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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1900
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- Deutsch
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104, 7. Mai 1900. Nichtamtlicher Teil. 3519 Durchführung des Ladenpreises verpflichten und die Leipziger Sortimenter dieselben Verpflich tungen eingehend wird beantwortet: mit bedingungslos »Ja« von 22, mit »Nein« von 66, mit einem »Ja«, an das unerfüllbare Voraussetzungen geknüpft werden, demnach also einem »Nein« gleich, von 24. »Vier fünftel sämtlicher Firmen giebt eine verneinende Antwort, und zwar zumeist unter dem Hinweis auf das ungestörte Gedeihen der Berliner gesperrten Handlungen Mayer L Müller, sowie S. Basch u. a., auf das Empor blühen der Bazare, auf die Tausende von Kolporteuren und wilden Buchhändler, die sich jeder Kontrolle entziehen, auf die Buchbindergeschäfte und andere mit der Großstadt ver bundene Uebelstände. »Die Beantwortung der »Frage 4. Würden Sie sich eventuell verpflichten, unter den in Frage 3 genannten Umständen Lieferungen nur zum Ladenpreise auszuführen? ergiebt sich aus den Voten der Frage 3. Es antworten mit bedingungslos »Ja« 35, mit »Nein« 57. mit »Ja« unter unerfüllbaren Bedingungen, also - einem »Nein« gleich, 27. »Frage 5. Falls Sie glauben, Frage 2 und 3 verneinend beantworten zu müssen, halten Sie ein Herab gehen des Kundenrabatles im Berliner Lokal verkehr auf 5 Prozent für durchführbar? wird teilweise mit derselben Motivierung wie Frage 3 be antwortet, und zwar mit bedingungslos »Ja« von 24, mit »Nein« von 42, mit »Ja« unter unerfüllbaren Voraussetzungen von 22. »Frage 6. Würden Sie sich event. verpflichten, Lieferungen mit Gewährung von nur 5 Prozent Rabatt aus zuführen ? wird beantwortet: mit bedingungslos »Ja« von 31, mit »Nein« von 41, mit bedingtem »Ja«, also einem »Nein« gleich, von 26. »Eine Anzahl Firmen beantwortete nicht alle Fragen, daher ist bei den einzelnen Fragen die Gesamtzahl der abgegebenen 117 Antworten nicht erreicht. »Bei den eingelaufenen Erklärungen ist zu berücksichtigen, daß die sich einer Reform zuneigenden Firmen im allgemeinen wohl nur einen kleinen oder auch nur einen geringeren Ge schäftsumsatz machen, dagegen haben sich sämtliche Inhaber größerer Sortimente fast ohne Ausnahme in ablehnendem Sinne geäußert. »Wir haben nunmehr durch die von uns angestellte Enquete ein ungetrübtes Bild der Meinung von den Berliner Sortimenter-Kollegen erhalten und damit aber auch die Ueber- zeugung, daß ein jeder Versuch, eine Aenderung in den be stehenden Verhältnissen gegen den Willen der Mehrzahl der Berliner Kollegen, die Verleger eingeschlossen, herbeizuführen, nicht nur den Berliner Buchhandel, sondern den gesamten organisierten Buchhandel den schwersten Erschütterungen aus setzen würde. Von diesem Gesichtspunkte die Lage ansehend, haben wir keinen Anstand genommen, das durch unsere Umfrage gewonnene Resultat in der am 25. Februar in Braunschweig stattgefundenen Delegierten-Versammlung des Verbandes der Orts- und Kreisvereine mitzuteilen und daselbst den durch unsere Enquete gegebenen Standpunkt zu vertreten. — Die anwesenden Delegierten haben sich den Ausführungen unseres Vorsitzenden nicht verschließen können und, den thatsächlichen Verhältnissen in Berlin Rechnung tragend, einen Antrag Seippel-Hamburg, und Schöningh-Münster fast einstimmig angenommen, der bezweckt, »erneut an die Verleger heran zutreten mit dem Ersuchen, Schritte für Aufrechterhaltung des Ladenpreises zu