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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1900
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- Deutsch
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4120 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 122, 29. Mai 1900. konzerten u. a. »Das Mädchen aus der Fremde» (für gemischten Chor), »Toast den Damen« (Männerchor, der Pyrmonter Lieder tafel gewidmet), - -Hymne an die Musik«, »Chor der himmlischen Hecrschaaren- aus »Faust«, II. Teil (für gemischten Chor), -Die Himmelfahrt Christi» (Oratorium in 2 Teilen). Der Chor zählt einige hundert Sänger aus verschiedenen Städten Waldecks, die Solopartieen liegen in den Händen erster Künstler und Künstle rinnen. Die musikalische Leitung haben die Herren Fürstlicher Kapellmeister Ferdinand Meister (Pyrmont), Oberlehrer M. Sonne mann (Pyrmont)und Theaterdirektor R. G.Kruse (Illm) übernommen; der einzige noch lebende Sohn Lortzings, der Regisseur Hans Lortzing (Berlin) führt die Theater-Regie. Als Festschrift erscheint von Or. R. Bürner (Charlottenburg) eine Broschüre -Albert Lortzing in Detmold und Pyrmont-, in der zahlreiche, bisher unbekannte Briefe Lortzings veröffentlicht werden. Unfreiwillige Komik in der Buchhandlung. — Von einem Sortimenter-Kollegen in Halle a/S. werden uns folgende selbsterlebte Scherze aus seinem Ladenverkehr mitgeteilt: -Ae Rechenbuch.« »Von wem?« (Keine Antwort.) -Ist es das hier?« »Ja, so ens is's, abber ä andres!« (Soll heißen: Die Aus gabe ist richtig, aber es muß ein anderes Heft sein. — -Wir mecht'n Bicher Hann.« -Was für Bücher?» -Nu, solche kleene in de zweete Klasse!» — -Ich möchte Kloß und Förster!« (Gemeint war ein Religionsbuch von Falke und Förster.) — -Hab'n Se nich so ä Buch, wo so alles drinne is?« (Gemeint war nicht ein Konversations-Lexikon, wie man glauben sollte, sondern ein Handbuch des Grundbesitzes der Provinz Sachsen). — -Hab'n Se vielleicht solche Zibbelmitzen, die nur der Breitjam usfsetzt?« — Junge (der wissen möchte, ob der betreffende Buchhändler auch zugleich Antiquar sei): -Sind Sie antiquarisch?« Buchhändler (wehmütig lächelnd und mit der Hand über den dünubehaarten Scheitel streichend): -Ja, sehr!» — -Haben Sie gedruckte Bücher?!!« — -Hab'n Se nich solches Jold, was uff Leichenschtene kimmet?» — -Hab'n Se nich solche Dinger for 25 Fennje aus Pappe for de Volksschule bis nach Merscheburg runger? (Eine Landkarte des Saalkreises war des Rätsels Lö sung.) — -Ich wünschte Herders Eid!« (Cid.) — -Einen (sich Kon versationslexikon für Deutsch und Französisch? (Wörterbuch.) — -Ae Märchenbuch, abber nich die alten Märchen, die kennt der Kleene schon.« (Es wird ein Buch -Neue Märchen vorgelegt.) -Ja, das is nu och so, die kennt m'r widder nich!! — -Ae Buch, wo so kofmännsche Ausblicke drinne schtehn.» (Gemeint war ein Fremdwörterbuch!) — -Zwee Theaterbicher von Juleius Cäsarn.« — -Hab'n Sie nich was for finf Fennje?« — -Was kost'n ä kofmänn'sches Buch?» -Wie soll denn der Titel lauten? Es giebt viele kaufmännische Bücher.« -Na, so ä Buch for ä Kofmann, 's darf abber nich mehr wie 10 Mark kostey.« -Aha, Sie wollen jeden falls den Rothschild haben?- -Was habb'n Sc gesagt, Rothschild? Ja, die Buchhandlung warsch, wo ich hingehen sollte, 's kannte se abber keener in Halle.- Verein deutscher Zeichenlehrer. — Die 26. Haupt versammlung des Vereins deutscher Zeichenlehrer wird, wie hier schon erwähnt, in den Tagen vom 4. bis 6. Juni in Koburg stattfinden. Fügende Vorträge stehen in Aussicht: -Die Wert schätzung des Zeichenunterrichts im Vergleich zu andern Unterrichts fächern» (Emele-Karlsruhe); -Die Unterstufe des Zeichenunterrichts — Sexta bis Quarta- (Grothmann-Groß-Lichterfelde);-Des Schülers Skizzenbuch- (Seydel-Plauen); -Ueber die Stellung von Kunst und Wissenschaft im Unterrichte und ihre Bedeutung für Erziehung und Bildung der Jugend« (Effenberger-Pirna). Deutsche Kunstausstellung in St. Petersburg. — Die deutsche Kunstausstellung in St. Petersburg, deren Eröffnung vor einiger Zeit hier gemeldet worden ist, wurde in den letzten Tagen vom Kaiser und von der Kaiserin besucht. Das Herrscherpaar ver weilte fast eine Stunde und besichtigte die Kunstwerke mit größtem Interesse. Verein für norwegische Buchkunst. — In