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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1900
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- Deutsch
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111, 15, Mai 1900. Nichtamtlicher Teil. 3767 in ihrer letzten Versammlung den Beschluß gefaßt hat: in den Verband der Kreis- und Ortsvereine einzutreten. Wenn wir die Hoffnung an anderer Stelle zum Aus drucke brachten, daß die persönlichen Beziehungen zwischen den Kreisen der Berliner Kollegen und dem Verbands- vorstande, wie sie die Lehrlings- und andere Fragen ermög lichten, bezw. notwendig machten, und das damit verbundene sich besser Kennen- und Verstehenlernen gute Folgen haben möchten, so irrten wir uns nicht. Hat dann die spätere ge meinsame Arbeit in Braunschweig zum Schutze des Laden preises auch noch nicht gleich zu einem befriedigenden Ab schlüsse geführt, so ist doch die langerstrebte Vereinigung mit den Berliner maßgebenden Kreisen erreicht worden. Durch sie, hoffen wir, wird das Streben nach dem soeben genannten Ziele eine wesentliche Förderung erfahren. Wir glauben aber auch nicht zu irren, wenn wir an nehmen, daß nunmehr auch im Börsenvereine die Berliner Kollegen wieder ihre volle Arbeitskraft im Interesse der Allgemeinheit einsetzen werden. Möchte dieser erfreuliche, hoffnungsvolle Schluß des Jahres berichtes für uns alle eine Mahnung sein, nicht zu ermüden, vielmehr unverdrossen und immer wieder mit neuer Zu versicht an die Arbeit zu gehen zur Stärkung alles dessen, was sich bewährt, und zur Besserung alles dessen, was sich als mangelhaft in unserm Vereins- und Geschäftsleben er wiesen hat. Kleine Mitteilungen. Schulreform. — In der Hauptversammlung des Vereins für Schulreform teilte, wie das Leipziger Tageblatt einem Be richte entnimmt, anläßlich des Jahresberichtes der Vorsitzende mit, was ihm aus einer zuverlässigen Quelle über die Pläne des preu ßischen Kultusministeriums in der Schulreformfrage zur Kenntnis gekommen sei: Das Latein solle nach wie vor im Gymnasium sowohl wie im Realgymnasium mit der Sexta beginnen und in beiden Anstalten wesentlich verstärkt werden. Das Griechische solle im Gymnasium bis Obersekunda hinaufgeschoben, von da aber mit acht wöchentlichen Stunden betrieben werden. Das Englische solle in der Obersecunda des Realgymnasiums beginnen. Üeber- haupt sollen die beiden Schulen einander so genähert werden, daß sie als Einheitsschule mit Gabelung von Obersekunda an erscheinen. Dies geschehe mit Rücksicht auf die Zulassung der Realgymnasial - Abiturienten zum Studium der Medizin. Die Zulassung dieser Schulgattung zum Studium der Rechts wissenschaft werde erwogen. Hierbei soll der Rat hoher Militärs nicht ohne Einfluß gewesen sein, die im Interesse der Kadcttencorps wünschen, daß die in diesen realgymnasialen Anstalten gewährte Vor bildung außer für die militärische Laufbahn künftig auch zur Medizin und lieber noch auch zur Jurisprudenz berechtige. Die Oberreal schulen sollen im wesentlichen unverändert bleiben, also wohl auch im Punkte der Berechtigungen, und von den Reformschulen sei bei den Plänen des Ministeriums nicht viel die Rede gewesen. Man wünsche sie auch fernerhin als -Experiment» zu behandeln; man werde sie also weiter bestehen lassen und wolle auch Stadt gemeinden, die darum bitten, nach wie vor die Erlaubnis zur Einrichtung geben, im übrigen aber weder fördernd, noch hindernd eingreifen. Dieser Reform-Entwurf solle demnächst einer Kon ferenz von Sachverständigen zur Beratung vorgelegt werden. Papierpreise. — lieber das in Berlin abgeschlossene Druck papiersyndikat erfährt die Frankfurter Zeitung folgendes: Das Kartell umfaßt etwa 70 Prozent der Produktion und wurde in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. Dem nächst findet eine weitere Versammlung zur Wahl des Aufsichts rates statt, der alsdann die Geschäftsleiter ernennt. Der Verkaufspreis ist mit 25 ^ pro Kilogramm franko Berlin in Aussicht genommen. — An anderer Stelle berichtet das genannte Blatt: Eine Versammlung von Zeitungsverlegern in Frank furt a. M. nahm gegen das Papicrsyndikat Stellung. Allgemein wurde anerkannt, daß die von der Vereinigung der Zcitungs- papier-Lieferanten angcstrebte Preissteigerung über das erträgliche Maß hinausgreife, und daß darum nach Mitteln gesucht werden müsse, um dem einseitigen Drucke der Fabrikanten entgegenzuwirken. Es wurde beschlossen, geeignete Maßregeln zu treffen, um über triebene Forderungen des Ringes zu bekämpfen. Weiter wurde bestimmt, zu der Leipziger Versammlung deutscher Zeitungsver- l leger einen Delegierten abzuordncn mit dem Aufträge, sich über das geplante Einkaufsbureau näher zu unterrichten. Den -Leipziger Neuesten Nachrichten- wird hierzu folgendes geschrieben: -Mit dem Syndikat der Zeitungspapier-Fabrikanten, das neuerdings neben Gerüchten über andere Syndikate wie Cement- syndikat in der Presse spukt, scheint es doch seinen Haken zu haben. Die großen Fabrikanten sollen wohl entschlossen sein, einem Syndikat beizutreten, das ihnen besondere Vorteile, wie z. B. die Reservierung bestimmter Absatzgebiete in Aussicht stellt, in den Kreisen der mittleren und kleinen Fabrikanten wird man sich aber nicht darüber täuschen, daß diese Betriebe von einem Syndikat nichts zu erwarten und manches zu verlieren haben. Ein Papier syndikat ist auch in dem Sinne, wie etwa ein Kohlensyndikat nicht möglich, da es sich bei Kohlen um eine limitierte Menge handelt, was man von dem Rohstoff für Zeitungsdruckpapier, Holz, nicht sagen kann. Außerdem kann auch der Beitritt sämtlicher Zeitungspapier fabriken den Ring nicht vollständig schließen, da jede Fabrik, die ordinäres Packpapier herstellt, eventuell jeden Augenblick die Pro duktion von Zeitungspapier aufnehmen kann, wenn die Zeitungs verleger für Beschäftigung sorgen. Daß eine Reaktion von seiten der Zeitungsvcrleger gegen eine Syndikatsbildung nicht ausbleiben würde, war vorauszusehen. Nachdem der Paulinusverein für die katholische Presse im Rheinland für die Fabrikation des Bedarfs seiner Vereinszcitungen mit zwei Papierfabriken in Westfalen eine Spezialoerbindung eingegangen ist, hat jetzt der Verein deutscher Zeitungs-Verleger die Begründung einer Papiereinkaufsvereinigung cingeleitet, die sich Mitte Mai in Leipzig konstituieren und gegen das Papiersyndikat, falls dasselbe ins Leben treten sollte, sofort Front machen wird. Eine große Anzahl großer, mittlerer und kleiner Zeitungen haben ihre Zustimmung bereits abgegeben, und es sind so viel Abschlüsse mit Papierfabriken, die außerhalb der Vereinigung bleiben wollen, sicher, daß die Einkaufsvereinigung auf Grund regionaler Einteilung, um möglichst günstige Frachten zu erzielen, ins Leben treten kann. — Die Papierfabrikanten sollten mit der durch die günstige Konjunktur hervorgerufenen Preissteigerung, zu der besonders der infolge des Krieges ungewöhnlich gesteigerte Bedarf Englands beiträgt, zufrieden sein und auf eine künstliche Fortsetzung derselben verzichten. Der Zeitungsverlag wird sich energisch gegen eine solche wehren, und es spricht nichts dagegen, das Beispiel des Paulinusvereins nicht in größerem Maßstabe nachzuahmen.» Pappenpreise. — Wie den Leipziger Nachrichten gemeldet wird, ist der -Verein der deutschen Pappenfabrikanten- mit dem Sitze in Rochsburg in Chemnitz endgiltig zu stände ge kommen; über 95 Prozent sämtlicher sächsischen Fabrikanten sind dem Verein beigetreten, und man erwartet den Anschluß der übrigen deutschen Vereine. Bei der äußerst lebhaften Nachfrage nach Pappen wurden die Preise im Februar um 10 Prozent erhöht; eine fernere Erhöhung um 10 Prozent ist beschlossen worden. Die Erhöhung deckt sich ungefähr mit den Beschlüssen der schlesischen Fabrikanten, die einen Mindestpreis von 18 ^ für 100 Kilogramm Lederpappe für mittlere Normalfabrikate frei Berlin festgesetzt haben. Ver st eigerungen von Gemälden und Aquarellen. — Der Wiener Zeitung werden aus zwei namhaften Kunstauktioncn der jüngsten Zeit folgende Angaben gemacht: Im -Hotel Drouot» in Paris hat ein Verkauf einer Sammlung von alten Gemälden stattgefunden; der Gefamterlös betrug 83 416 Frcs. Es sind folgende Preise zu erwähnen: Bloemaert, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, vier Kompositionen, 1500 Frcs.; Coello, Elisa beth von Frankreich, Königin von Spanien, 5800 Frcs.; Gossaert, Die Jungfrau und das Jesu-Kind, 6100 Frcs.; Jordaens, Triumph zug des Prinzen Oranien-Nassau, 2400 Frcs.; Nicolaus Macs, Bild eines Kindes, 3700 Frcs.; Moreelse, Bild eines vornehmen jungen Mädchens, 7700 Frcs. — In Christies Auktionsräumcn in London kam vor kurzem die Sammlung von Aquarellen unter den Hammer, die der verstorbene Gilbert Winter Moß in Aigburth bei Liverpool angelegt hat. Zu dem Besten gehörten: zwei Aquarelle, Angriff und Niederlage, von Hunt, 24 725 I. F. Lewis, Frankenlager in der Wüste, 19 350 .E; A. W. Hunt, Schloß Eltz an der Mosel, 11610 Copley Fielding, Stürmisches Wasser, 10 750 -F und Loch Lomond, 8815 ^!; S. Prout, Padua, 8600 Copley Fielding, Folkestone und Arundel Castle, je 8070 Die 127 Nummern der Sammlung erzielten zusammen 272 400 Westfälische Verein sdruckerei vormals Coppen- rathsche B uchdruckerei in Münster i. W. — Der Reingewinn des Jahres 1899 ist 8582 40 H. Abgeschrieben wurden 7500 Das Aktienkapital beträgt 100000 504*
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