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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1900
- Sprache
- Deutsch
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3518 Nichtamtlicher Teil. 104, 7. Mai 1900. Klagen gegen Berliner Handlungen vom Börsenvereins- Vorstande selbst uns zur Voruntersuchung übergeben, so sind diese noch stets durch eingehende schriftliche oder mündliche Verhandlungen mit den beklagten Handlungen parteilos ge prüft und dem Börsenvereins-Vorstande mit unseren Vor schlägen, die dann regelmäßig dem Vereinsausschusse zur Unterlage seiner endgiltigen Entscheidungen dienten, zurück gegeben worden. Wir hielten es immer im Interesse der Gesamtheit, wie in dem des Berliner Sortimentsbuchhandels liegend, die strikte Durchführung der jetzt bestehenden Satzungen zu überwachen und gegen Auswüchse mit aller Strenge einzuschreiten, damit nur erst einmal die heute gütigen Verkaufsbestimmungen zur allgemeinen Anerkennung und Befolgung gebracht würden. Von diesem Gesichtspunkte die bestehenden Verhältnisse betrachtend, mußten wir es natürlich im höchsten Grade be dauern, als die Radattfrage, durch einen Artikel von E. Werlitz im Börsenblatt angeregt, infolge der Verhandlungen der einzelnen Orts- und Kreisvereine zu einem Ansturm auf die sogenannte Ausnahme-Stellung, die Berlin und Leipzig bezüg lich des Kundenrabattes einnehmen, sich entwickelte. Seit über zehn Jahren steht der Berliner Buchhandel von der Gesamtheit isoliert, und hier bei dieser Frage rächte sich diese Thatsache schwer. Als im Verband der Orts- und Kreisvereine, sowie im Börsenvereins-Vorstande über die vitalsten Interessen Berlins verhandelt und entschieden wurde, blieben solche selbst in diesen Körperschaften bis zu dem Augenblicke ohne jede Vertretung, wo es uns durch das Entgegenkommen des Vorstandes des Verbandes der Orts und Kreisvereine ermöglicht wurde, unsere Stimme ratend und warnend vor der Delegierten-Versammlung des Gesamt- Provinzialbuchhandels zu erheben. Während wir von einer offiziellen Stellungnahme zu den Kundgebungen, die im Börsenblatt von einzelnen Kollegen erschienen, glaubten so lange Abstand nehmen zu sollen, bis der Börsenvereins- Vorstand selbst uns die Behandlung der Rabattfrage nahelegte. Am 4. November vorigen Jahres erließ der Börsen- vereins-Vorstand im Börsenblatt folgende Bekanntmachung: »In letzter Zeit ist in Vereinsversammlungen und im Börsenblatt wiederholt berichtet worden, daß Leipziger und Berliner Firmen Bücher mit unzulässigem Rabatt nach außerhalb geliefert haben, und es scheint die Ansicht verbreitet zu sein, daß solche Verstöße gegen Z 3 Ziffer 5 der Satzungen ungeahndet bleiben. Demgegenüber erklärt der Unterzeichnete Vorstand, daß jeder ihm mit genügenden Unterlagen zur Kenntnis gebrachte Fall dieser Art unter sucht und satzungsgemäß behandelt worden ist, und daß auch weiterhin in solchen Fällen mit aller Strenge vor gegangen werden wird,« und gleichzeitig erging von demselben an uns eine Zuschrift nachstehenden Wortlauts: »Die Berliner Herren Kollegen werden aus dem Börsenblatt ersehen haben, daß neuerdings die Frage des Kundenrabatts mit ganz besonderer Lebhaftigkeit im Buch handel erörtert wird. Der Unterzeichnete Vorstand hat sich infolgedessen in seiner Herbstsitzung eingehend mit den im Börsenblatt und in Vereinsversammlungen zu Tage gebrachten Ansichten und Wünschen beschäftigt. Als be sonders schwer empfundener Mißstand ist von vielen Seiten die Ausnahmestellung bezeichnet worden, welche Berlin und Leipzig hinsichtlich des Kundenrabatts ein nehmen, und es ist zu erwarten, daß in der nächsten Hauptversammlung Anträge gestellt