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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1905
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- Erscheinungsdatum
- 03.03.1905
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- Deutsch
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2146 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 52, 3. März 1905. Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Verein. (E. V.) — Am Donnerstag den 16. Februar wurde im Speisesaal des Hotels »Victoria- ein Vortrags-Abend abgehalten. Unser Kollege Herr Bert hold Baum (i. H. Levy L Müller) sprach über »Wechselbeziehungen deutscher Geschichte und Literatur« (die Zeit Friedrichs des Großen bis zum Jahre 1870/71.) In fesselnder Weise schilderte Redner, dessen formvollendeter Äortrag eingehendes Studium des Stoffes bewies, die einzelnen Entwicklungsstadien der neuern deutschen Literaturgeschichte in ihrem innigen Zusammenhangs mit den jeweiligen geschichtlichen Ereignissen. Er führte aus, wie der Dreißigjährige Krieg deutsches Wesen und deutsche Kultur fast völlig vernichtet hatte, wie fremd ländischer Geist überall eingedrungen war, wie später selbst am Hofe des großen Friedrich die Vorliebe für französische Sitten und Sprache die Oberhand gewonnen hatte. Aber die ruhmvollen politischen Taten des großen Königs gaben den Anstoß zur Wiedererstarkung des nationalen Selbst bewußtseins , und damals erstanden dem deutschen Volke die Geistesheroen der Literatur, deren erhabene Mission uns gerade durch die Geschichte jener Zeit am besten verständlich wird. Selbst ein Napoleon konnte die gewaltige Bewegung nur vorübergehend aufhalten; die großen Dichter der Nation wurden die berufensten Führer in diesem Kampfe. Eingehend besprach Vortragender die verschiedenen Epochen: Sturm- und Drangperiode, Blütezeit, Freiheitsdichter, Romantiker, schwäbische Dichterschule und die neueste Zeit von dem 48er Revolutionsjahre bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. In feinsinniger Weise zeigte er den stets engen Zusammen hang von Geschichte und Literatur. Der Einfluß, den die widrigen politischen Verhältnisse und die manchmal harten Lebensschicksale einzelner großer Dichter auf deren Schaffen hatte, das durch den Kampf ums Dasein oft empfindlich geschädigt wurde, gibt Redner Anlaß zu dem Wunsche, daß die Gegenwart sich aus dieser be trübenden Tatsache eine Lehre ziehen möge. Möchte uns ein ähnlicher Vorwurf seitens der Nachwelt nicht treffen, fördern wir also unsre großen zeitgenössischen Dichter und ermöglichen wir ihnen eine unabhängige Betätigung ihrer Kräfte! Die Literatur unsrer Tage streifte Redner in einigen interessanten Bemerkungen über die soziale Frage und die moderne Frauenbewegung. Auch hier findet er überzeugende Anhalts punkte für die Wechselbeziehungen deutscher Geschichte und Literatur. Wärmster Beifall wurde Herrn Baum am Schlüsse seines Vortrags gezollt; der l. Vorsitzende Herr Jac. Maier (i. H. Ferdinand Enke) dankte namens der Zuhörer in lebhaften Worten. Einige musikalische und deklamatorische Vorträge der Herren Erpf, Hoffmann, Schwerdtner und Wagner beschlossen den schönen Abend. Mögen diese Vortrags-Abende bei Mitgliedern und Freunden stets mehr Anklang finden und noch zahlreicher besucht werden; das wäre der beste Dank. W. Dehn. