^ 11, 14. Januar 1905. Künftig erscheinende Bücher. 481 <A Anfang Februar erscheint: General Carl von Clausewitz, Vom Kriege Fünfte durchgcsehene Auflage mit einer Einführung vom Chef des Generalstabs der Armee Generaloberst Exc. Gras Schließen. Ca. 850 Seite» Groß-Oktav. Preis Mk. 6.—, in elegantem Leinenband nur Mk. 7.50. Bezugsbedingungen: In Rechnung 25"/g und 13/12, gegen bar 33zh°/„ und 11 IO gemischt unter Berechnung des Einbandes für das Frei-Expl. Bestellzettel liegt bei. Gebundene Exemplare ausnahmslos fest oder bar. Wir bitten um energische Verwendung für das klassische Werk, dessen Absahfähigkeit unbegrenzt ist. Lächere Abnehmer sind: Alle aktiven und inaktiven Offiziere der Armee und Marine, Avantageure, Einjahrig- Freiwillige, Militärbeamte, Mitglieder von Krieger- und Offizier-Verbänden, Politiker, sowie alle Bibliotheken usw. Sämtliche bereits eingegangenen weiterer Bedarf steht zu Diensten. Bestellungen gelangen am Tage der Ausgabe zur Erledigung, Prospekte mit der Einführung zur 5. Auflage stellen wir kostenfrei zur Verfügung. Der Schluß desselben lautet: ' — — — — Wer bei uns den Krieg lehrt, tut es, bewußt oder unbewußt, auch heute noch in mehr oder weniger enger Anlehnung an Clausewitz und schöpft aus dessen unversiegbarem Gedankenquell. Der Versuch, eine Theorie des Krieges zu entwickeln, führte, wo er von anderen unternommen, wurde, stets in das Gebiet der Abstraktion, nicht in das des wirklichen Lebens. Dessen höchste Steigerung und gewaltsame Äußerung aber bildet der Krieg, darum kann sich in ihm niemals eine Lehre bewähren, die sich selbstgefällig in ihren eigenen willkürlichen Gebilden und Schlüssen fortbewegt, sondern nur eine solche, die sich der unendlichen Mannigfaltigkeit des kriegerischen Lebens anpaßt, wie die von Clausewitz, die uns darauf führt, daß jeder Fall im Kriege »ach seiner Eigenart betrachtet und durchdacht werden muß. Die Erweckung dieser Erkenntnis war eine Tat, für die die preußische Armee und jetzt das gesamte deutsche Leer den, großen Denker unauslöschliche» Dank schuldet. Die Saat, die Clausewitz ausstrente, hat reiche Frucht getragen auf de» Schlachtfelder» von 18öl> und 1870,7l. Die Überlegenheit unserer Führung, die sich dort offenbarte, wurzelt ganz wesentlich in dem Werk „Vom Kriege", an dem sich ein ganzes Geschlecht bedeutender Soldaten herangebildet hat. So ist denn auch Moltke's Wort: „Die Strategie ist ein System der Aushilfen, ist die Übertragung des Wissens auf das praktische Leben", ganz im Sinne von Clausewitz gehalten. Moltke's geistige Entwickelung hat sich in engem Anschluß an Clausewitz vollzogen, bis der Feldmarschall über seinen Lehrmeister hinauszuschreiten begann. Der dauernde Wert des Werkes „Vom Kriege" liegt neben seinen» hohen ethische» und psychologischen Gehalt in der nachdrücklichen Betonung des Vernichtungsgedankens. Für Clausewitz steht der Krieg unter „dem einen höchsten Gesetz der Walsenentscheidung". Ihm erscheint „die Vernichtung der feindlichen Streilkräfte unter allen Zwecken, die im Kriege verfolgt werden können, immer als der über alles gebietende". Diese Lehre hat uns nach Königgrätz und Sedan geleitet, sie selbst aber fußte auf den Erfahrungen der großen kriegerischen Zeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Schon einmal hat in de» langen .rricdenszeiten, die auf die Befreiungskriege folgten, das Buch „Vom Kriege" sehr wesentlich dazu beigetragen, in unserem Lfffizierkorps den Gedanken des wahrhaftigen Krieges lebendig zu erhalten, möchte der neuen 'Auflage des Werkes die gleiche heilsame Wirkung beschieden sein! Graf Schlieffen Generaloberst Generaladjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Chef des Generalstabes der Armee.