werden, welche die Beseitigung dieser Ausnahmestellung bezwecken »Unter diesen Umständen glaubt der Vorstand auch in Ihrem Interesse zu handeln, wenn er die Berliner Kol legen bittet, schon jetzt ihrerseits in eine erneute Prüfung einzutreten, ob die gegenwärtigen Verhältnisse es gestatten, den seiner Zeit als notwendiges Provisorium eingesetzten Zustand zu beseitigen und auch in Berlin an Stelle des Rabatts von 10"/<, einen solchen von 50/<, zu setzen. Unter allen Umständen wird eine solche aus der Mitte Ihrer Vereinigung hervorgehende Prüfung zur Klärung der Sach lage ungemein viel beitragen. Die gleiche Anregung ist an den Verein der Buchhändler in Leipzig ergangen.« Ihr Vorstand kam überein, die vom Börsenvereins- Vorstande gewünschte Prüfung der Möglichkeit einer Ab änderung des Kundenrabatts in Berlin nicht einer Vereins versammlung anheimzustellen, sondern die Sortimenter-Mit glieder sowohl, als auch die nicht der Vereinigung angehörenden Sortimenter Berlins durch schriftliche Beantwortung einer Anzahl Fragen zu einer Aeußerung über ihre Stellungnahme zur Rabattfrage zu veranlassen. Das Resultat unserer Um frage gleichzeitig mit einer Feststellung unserer eigenen, durch dasselbe gegebenen Stellungnahme teilten wir dem Börsen- vereins-Vorstand unter dem 7. März d. I. in einem Schreiben mit, dessen Inhalt wir wörtlich zu Ihrer Kenntnis gelangen lassen möchten, zumal es wohl einen vorläufigen Abschluß der Berliner Rabattfrage bedeuten mag: »Trotz der Lebhaftigkeit, mit welcher die Rabattfrage, besonders die sogenannte Ausnahmestellung in der Rabatt frage in Berlin, im Börsenblatte erörtert wurde, nahm der Unterzeichnete Vorstand keine Veranlassung, sich an der be treffenden Polemik zu beteiligen, er beschloß vielmehr, sich so lange passiv zu verhalten, bis er amtlich angegangen werden würde, zu der Frage Stellung zu nehmen. Das geschah durch das Schreiben des Börsenvereins-Vorstandes vom 4. November v. I. Infolge dieser Zuschrift ver sandten wir an den gesamten Berliner Sortimentsbuchhandel ein Rundschreiben, das wir dem Vorstande mit unserer Zustellung vom 6. Dezember v. I. behändigten. »Dieses, anbei nochmals mitfolgende Rundschreiben, vom 1. Dezember 1899 datiert, wurde, wie schon oben erwähnt, sämtlichen Sortimentsbuchhandlungen, auch den Nichtmit gliedern unserer Vereinigung, und zwar 160 Firmen zu gestellt. Es gingen auf dasselbe bei uns ein: 117 Antworten, und zwar sämtliche Sortimenter Berlins, die nur irgend einigermaßen Bedeutung haben, mit Aus nahme der Herren Dobberke L Schleiermacher und der Stuhr- schen Buchhandlung. Frage 1. Halten Sie eine Aenderung der jetzt in Berlin bestehenden Rabattverhältnisse für notwendig? Wenn ja, warum? wurde bedingungslos mit »Ja« beantwortet von 62, mit »Nein« von 44, mit einem bedingten »Ja« von 2. »Auch die Nebenfrage »Warum?« wurde von den mit »Ja« antwortenden Firmen nicht etwa allenthalben beant wortet: »Weil bei der Abgabe von 10"/s> Rabatt ein zu geringer Nutzen übrig bleibt, sondern auch »weil es unerträglich ist, daß die Mitglieder des Börsenvereins Bücher nur zum Ladenpreise anzeigen dürfen, während bekannte Firmen und Warenhäuser ungestraft die Brotartikel des Sortimenters mit 15—20o/g Rabatt öffentlich ausbieten. »Frage 2. Halten Sie die gänzliche Abschaffung des Kunden rabatts für wünschens- und erstrebenswert? wird beantwortet: mit bedingungslos »Ja« von 64, mit »Nein« von 42, mit einem »Ja« unter gewissen Bedingungen von 7. »Frage 3. Halten Sie die Aufrechterhaltung des Laden preises in Berlin für möglich, wenn sämtliche bedeutenderen Sortimentshandlungen sich zur
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