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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1900
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- Deutsch
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9454 Fertige Bücher. .Hs 276, 28. November 1900 iZmon veulzche lierlagsgesellsOaft in Stuttgart, Serlm, Leipzig. /^ÖcccxL! Line Novität von großer Zugkraft bieten wir Ihnen in: Desperiden. Victor vliMgens Märchen für jung unü alt. OollliänKsts Ausgabe. Mii 20 ganzseiiigm Mll 20 Texibisllern von Fiulwig Kerwalll, Kob. Gagels, Paal Keyltet, W. Rüllek-KltiöaejM, Carl Köbtmg, Franz Ktajsen, iL. v. Zambaslb. In elegantem Einband nach einem Entwurf von Franz Etasfen. Preis s Mir. orrl.> z Mir. so Pf. no.> r Mir. rs Pf. bar freiexemplare b:,. kine neue Sammlung guter fiaurmärchen! Und dazu von Victor Llüthgen. dem liebenswürdigen und an mutigen Erzähler! Welches weite Absatzfeld eröffnet sich diesem schönen Unternehmen, auf dessen gediegene und modcrne Ausschmückung wir große Mühe verwendet haben. Ein großer Areis Gebildeter nimmt an diesem Märchenbuche ein lebhaftes Interesse, jede bessere Familie wird dasselbe gern der Hausbibliothek einverleiben. Wir bitten um Ihre umfassende Verwendung, die wir unsrerseits durch direkte Maßnahmen kräftig unterstützen. Statt vieler Stimmen über dieses Werk nur zwei: Felix Dahn schreibt in seinem Aufsatz: Die Märchen dichtung und Victor Blüthgen (Bausteine, Band II) u. a.: „Dieses Buch ist einzig in seiner Art. Es ist nur mit Wilhelm Hauffs köstlichen Märchen zu vergleichen; es übertrifft Andersen viel- fach an Wahrheit des Humors, der bei dem genialen Dänen manch mal verzwickt und gezwungen ist. „Das Buch wendet sich zugleich an jung und alt. Es ist nicht bloß „Kinderlitteramr". Ein großes Stück ernster poetischer Arbeit steckt darin. Ohne Zweifel hat die Märchenform ihr volles Recht neben anderen Formen der Epik, wenn sie nur eben von Poeten gehandhabt, nicht von Dilettanten gemißbraucht wird. Ganz ebenso wie das „Kinderlied" in der Lyrik, das Volksmärchen, das uralte, die Schwester der Sage, kann selbstverständlich ein moderner Kunst dichter nicht schaffen und ersetzen — nur äußerlich mechanisch werden seine Gestalten und Natur wiederholt von Nacherzählern. „Anders Andersen, Hauff und Blüthgen. In ihnen ist Prinzip und Methode, Anschauungs- und Ausdrucksweise in Fleisch und Blut übergegangen, mit voller Berücksichtigung des Modernen. So ist das moderne Kunstmärchen entstanden. „Blüthger ein echter Poet von Gottes Gnaden, hat durch das Märchenwort, das in der niedern unbelebten und belebten Welt der Sachen, des Spielzeugs, der Pflanzen, der Tiere gebundene geheime, schweigende Leben erlöst, indem er ihm zu Gefühl, Bewußtsein, Wort und Sprache verhilsl, ähnlich wie dies die Tierfabel mit Beschränkung auf die Fauna that. Stimmungen, Ideen, Thatsachen von poetischem Wert gehalt werden durch naiv-phantastische Anschauung und Ausdrucks weise zu Märchenpoesie geformt, welche ebendeshalb für alt und jung gleich geeignet sind, wenn das Problem gelöst ist, wie es bei Andersen, bei Hauff und bei unsrem Verfasser der Fall ist. . . „Das ist eben das besondere Talent des Verfassers, daß ihm dies auf ungezwungene, auf natürliche Weise von selbst so kommt: Wenn unsereiner aus solchen Anregungen, die uns ja wohl auch hin und wieder einmal in Wald und Feld eine Naturbeobachtung bringt, ein Märchen machen wollte — es fiele allzu steif und ernsthast ver anstaltet aus. .. „Wir hatten uns vorgcnommcn, aus der Gesamtheit besondere Lieblinge und Muster hervorzuhcben, aber es ist unmöglich. Denn fast jedes Märchen, das bei solcher Ausscheidung in deu große» Haufen zurückgedrängt worden wäre, reckte das Köpfchen schmollend hervor und wies den einen oder andern Zug in einem reizenden Kindergeschichtchcn, das es wieder vor allen Schwestern auszeichnete. So seien sie denn alle gleich geliebt und gelobt. Frägt man, ob sie mehr den Jungen oder mehr den Alten taugen werden, so lautet die Antwort: Am meisten Freude werden sie der Mutter machen, welche beim Vorlesen in ihrer Kinder Augen blickt. Möge das Buch voll Sinnigkeit, Humor und Poesie so viele Freunde finden, als es verdient: Humor, Sinnigkeit, Poesie, — mögen sie weben und schweben fort und fort um den Herd unsres Volkes: In diesem Märchenbuch liegen ihre freundlichsten Geister wie gute Lichtelben und harmlose Wichtelmännchen beschlossen." » * * Otto von Leixner schrieb in seiner Literatur geschichte: „Einer der liebenswürdigsten Dichter der jüngeren Generation ist der gemütvolle Victor Blüthgen . . . Voll und ganz hat er seine sinnige Begabung in einer Märchcnsammlung „Hesperiden" dar- gethan. Die Art, wie er das Märchen auffaßt, erinnert etwas an Andersen, aber dennoch steht er selbständig und dem fremden Dichter ebenbürtig da. Mag er nun seiner Phantasie ganz freien Spiel raum lassen und das Unmögliche naiv zu einem Wirklichen gestalten, mag er nur um einen möglichen Kern bunte Arabesken weben; mag er für Kinder schreiben oder für Männer, welche durch den schimmernden Schleier bis zum ethischen Grundgedanken dringen: Er ist immer ein echter Dichter mit vollem Herzschlag und mit reinem Geist, ein Idealist im besten Sinne des Wortes, dabei deutsch in seinem ganzen Wesen." * * * Anläßlich einer in Dänemark erschienenen Uebersctzung hat selbst die dänische Kritik diesen Märchen den Platz neben den Andersenschen angewiesen. Stuttgart, Brrlin. Leipzig. Itirisir Deutsche Derlussgesellsehuft.
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