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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1905
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- Deutsch
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2732 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 66, 20. März 1905. in bezug auf ihren Absatz eine Umwandlung zum bessern er fahren, als das Publikum in Geschmack und Beurteilung selb ständiger geworden ist. Einen wesentlichen Aufschwung nimmt das wissenschaftliche Antiquariat, speziell hierunter der Handel mit schönen alten und seltenen Büchern. Für erste Ausgaben deutscher Dichter, von Künstlern des 18. und 19. Jahrhunderts illustrierte Bücher usw. werden heute in Deutschland Preise angelegt, die im Ausland, namentlich in England und Frankreich, nicht zu selten waren, von denen man sich jedoch hier noch vor wenigen Jahren nichts träumen ließ. Es dürften immerhin Millionen sein, die dadurch umgesetzt werden und dem deutschen Antiquariat zustatten kommen. Ausländische Firmen, die früher ihren Bedarf aus Deutsch land durch Kommissionäre deckten, beziehen jetzt lieber direkt. Durch die Art der Verrechnung entstehen da oft Differenzen, die leicht zu heben wären, wenn im Weltpostverkehr allgemein Nach nahmesendungen zulässig würden. Viele ausländische Firmen zahlen mittelst Tratte auf größere Plätze; da hat dann der Ver käufer die Inkassospesen zu tragen, die, wenn auch im allgemeinen nicht zu hoch, doch einen erheblicken Prozentsatz des oft kleinen Preisausschreiben. — Die Kantgesellschaft in Halle a/S. hat eine bis zum 1. Oktober 1906 zu lösende Preisaufgabe über das Thema »Kants Begriff der Erkenntnis, verglichen mit dem deS Aristoteles« gestellt. Die Arbeiten sind, als »Preisaufgabe der Kantgesellschaft« bezeichnet, an das Kuratorium der Universität Halle zu senden. Die Verkündigung der Preiserteilung findet am 22. April (Kants Geburtstag) 1907 in der Generalversammlung der »Kantgesellschast« in Halle statt. Die gekrönte Arbeit erhält den Preis von 500 Wenn es die im Jahre 1907 verfügbaren Mittel der »Kantgesellschaft« gestatten, kann der Preis von 500 ^ erhöht werden; auch kann dann ein zweiter und dritter Preis gewährt werden. Auskunft erteilt Herr Professor Di-. Hans Vaihinger in Halle a/S. Buchhändler-Abrechnung in Wien. — Die Jahres- Abrechnung der Mitglieder des Vereins der österreichisch-unga rischen Buchhändler erfolgt am Freitag den 31. März d. I. im Saal des Kaufmännischen Vereins, Wien, I., Johannesgasse 4. An demselben Tage findet gewohntermaßen die Jahres abrechnung der Prager Buchhändler unter sich im großen Saal des Vereinshauses »Merkur«, Prag, I., Nicolausstraße 9, statt. Ein Vortrag über Alois Kolb. — Am 11. März 1905 fand in der österreichischen Exlibris-Gesellschaft in Wien der an gekündigte Vortrag des bekannten Exlibris-Sammlers und Ver lagsbuchhändlers Oscar Leuschner in Wien statt. Der Name Leuschner zieht. Weiß man doch, daß es da außer interessanten Mitteilungen auch eine Menge schöner Sachen zu sehen gibt und ein wirklicher Kunstgenuß geboten wird. So war es auch in der Tat! Der Vortrag war außer von den Wiener Mitgliedern der Gesellschaft auch von einer kleinen Kolbgemeinde besucht, unter denen die Schwestern des Künstlers sowie einige Verwandte und Freunde von ihm zu sehen waren. Leuschner hat mit seinem Vortrag einen glücklichen Griff getan. Nicht etwa deshalb, weil Kolb als gebürtiger Wiener auf hiesigem Boden einer größern Sympathie begegnen mußte, sondern weil dessen künstlerische Eigenart so überaus anziehend wirkt. So ge staltete sich der Vortrag zu einem wahren Triumphzug des Künst lers, der sich wie mit einem Schlage Aller Herzen gewann. Der Vortragende gab einen kurzen Lebensabriß Kolbs, aus dem her vorgeht, daß er 1875 in Wien geboren, vorerst zum Kaufmanns stand bestimmt, nach Absolvierung seiner Militärdienstzeit nach München übersiedelte, woselbst er unter zielbewußter Leitung bald die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Früh zeitig sich