Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190501262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-26
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.4/ 21, 26. Januar 1905, Nichtamtlicher Leu. 853 Kammern, an deren Wänden und Boden die Nuß- ieile sich ablagern. Die Lampenrußfabrikation finde in der Weise statt, daß in eigens fllr diesen Zweck konstruierten Dochtlampen Mineralöle verbrannt werden. Der bei der Ver brennung (die wiederum speziell auf die Rnßentwicklung gerichtet sei) sich bildende Ruß werde durch über den Lampen hängende eiserne Zylinder in Kammern geleitet, deren Wände aus Leinwand oder ähnlichem Gewebe bestehen, durch die die Ruße filtriert würden. Der auf diese Weise erzeugte Ruß sei schwärzer als der vo, erwähnte Flamm ruß, auch seine Druckkraft sei eine bessere. Der Lampenruß diene vornehmlich zur Herstellung von Werkfarben, Akzidenz- und geringem Steindruckfarben. Die feinste Qualität bilde der Gasruß, der seinen Namen dein Umstand verdanke, daß das zu seiner Be reitung nötige Material — hauptsächlich Braunkohlen teeröl — erst vergast wird, bevor es zu Ruß verbrannt werde. Die Herstellung dieses Gasrußes sei nicht nur sehr kostspielig, sondern auch sehr kompliziert, weshalb dieser Ruß, wie schon bemerkt, nur zu den allerfeinstcn Farben wie Jllustrations- und den besten Steindruckfarben, ver wendet werden könne. Das sogenannte Gasöl werde zu nächst in besonders konstruierte Retorten gebracht und in Gas und Teer zersetzt. Das Gas werde verschiedenen Reinigungsprozessen unterworfen und danach in einem Gaso meter gesammelt, aus dem es durch eine Rohrleitung in die Verbrennungsapparate gelange. Obwohl es hiervon eine ganze Anzahl Systeme gebe, so liefen doch alle darauf hinaus, daß der Ruß an abgekühlten Flächen niedergeschlagen und diese Ablagerung des Rußes auf mechanischem Wege gesammelt werde. Gasruß werde in bedeutenden Mengen aus den Ver einigten Staaten von Nordamerika eingeführt. Man mache sich dort eben den Reichtum des Landes an Mineralöt- qnellen zunutze und verwende die gleichzeitig mit dem Öl aus der Erde strömenden Gase zur Rußfabrikation. Die in Deutschland hergestellten Ruße seien jedoch den amerika nischen an Güte überlegen. Um ein Bild von den Kosten der Herstellung deutscher Gasruße zu geben, erwähnt der Herr Vortragende, daß zu l dz Ruß 18000 Kubikfuß Gas erforderlich seien. Auf besonders konstruierten Reibmaschinen werde der Ruß aufs innigste mit dem Firniß vermengt. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, daß nicht für alle Zwecke dieselben Firnisse benutzt werden könnten; diese müßten ebensowohl dem Druckverfahren, wie den zur Verwendung kommenden Papiersorten angepaßt werden, was eine langjährige Er fahrung des Fabrikanten voraussetze. Da kein Ruß an sich imstande sei, ein wirklich tiefes, reines Schwarz zu liefern, so sei ein kleiner Zusatz von Blau erforderlich. Als Druck farbe sei Ruß günstiger als jede bunte Farbe; dies sei seiner amorphen Beschaffenheit zuzuschreiben. Selbst dis Bestand teile der besten bunten Farbe zeigten eine wesentlich gröbere Struktur und daher geringere Druckfähigkeit als der Ruß Die Erdfarben. Metall- und künstlichen bezw. Lack- Farben, bilden die Hauptklassen der bunten Farben. Die Erdfarben wie: Ocker, Umbra, Terra di Siena, Englisch rot rc. erschienen wegen ihrer groben Struktur von mangel hafter Drnckfähigkcit. Der einzige Vorzug dieser Farben sei ihre außergewöhnlich hohe Lichtbeständigkeit Chromgelb, Chromorange, Mennige, Zinkgelb, Seidengrü», Pariser- oder