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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1900
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- Deutsch
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3766 Nichtamtlicher Teil. 111, 15. Mai 1900. wenn er der Ueberzeugung leben dürfte, daß auch die heutige Versammlung ihrer Anschauung dahin Ausdruck verleihen wollte: »Die Rabattfrage, der Schutz des Ladenpreises, ist eine Angelegenheit, die den ganzen Buchhandel betrifft.« »Ein wirkungsvollerer Schutz des Ladenpreises, als er bisher stattfinden konnte, ist notwendig für das Gedeihen des Gesamtbuchhandels. »Sollte der von Ihrem Vorstände unter ausdrücklicher Billigung der oben erwähnten außerordentlichen Delegiertem Versammlung vorgeschlagene Weg zur Schaffung gesünderer Verhältnisse aus hierorts darzulegcndeu Gründen sich nicht als der richtige erweisen, so ist Angabe eines besseren, sicherer zum Ziele führenden heute dringend anzustreben.« Zum erstenmal trat gelegentlich der Versammlung in Braunschweig die Verlegerkammer mit uns in Verbindung. Wir haben ihre Anteilnahme an unseren Beratungen mit auf richtigstem Danke begrüßt. Diesen Dank den in Braunschweig anwesend gewesenen beiden Herren Kollegen, Konsul Bielefeld- Karlsruhe und Ferd. Springer-Berlin, gegenüber auch an dieser Stelle herzlichst zu wiederholen, ist uns eine angenehme Pflicht. Dagegen können wir nicht umhin, unserm Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen, daß, obwohl die Rabattfrage damals bereits ein volles Jahr lang in verschiedenster Form von seiten der Kreis- und Ortsvereine und auch von außer halb dieser stehenden Seite aufs eingehendste behandelt worden war, sie in den rein verlegerischen Kreisen noch gyr nicht zur Beratung gestanden zu haben schien. Noch mehr aber be dauerte man s. Z. in Braunschweig, daß eine Vertretung aus Leipzig ganz fehlte.*) Auch dort miißte doch ein Interesse an dem Fortbestand des heutigen Sortiments, den jene beiden Herren Kollegen zu verschiedenen Malen nicht nur als wünschenswert, sondern als direkt notwendig für das Ge deihen des Gesamtbuchhandels bezeichneten, vorhanden sein. Ueber die im vorigen Jahresberichte berührte Frage der Einführung eines Bestellgeldes auf die Unterhaltungs- und Modejournale dürfte jetzt ein abschließendes Urteil mög lich sein. Klagen über üble Folgen dieser Selbsthilfe sind uns von keiner Seite zugegangen. Im eigenen Bezirk haben wir nur die besten Erfahrungen damit gemacht, glauben daher allen Vereinen, die mit der Durchführung noch nicht zum Ende gekommen sind oder diese nur teilweise versucht haben, sagen zu können, daß das Bestellgeld überall dort erhoben werden kann, wo das Verhältnis der Sortimenter unter einander ein kollegiales ist. Bei der allmählich eingetretenen Preissteigerung für alle Bedarfsartikel des täglichen Lebens wird es notwendig sein, immer wachsamer darauf Bedacht zu nehmen, wo und wie das Sortiment sich besseren Verdienst schaffen kann. Geeignete Vorschläge werden jederzeit im Interesse der Gesamtheit *) In der 22. ordentlichen Abgeordncten-Versammlung der Kreis- und Ortsvereine am 11. d. M. in Leipzig erwiderte auf obigen Vorwurf der Vorsteher des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, Herr Hermann Crcdner, daß, wenn dieser Vorwurf gegen den Verein der Buchhändler zu Leipzig gerichtet sein sollte, er zu erklären habe, daß dieser bzw. dessen Vorstand nicht ein geladen gewesen sei und es vermeiden wollte, sich aufzudrängen, wo seine Gegenwart vielleicht nicht gewünscht werde. Wäre die Einladung erfolgt, so würde der Leipziger Verein in der Bräun schweiger Versammlung sicher vertreten gewesen sein. — Auf den Einwand des Verbandsvorsitzendcn, Herrn Zwißler, der diese Unterlassung zugab und entschuldigend anführte, daß dagegen der Leipziger Verlegerverein eingcladen worden sei, bemerkte Herr Credner weiter, daß er das Uebergehen des Vereins der Buch händler zu Leipzig auch in diesem Falle nicht für richtig erachten könne. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig sei der größere Verlegerverein: manche Leipziger Verleger, darunter er selber, gehörten dem Leipziger Verlegervereine nicht an. von Ihrem Vorstande entgegengenommen und veröffentlicht werden. Nicht unerwähnt darf in unserm Berichte die Lehrlings frage bleiben, die seit einem Jahre einer besonderen Kom mission zur Prüfung übertragen, durch den Umstand, daß der Vorsitzende jener auch der unsrige ist, uns stets nahe blieb. Sollte der von der genannten Kommission aufs sorg fältigste und zweckentsprechendste ausgearbeitete Lehrplan am Kantate-Sonntage in der Hauptversammlung des Börsen vereins zur Annahme gelangen, so wird in den Kreis- und Ortsvereinen die eigentliche Arbeit erst zu beginnen haben. Möge es gelingen, durch diesen Aufwand von Geld und unverdrossenem, zielbewußtem Streben unserm Stande besser vorbereiteten Nachwuchs zuzuführen, als wir ihm in den letzten Jahren in Kontor und Laden leider zum Teil be gegneten. Die Eintragung der einzelnen Vereine in das durch das Bürgerliche Gesetzbuch neu geschaffene Vcreinsregister, die wir nach bester Ueberzeugung glaubten allen verbundenen Vereinen empfehlen zu müssen und die von einer Anzahl derselben auch bereits vorbereitet war, scheint doch mit mehr Schwierigkeiten verknüpft zu sein, als zunächst von den Be teiligten angenommen worden war. Es wird daher im Laufe der heutigen Versammlung jeder Bericht darüber, bezw. jeder praktische Wink mit Dank entgegengenommen werden. Auch über den von verschiedenen Seiten geäußerten Wunsch betreffs Gründung einer Sortimenterkammer werden wir heute nach den ersten, in der außerordentlichen Delegierten- Versammlung gegebenen Anregungen Positiveres zu hören be kommen. So sehr empfehlenswert es auch im Prinzip sein mag, Neugründungen thunlichst zu vermeiden, dafür aber ans die Stärkung und den praktischen Ausbau von Vorhandenem Bedacht zu nehmen, kann nicht geleugnet werden, daß der engere Zusammenschluß des Sortiments immer mehr zur Notwendigkeit wird, nicht nur zwecks einer sachgemäßen Ver tretung der eigensten Interessen dem Verlage, sondern auch den Behörden und der Volksvertretung gegenüber. Ein auf volkswirtschaftlichem Gebiete bekannter Mann, der sich speziell mit den Organisationsfragen der verschiedenen Berufszweige sehr eingehend beschäftigt und darüber schreibt, war der Meinung, daß sich in Gemäßheil unserer verschiede nen Branchen auch mehrere Koalitionen als notwendig ergeben: die Gesamtinteressen vertritt der Börsenverein: die Verlegerinteressen vertreten die vier Verlegervereine, bezw. die deutsche Verlegerkammer; die Musikalienhändler haben ebenfalls ihre besondere Ver tretung; desgleichen die Kommissionäre. Da würde geradezu die Sortimentervertretung fehlen, zumal nicht übersehen werden darf, daß die verbundenen Kreis- und Ortsvereine nicht Sortimenter allein, sondern alle Buchhändler in sich schließen, und der Fall denkbar ist, daß gewisse Fragen vom Sortiment einerseits und mindestens einem Teile des Verlages anderseits sehr verschieden be urteilt werden können, also eine einmütige Geltendmachung sich nicht ganz leicht ermöglichen läßt. Ganz einfach scheint aber eine geschickte, zweckentsprechende und auch wieder andere bewährte Einrichtungen nicht störende Neubildung nicht zn sein. Jedenfalls liegt in den sich darbietenden Schwierigkeiten eine neue Mahnung, das bewährte Alte, das unsere buch händlerische Organisation besitzt, zu erhalten, damit es wirksam bleibe, bis ein wirklich besseres Neues es ablöst. Zum Schluß unseres Jahresberichtes können wir Ihnen in Vollstreckung des Testamentes unserer Amtsvorgänger die gewiß Ihnen allen sehr erfreuliche Mitteilung machen, daß die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins
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