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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1905
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- Erscheinungsdatum
- 10.02.1905
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- Deutsch
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^ 34, 10. Februar 1S0S. Nichtamtlicher Len. 1411 es tagen usw,, und schließlich e) die Interjektion, wie Äh, äh, Militärhumoresken — O, Ihr Gnädigen usw. Diese Vorschläge — weiter sollen es nichts sein — sind wohl nicht erschöpfend; es treten bei den oft wunder samen modernen Titeln noch genug Schwierigkeiten auf, mit denen sich der Bibliograph abfinden muß. Er sollte für die Ordnungsweise dabei aber immer bestrebt sein, dasjenige Wort zu finden, das bei nur dunkler Erinnerung an einen Titel wohl am ehesten im Gedächtnis bleibt. Das ist leicht gesagt, wird man einwenden, da sich das Gedächtnis der einzelnen bei denselben Dingen meist an ganz verschiedene Merkmale anklammert. Die Botenfrau, die mündlich eine Bücherbestellung in Auftrag bekommt, wird sich den Titel meist nach einem andern mnemotechnischen System merken als ein Student, der im Kaffeehaus die Empfehlung eines guten Werkes gelesen hat und sich dessen Anschaffung für gelegnere Zeiten Vorbehalten will. Beispiele sprechen am besten. Sie werden zeigen, daß Georgs Ordnungsweise im ganzen sehr zweckmäßig ist, daß man aber noch radikaler Vorgehen muß und erstens die Artikel auch im Genitiv, Dativ, Akkusativ und zweitens erst recht nicht die Präpo sitionen als Ordnungsworte gelten lassen sollte. Grundregel müßte sein; Das erste Hauptwort (unter Berücksichtigung oben ausgesührter Erweiterungen) ist Ordnungswort. Immer vorausgesetzt, daß die Autoren nachstehender Titel in dem betreffenden Buchladen nicht bekannt wären (was freilich bei einzelnen Beispielen schlimm wäre), prüfe man, welche Ordnung der Titel bei ungenauer Zitierung dem hilfesuchenden Buchhändler den größern Nutzen bringt. Titel wie Abu Telfan, Albin Jndergand, David Copperfield. Familie Schönberg-Cotta ordnet Georg — ganz nach unsrer Anschauung — unter dem ersten Hauptwort ein, während sie z. B. Othmers Vademecum (neueste, 5. Auflage) unter dem zweiten (als dem wichtigeren, dem Familiennamen) in die Reihenfolge einsetzt. Wir neigen trotzdem der Meinung zu, daß von den angeführten Titeln der erste Name weit häufiger richtig im Gedächtnis behalten wird als der zweite, der eher, zumal von weniger gebildeten Personen, verunstaltet wird. Von einem Dienstmädchen z. B. werden u. E. bei einer Bestellung von den angeführten Titeln die Worte Abu, Albin, David, Familie eher behalten werden, als die folgenden, die sich leicht in Pelfan, Hindergand, Topper- field verwandeln können, wenn sie nicht unterwegs überhaupt ganz vergessen werden. Doch darüber ließe sich ja noch sehr streiten; die Erfahrungen von Sortimentern und Leih bibliothekaren könnten den Ausschlag geben. Viel leichter läßt sich Nachweisen, daß das Ordnen von Titeln nach Präpositionen und Artikeln und andern Worten, die nicht als Hauptwort gelten können, unzweck mäßig ist und das Finden von Titeln nicht erleichtert, sondern erschwert und geradezu dem praktischen Zweck der artiger Bibliographien zuwiderläuft. Die Romane »Ab vom Wege« und »Abseits vom Wege« werden im vorliegenden Band von Georg nicht festgestellt werden können, sobald die vorstehenden Präpositionen von den betreffenden Bestellern, was doch sehr leicht geschehen kann, verwechselt werden oder von einem nicht ganz scharfen Gedächtnis durch andre gleich bedeutende Vorwörter ersetzt werden. Der Verkäufer wird im Georg also z. B. den Preis der Bücher nicht feststellen können, wenn zufällig Wachenhusen, Abseits (statt Ab) vom Wege oder Kronecker, Ab (statt Abseits) vom Wege oder gar kurz der Roman: Vom Wege ab, Weg vom Wege, Ent fernt vom Wege und dergleichen bestellt wird. Würden