thun, unter Belastung eines Skontos, der sich im Einklänge befindet mit den Verkaufsbestimmungen, der vom Börsenverein anerkannten Orts- und Kreisvereine«. »Nach einer Erklärung des Verbandsvorsitzenden beim Eintritt in die Verhandlungen des Delegierten-Tages sollte die Rabattfrage auf alle Fälle durch diese Versammlung zu einem Abschluß gebracht werden und auf der Tagesordnung der Delegierten-Versammlung zur Ostermesse nicht mehr Vor kommen. Der Unterzeichnete Vorstand ist der Ansicht, daß — nachdem auch die Braunschweiger Versammlung sich über zeugt hat, daß eine Aenderung des Lokalrabatts in Berlin und Leipzig in absehbarer Zeit nicht zu erreichen ist, vor läufig der Erfolg des auf der Versammlung in Braun schweig angenommenen Antrages Seippel-Schöningh abzu warten ist — die Rabattfrage erledigt ist, und wir nehmen nicht an, daß auf der nächsten Hauptversammlung zur Tages ordnung Anträge gestellt werden, die eine Aenderung in den jetzt bestehenden Rabattverhältnissen herbeizuführen suchen.« Wie aus unserem Schreiben an den Börsenverein hervorgeht, und wie bereits an anderer Stelle unseres Be richtes gesagt ist, hatten wir durch das freundliche Entgegen kommen des Vorstandes des Verbandes der Orts- und Krcisvereine auf dem Delegiertentage der verbündeten Ver eine in Braunschweig am 25. Februar d. I. Gelegenheit, den durch unsere Enquete gewonnenen Standpunkt zu ver treten und den Herren Kollegen aus der Provinz eine Schil derung der jetzt bestehenden Berliner Verhältnisse zu geben, mit einem Vorausblick auf die Zustände, wie sie sich nach unserer Ansicht hier entwickeln würden, wenn Berlin durch eine Börsenvereins-Hauptversammlung gezwungen würde, eine Aenderung des Kundenrabatts gemäß den Wünschen der Provinzial-Sortimenter durchzuführen. Die in Braunschweig anwesenden einsichtsvollen Kollegen aus den Orts- und Kreisvereinen haben sich diesen Ausführungen nicht ver schließen können und eine Entscheidung getroffen, die für das Provinzial-Sortiment ein vorläufiges Aufgeben seiner Forde rungen bedeutet, den Berliner Buchhandel aber vor schweren Erschütterungen bewahrt hat. Wir haben diesen Beschluß zurückzuführen einesteils auf die Männer, die die Meinung vertreten, nur in Gemeinschaft und im Einverständnis mit den Berliner Kollegen bessere Verhältnisse im Buchhandel, besonders im Sortiment, herbeizuführen, andernteils aber auch auf den Entschluß Ihres Vorstandes, herauszutreten aus der Isoliertheit, in die Berlin seit zwölf Jahren sich selbst ge stellt hat, um mit der Allgemeinheit an der idealen und materiellen Verbesserung unseres Standes mitzuwirken. Wollen wir hoffen und wünschen, daß es in diesem Winter zum letzten Male versucht worden ist, die Rabattfrage gegen den Willen der Berliner Kollegen und ohne deren Mithilfe zu lösen, daß aber bald in gemeinsamer Arbeit zwischen Provinzial- und Berliner Sortiment eine alle Teile befrie digende Verständigung herbeigeführt und damit dem Gesamt- Sortimente eine weniger sorgenvolle Existenz geschaffen werden kann. Möchten Sie dem heute auf unserer Tages ordnung erscheinenden Antrag auf Anschluß an den Verband der Orts- und Kreisvereine Ihr Einverständnis nicht versagen. Für die zur diesjährigen Kantate-Versammlung vor zunehmenden Neuwahlen in den Börsenvereins-Vorstand und die Vereinsausschüsse hat uns der Wahlausschuß seine Vorschläge unterbreitet, denen wir, da es sich ausschließlich um Wiederwahl austretender Mitglieder handelte, glaubten zustimmen zu sollen. 472*
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