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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1900
- Sprache
- Deutsch
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9088 Nichtamtlicher Teil. 269, 19. November 1900. Prinzip der Veröffentlichung von Neuigkeiten angenommen haben; sie dürften aber sämtlich an dem Uebelstaude kranken, daß sie, wenn nur auf dem Wege des Abonnements bezieh bar, lediglich von einer wohl nicht allzu großen Anzahl von Bücherfreunden gelesen werden; wenn dagegen gratis in weiteren Kreisen verteilt, keine hinreichende Beachtung finden. Kann die Tagespresse in auffälliger und dabei doch nicht übermäßig kostspieliger Weise der Ankündigung von Büchern dienstbar gemacht werden, so würde hier jedenfalls ein Weg geschaffen sein, die Kenntnis von Neuerscheinungen in Kreise zu tragen, in die sie bisher nur durch Zufall dringen konnte. Wir, die wir selbst einen nicht unbedeutenden Verlag be sitzen und die wir die von Herrn Strauß sehr richtig ge schilderten Uebelstände um so mehr schon seit jeher empfunden haben, als die billigen Preise unserer Erscheinungen die Möglichkeit, durch Inserate in den Tageszeitungen auf deren Absatz einzuwirkcn, noch weniger offen lassen, als dies bei den im Buchhandel sonst üblichen Ladenpreisen möglich ist, würden jedenfalls eine derartige Einrichtung mit Freuden begrüßen. Wir meinen aber auch, daß es bei dieser Zustimmungs erklärung nicht sein Bewenden behalten solle, sondern daß es eines Vorangehens auf der von Herrn Strauß vorgezeich neten Bahn bedarf, um andere Tageszeitungen zur Nachfolge zu veranlassen. So erklären wir uns gern bereit, in der Sache einen praktischen Anfang mit den in unserem Verlage erscheinenden Tagesblättern, der alteingesessenen und ange sehenen »Saalezeitung« und dem zu einer großen Verbreitung vorzugsweise in ländlichen Kreisen gelangten »Central- Anzeiger« zu machen. Wir haben uns die Einrichtung der gestalt gedacht, daß in der Sonntagsnummer, anschließend an das Tagesfeuilleton, ein Raum für Bücherinserate geschaffen wird, denen durch diesen Platz und durch die Thatsache, daß die Sonntagszeitungen mit besonderer Aufmerksamkeit ge lesen zu werden pflegen, eine größere Beachtung unbedingt sicher ist. Als Preise würden wir hierfür trotz der breiteren Spalten und des bevorzugten Platzes den gewöhnlichen Jn- sertionspreis berechnen und auch bereit sein, Verlagshand lungen, die sich im Laufe eines bestimmten Zeitraums zu einer bestimmten Anzahl von Anzeigen verpflichten, wenn auch mit jedesmal wechselndem Texte, unsere für den An zeigenteil geltenden Rabattsätze einzuräumen. Wir glauben auch noch darauf Hinweisen zu dürfen, daß unser eigener reichhaltiger Verlag uns eine willkommene Gelegenheit bietet, der Neueinrichtung von vornherein den Charakter eines Ver suches dadurch zu nehmen, daß wir selbst der einzuführeuden Rubrik eine größere Ausdehnung zu geben und diese auch durchzuführen imstande sein würden. Es wird nun Sache des Verlagsbuchhandels sein, den hier gebotenen Weg einzuschlagen, und wir find überzeugt, daß die bei uns geschaffene Einrichtung, die von vornherein eine gewisse Bedeutung für sich in Anspruch nimmt, die übrige maßgebende Tagespresse sehr bald zur Nachahmung anregen wird. Gerade unsere Firma, bei der sich ein für eine derartige Reklame ziemlich gut geeigneter größerer Verlag — denn Fachlitteratur würde unseres Erachtens nach wie vor mehr auf die Fachpresse angewiesen bleiben — mit dem Verlage größerer Tageszeitungen in einer Weise verbindet, wie es sonst in Deutschland in gleichem Umfange nicht häufig der Fall sein dürfte, könnte sich berufen fühlen, einen von ihr wirklich als praktisch anerkannten Vorschlag, soweit es an ihr liegt, in Thatsachen umzusetzen. Halle a/S. Otto Hendel, Verlag. III. Geehrte Redaktion! Ich halte die Idee des Herrn Emil Strauß für sehr gut und würde mich freuen, wenn sich eine Anzahl Verleger zusammenthäte, um sie durch ein Rundschreiben an die hervorragenden Zeitungen zur prak tischen Ausführung zu bringen. Vielleicht bringen Sie ein Verzeichnis zustimmender Verleger.