Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1900
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- 17.04.1900
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87, 17. April 1900. Nichtamtlicher Teil. 2959 Als Hauptfesttag ist Sonntag der 24. Juni in Aussicht ge nommen. Vormittags 10 Uhr wird in der Stadthalle die akade mische Feier abgehalten. Diese wird eingeleitet durch die Jubel- Ouverture von Weber, der sich die Begrüßung der Festgäste durch den Oberbürgermeister anreiht. Hierauf gelangt die für das Fest eigens komponierte Volbachsche Kantate zum Vortrage, bei der ungefähr 400 Männer- und 700 Knabenstimmen Mitwirken werden. Der Text des Tonstücks ist vornehmlich der Bibel entnommen und endigt mit der Lobpreisung aus der Schlußschrift von Guten bergs Katholikon. Diesem Vortrage folgt die Festrede, gehalten von Professor vr. Köster in Leipzig. Den Schluß bildet der Chor -Die Himmel erzählen die Ehre GotteS- aus der Haydnschen -Schöpfung-. Die Dauer der Feier ist auf 1>/^ Stunde berechnet, so daß sie gegen >/,12 Uhr ihr Ende erreicht. Von der Halle aus begeben sich die Festteilnehmer nach dem Gutenbcrgsplatz, um dem großen Sohne der Stadt Mainz zu huldigen. 8—900 Männer- und 800 Knabenstimmen werden das 1s Usum von Neukomm singen; in den Jubel der Menge mischt sich der Donner der auf den Wällen aufgepflanzten Kanonen, Geläute aller Glocken und Trommelwirbel. Deputationen bringen vor dem Denkmal ihre Huldigungen dar. Den Schluß bildet das Lied: -Heil Dir Moguntia-, ebenso wie das Neukommsche 1s Osum zum erstenmal bei der Einweihung des Gutenbergdenkmals im Jahre 1837 zum Vortrag gebracht. Nachmittags um 3 Uhr findet im Gesellschaftsgebäude des Kasinos -Hof zum Gutenberg- ein Festessen statt, und zu gleicher Zeit versammeln sich in der Neuen Anlage die Jünger Gutenbergs aus Deutschland und den Nachbarländern. Mit einem abends um 8 Uhr in der Stadthalle beginnenden Kommerse, bei dem die Mainzer Gesangvereine und mehrere Musik kapellen Mitwirken, gehen die Festlichkeiten des 24. Juni zu Ende. Von einem Fackelzuge beschloß man aus verschiedenen Gründen abzusehen, ebenso von einer Anregung zu allgemeiner Illumination der Stadt; dagegen wird auf Vorschlag des Herrn Oberbürger meisters die festliche Beleuchtung des Gutenbergsplatzes in das Programm eingefügt. Der 2S. Juni (Montag) gilt dem historischen Festzug. Das iiber alles Erwarten hinausgehende Ergebnis der veranstalteten Sammlungen, der Enthusiasmus, mit dem die Mainzer Bevölkerung die Zugsidee ausgenommen hat und die aus allen Bevölkerungs kreisen kommenden Anerbieten zur Mitwirkung sichern dem Zug eine glanzvolle Durchführung. Der Zug wird sich um 10 Uhr vor mittags in Bewegung setzen. Er soll auf seinem Wege auch die älteren Stadtviertel, namentlich auch die Augustinerstraße, be rühren, sofern nicht technische oder sonstige Schwierigkeiten die Ausführung dieser Absicht unmöglich machen. Ein großartig gedachtes Kostümfest in der Stadthalle und im Stadthallegarten bildet den Schluß des dritten Tages. Für Dienstag, den 26. Juni, ist vorgesehen: vormittags um 10 Uhr eine Gelehrtenversammlung im kurfürstlichen Schlosse, die sich mit dem zu gründenden Gutenbergsmuseum und dessen weiterer Entwickelung befassen wird, und nachmittags um 2 Uhr eine Festfahrt aus dem Rheine, zu der der Bürgermeisterei bereits eine große Anzahl von Schiffen zur Verfügung gestellt worden ist. In Bingen und auf dem.Rückwege in Eltville erfolgt eine kurze Be grüßung der Festgäste durch die dortigen Stadtverwaltungen. Eine Beleuchtung der Villen längs des Rheines und der Ufer wird zur Verschönerung der Festfahrt wesentlich beitragen. Zum Erwerb von Raffaels Madonna Sistina für Dresden. — Interessante Schriftstücke, die den Verkauf von Raffaels Madonna Sistina an die Dresdener Galerie betreffen, veröffentlicht Karl Wörmann im -Repertorium für Kunstwissen schaft-. Diese Schriftstücke, die zum Teil aus der -Libliotsoa oomunals- zu Piacenza, teils aus der dortigen bischöflichen Biblio thek stammen, sind, so berichtet die -Nat.-Ztg.