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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1900
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- Deutsch
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3276 Nichtamtlicher Teil. 97, 28. April 1900. Leonhard Simion in Berlin. 3298 cksr Lollutr äsr äsvtsslisn ll«.iiävirttisobs.kt. 2 IVittsubsrA, sin Lllelr Lvk cisn v^irtsollaktt. ^nksvt>^vnn§ Lin Lnäs cl. 19. .UMrö. 2 l/sssinx, äas ini-ids ckLÜi-Iivväsrt clor IVslliwsstslluvASv. 1 Hugo Steinitz Verlag in Berlin. 3299 Siegelt, was muß man von der Völkerkunde wissen? Vcrlagöanstalt und Druckerei A.-G. (vorm. I. F. Richter) in Hamburg. 3297 Meisner, Hermann Schauenburg. 75 H. Roth, Schutzmittel der Pflanzen gegen Thierfraß. 75 ->). Friedr. Vieweg ä- Sohn in Braunschweig. 3289 Burmester, das gärtnerische Planzeichnen. 2. Ausl. 2 .F. Nichtamtlicher Teil Der Katalog des Deutschen Reichs für die Pariser Weltausstellung?) Der Katalog der deutschen Ausstellung in Paris hat am Eröffnungstage fertig Vorgelegen, ein Band von 520 Seiten, mehrfarbig gedruckt, in allen seinen Teilen künstlerisch aus- gestaltct, mit über dreißig Einleitungen, den vollständigen Verzeichnissen der Aussteller in sämtlichen Gruppen, mit sorg fältigem alphabetischen Register und achtzig Seiten voll Inserate. Wer als Herausgeber, Redakteur, Verleger oder Drucker auch nur an dem kleinsten Ausstellungskatalog mit gearbeitet hat, und wer die Hast kennt, mit welcher derartige Bücher hergestellt werden müssen, der wird die organisatorische und buchtechnische Leistung auf das höchste bewundern. Von dem Hauptkatalog des Deutschen Reiches durfte man allerdings erwarten, daß er mehr sein werde als ein kärglicher Führer oder eine dürftige Liste. Schon auf der Weltausstellung von Chicago hatte unser Katalog ein sorg fältig vorbereitetes Bild der gesamten deutschen Arbeit gegeben und sich durch seinen Inhalt die Anerkennung des Auslandes erworben. Unter der schon damals bewährten Redaktion von Professor Otto N. Witt ist die Aufgabe dieses Mal vertieft und erweitert worden; der Katalog ist ein Handbuch über die wirtschaftliche, technische und künstlerische Kraft des deutschen Volkes geworden, wie wir in so knappem Rahmen zur Zeit kein zweites besitzen. Eine umfassende allgemeine Einleitung über das Deutsche Reich und seine Bewohner am Ende des 19. Jahrhunderts, verfaßt von Ernst von Halle, giebt in lebhaften, klaren Zügen auf Grund der Statistik ein stolzes Gesamtbild des deutschen Volkes und seiner Thätigkeit. Die mehr als dreißig Gruppen und Untergruppen sind von den berufensten Verfassern nach denselben Grundsätzen, meist mit Benutzung wertvollen Materials an Zahlen und Thatsachen erläutert. Was iu Paris räumlich getrennt ist, das schließt sich hier zu einem imposanten Ganzen zusammen: das deutsche Haus mit der von Seiner Majestät dem Kaiser hochherzig hergeliehenen kostbaren Sammlung von Kunst werken aus Friedrichs des Großen Zeit, mit dem Buch gewerbe, der Wohlfahrtspflege und dem Weinbau, die deutsche Kunst im Kunstgebäude, die Hallen des Mars feldes mit den Maschinen und den stolzen Werken der übrigen Technik, das Seewesen in seinem Pavillon, die Landwirtschaft, der Gartenbau, der Bergbau, das Kunstgcwerbe auf der UeplanLäs äss InvrUiäss, der Wagenbau und das Verkehrswesen im Parke von Vincennes u. s. w. Die Fülle von Stoff, die in diesen Einleitungen angesammelt und verarbeitet ist, wird auch dem Deutschen, der die Pariser Weltausstellung nicht besucht, von Interesse und Wert sein. Man darf getrost erwarten, daß der Katalog nach seinem Gehalt und als litterarische Leistung sich mit den Katalogen der anderen Staaten zum mindesten als eben bürtiger wird messen können. *) Weltausstellungen Paris 1900. Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reichs. Kl. 4". Mit Buchschmuck von Bernhard PankokeHergestellt in der Reichsdruckerei. Selbstverlag des Reichskoiumissariats. Kommissionsverlag von I. A. Star- gardt in Bettin. Für die Freunde und Interessenten des deutschen Buch wesens kommt als eine besonders erfreuliche Beigabe die That- sache hinzu, daß auch die Ausstattung des Bandes im Innern und im Aeußeren die Aufmerksamkeit weithin wecken wird. Der Einband, die Vorsatzpapiers, die Titel, die Kopfbildcr, der Satz und die Typen, das alles weicht erheblich von dem ab, was wir bei derartigen Anlässen zu sehen gewohnt waren. Bei den meisten früheren Ausstellungen ist das Publikum mit rein geschäftsmäßigem, alltäglichem Werktagsdruck ab gespeist worden, dem man die Eile der Herstellung schon von weitem ansah. In wenigen Fällen hat wohl einmal eine Sondergruppe, die Kunst oder das Buchgewerbe, ihre kleinen Kataloge auch als Kunstwerke gefällig zu machen gesucht. Das Deutsche Reich war schon in Chicago der einzige Staat, der seinem Gesamtkatalog durch Buchschmuck und Satz ein besonderes Gepräge zu geben suchte. Man hat dieses Mal den Mut gehabt, auf diesem Wege mit größter Frische fort zuschreiten und der deutschen Buchkunst hier an maßgebender, weithin sichtbarer Stelle ein ehrendes Denkmal zu schaffen. Die Reichsdruckerei ist nicht davor zurückgeschreckt, trotz der Schnelligkeit, mit der schließlich auch dieser Katalog hat gedruckt werden müssen, den Letternsatz in zwei Farben, schwarz und rot, durchzuführen und dazu den Buchschmuck in mannigfachen weiteren, wechselnden Farben einzufügen, so daß schon koloristisch ein Bild von seltener Kraft und Lebendigkeit entstanden ist. Farbige Kopfleisten und Titel blätter für alle Hauptgruppen und Abschnittes lebhafte Vorsatzpapiere, von Künstlerhand lithographiert, der Einband ein goldtoniges, weiches Kunstleinen mit frischer roter Schrift und zart gestimmtem Ornament, der Schnitt in der Farbe des Aufdrucks — das alles aus einheitlichem Gusse geschaffen und zu einer festlichen Harmonie zusammenklingend. Es verlohnt sich wohl, bei den Einzelheiten zu ver weilen. Zunächst die Frage: welche Schriftgattung? Sollten wir, zumal für die französische Weltausstellung, den deutschen Katalog mit lateinischen Lettern drucken? Sollten wir die alte unruhige, bunte Frakturschrift beibehalten, mit der sich eine lebhafte, einheitliche Buchwirkung nicht erreichen läßt? Die Reichsdruckerei hat die Ansprüche der heutigen Zeit ver standen und in ihrem eigenen Hause eine Type geschaffen, die an unsere älteren, gotischen Lettern anknüpft und sich in ihrer Wirkung dem Lateinischen nähert, eine gotische Rundschrift in der Richtung, die seit kurzem in Deutschland so viele Anhänger gefunden hat. Es ist eine Schrift unserer alten, deutschen Meister, und wir dürfen sie noch heute getrost als deutsch in Anspruch nehmen. Aber sie nähert sich doch den latei nischen Typen so weit, daß man für Paris den kühnen Ver such wagen durfte, in dieser selben deutschen Type auch die französische und die englische Ausgabe unseres Katalogs zu drucken. Zum Ruhme des deutschen Namens ist es also erreicht worden, daß wir an einer originalen deutschen Schrift festhalten, mit ihr aber nicht abseits des Verkehrs stehen, sondern uns in ihr auch mit den Fremden verständigen können. Wir dürfen getrost hoffen, daß dieser mutige Ver such gerade die Fremden zu besonderer Achtung zwingen wird. Der Fachmann wird diese Schrift, deren Zeichnung das
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