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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1900
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- 01.05.1900
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- Deutsch
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3346 Nichtamtlicher Teil. 99, 1. Mai 1900. bringt, nicht erschöpfen. Insbesondere braucht der Gläubiger sich nicht auf die Verzugszinsen zu beschränken, sondern kann höheren Schadenersatz fordern. Er muß aber dann Nachweisen, daß er einen höheren Schaden, als die Verzugs zinsen ausmachen, gehabt hat, während er für das Ver langen von Verzugszinsen nichts zu beweisen braucht, als daß der Schuldner in Verzug ist. In einer sehr interessanten Ausführung in der deutschen Juristenzeitnng (1900, Nr. 3), hat Staub die Ansicht vertreten, daß schon der Hinweis auf das in letzter Zeit eingetretene Steigen des allgemeinen Zinsfußes, das bei der Einfügung der niederen Sätze des neuen Rechts nicht vorhergesehen worden sei, zur Be gründung des Verlangens höherer Verzugszinsen, als sie das neue Recht gewähren will, hinreiche. Demnach könnten auch von Forderungen, die nach dem 1. Januar 1900 ent standen, 6 Prozent Verzugszinsen, auch noch mehr, verlangt werden. Ein richtiger Kern steckt in dieser Ausführung; daß aber unsere Gerichte sich leicht zu ihr bekennen werden, ist trotz des großen Ansehens, das Staub sich in der deutschen Juristenwelt errungen hat, nicht anzunehmen. Wer höhere Verzugszinsen haben will, als das neue Recht sic vorsieht, wird stets auch zum Beweise bereit sein müssen, daß sein Schaden die Verzugszinsen übersteige. Wenn die Differenz nicht erheblich ist, werden Gründe der Zweckmäßigkeit dafür sprechen, daß man, um die Weiterungen des Prozesses zu vermeiden, sich mit den gesetzlichen Sätzen begnüge. München. Franz Riß. Kleine Mitteilungen. Sonntagsruhe in Leipzig. — Der Rat der Stadt Leipzig hatte dein Kollegium der Stadtverordneten ein Ortsstatut unter breitet, das für Leipzig die erforderlichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe der Handelsangestcllten regeln sollte. Die Stadt verordneten verwiesen das Statut an den Rat zurück, indem sie zunächst schlechthin volle Sonntagsruhe, sodann aber die Fest setzung von Ausnahmebestimmungen für einzelne Gewerbe, die einer, wenn auch beschränkten, Sonntagsruhe unbedingt bedürfen, wünschte. Diesem Verlangen hat der Rath der Stadt Leipzig nicht stattgegeben, da er bei Spezifizierung der auszunehmen den Gewerbe einen Mangel an Klarheit und Gemeinverständ lichkeit im Statut befürchtet. Er hat aber im Gegensätze zu seinem ersten Entwürfe, festgesetzt, daß einem Arbeitssonntage drei arbeitsfreie Sonntage zu folgen haben, während er früher nur deren zwei verlangte. Bei Uebcrmeisung seines zweiten Ent wurfes an das Stadtverordnctenkollegium bemerkte der Rat, daß ein übereinstimmender Beschluß beider Kollegien im Interesse des Handelspersonals dringend zu wünschen sei. Komme er nicht zu stände, so sei der Rat verpflichtet, gemäß 8 105 Absatz 2 der Reichsgewerbeordnung im Mangel eines Ortsgesetzes, die — sonst gesetzlich zugclassenen — fünf Stunden Sonntagsarbeit durch polizeiliche Bekanntmachung endgiltig festzusctzen. (Lpzgr. Ztg.) Protestbewegung gegen die »llsx Hcinzc». — Eine Versammlung von etwa sechshundert Vertretern der Wissenschaft, Kunst und Litteratur in der Bürgerrcssource zu Königs berg i/Pr. am 27. April nahm eine Resolution gegen die 88 184a und 184b der -llsx Heinze- an. Forderungen von Handelsange st eilten in Paris. — Die Angestellten des großen Louvre-Bazars in Paris be schlossen in einer Versammlung, der Direktion eine Reihe von Wünschen vorzulegen, deren Verwerfung wahrscheinlich durch einen allgemeinen Ausstand beantwortet werden wird. Die Angestellten verlangen den zehnstündigen Arbeitstag von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends mit einstündiger Unterbrechung um die Mittagszeit. Längere Arbeit soll niit 1 Frc. für die Stunde bezahlt werden. Jede Woche soll einen Feiertag enthalten; die persönlichen Tantiemen der Verkäufer sollen ersetzt werden durch Tantiemen, die für jeden Geschäftszweig berechnet und gleichmäßig verteilt werden. Das Anfangsgehalt für alle Angestellten sollte 1800 Frcs. betragen und jedes Jahr um 100 Frcs. steigen. Die Laufburschen hätten mit 8o0 Frcs. zu beginnen, die Kassierer mit 2000 bei jährlicher Steigerung von 100 Frcs. Jeder Angestellte, der im Dienste arbeitsunfähig würde, sollte eine Pension von mindestens 800 Frcs beziehen. Während des Militärdienstes dürfen die Gehälter nicht zurückgehalten werden. Erhöhung der Druckpreise. — Das Lpzgr. Tgbl. ver öffentlicht das nachfolgende ihm zugekommene Schreiben: -Das Buchdruckgewerbe