- über diese Ver öffentlichung, die ersten bisher bekannt gewordenen Urkunden aus Piacenza selbst, die über den Verkauf des Bildes aus dem Kloster San Sisto in Piacenza nach Dresden berichten. Danach ging der Plan zu dem Verkaufe des Bildes von den Mönchen des Klosters selbst aus, die, durch Not und Miß ernten gezwungen, die Erlaubnis hierzu vom Papste Benedikt XIV. erbaten. Dieser gab zwar einen zustimmenden Bescheid; aber der Herzog von Parma ließ dem Abte und den Mönchen von. San Sisto durch den Präsidenten Scribani Rossi die Veräußerung des Bildes untersagen, worauf jene sich gehorsamst fügten. Kur fürst Friedrich August II. von Sachsen aber beruhigte sich bei der Absage nicht, und es gelang seinen Bemühungen, den Herzog umzustimmen, so daß der Verkauf des Bildes ge stattet wurde. Am 17. Januar 1754 war bereits der Abbate Bianconi in Piacenza angekommen, um das Bild fortzuschaffen. Aber neue Schwierigkeiten erhoben sich, da die städtischen Steuerpächter von Piacenza einen Ausfuhrzoll von 27 000 Zechinen verlangten, der also mehr als das Doppelte des Kaufpreises — dieser betrug 12 000 Zechinen — betragen sollte. Schließlich einigte man sich dahin, daß die Steuer pächter eine bedeutend geringere Summe erhalten und die sächsische Regierung eine schon 25 Jahre vorher gemalte Kopie des Bildes bezahlen sollte, worauf Raffaels Bild fortgeschafft werden konnte. Am 24. Januar 1754 war, wie der oben genannte Präsident Scribani an die Regierung in Parma berichtete, das Bild bereits weg. Die erwähnte Kopie des Bildes hängt jetzt noch, wo einst das Raffaelsche Bild hing, nämlich zwischen den Fenstern der Schlußwand des Chores im Kloster San Sisto in Piacenza. Die mitgeteilten Urkunden sind nicht ohne Wichtigkeit für die Frage der neuerdings bezweifelten Echtheit des in der Dresdener Galerie befindlichen Bildes, wenn es für diese überhaupt noch eines Beweises bedürfte. Papierfabrik Wolfegg A.-G. in Wolfegg (Württemberg). — Laut Bilanz-Konto vom 31. Dezember 1899 schließt die Gesell schaft mit einem Betriebsverlust von 49338 ^ 55 ^ ab, der sich durch Abzug 13101 54 Gewinnvortrag 1898 auf 36237 01 ^ vermindert und durch Abschreibungen auf 55310 62 erhöht. (Papier-Ztg.) Holzstoff- und Papierfabrik A.-G. zu Schlema bei Schneeberg in Sachsen. — Die Generalversammlung am 7. d. M. genehmigte die Verteilung einer Dividende von 8"/o (wie im Vorjahr) und Erhöhung des Aktienkapitals aus 1000 000 Stuttgarter Vereinsbuchdruckerei in Stuttgart. — Der Reingewinn des Jahres 1899 ist 12513 ^ 63 -ß. Aktienkapital: 70500 Ausstellungspreis. — Das bekannte Kochbuch der Frau Baronin Marie v. Rokitansky: -Die österreichische Küche« (Inns bruck, A. Edlinger's Verlag) wurde auf der internationalen Kochkunstausstellung in Paris mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Aus Anlaß des sünfundzwanzig- jährigen Bestehens der Zeitschrift für Staats- und Gemeinde-Ver waltung, wurde dem Verleger, Herrn Jakob Diemer in Mainz, vom Großherzog von Hessen das Ritterkreuz zweiter Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen verliehen. Jubiläum. — Am 10. April feierte ein Angestellter der Firma W. P. van Stockum L Zoon im Haag den Tag, an dem er vor vierzig Jahren in den Dienst dieses Hauses trat. A. M. van Dam wird im Geschäft als Buchbinder bezeichnet, ist aber eigentlich das, was man ein Faktotum nennt. In unermüdlicher und immer fröhlicher Art weiß er sich stets nützlich zu machen, auch wenn die Arbeit nicht in sein eigentliches Fach schlägt. In der zweiten Generation dient er in vorbildlicher Pflicht erfüllung dem Hause van Stockum, und mit Recht bezeichnete ihn Herr W. P. van Stockum bei der feierlichen Begrüßung am Morgen des Festtages als ein Glied der Familie und der Firma. Durch reiche Geschenke von seiten der Prinzipale, des Personals und andrer, die ihn schätzen gelernt hatten, wurde der Jubilar hoch geehrt. Sein Platz war mit Blumen, Palmen und Flaggen reich geschmückt. Die Feier des Tages wurde in der Wohnung des Jubilars fort gesetzt und am Abend im Kreise vieler Gäste, der Familie van Dam und des vereinigten Personals der Firmen W. P. van Stockum L Zoon und van Stockum's Deutsche Jmport- boekhandel A. Goetze in fröhlichster Stimmung beschlossen. Wir wünschen dem außerordentlich rüstigen Jubilar noch recht viele Jahre in gleicher frischer Schaffenskraft und daß es ihm ver gönnt sein möge, in derselben Firma auch sein goldenes Jubiläum zu feiern. X. 0. G e st o r b e n: am 13. April Herr Ludwig Seidel in Wien, ältester Chef der hochangesehenen dortigen kaiserlichen und königlichen Hofbuchhandlung L. W. Seidel & Sohn. Der Verstorbene trat am 26. Februar 1861 als öffentlicher Gesellschafter in das Geschäft seines Vaters ein, und die Firma änderte sich damals in L. W. Seidel L Sohn. Nach dem Tode des Vaters (1894) fiel ihm der alleinige Besitz der Handlung zu. Seit 1896 stand ihm sein Neffe, Herr Heinrich Tachauer, als öffent licher Gesellschafter zur Seite. In Ludwig Seidel ist ein hoch angesehener Kollege aus Leben und Beruf geschieden, der das ihm vom Vater überkommene Erbe mit Umsicht und großer Rührigkeit verwaltet und gemehrt hat. In weiten Kreisen des deutschen, insbesondere des österreichischen Buchhandels erfreute er sich hoher Achtung und Beliebtheit. — Ehre seinem Andenken! 398»
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