere vornehme Wochenschriften nur verhältnismäßig wenige; in England finden wir llbe Illu- stretecl Rouäou kiews, 1,'be drapbio, Llaob auä IVbite, llbo 8pbers, illbe latlev rc., die, ein wenig spezialisiert, alle dem selben Ziele zustreben, durch Bild und Wort in vornehmer Form die aktuellen Ereignisse zu verewigen und der Zeit geschichte zu folgen; die vorgenannten englischen Journale kosten alle je 6 ä. pro Nummer, sind also billiger als unsre Illustrierte Zeitung; sie stehen ihr freilich auch alle an Güte nach. Ausfallen wird dem Fremden die große Anzahl der technischen Wochenschriften — rlrobitsot, Lritisb Lrobitset, Ruiläer, Luiiäiug dlews, lilleotrioal Review, Rleotriosi Lo- giuser, Rleetrioiao, Rleeirieiiv, lüllgiuesriuz, Rvgiuesr, tbigllsb Heebauio, das IVoriä, .tonins! ok das lügbtoiug, lligbt, I-igbtviug, Lleobavieal iVorlä, Rraotioal Rvgioeer, Reiiwev Ueralä, Railwa/ Uews, Railwa^ Reoorä, Rsilwev Review rc. rc., um nur einige der bekanntesten zu nennen, dann das religiöse Element der verschiedenen Konfessionen in der Wochenliteratur. Daß in dem gartsnreichen England Zeit schriften wie der Amateur deräsuer, daräev, daräev IVork, daräevsr, daräeu lüke, daräeuiug, daräeniug iVoriä, daräe- osrs dbrooide, daräevers Uagadns rc. weite Verbreitung finden, nimmt uns nicht weiter Wunder; auch die Ro^s und dirls kommen mit den für sie bestimmten kapers nicht zu kurz. Einen überaus großen Spielraum nehmen, auch um fänglich, die Raäies' und 1-aäies' Rasbiou kaxers ein. Wir dürfen uns glücklich schätzen, hier kaum mit Äquivalenten aufwarten zu können. Der Klatsch, den wir in den meisten dieser Soeiet/ xapers finden, wirkt auf den Fremden geradezu abstoßend; und auch dem intelligenten Durchschnittsdeutschen wird er unverständlich bleiben. Farbige humoristische Blätter wie unsre »Meggendorfer« oder Lustige Blätter gibt es hier nicht, von einem Reouv- xsper »kuok« abgesehen; wir dürfen dieses Journal nicht mit der hervorragenden amerikanischen Zeitschrift gleichen Namens verwechseln. ?uuob und llit Bits sind auf dem Kontinent wohl genügend bekannt; wir brauchen deshalb nicht näher hier auf sie einzugehen; die andern, dbnms, Iliu- strateä Rite, Rboto Lits, lilustrateä Obips, sind wie die Fliegenden Blätter gehalten, ohne jedoch mit diesen ver glichen werden zu können. Einigen Journalen, wie Oouutrz» Illke und douotrz- dovtlemeu, haben wir nichts gegenüberzustellen; sie sind typisch englisch, einige sind besser als bei uns. llbe Ring avä bis Ilav^ Lock Lrm/ zum Beispiel, das unserm Blatte »Armee und Marine« entspricht, ebenso fast alle Sportjour nale, und deren gibt es eine Unzahl. Ein Titel »Sportivg Lllä Oramativ kiews» wird den Fremden vielleicht irreführen, er wird sich Sport und Drama (Sport voran!) nicht gut
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