ist durch die bedeutenden Preis steigerungen, die in den letzten Jahren auf dem Papiermarkte, sowie auf dem Metall- und Maschinenmarkte eingetreten sind, ferner durch die teilweise Steigerung der Arbeitslöhne, durch die Aufwendungen, die die Bundcsratsvcrordnung über den Betrieb und die Einrichtung der Buchdruckereien und Schrift gießereien im Gefolge hatte, und anderes derart belastet worden, daß es nicht mehr möglich ist, zu den bisherigen, auf ganz andere Verhältnisse begründeten Preisen für die Kundschaft zu arbeiten. An einzelnen Orten haben sich deshalb schon vor Monaten die Buchdruckereibesitzer genötigt gesehen, an ihre Geschäftsfreunde mit dem Ersuchen heranzutreten, in eine be scheidene Erhöhung der Druckpreise zu willigen, und diesem Er suchen ist auch einsichtigerweise entsprochen worden. Da aber der Druck der Verhältnisse ein allgemeiner, nicht nur ein ört licher ist und überall schwer empfunden wird, so haben sich die sämtlichen Buchdruckereibesitzer Deutschlands zu gemein samem Handeln entschließen und eine allgemeine Erhöhung der Druckpreise zur Durchführung bringen müssen. Unter der Führung des in Leipzig seßhaften Buchgcwerblichen Schutz verbandes haben sich die 7000 Buchdruckereibesitzer Deutschlands, in der Erkenntnis, daß ihnen die Uebernahmc der eingetretenen Teuerung auf die eigenen Schultern nicht mehr möglich, ent schlossen, die Druckpreise um den Betrag dieser Teuerung zu erhöhen, und dieser Betrag ist mit 10 bis 15 Prozent ermittelt worden. Dieser Beschluß ist keineswegs ein Ausfluß sogenannter Ringbildung, sondern ein Ausfluß des Corpsgeistes, der im Buchdruckgewerbe noch jederzeit geherrscht hat, und es richtet sich nicht gegen die Kundschaft, sondern gegen die immerhin mögliche Ausnutzung der Preiserhöhung zu Wcttbewerbszwecken im Buchdruckgewerbe selbst.» Papierfabrik- und Vcrlagsgescllschaft -Elbcmühl». — Die 27. ordentliche Generalversammlung wurde am 28. April abgehalten Ungeachtet der Erhöhung der Papierproduktion um rund 854 Metercentner (im ganzen wurden 48 691 Mctr. Papier produziert) und ungeachtet auch der Erhöhung des Absatzes der Pnpiererzeugnisse ist das Ergebnis des abgelaufcnen Jahres ein ungünstiges, indem das Gewinn- und Verlustkonto nach Abrech nung der Verluste, Steuern, Abschreibungen und Passivzinsen zu züglich des Gewinnvortragcs aus dem Jahre 1898 nur einen Rein gewinn von 49 785 fl. ausweist. Der Vcrwaltungsrat beantragte, von diesem Reingewinne 40 500 fl. zur Einlösung des Dividenden- Coupons mit je 5 Kronen für jede Aktie zu beschließen und zu genehmigen, daß dem llnterstützungsfonds für berücksichtigenswerte Angestellte und Arbeiter der Gesellschaft 2000 fl. gewidmet werden und der nach Abzug der dem Verwaltnngsrate gebührenden, von ihm selbst für dieses Jahr auf die Hälfte ermäßigten Remune ration erübrigende Betrag von 4285 fl. auf die Rechnung des nächsten Jahres übertragen werde. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Kosthcimcr Cellulosefabrik in Ko st heim bei Mainz. — Der Reingewinn aus 1899 ist 67 651 94 -ß. Die Dividende beträgt 8"/„ — 48 000 -F (im Vorjahrs 7"/,). Dem Reservefonds wurden 3765 ^ 90 ^ zugewiesen, an Tantiemen wurden 8925 ^66-) verteilt und an Gewinnvortrag 6960 ^ 98 ->) auf neue Rechnung gebucht. Auktion Jauner in Wien (vgl. Nr. 98 d. Bl.) — Am letzten Tage der Nachlaßversteigcrung Franz Jauners durch S. Kende in Wien kam die Autographensammlung an die Reihe. Sie hatte, wie die Neue Freie Presse erzählt, eine Anzahl von Sammlern angelockt, die einander bei manchen Briefen mit großer Hartnäckigkeit überboten. Viele waren gekommen, um bestimmte Briefe, die sie ihrer Sammlung einreihen wollten, zu erstehen, und da gab es oft einen heißen Kampf. Der große Autographenfächer, das erste Stück der Sammlung, wurde von Baronin Liebieg um 135 fl. angekauft; der kleine Fächer erzielte 28 fl. Ein Brief von Abt ergab nicht mehr als anderthalb Gulden; ein Brief von Anzengruber 5 fl. 50 Kr., Sarah Bernhardt 5 fl. 50 Kr., Berlioz 6 fl., Badenstedt 6 fl., Brahms 7 fl., Direktor Carl 2 fl. 30 Kr., Dslibes 2 fl. 20 Kr., Gallmayer 5 fl. 50 Kr., Gounod 5 fl., Grillparzer 24 fl., Amalie Haizinger 3 fl., Kreutzer 5 fl., Laube 1 fl. 10 Kr. und 1 fl. 60 Kr., Jenny Lind 7 fl., Franz Liszt 30 fl., Marschncr 2 fl. 50 Kr., Matras 6 fl., Mcycrbeer 12 fl., Nestroy 5 fl. 10 Kr., Saint-Saöns 3 fl. 10 Kr., Clara Schumann 2 fl., Johann Strauß 4 fl., Wieland 7 fl. 50 Kr. Bei der Versteigerung der Briefe Richard Wagners wurde der Brief, der die Mitwirkung Scarias bei den Bühnenfestspielen in Bayreuth betrifft und vom 15. Januar 1876 datiert ist, von vr. Sieger um 131 fl. gekauft; ein Brief an Jauner vom Sylvester-
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