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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1905
- Sprache
- Deutsch
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1014 Nichtamtlicher Teil. 25, 31. Januar 1905. Der Hochdruck. Vortrag im Deutschen Bnchgewerbehause zu Leipzig' >Vergl. 1»»4: Nr. 265, 272, 276, 284, 292; 1905: Nr. IS, 21 d. Bl.) Vor Beginn des achten der vom Deutschen Vuch- gewerbeverein veranstalteten Vorträge gab Herr Direktor Arthur Woernlein den Zuhörern bekannt, daß Herr Ernst Poeschel durch seine Tätigkeit an der k. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe leider nicht in der Lage sei, den das obige Thema behandelnden Vortrag zu halten, und daß statt seiner in dankenswerter Weise Herr Max Fiedler sich bereit erklärt habe, über die Technik und das Wesen des Hochdrucks zu sprechen. Im Eingang seiner Ausführungen wies Herr Fiedler darauf hin, daß in dem am 24. November v. I. statt gefundenen Vortrage Herr Säuberlich den Werdegang der Satzform geschildert, bis diese nach erfolgter Autorkorrektur druckreif geworden sei. Hier nun wolle er heute anknüpfen, um den Charakter des Hochdrucks bezw. Buchdrucks zu kennzeichnen. Nach Fertigstellung der Satzseiten bestehe die Aufgabe des Druckers darin, darauf zu achten, daß die Seiten auf dem richtigen Platze stehen, um dann das Format zu be stimmen, indem er mit Hilfe eines zusammengefalzten Auflagebogens ausmißt, welche Art von Schließstegen, ob schmalere oder breitere, zwischen, Uber und unter die ein zelnen Seiten zu legen seien, damit diese nachher auch richtig auf dem Papicrblatt stehen. Nachdem nach dieser Richtung alles geordnet sei, werde ein eiserner Rahmen um das Ganze gelegt, die Schnüre entfernt und mit dem Schließ zeug der Rahmen fest um die Schriftform gelegt. Nun könne die Form auf dem Druckfundament der Maschine be festigt und, nachdem die Walzen gestellt, in genügender Menge Farbe eingelaufen sei, mit dem Andruck begonnen werden. Der erste bedruckte Bogen diene dazu, erkennen zu lassen, ob die Koluninen beim Widerdruck der Rückseite genau aufeinanderpassen, d. h. »Register machen«. Das Wenden des Bogens kann nach der Länge oder Breite gewechselt, Umschlägen oder umstlllpt werden. Zur Erzielung eines guten Registers würden Anlegemarken oder Punkturen hinzugefügt. Eine besonders schwierige und zeitraubende Aufgabe des Druckers bestehe in dem »Zurichten«, der Erlangung eines gleich mäßigen, scharfen Drucks in allen Teilen der Druckform. Je älter das Schriftmaterial, um so umständlicher sei die Zu richtung. Die Regulierung einer guten Wiedergabe der Typen geschehe durch Unterlegen der zu schwach, durch Ausschneiden der zu stark gekommenen Partien aus dem Zurichtebogen. Das Unterlegen erfolge durch Papierstreifen und abgerissene Papier stückchen in der erforderlichen Größe und Stärke, wobei sowohl dünnes Seidenpapier als auch schwaches oder starkes Druck- oder Schreibpapier zur Anwendung kommen, die mit Kleister befestigt werden. Dabei sei zu beachten, daß die Papierstückchen schräg gerissen werden, um möglichst ver laufende Ränder zu erhalten. Der fertig zugerichtete Bogen werde dann in vier Teile geschnitten und auf den Zylinder aufgeklebt; darüber werde noch ein Bogen befestigt, und der Druck könne beginnen. Weit schwieriger gestalte sich die Vor- bezw. Zurichte arbeit, wenn dem Satz Bilder beigefügt seien. Dabei komme es dann noch aus die Art und Weise an, wie diese Bilder wiedergegeben seien, ob in Holzschnitt, Strichätzung oder Autotypie. Die wenigsten Schwierigkeiten