*) .Berlin. Siegfried Croubach. *) Wir sind gern hierzu bereit. Red. Das Buchgewerbe in der Pariser Weltausstellung. Von Otto Schlotke-Gr.-Lichterfelde. (Vgl. Börsenblatt Nr. 195, 2l9, 234, 260, 261, 268.) VII. (Schluß.) Ich stehe jetzt, am Schluffe meiner Berichte, nachdem ich die Arbeiten aller andern Länder vor den Augen der Leser- Revue passieren ließ, vor der deutschen Abteilung und muß gestehen, daß ich einigermaßen in Verlegenheit bin, wie ich diesen umfangreichen Stoff, wollte ich ihn gründlich ver arbeiten, hier noch anfügen soll, ohne den verfügbaren Raum bei weiten: zu überschreiten. Es erscheint aber auch kaum nötig, noch eine eingehende Besprechung der ca. 170 Firmen zu geben, die im Deutschen Hause und aus dem Marsfeld die graphischen Künste Deutschlands vertreten, und zwar erstens aus dem Grunde, weil gerade dem deutschen Fachpublikum, an das sich diese Berichte zunächst wenden, die Arbeiten der deutschen Firmen im großen und ganzen bekannt sind, und zweitens, wie schon erwähnt, Einzelheiten zu weit führen würden. Außerdem habe ich in der Einleitung bereits Ge legenheit gehabt, auf die imponierende Wirkung, die das deutsche graphische Gewerbe in Paris überall ausgeübt hat, hinzuweisen, und habe außerdem bei der Besprechung der fremden Ausstellungen, wo es angängig war, so namentlich bei der französischen, vergleichende Betrachtungen mit Bezug nahme auf die heimische Arbeit angefügt. Es war mir dabei eine freudige Genugtuung, bei aller objektiven Anerkennung auch der ausländischen Arbeit, konstatieren zu können, daß die deutsche in mehr als einer Hinsicht an der Spitze steht und vor allem auch in technischer Beziehung von der keines an dern Landes übertroffen wird. Die inzwischen erfolgte Prämiie rung hat diese Auffassung, die sich wohl jedem unbefangenen Fachmann aufgedrängt hat, durchaus bestätigt durch die er hebliche Zahl von Anerkennungen, die deutschen Firmen zu teil geworden sind. Ich möchte auf diese Thatsachen an dieser Stelle deshalb noch einmal besonders hingewiesen haben, weil inzwischen in die deutsche Fachpresse ein Bericht über die Pariser Buchgewerbe-Abteilung gelangt ist, der die Dinge so ziemlich auf den Kopf stellt. Es handelt sich dabei um einen Vortrag in der Berliner Typographi schen Gesellschaft von einem Herrn, dessen eigenartige An schauungen allerdings schon von den anwesenden Teilneh mern selbst zum Teil zurückgewiesen wurden. Nach ihm sind uns die Franzosen in allem voraus, nur nicht in »kleinen Accidenzarbeiten, bei denen man keinen beson deren Wert auf die Ausstattung legt«.*) Es ist sehr be dauerlich, daß solche Urteile vor Angehörigen des deutschen Buchgewerbes überhaupt ausgesprochen werden können, und ich weiß gar nicht einmal, ob man als Entschuldigung gelten lassen kann, daß der Herr, wie er selbst sagte, kein Fachmann sei. Ob ein Nichtfachmann mehr Recht hat, Ansichten auszusprcchen, die mit den Thatsachen nicht überein- stimmeu und geeignet find, ein so hochorganisiertes Ge werbe wie die deutsche Graphik zu verkleinern und *) Vergl. das Referat in Nr. 38 der Deutschen Buchdrucker- Zeitung, Berlin 6.
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