der Radierkunst widmend, zeigte er schon als zweiundzwanzigjähriger Akademieschüler in seinem »Ikarus« ein Talent, das, keiner Richtung hingegeben, nur geeignet war, neue Bahnen zu erschließen. Die nun zur Vorlage gelangten weitern herrlichen Schöpfungen graphischer Technik alle einzeln zu besprechen, mangelt hier der Raum. Sie alle, ob sie nun der Ra dierung oder der Lithographie angehören, zeigen ein seltnes Kompositionstalent und hervorragende Gestaltungskraft, frei von Paradies-, »Die Schönheit«, »Daphne«, »Das Leben«, »Die Mode« und das herrliche Blatt »Die Nacht« (dreiteilig) hingewiesen. Entsprechend der Zuhörerschaft fesselten das Interesse vor allem die vorgelegten Exlibris, von denen außer den bekannten insbesondere die Blätter »Hanna Kolb«, »von Zur Westen«, »vr. Julius Richter«, »Franz Degen«, »Paul Werner«, »vr. B. v. Töpli«, »Hugo von Hoffmannsthal«, das eigne Blatt des Künstlers, sowie ein neues (zweites) Blatt für Oscar Leuschner zu nennen wären. Herr Leuschner darf mit dem Erfolg des Abends zufrieden sein. Die Zuhörer aber verdanken ihm die geistige Bekanntschaft mit einem hervorragenden Künstler, der, wenn er auf der ein geschlagenen Bahn seines Schaffens so weiter schreitet, bald zu den Ersten seiner Kunst gezählt werden wird. Die Österreichische Exlibris-Gesellschaft wird nicht versäumen, in ihrer Publikation für das Jahr 1905 auf Alois Kolb, den Wiener Meister in der Fremde, in einem längern Aufsatz zurückzukommen, dem Leuschner selbst als bewährter Interpret des Künstlers seine Feder leihen wird. Eduard Dillmann-Korneuburg bei Wien. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 2um ^väsvlcen au Otto vrisärioü Dürr, Aodoren in VsipaiA ^ (Vgl. Börsenblatt Nr. 60.) ^ Personalnachrichten. Paul Heyse. — Der Dichter Paul Heyse hat in Gardone am Gardasee seinen 75. Geburtstag am 15. d. M. im besten Wohlsein gefeiert. Er wird Ende Mai nach München zurück kehren. j- Rudolf von Alt. (Vgl. Nr. 63 d. Bl.) — Von vr. Lud wig W. Abels hat die Neue Freie Presse /Wien) eine Zuschrift empfangen, in der eindringlich darauf hingewiesen wird, daß für Menzels, und der geringen Bekanntheit des nach Vollführung eines ungeheuren Lebenswerkes dahingeschiedenen Wiener Altmeisters be stehe. Es wäre — so wird ausgeführt — eine Ehrenpflicht der Wiener Kunstkreise, dem Andenken Rudolf Alts eine würdige Mono graphie zu widmen, vr. Abels beabsichtigt, einen Sonderband der vorn ihm geleiteten Zeitschrift »Die Kunstwelt« für eine Biographie dieses Künstlers zur Verfügung zu stellen. Er hat sich zu diesem Zweck mit einer Anzahl der hervorragendsten Sammler Altscher Bilder ins Einvernehmen gesetzt und wendet sich nun auf dem Wege der Öffentlichkeit an alle diejenigen Mu seen und Privatsammler, die an dem textlichen oder illustrativen Teil Mitwirken können und wollen, mit dem Ersuchen, bis Ende dieses Monats an die Redaktion der Zeitschrift »Die Kunst welt«, Wien, Weihburggasse Nr. 18, eine bezügliche Nachricht senden zu wollen. (Sprechsaal.) Auch etwas über Bibliophilie. Bei dem großen Tanz, den der Buchhandel heut um die Gott heit Bibliophilie in allen Weisen ausführt, scheint es an der Zeit zu sein, zu fragen, ob die zu diesem Tanz aufspielenden Vor tänzer doch nicht große Ähnlichkeit mit dem Rattenfänger von Hameln haben. Diese Frage muß hier einmal erörtert werden, obgleich von alters her die Rolle des Predigers in der Wüste niemals besondern Beifall geerntet hat. Die Behauptung, die Bibliophilie, die Vüchcrliebhaberei, sei etwas dem Buch Schädliches, erscheint paradox; sie verliert aber das Seltsame, sobald man sich der Mühe unterzieht, die Folgen zu prüfen, die eine gewisse Art der Bibliophilie in Kreisen, für die sie nicht bestimmt ist, nach sich zieht, und diese Kreise vor jener Bibliophilie nach Möglichkeit zu schützen, ist der Zweck der folgenden Zeilen. Bibliophilen und Bibliomanen, Bücherfreunde und Bücher narren hat es wohl zu allen Zeiten gegeben; schon im alten Nom
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