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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1900
- Sprache
- Deutsch
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8910 Nichtamtlicher Teil. ^8 265, 14. November 1900. dem bisher noch von der Tagespresse Geleisteten ist also wohl denkbar. Das Auseinandergehen der Interessen beider Faktoren hat also einen Zustand geschaffen, der beklagenswert und schädlich für beide ist, und das legt für beide zwingend die Pflicht nahe, dafür zu sorgen, diesen Zustand zu beseitigen. Das aber kann nur erreicht werden, wenn es uns gelingt, den Punkt aufzufinden, auf dem unsere Interessen zusammen laufen, auf dem soliden Boden des nüchternen geschäftlichen Kalküls. Zum Nichtinserieren in der Tagespresse bestimmen uns hauptsächlich zwei Gründe: 1. daß unsere Inserate dort unter der Masse von Inseraten anderen Inhalts sich verlieren, nicht ge nügend wirken; 2. die unverhältnismäßig hohen Kosten. Dem liehe sich ohne irgend welche Opfer von seiten der Zeitungen abhelfen, wenn wir eine Anzahl der gelesensten Blätter dazu vermöchten, etwa ein- bis zweimal wöchentlich (vornehmlich in der Sonntagsnummer) an bestimmter Stelle, unmittelbar hinter dem Redaktionsstrich eine Rubrik zu bringen: »Aus dem Buchhandel«, die, in äußerer Gestal tung (Spaltenbreite) wie der redaktionelle Teil, Anzeigen der Verleger über neue Bücher brächte, aber nicht inserat mäßig, sondern referatmäßig gesetzt — Titel, Preis, Verleger fett oder gesperrt, darunter das eigene Räsonnement des Verlegers kompreß. Der Preis der Zeile sollte dem Jnserat- zeilenpreis gleichkommen, so daß der Verleger den Vorteil einer breiteren Zeile für sich hätte, da ja in der Regel die Textzeile breiter als die Jnseratzeile zu sein pflegt. Der Nutzen dieser Neueinrichtung würde aber beiden Interessenten, Zeitungen wie Verlegern, in gleicher Weise zu teil werden. Ich setze voraus, daß die Verleger von dieser Einrich tung, wenn sie sich von deren Nützlichkeit überzeugen werden, reichlichen Gebrauch machen. Die Zeitungen gewinnen also zahlreiche, ständige Inserenten, deren auffälliges Fernbleiben sie zu rügen bisher allen Grund hatten, und gewinnen sie ohne nennenswerte Opfer. Die Verleger aber werden unschwer einsehen, welche Vorteile ihnen aus der gebotenen Jnsertionsgelegenheit erwachsen. Der regelmäßig wieder kehrenden Rubrik »Aus dem Buchhandel« wird vermöge der bevorzugten Stelle und der vorgeschlagenen Satzeinrichtung von den Lesern, als einem integrierenden Teile ihrer Zeitung, ganz andere Beachtung geschenkt werden, und namentlich das litterarisch interessierte Publikum wird sich an diese Rubrik gern gewöhnen. Eine Anzeige solcher Art hat zweifellos eine ganz andere, weit sicherere Wirkung als eine solche in dem gewöhn lichen Inseratenteil, der meist nur obenhin überflogen wird, wobei nur ein günstiger Zufall das Auge auf einem Bücher inserat haften läßt. Der Verleger hat die gute Gelegenheit, die Empfehlung seines Buches in die Form eines Referates zu kleiden und schließlich den ziffernmäßig in die Augen springenden Vorteil, daß dieses wirksame Inserat ihn nur wenig kostet, da ja meistens zehn bis zwölf kompresse Spalten zeilen genügen werden, ein Buch zu charakterisieren, wozu nach dem bisherigen Modus ein Inserat von vierzig bis fünfzig Zeilen erforderlich war. Gesetzt nun, ein Verleger geht dazu über, einer Anzahl Zeitungen regelmäßig die Anzeigen über Werke seines Ver lages (natürlich nach Belieben über neue und alte Werke) zu überweisen, so tritt er damit auch in ein besseres geschäftliches Verhältnis zu den betreffenden Blättern; er wird nicht mehr genötigt sein, zahllose Rezensionsexemplare unverlangt auf Gnade und Ungnade umherzustreuen, sondern er wird von Fall zu Fall bei den Redaktionen anfragen, ob sie die ange zeigten Werke zu besprechen willens sind. Er wird dann in allen Fällen eine Antwort erhalten und nur im bejahenden Falle der Redaktion seine Werke zur Besprechung zur Ver fügung stellen mit der Sicherheit, daß das Werk auch be sprochen wird. Es wird sich also ein planvolles, gesundes Verhältnis zwischen dem Verleger und einer Anzahl Zeitungen aus bilden, das ihm großen Nutzen bringen kann und