Miloriblau, Zinkweiß, Bleiweiß, Kobaltblau, Chromoxyd- grün, Ultramarin zählen zu den Metallfarben. Die Art ihrer Fabrikation erläuterte der Vortragende an einigen Experimenten. Als eine der widerstandsfähigsten unter den Metall farben sei Kobaltblau anzusehen. Ferner besitze es die Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgana. Eigenschaft, nicht photographiert werden zu können, weshalb es z B. bei Herstellung von Banknoten verwendet würde. Das ehemalige aus I-apis laruli hergestellte Ultramarin finde wegen zu hoher Kosten keine Verwendung mehr, jedoch biete der künstliche Ultramarin nahezu einen vollen Ersatz. Die Lackfarben beständen aus organischen Farbstoffen, die durch Bindung an gewisse Metalloxyde in wasserunlös liche Form übergeführt seien. Sic würden aus Natur- wie auch Kunstprodukten, sogenannten Teerfarben, hergestellt. Als Naturprodukte kämen Kreuzbeerengelb, Gelbholz, Rotholz, Blattholz, Karmin und Jndischgelb in Frage. Unter den Teerfarbstoffen befänden sich eine große Anzahl, die vor züglich zur Lackfarben-Fabrikation geeignet seien. Sie zer fallen in drei Hanptgruppen: Basische, Azo- und Säure-, sowie Beizen-Farbstoffe. Zur ersten Gruppe zählen u. an Fuchsin, Methyl-Violett, Rhodamin, Viktoriablau, Methylen blau, Brillant- und Malachitgrün, Aumarin; zur zweiten: Poncea», Azogelb, Crocein, Scharlach, ferner Säuregrün, Patentblau, Säure-Violett, Eosin; während zur dritten Gruppe hauptsächlich Alizarin gehöre. Die Fabrikation geschehe in der Weise, daß zuerst ein geeigneter Grundkörper, z. B. Ton erdehydrat, geschaffen und dann die in Wasser gelösten Farb stoffe zugesetzt, darauf mit einem geeigneten Metallsalz in wasserunlösliche übergeführt werden. Die Echtheit der Lackfarben sei sehr verschieden, während die Druckfähigkeit im allgemeinen gut sei. Wie die schwarzen, so wurden auch die bunten Farben in Leinölfirnis angerieben. Dabei sei den spezifischen Eigenschaften der Farbe Rechnung zu tragen. Manche Farben bedürften noch des Zusatzes eines Trockenstoffs, andre wieder eines solchen Zusatzes, der das zu rasche Trocknen verhindere. Der aus Leinöl gewonnene Firnis werde längere Zeit bei der hohen Temperatur von ca. 32V Grad gekocht. Die Art seiner Konsistenz hänge von der kürzeren oder längeren Zeit des Kochens ab. — Den Ausführungen des Herrn Vortragenden folgte leb hafter Beifall Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Oberlandesgericht in Düsseldorf.— Der Reichsanzeiger und Königlich Preußische Staatsanzeigcr Nr. 2t vom 2-t. Januar 1905 (Gesetzsammlung 1905, Nr. 2 vom 24. Januar 1905 (Ver öffentlichung Nr. 10 571)) veröffentlicht das Gesetz vom 2 Januar 19u5, betreffend die Errichtung eines OberlandesgerichlS in Düsseldorf. Z l. In der Stadt Düsseldorf wird ein Oberlandesgericht errichtet. D Ob l d s chi ' T'ffs ld ' d 's der Bez.rk des chandgee.chts ,n Du,-lang. Das Gesetz tritt an einem durch Königliche Verordnung zu bestimmenden Tage, jedoch nicht vor dem 16. September 1906 in Kraft. Verbotene Druckschriften. — Auf die im amtlichen Teil d. Bl. (Seite 850) bekanntgegebenen gerichtlichen Verurteilungen von Büchern sei hierdurch die Aufmerksamkeit hingelenkt. Preisopern. — Der Nationalzeitung wird geschrieben: so dringt die Kunde von einer neuen italienischen Preisoper zu uns herüber. Das -Institut zur Förderung der Musik- in Neapel hatte eine Opcrnkonkurrenz ausgeschrieben. Den ersten Preis hat das Neapolitaner Kunstinstitut einer Oper Salvators Sassanos, 116
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder