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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1900
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- 1900-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1900
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- Deutsch
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79, 5. April 1900. Nichtamtlicher Teil. 2699 deutend genug ist, um eine Nation vor dem Untergange zu be wahren, wenn sie die Erhaltung rückständiger Klassen zu ihrer Politik macht. Das wird stets der Anfang vom Ende sein, wenn es zum Prinzip wird, etwas zu erhalten, was nicht mehr auf der Höhe der Entwickelung steht. Alle sittlichen Regungen, alle Entwickelungen des Gerechtigkeitsgefühls werden sich notwendig abfinden müssen mit der Grundlage einer öko nomisch fortgeschrittenen Gesellschaftsordnung. Nur in deren Rahmen kann die Sittlichkeit Wurzel schlagen. Wir haben einfach diejenigen Organisationsformen des Wirtschaftslebens zu acceptieren, die die leistungsfähigsten sind, und auf Grund deren können wir dann sittlich oder sonst was sein. Aber sittlich sein wollen auf Kosten des ökonomischen Fortschritts ist der Anfang vom Ende der gesamten Kulturentwickelung«. Auf den Mittelstand trifft aber meines Erachtens vor läufig der Ausdruck »rückständige Klassen- noch nicht zu. Die Zwergbetriebe werden sich freilich nicht halten können; wirtschaftlich ist aber das Verschwinden derselben nicht als Nachteil zu betrachten, wenn auch das Schicksal der ihm ver fallenden Personen Mitleid erwecken mag. Dagegen ist der Kleinbetrieb noch berechtigt und auch entwicklungsfähig, wenn er sich auf sich selbst besinnt und die Kräfte ausnützt, die Vor teile wahrnimmt, die er gegenüber dem Großbetriebe im Detail- Handel besitzt. »Die einzelnen Betriebsformen haben eben jede gewisse Schatten- und gewisse Lichtseiten, und das Leben ist so vielgestaltig, daß hier diese, dort jene den Ausschlag geben. Es kann sich also nicht um die Verdrängung, sondern höchstens um eine Zurückdrängung des Klein- und Mittel betriebes handeln.«*) Während die Warenhäuser den Kunden nur schablonenmäßig behandeln können, wird der Kleinbetrieb die individuellen Wünsche der Kundschaft pflegen, während das Warenhaus alles bringt, werden Specialartikel dem Klein kaufmann die Möglichkeit weiterer und hoffentlich auch ver besserter Existenz bieten. Anderseits kann durch Zusammenschluß einzelner Bran chen der Bezug ganzer Artikelgruppen den Warenhäusern ent zogen oder erschwert werden, wie dies die Tapetenhändler gezeigt haben und wie der Buchhandel bei seiner so gerühmten Organisation es hoffentlich ermöglichen wird. Endlich wird der Kleinhandel mehr, als bisher geschehen, darauf bedacht sein müssen, sich die Vorteile des Großeinkaufs durch genossen schaftlichen Zusammenschluß zu sichern. So bleiben also die mannigfachsten Wege — von denen ich nur einige andeuten konnte — für den Kleinhandel übrig, sich seine Existenz zu erhalten und seine Lebenshaltung zu erhöhen. Also nicht die Hände in den Schoß legen, nicht ver zweifeln, nicht Hilfe von außen erwarten, nein — das Pro blem des Warenabsatzes lösen, den sinkenden Gewinn durch erhöhten Absatz ausgleichcn, durch Zusammenschluß den Kampf ermöglichen — dann wird eine wenn auch bescheidene Exi stenz dem Kleinhandel auch ferner beschicken sein! Kleine Mitteilungen. Konkurs R. Mickisch (Firma E. Mecklenburg), Berlin. — Wie in der kürzlich stattgehabten ersten Gläubigerversammlung bekanntgegeben wurde, sind die Aktiva auf 41111 die Forde rungen mit Vorrecht, die Masseschulden und die Kosten des Ver fahrens auf 14003 ^ und die Forderungen ohne Vorrecht auf 454000 ^ zu schätzen. Auf die letzteren dürften 27108 ^4 oder 6 Prozent zur Verteilung kommen. Die Gläubiger erklärten sich für die Fortführung des Geschäfts und stellten dem Verwalter einen Gläubigerausschuß zur Seite. Kunstanstalt und Druckereien Kaufbeuren. — Das Geschäftsjahr 1899 brachte ein Brutto-Fabrikationsergebnis von 241598 (1898: 214419 ^). Aus Erweiterungen, Neueinrichtungen und Umbauten wurden 171036 verwendet. Die General- *) Mataja a. a. O. S. 85. Versammlung beschloß, für 1899 keine Dividende zu verteilen und den gesamten Gewinnsaldo von 56 431 ^ zu Abschreibungen zu verwenden. Norddeutsche Vuchdruckcrei und VcrlagSanitalt, Berlin. — Der Reingewinn aus 1899 beträgt 30858 ^ 60 Dazu kommen aus 1898 noch 1368^80-) (— insgesamt 32227 40 H). Abgeschrieben wurden 40447 ^ 93 §). Das Aktienkapital beträgt 1600 000, das Hypothekenkonto 350000 ./4!. Zur Ver teilung kommt eine Dividende von 1'///„ (— 28000 ^), der Reservefonds empfängt 1542 ^ 93 an Tantieme werden 2000 ^ gezahlt, ein Gewinn-Rest von 684 ^ 47 -Z wird auf neue Rechnung vorgetragen. Lithographisch-artistische Anstalt München (vormals Gebrüder Obpacher). — Der Gewinn des Geschäftsjahres 1899 beträgt 368000 ^ 74 Aktienkapital 1025000 Der Divi- denden-Coupon No. 12 für 1889 wird mit 70 (7°/„) bei der Bayerischen Vereinsbank in München cingclöst. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. IilittbsilunASn äsr Nusilralisnbanälung Lrsitlcopk 88, rt^ in Iwixrog, Lrnsssl, bonäon, dlsv Vorlr. Ho. 61, Narr 1900, 8°. 8. 2233—2280 mit ^.bbilänvAsn. Das litterarischc Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber: vr. Josef Ettlinger in Berlin. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. II. Jahrgang, Heft 13, 1. April 1900. 4°. Sp. 889—960 mit 3 Portraits. Vornsiobnis sinsr ^ns^vabl äsr bsrvorra^snästsn IVsrlrs von ^rnolä Löolrlin in llbotoxeavnrs. 8". 24 8. mit dliniatnr- b.bbi1änngsn. Ickünobsn, kbotoArapbisobo Union. IVilliaros anä Horgats's Zoob Oireular. Hotss on nsv anä kortb- ooming soisntiüo xublioations, anä s, list ok ^eorbs on rnsäioins, natural bistorzq ostswistrz', pb^sios, matllsmatios sto. Hsrv anä ssoonä-banä boobs, not oasll prioss. bonäon, DäinburZb, Oxkorä, IVilliams L Horgats. 8srv 8sriss, blo. 6 (Leisntiüe Lsriss dlo. 74). Hxril 1900. bsx.-8°. 8. 155-178. Vom Kunsthandel. — Das hinterlassene Kunstantiquariat des am 1. März d. I. verstorbenen Herrn Franz Meyer in Dresden ist von der Firma C. G. Boerner in Leipzig erworben worden, wird aber in Dresden unter der alten Firma weiter geführt. Journalisten-Hochschulc in Berlin. — Das Kuratorium der Journalistcn-Hochschule in Berlin, die unter der Leitung des Herrn Ur. jur. R. Wrcde steht, hat für das Sommersemester 1900, da? am 23. April beginnt, drei Freistellen errichtet. Bewerbungen sind bis zum 15. April an die Kanzlei der Journalisten-Hochschule, Berlin 81V., Möckernstraße 79, II, zu richten. Schwäbischer Schillerverein. — Der Schwäbische Schiller- Verein, Marbach-Stuttgart, wird am 21. April d. I., nachmittags 3 Uhr, in Stuttgart im oberen Museum (alter Bau, Weißer Saal) seine vierte Mitgliederversammlung abhalten. Personalnachrichten. f Archibald Forbes. — Die Zeitungen bringen die Nachricht von dem in London erfolgten Tode des berühmten Korrespondenten der -vaift 8svs« Archibald Forbes, der durch seine vorzüglichen journalistischen Leistungen un erreicht dasteht und als ein König der Kriegsberichterstatter gepriesen wird. Er war 1838 in Schottland geboren, studierte in Aberdeen und diente mehrere Jahre bei den königlichen Dragonern. Seine hier erworbene Fertigkeit upd Ausdauer sin Reiten kam ihm später bei manchem Gewaltritt von eitlem Schlachtfelde zum Telegraphen vortrefflich zu statten. 1870 war er im deutschen Hauptquartier; er brachst fertig, während deS Kommune-Aufstandes in Paris zu sein und rechtzeitig zu flüchten, als ihm das Wagnis gefährlich zu werden drohte; 1874 be reiste er in Indien die von der Hungersnot heimgesuchten Gebiete; von 1874 bis 1876 machte er den Karlistenkrieg in Spanien mit, 187? hest rpssisch-türkischen Krieg, 18?8(7.st, den Afghancnkrieg und darauf den Zulukrieg in Südafrika. Bost selb ständig erschienenen Werken aus seiner Feder seien die folgenden genannt: vravn Irom liks (1870) Ilv sxpsrisnoss pk tbs var bstvssn Ibanoe anä, (lsrwan^ (1871) — Loläisrinx anä soribbling, a ssriss ot slcstobss (1872) — Vbs ^var oorrssponäsnos ok tbs Oaift Hsres in tbs llusso-llurbisb ^v»r (2 Läs. 1878) — Llliryp^ßstbrougb tbs oannon-srnobs (IßßO) — Obinoes 6oräon, a süoeinot rsoorä ok bis liks (1884) —- Loursnirs ok'Äoms eontinsnts (1885) — IVilliaw I. ok 6srws.nv (1888) — H-kAban ivars 1839—1842 anä 1878—1880 (1891). 362»
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