das Be stand haben wird, da Leistung und Gegenleistung auf beide Seiten gleich verteilt ist. Ich glaube, daß sich auf diesem Wege eine Reform des litterarischen Anzeigewesens in der Tagespresse, das in seiner- gegenwärtigen Gestaltung so gänzlich unfruchtbar geworden ist, anbahnen ließe. Fände der Vorschlag Beifall bei den Herren Verleger-Kollegen, so wäre zu überlegen, wie diese Reform in die Wege zu leiten ist. Die Zahl und Tempe ratur der Zustimmungen wird ja zeigen, ob es sich verlohnt, den Gedanken ins Praktische zu übersetzen. Bonn, 10. November 1900. Emil Strauß. Kleine Mitteilungen. Schluß der Weltausstellung in Paris. — Am 10. d. M. veranstaltete der Ausstellungs-Kommissar des Deutschen Reiches, Herr Geheimrat Richter, im »Spatcnbräu- auf dem Marsfelde zu Ehren der deutschen Aussteller und ihrer Vertreter, sowie der Ausstellungsbeamten und -Bediensteten einen geselligen Abend, dem über sechshundert Personen beiwohnten. Jin Verlaufe des Festes hielt der Reichskommissar eine Rede, in der er sagte, daß die an die Ausstellung geknüpften Hoffnungen durchaus erfüllt, teilweise weit übertroffen worden seien. Der Dank dafür gebühre der Regierung und der selbstlosen Hingebung der deutschen Aussteller, ganz besonders aber dem werkthätigen Interesse Sr. Majestät des Kaisers, der dem Redner gegenüber vor einiger Zeit seine An erkennung und seine Freude über den Erfolg der deutschen Aus stellung persönlich ausgedrückt habe. Weiter hob Geheimrat Richter das ungetrübte gute Einvernehmen hervor, das zwischen den deutschen und französischen Ausstellern und Ausstellungs- beamten geherrscht und sicher zur Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten bcigetragcn habe. — An Seine Majestät den deutschen Kaiser wurde ein Huldigungs telegramm abgesandt. Am 15. d. M werden die fremden Ausstellungskommissare gemeinsam ein Abschiedsbankett veranstalten, zu dem die höchsten staatlichen Würdenträger, die Spitzen der französischen Ausstellungs behörden und andere hochstehende Persönlichkeiten geladen sind. Dem Vernehmen nach wird auf den einmütigen Wunsch der General kommissare der deutsche Kommissar Geheime Regierungsrat Richter bei diesem Bankett den Vorsitz führen. Aktiengesellschaft für Kunstdruck vormals Willner L Pick in Niedersedlitz bei Dresden. — Die 4. ordentliche Generalversammlung ist auf Donnerstag, den 29. November, vor mittags tz^ll llhr, anberaumt und wird im Sitzungssaale des Bankhauses Eduard Rocksch Nachfolger in Dresden, Schloßstraße 24, abgehalten werden. Auf der Tagesordnung stehen >. Vorlage des Geschäftsberichts und der Bilanz für das 4. Geschäftsjahr, 2. Wahlen zum Aufsichtsrat, 3. Statuten-Aendcrungen. Die ge druckten Geschäftsberichte liegen vom 15. d. M. ab im Geschästs- lokale der Gesellschaft, sowie bei dem Bankhause Eduard Rocksch Nachfolger in Dresden zur Einsicht der Aktionäre aus. Die Kruppsche Vücherhalle in Essen. — Ueber die sehr vollkommen eingerichtete Kruppsche Bücherhalle in Essen wird der Bossischen Zeitung das Folgende berichtet: Mit den reichen Mitteln, die zur Verfügung stehen, ist eine Anstalt geschaffen worden, die den englischen und amerikanischen Bibliotheken nachgebildet ist. Sie wurde am 1. März 1899 dem Betriebe übergeben und kommt aus schließlich den Arbeitern und Beamten der Kruppschen Werke zu statten. Sie hat einen Bestand von 16000 Bänden und hat bisher im ganzen 94305 Bände verliehen. Aber die Benutzung steigt von Woche zu Woche ganz außerordentlich, und die Werke planen die Einrichtung von Filialen an verschiedenen Stellen des weiten Fabrikgeländes. Auch die großen Unternehmungen der Firma in Kiel (Germania werft) und in Magdeburg sollen Bibliotheken erhalten, die von der Centrale in Essen geleitet und mit Büchern versorgt werden sollen. Der erste Bericht, den die Kruppsche Bücherhalle soeben veröffentlicht, giebt Mitteilungen, die für jede Bibliotheksvcrwal- tung von Interesse sein müssen und jeder städtischen Gemeinde verwaltung zu näherer Kenntnis empfohlen werden mögen. Auch für die Einrichtung solcher Anstalten bieten sie wertvolle Finger zeige. Aus den Benutzungsziffern läßt sich, wie auch bei anderen
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