die Titel unter dem ersten Hauptwort des Titels eingeordnet sein, hier also unter »Weg-, so würde der Verkäufer bei allen den obigen falschen Bestellungen doch »auf den richtigen Trichter kommen«. Bei Hinrichs findet man auch richtig beide Titel unter Weg. Man prüfe ferner, ob nicht bei Titeln wie: Aus alter Burschenzeit — Aus Aphroditens Garten — Jenseits der Ehe — Fast um ein Nichts — Am Grenzwall — Durch fremde Schuld usw. die Vorwörter wenn nicht ganz vergessen so doch im Gedächtnis sehr leicht verwechselt werden, während das erste Hauptwort, das doch gleichsam den Stamm des Titels bildet, haften bleibt. Noch leichter sind Vorgesetzte Artikel dem Verwechseln unterworfen. Der Titel »Dem Grabe entblüht« wird sich im Gedächtnis leicht verwandeln in »Aus dem Grabe entblüht«, aus »Der Rache getreu« wird »Aus Rache», »Getreu der Rache«, aus »Dem Lichte zu« wird »Zu dem Lichte-, »Nach dem Lichte«, »Entgegen dem Lichte- usw. Also die Präposi tionen und Artikel sind unsichere, unzuverlässige Merkworte und sollten nicht als Ordnungsworte genommen werden. Auch sei noch angeregt, ob nicht bei Titeln, in denen zwei Substantive eng nebeneinander stehen, wie bei obigen aus Vor- und Familiennamen bestehenden Titeln und solchen wie: Des Försters Fritz — Des Gesetzes Erfüllung usw., die beide dem Gedächtnis gleich eindrücklich bleiben, Hinweise angebracht wären, falls es die Raumverhältnisse irgend gestatten. Wir haben uns bei der Anordnung der Titel nach Stichworten etwas länger aufgehalten, weil es nach unsrer Meinung wünschenswert ist, daß darin mehr Gleichheit sich einbürgere und Präpositionen und Artikel überhaupt als Ordnungsworte über Bord geworfen würden. Unter den Schlagworten Armeewesen — Heerwesen — Militärwesen ist eine Materie auseinandergezogen, die in vielen Fällen eng zusammengehört. Da auch die führenden Hinweise zum Teil fehlen (Militärwesen, siehe Armeewesen — Heerwesen), liegen hier zeitraubende Fehlgriffe sehr nahe. Für die Aufführung der Lebensbeschreibungen und Erläuterungsschriften zu Klassikern und andern Berühmt heiten, über die eine umfangreiche Literatur erschienen ist, finden wir die Anordnung der gesamten Literatur in einem Alphabet der Autoren und zum Schluß die Beigabe eines Registers oder Schlüssels praktisch. Da Erläuterungsschriften oft unter verschiedene Stichworte gehören, so fallen Wieder holungen der Titel oder Hinweise bei einem Alphabet weg. Auch hindert natürlich die Verzettelung der Titel unter viele Unter-Stichworte am raschen Finden, während anderseits ein Register oder Schlüssel schnell auf die richtigen Wege leitet. Als nachahmenswert schwebt uns die Anordnung vor, die Hinrichs im Nachtrag zur fünften Auflage von Othmers Vademecum z. B. bei Goethe, Schiller, Shakespeare ange wandt hat. Bei dem Schlagwort Theaterstücke sind eine Anzahl Zeichen vor dem Titel verwandt zur nähern Kennzeichnung der einzelnen Bücher. Das ist nützlich und raumsparend. Durch leichtverständliche Kürzungen der immer wieder kehrenden Worte, wie Festspiel (kh, Lustspiel (U), Schauspiel (8), Schwank (8obv), Posse mit Gesang (k u. ?6), Drama (v), Trauerspiel (Ih, Volksstück (V) usw., durch die bei gesetzten Buchstaben oder ähnliche würde ferner manche Zeile erspart. Nur selten vorkommende Bezeichnungen der Bühnen dichtungen, wie Dramatisches Vortragsstück rc., müßten na türlich ausgesetzt werden. Daß man in Georgs Schlagwortkatalogen die Biblio theken und Sammlungen, wie Chemisch-technische Bibliothek, Sammlung Göschen, Thaerbibliothek usw. nicht zusammen gefaßt (mit Titel der einzelnen Bände) verzeichnet findet, ist ein Nachteil des Schlagwortsystems für den praktischen Ge brauch des Buchhändlers. In die Bresche treten hier die vortrefflich bearbeiteten Barsortimentskataloge, die jetzt sämt liche Verzeichnisse der gangbaren, oft sehr bändereichen I8S'
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