Christiania sind einige Bücherfreunde, deren Namen uns leider nicht be kannt geworden sind, zusammengetreten, um einen »Verein für norwegische Buchkunst- ins Leben zu rufen. Ver Verein soll die Aufgabe haben, den Geschmack bei der Ausführung von Druck werken in künstlerischer Richtung zu heben, auch selbständig Bücher herauszugeben. Schriftsteller- und KUnstlerverein -Symposion» in Leipzig. — Der Schriftsteller- und Künstleroerein -Symposion in Leipzig hat sich durch einstimmigen Beschluß seiner General versammlung am 22. d. M. aufgelöst. Der bisherige Schatzmeister des Vereins, Kaufmann Jacobson, Beethovenstraße 3, ist von der Gesellschaft als Liquidator bestellt worden, der bis zum 1. Juli die finanziellen Angelegenheiten derselben abzuwickeln hat. Unter dem Namen -Neues Symposion-, Gesellschaft für Litteratur und Kunst, ist eine neue Vereinigung ins Leben getreten. Der provi sorische Vorstand setzt sich aus den Herren Redakteur Winterfeldt, Kaufmann Jacobson und Fabrikbesitzer Senf zusammen. Vereins lokal ist der Fürstenhof, in dem bis auf weiteres Unterhaltungs abende für die Dienstage in Aussicht genommen sind. (Lpzgr. Tgbl.) Ein Original Albrecht Dürers. — Für das Kupferstich kabinett der königlichen Museen zu Berlin ist auf der am 9. und 10. d. Mts. im Hotel Drouot in Paris abgehaltenen Versteigerung von Gemälden und Zeichnungen aus der Sammlung des Herrn Robert Dusmenil eine Kohlenzeichnung Albrecht Dürers zum Preise von 17 500 Frcs. erworben worden. Es ist das in Kohle mit markigen Strichen hingeworfene Brustbildnis Willibald Pirk- heimers, das Fr. Lippmann in seinem Werk -Die Handzeichnungen Albrecht Dürers- mit den übrigen in der Sammlung Dusmenil befindlich gewesenen Zeichnungen des Meisters in vorzüglicher Re produktion wiedergegeben hat. Verein jüngerer Buchhändler-Duodez» in Nürnberg. — Der -Duodez», Verein jüngerer Buchhändler für Nürnberg und Umgebung, feierte am 12. und 13. Mai 1900 sein neunzehntes Wiegenfest. Am Sonnabend den 12. Mai versammelten sich Mitglieder und Gäste zum Festkommers im Vereinslokal Restaurant -Hans Sachs«. Gesänge und humoristische Borträge wechselten miteinander ab und gestalteten den Abend zu einem recht genuß reichen. Am Sonntag den 13. Mai fand morgens Besichtigung der Nürnberger Sehenswürdigkeiten statt, hierauf gemeinschaftliches Mittagscfsen, dann Ausflug mit Damen nach St. Jobst. Abends schloß sich ein gemütliches Kränzchen im Vereinslokal an. Zahlreich eingelaufene Telegramme und Glückwunschschreiben von früheren Mitgliedern und von Gönnern des Vereins, sowie von mehreren Kollegen-Vereinen bekundeten, daß der -Duodez- auch auswärts viele Freunde hat. Die Firma Phil. Reclam jun. in Leipzig stiftete dem Verein zu seiner Feier in dankenswerter Weise eine Anzahl Kommersbücher. Die Firma Ferd. Weigel's Antiquariat in Nürnberg wendete der Bibliothek einige Werke zu. — Möge der -Duodez« in Nürnberg, der alten Stadt, wo Dürer gelebt und Sachs gesungen hat, auch ferner immerdar blühen und ge deihen! 8t.— S p r e ch s a a l. Warnung. Ein Herr Hartmann in Braunschweig, der früher Schreiber bei einem Rechtsanwalt war und sich jetzt als Schriftsteller aus- giebt, wendet sich neuerdings mit Bücherbestellungen unmittelbar an die Herren Verleger. Wir warnen die Herren Kollegen vor dem jungen Manne. Er ist schon wiederholt von mehreren unserer Kollegen des Diebstahls von Büchern überführt worden; Zahlung war von ihm nicht zu erlangen. Braunschweig, den 26. Mai 1900. Friedrich Wagner's Hofbuchhandlung. Buchbinderpreise. ^ ' (Vgl. Nr. 118 d. Bl.) Gegenüber der Nachricht in Nr. 118 d. Bl., daß die Gründung eines Verbandes der deutschen Buchbindereien behufs Erhöhung der Preise dem Abschluß nahe sei, scheint doch eine ernste Mah nung an die Betreiber dieser Verhandlungen am Platze, den Bogen nicht zu überspannen. Nicht nur sprechen unsere Nachrichten durch aus dagegen, daß ein derartiger Verband über ganz Deutschland dem Abschluß nahe sei, sondern in Süddeutschland ist man so wenig geneigt, gerade jetzt erhöhten Lohnforderungen der Buch- bindereiarbeiter nachzugeben, daß man im Gegenteil ganz ener gisch bereits begonnen hat, sich auf einen Streik einzurichten. Mit dieser Thatsache sollte man rechnen.
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