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Die Direktoren der Industrie- und Handels gesellschaft M. O. Wolfs, Hofbuchhandlung in St. Petersburg und Moskau, die Herren Ludwig und Eugen Wolfs, sind von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland, in Anerkennung ihrer nützlichen Tätigkeit auf dem Gebiete des Verlags und des Herr Buchhalter Karl Schmidt in Leipzig sein fünfundzwanzig jähriges Jubiläum als Mitarbeiter im Verlagshause Breitkopf L Härtel. Der Jubilar — der zweiundsiebzigste in den letzten fünf- vr. von Hase betonte, wie Herrn Schmidt infolge seiner Rührig keit und Tüchtigkeit von jeher volles Vertrauen entgegengebracht sei, und wie er es auch verstanden habe, sich allgemein beliebt zu machen. Davon zeugte auch das den Jubilar besonders über raschende Geschenk von den Bewohnern eines zum Geschäft ge hörenden Hauses. — Eingeleitet und geschlossen wurde die schöne Feier durch Gesang des Breitkopf L Härtelschen Gesangvereins, der sein langjähriges Vorstandsmitglied ebenfalls durch eine Ehren gabe erfreute. Gestorben: am 26. Februar, fünfundsiebzig Jahre alt, der Buch- und Lehrmittelhändler Herr I. Priebatsch in Breslau, Ver leger der jetzt in ihrem 34. Jahrgang stehenden Schlesischen Schulzeitung, deren Nachruf an ihren Mitbegründer und langjährigen Leiter wir folgende warme Schilderung seiner Persönlichkeit entnehmen: »Unsre Schulzeitung hat Trauer bekommen. Ihr ehrwürdiger Mitbegründer, Herr Verlagsbuchhändler I. Prie'batsch, ist am Sonntag den 26. Februar im Alter von fünfundsiebzig Jahren nach längerem Krankenlager sanft verschieden. Seit mehreren Monaten bereits gestattete ihm sein leidender Zustand nicht, die altgewohnte Stätte auf dem Ringe zu betreten. Ein Menschenalter hindurch hat er mit seinem vor 1^ Jahren Heimgegangenen Bruder das umfangreiche Geschäft geleitet, ruhig, ohne Aufhebens, mit kun digem Blick und sicherer Hand. Klein wie die Schulzeitung selbst hat sein Geschäft begonnen, um mit ihr zu wachsen und einen Ruf und ein Ansehen als Schulbuchhandlung und Lehrmittelfirma zu gewinnen in den weitesten Kreisen der Provinz. Vielen hundert Lehrern, die in dem bekannten Laden ein- und ausgingen, wird seine würdige Gestalt in treuem Gedächtnis bleiben, um wieviel mehr uns, den verschiedenen Mitarbeitern an der Schul zeitung, die wir im engsten Verkehr und Gedankenaustausch all wöchentlich mit ihm standen. Hinter seinem Verschlage, wo er sann, schrieb und rechnete, ging er nicht einseitig auf in geschäftlichen Angelegenheiten. Als erfahrener, vielbelesener und ruhig denkender Mann liebte er es, in unserer Väter Weise ein philosophisch an klingendes Gespräch anzuknüpfen über den wirren Lauf der Welt Maß seiner Tage abgelaufen, so bereitet es uns doch ein weh mütiges Gefühl, einen so treumeinenden Weggenossen, der uns tausendmal in Freundschaft und Vertrauen die Hand gedrückt hat, (Sprechsaal.) Aufbewahrung und Vorlegung von Kunstblättern. Die Redaktion empfing die folgende Anfrage: Wie werden Kunstblätter (einige 100 Blätter) am besten und übersichtlichsten aufbewahrt, wenn nur wenig Raum im Laden dafür zu Gebote steht? Wie ist ein Schrank, Kasten, Mappe usw. einzurichten? k'. vollen Licht zugängliche Aufstellvorrichtung fest angebracht sein sollte, um die großen und empfindlichen Blätter, eins nach dem andern auseinander gelegt, den Kunden bequem zeigen zu können. um die Vergleichung zweier Blätter zu ermöglichen. Die Aufbewahrung erfolgt in flachen offenen, hinten und an den Seiten durch Wände gesicherten Schubladen im Ladentisch, Bei beschränktem Ladenraum empfiehlt es sich, an einer dem Publikum zugänglichen Stelle einen großen flachen Kasten hoch stehend in wenig rückwärts geneigter Lage an der Wand zu be festigen (Unterkante in Tischhöhe), dessen starker Deckel an der vordern Unterkante in Charnieren hängt und nach vorn aufge schlagen werden kann. In dieser Lage muß der Deckel durch ein klappbare starke Eisenbänder festgehalten werden, die außen angebracht sind. Mit solcher Vorrichtung können viele Kupferstiche und andre Kunstblätter in einer Weise verwahrt werden, die sie schützt, nicht übermäßig viel Platz einnimmt und gleichzeitig die Vorlage an Kunden ermöglicht, teils im Kasten selbst, teils
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