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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1900
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- 1900-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1900
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- Deutsch
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3318 Nichtamtlicher Teil. 98, 30. April 1900. Offizinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit. — Für all die Fortschritte in Handel und Technik sind sechzig Jahre eine lange Zeit. Im Jahre 1840 zählte Stutt gart 40 000 Einwohner — heute sind es deren weit über 180 000. In welchem Maße sich der Buchhandel Stuttgarts seitdem entwickelt, das braucht wohl hier nicht besonders hervorgehoben zu werden. Es genügt der Hinweis, daß die schwäbische Residenz auch heute noch in ihm eine führende Stellung einnimmt. Vor sechzig Jahren sprach Wolfgang Menzel: »Was unser Württemberg, Schwaben insbesondere, ge leistet, ist der Welt nicht verborgen geblieben. Viel Geistes kraft ist diesem Boden entstammt, bahnbrechend der Wahrheit, schöpferisch im Reiche des ewig Schönen. Neben Kepler, der die Gesetze des Weltgebäudes entdeckte, neben Schiller, der unter den größten Dichtern aller Zeiten glänzt, wie viel unsterbliche Namen könnten wir noch nennen, deren unsere Liebe nur schweigend gedenkt. Und wer möchte den neuen, staunenswürdigen Aufschwung des geistigen Verkehrs in den Mauern unserer Stadt verkennen? Sie ist der Mittelpunkt der Litteratur im deutschen Süden, der Sitz einer geistigen Macht geworden. Das verdankt sie dem guten Geiste, der hier rege ist, einer gewissen anziehenden Kraft der verhältnis mäßig freieren Luft, dem bürgerlichen Fleiße, dem guten Klang der einheimischen Namen, dem Beispiel und der viel umfassenden Wirksamkeit des vor sieben Jahren aus unserer Mitte geschiedenen Johann Friedrich von Cotta und der jungen mutvollen Industrie, die in alle Richtungen und Bestrebungen des deutschen Geistes eingegriffen hat. Dieser rege litterarische Verkehr macht Stuttgart nicht wenig Ehre und vermehrt sichtbar seine Bevölkerung und seinen Wohlstand.« Ich glaube, diese Worte treffen auch heute noch in vollem Maße für Stuttgart und seinen Buchhandel zu. An der diesjährigen Jubelfeier wird sich dieser wiederum in hervor ragender Weise beteiligen! »Dieser Tag,« so lauteten Menzels Schlußworte, »der für uns alle nicht mehr wiederkehrt, mahnt uns, die Dinge nach einem weiteren Maßstab, als dein der engen Gegenwart zu messen. Erst in hundert Jahren wird er wieder von einem neuen, noch ungeborenen Geschlecht gefeiert werden. Heiter sei er uns, noch heiterer denen, die nach uns kommen. Jahr hunderte auf Jahrhunderte werden noch folgen, Generationen auf Generationen sich drängen. Für alle großen Ideen aber wird die Presse fortwährend das Organ, für alle großen Be wegungen im geistigen und öffentlichen Leben der Hebel sein. Wer mag ihre künftige Macht ermessen, kauni läßt sich ahnen, welche Wirkungen von der Kunst Johann Gutenbergs der Weltgeschichte noch bevorstehen.« Diese Worte gellen auch für den 24. Juni 1900. Kleine Mitteilungen. Post. Postpakete nach Amerika (vgl. Nr. 87 d. Bl.). — Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten N.-A. beanstandet nicht nur versiegelte Pakete, sondern auch Kisten mit genageltem oder aufgeschraubtem Deckel, sowie Pakete mit aufgcnähter oder zugeklebtcr Umhüllung als Postpakete und schickt solche Sen dungen nach Deutschland zurück, weil deren Inhalt von den Zollbeamten nicht leicht untersucht werden könne. Die Ver packung und der Verschluß der Postpakete nach den Vereinigten Staaten müssen im allgemeinen wie bei Warenproben eingerichtet sein, die Pakete dürfen durch eine Bindfadcnumschnürung gesichert werden. Kunstauktioncn. — Am 26. d.M.fand in Wien, Graben Nr. 16, die Versteigerung der Gemäldesammlung des im Jahre 1891 ver storbenen Kunsthändlers Eduard Hirschler statt. Es erzielten u. a: N. Verghem: -König Antiochus», 830 Kronen; — A. Canale: -Marcusplatz-, 4200 K.; — PH. de Champaigne: -Männcrbildnis», 970 K.; — Rubens-Schule: -Perseus und Andromeda», 8200 K.; — Röslin: -Damenporträt», 1030 K.; — D. Ryckaert: Holländische Wirthshausscene», 1000 K.; — D. Teniers d.J.: -Stadt an einem Kanal«, 600 K.; — Ter Borch: -Frau mit Kind-, 610 K.; — Nerelst: -Stilleben», 1400 K.; — Phil. Wouwerman: »Heimkehr vom Markt«, 640 K. In der Versteigerung des Nachlasses des verstorbenen Theaterdirektors Franz Jauner bei S. Kende in Wien am 23. April brachte Hans Makarts kleines Pastellgemälde -Der Stammhalter» 1030 Gulden, eine Porträtstudie von Angeli 210 Gulden. Sehr billig ging eine Bronze-Statuette von Johann Nestroy, eine sehr feine Arbeit, weg, sie wurde für 55 Gulden von der Stadt Wien erworben. Bazar-Aktien-Gesellschaft inBerlin. — Die 29. ordent liche Generalversammlung ist auf den 30. Mai d. I. einberufen. Teisnacher Papierfabrik A.-G. in Teisnach. — Das Ergebnis des Geschäftsjahres 1899 gestattet die Verteilung einer Dividende von 11"/, wie im Vorjahre. Buchbinder-Innung in Leipzig. — In Leipzig erklärten die sämtlichen Inhaber von Großbuchbindereien ihren Beitritt zur Buchbinder-Innung. Diese hat nunmehr 142 Mitglieder. Zum Weltpost-Jubiläum. — Zur Feier des fünfund zwanzigjährigen Bestehens des Weltpostvereins am 2. bis 5. Juli d. I. in Bern soll eine Jubiläums-Weltpostkarte ausgegeben werden. Verein der Deutschen Musikalienhändler. — Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins der Deutschen Musi kalienhändler findet am Dienstag den 15. Mai, nachmittags 3 Uhr, im Ausschußzimmer des deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig statt. Um 8 Uhr wird ein gemeinschaftliches Abendessen im kleinen Saale des deutschen Buchhändlerhauses die Teilnehmer gesellig vereinigen, wozu Gäste willkommen sein werden. (Gedeck 3 Anmeldungen bis Sonnabend, 12. Mai.) Personalnachrichten. Gestorben: am 27. April infolge eines Schlaganfalls der Buchhändler Herr Albin Staeglich in Leipzig, Mitbesitzer der alten, angesehenen Reichenbach'schen Buchhandlung (Westermann L Staeglich) seit dem 1. März 1865, gleichzeitig Bevoll mächtigter der Verlagsbuchhandlung C. W. B. Naumburg und der Expedition des (Naumburg'schen) -Allgemeinen Wahlzettels für den deutschen Buch- und Musikalienhandel», dessen Redaktion er besorgte. Der Verstorbene hat sich mit großer Hingebung und Liebe der Förderung seines Geschäftes und der ihm anvertrauten Interessen ge widmet. In bescheidenerZurückhaltung und strenger Auffassung seiner Verufspflichten hat er sich ganz in den Dienst dieser Pflichten gestellt und beschied sich gern mit dem Lohn, den das Bewußtsein redlich er füllter Berufsarbeit bietet. Seiner unermüdlichen und umsichtigen Arbeit gelang der Erfolg seiner geschäftlichen Unternehmungen, und er verstand es, diese auf einer Höhe zu halten, die unsere Achtung verdient. Im persönlichen Verkehr war er ein bescheidener, gefälliger, freundlicher Mann, der überall gern gesehen war. Seine letzten Lebensjahre trübten leider der Tod eines Sohnes und seiner Gattin, die ihm beide nach langem und schwerem Leiden entrissen wurden, Schicksalsschläge, die sein früher stets heiteres Gemüt mit schwerem Kummer bedrückten. Seine liebenswürdige und wackere Persönlichkeit wird in weiten Kreisen des deutschen Buchhandels in freundlichem und ehrendem Andenken behalten werden. (Sprechsaal.) Vermißte Bibliotheks-Bücher. Bitte. Zur Aufdeckung eines Bücherdiebstahls in München wäre es wichtig, zu erfahren, ob irgendwo verkauft wurde: Brugmann, Grundriß der vergleichenden Grammatik d. indo- germ. Sprachen. I. 2. Ausl. Trübnerscher Originalband. Auf der Innenseite des Deckels sind Bleististsignaturcn und ein blaues Kreuz ausradiert; Titelblatt fehlt, oder es ist auf seiner Rückseite ein Stempel entfernt. Ferner fehlt der gleichen Bibliothek eine Reihe juristischer Werke; auf der Rückseite des Vorderdeckels sind wiederum Bleistift- signaturcn und ein roter Strich radiert. Titelblätter wie bei Brugmann. Mitteilungen erbittet direkt unter Angebot des Ersatzes der entstehenden Kosten. München, April 1900. I. Lindauersche Buchhandlung (Schöpping).
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