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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. 13, 17. Januar 1905. 550 Mit gleicher Ehrlichkeit gehen solche vor, die den Volkshumor mit allem, was auf dem Kongreß in Köln gesprochen worden ist, verknüpfen. Er war dort als Verein überhaupt nicht ver treten; niemand hat in seinem Namen ein einziges Wort ge äußert — gleichviel, »der Jude wird verbrannt«. Andre Zeitungen berichten kurz über den Aufruf; aber sie nennen keinen der Unterzeichner des weitern Ausschusses, so daß ihren Lesern die Tatsache, wieviel freidenkeude Männer den Be strebungen beistimmen, vorenthalten bleibt. Wieder andre sagen, daß kein einziger »produktiver Künstler und Schriftsteller« sich unter den Unterzeichnern finde. Bei etwas genauerer Lesung hätten sie den Prinzen Emil vonSchönaich-Carolath und Hans von Wolzogen finden müssen, die beide als Dichter und Menschen hochgeachtet sind. Wenn nun in einigen Blättern nach einer kühlen Anzeige bemerkt wird, man wolle die Taten abmarten, so möchte ich doch wissen, welche sie meinten. Taten, die Aufsehen erregen, die von den Tagesblättern berichtet werden könnten, wie etwa ein Mord oder eine schmutzige Gerichtsverhandlung, hat man von uns nicht zu erwarten. Der größte Teil der Arbeit wird sich in der Stille vollziehen, wie z. B. die Sammlung von Stoff, die die Not wendigkeit des Vorgehens beweisen soll; die Einwirkung aus einzelne, die oft unbewußt den Handel mit gemeiner Ware unter stützen. Auf eine »stille Tat« will ich aber doch näher eingehen. -Schon heute ist der Handel mit schweinischen Photos, mit entsprechenden Büchern, die nichts als Unzuchtsvorgänge, oft der wahnsinnigsten Art, behandeln, und mit andern Dingen, die nicht einmal angedeutet werden können, zum größten Teil lahmgelegt. Und das ist das Verdienst der Angriffe, die in der »Täglichen Rund schau« vor und nach der Gründung des -Volksbundes« erschienen sind. Hier wurde auf die Hauptquelle der Vergiftung hingewiesen und auf den Anzeigenteil des »Kleinen Witzblattes-, des »Satyr-, des »Sekt«, des »Simplizissimus« usw. Aus ihnen sind jetzt alle An- ausgeräumt. Es sind Lastwagen voll gewesen. Wer wie ich und verschiedene Mitglieder des Bolksbundes durch Nachforschungen und durch Berichte von Strafanstalten und Zwangs erziehungshäusern, wie durch andre Mitteilungen weiß, welche Menge von verderblichstem Gift dadurch in die Herzen der Jugend hineingeleitet wird, der kann nicht mehr schweigen und den Kopf verhüllen, um nichts zu sehen und zu hören. Mag er ein Starrgläubiger, mag er Katholik, Protestant oder Jude sein und welchem politischen Bekenntnis immer angehören, wenn in ihm und viele von ihnen taumeln dann in Ausschweifungen und zuletzt in das Verbrechen hinein. Und sie, sie heiraten auch noch, krank an Leib und Seele, und zeugen Kinder, die im Keime vergiftet sind. dichten die gleichgeschlechtliche Liebe anpreisen, dann ist man ein Feind der Wissenschaft und will die Freiheit der Kunst knebeln! Da dünkt sich dann irgendeiner — vielleicht ist es ein welt hat? Daß sie zuletzt eine Sittenlosigkeit entwickelte, die der von Milet, Korinth und kleinasiatischen Küstenstädten nicht nachstand? O, die großen ästhetischen Ärzte unsers Volks! Viele wollen heute alles aus der Vererbung erklären. Hier aber soll sie aus einmal nicht gelten. Eine Jugend, die oft durch die Sünden der vorhergehenden Geschlechter Keime von Ent artung mit ins Leben bekommt, wird niemals durch derartige ästhetische Heilmittel geheilt werden. Diese Krankheitskeime zu ganzen Lebens und unsrer Lebensanschauungen möglich. Das ist die Arbeit von Geschlechtern, die sich zu einem Leben im Dienste der Pflicht erziehen. Abgekürzt werden könnte diese Arbeit nur, Himmeln, ich möchte manchen dieser Ästheten nicht im Adams- gewand sehen — der Anblick wäre zu unästhetisch. In der großen Erneuerung des deutschen Wesens, die wir, abend des Volksbundes im Architektenhause (Berlin) Saal 6, statt. die Entstehung einer gesunden oder ungesunden Richtung unsers Geschlechtslebens- und Herr Unioersitätsprofessor vr. Pfleiderer über »Sittlichkeit und Volkswohlfahrt-. Kleine Mitteilungen. Literarische Besprechungen in der Presse. — Unter dieser Überschrift bringt die »Kölnische Zeitung- Nr. 16 vom 5. Januar 1905 die folgenden Ausführungen, denen im Leserkreis Der Chefredakteur der Kölnischen Volkszeitung ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil unter seiner Verantwortung ein kleiner Artikel über »Die Aussichten der jungen Juristen- er schienen war, der seinen Hauptinhalt und die tatsächlichen statisti schen Unterlagen, 30 Zeilen als Auszug aus sechs Seiten, einem Aufsatz der »Preußischen Jahrbücher- entlehnt hatte. Wir scheiden ohne genaue Kenntnis des ganzen Sachverhalts nicht zu ent scheiden sind. Zwei Fragen grundsätzlicher Art aber hat der Pro zeß zur Besprechung und hauptinstanzlichen Entscheidung gebracht,
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