biete die Strich ätzung; sie erfordere bei der Zurichtung nicht mehr Arbeits aufwand als der Satz. Vom Originalholzstock werde nur dann gedruckt, wenn eS sich um kleine Auflagen handle. Bei größern Auflagen trete an Stelle des Holzstocks das Galvano. Beim Drucken sei ein Justieren der Holzstöcke und Galvanos (die ebenfalls auf Holzplatten befestigt seien) notwendig. Das Zurichten der Jllustrationsplatten geschehe teils durch Hinterlegen der Platten mit Papierstllckchen, teils durch mehrfache Ausschnitte, welche die zarten oder tieferen Stellen des Bildes hervorheben sollen. Bei der Autotypie finde die Zurichtung hauptsächlich durch ein Hinterleger! der Platte statt. Die Zurichtung der Stereotypie-Platten werde in ähn licher Weise bewerkstelligt wie bei der Satzform. Unter Umständen könne ein geschickter Maschinenmeister, der eine gute Zurichtung zu machen imstande sei, von einer Stereotyp-Platte ca. 20 000 gute Drucke erhalten, während ein andrer nur die Hälfte erziele. Die Zurichtung eines Bogens von 16 Seiten Oktavformat erfordere etwa einen Tag, vorausgesetzt, daß der Drucker geübt sei. Für die einzelnen Kategorien des Hochdrucks gebe es Spezialisten, wie Jllustrations-, Akzidenz-, Buntdrucker, Werk-, Rotations- und Zeitungsdrucker. Von einem geübten Drucker würden auch tüchtige Kenntnisse der verschiedenen Maschinen typen verlangt, die ec nur durch jahrelange Berufstätigkeit sich anzueignen vermöge. (Lebhafter Beifall.) Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Einstweilige Verfügung. — Die Firma Georg E-Nagel in Berlin, Verlag von Nagels Lustiger Welt, teilte uns folgenden Beschluß des Königlichen Landgerichts I, Berlin, vom 25. Januar 1905 mit: gegen den Verlag -Luftige Gesellschaft m. b. H., ver treten durch den Geschäftsführer Alexander Möbius, Berlin, Königgrätzerstraße 41/42, wird durch einstweilige Verfügung angeordnet: Der Lustigen Gesellschaft m. b. H. zu Berlin, König- grätzerstraße 41/42, wird der weitere Betrieb und Verkauf ihrer illustrierten Witzblätter unter dem Titel Lustige Gesellschaft in der bisherigen oder einer ähnlichen zur Herbeiführung von Verwechselungen mit der Ausstattung von Nagels Lustiger Welt geeigneten Ausstattung bei Vermeidung einer fiskalischen Strafe von 500 ./k — fünf hundert Mark — für jede Zuwiderhandlung untersagt. Berlin, den 2b. Januar 1SOL. (gez.) Königliches Landgericht I. 14. Kammer für Handelssachen. Post. — Bei Beratung des Etats der Reichs-Post- und Teiegraphen-Verwaltung für das Jahr 1905 in der Sitzung des Deutschen Reichstags vom 26. d. M. erwiderte der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke u. a. folgendes: »Das Porto für Briese nach dem In- und Ausland gleichmäßig nach gleichen Grundsätzen festzusetzen und besonders das Zwanziggrammgewtcht überall durchzuführen, ist ein Wunsch, der von niemand mehr geteilt wird als von mir, und ich hoffe, daß es beim nächsten Postkongreß möglich sein wird, dem Rechnung zu tragen. Jedenfalls sind wir darin mit von den andern Staaten abhängig. -Ich möchte bei dieser Gelegenheit aus einen Wunsch zurück kommen, den, glaube ich, der Herr Abgeordnete Dove zum Aus druck gebracht hat, nämlich, daß auch seitens der Vereinigten Staaten von Amerika für eingeschriebene Briefe Ersatz geleistet werden möge. Dieser Wunsch ist der Postverwaltung der Vereinigten Staaten wiederholt übermittelt worden. Wir haben aber immer nur die Antwort erhalten, daß man noch nicht in der Lage gewesen sei, ein bezügliches Gesetz durchzubringen.
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