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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1900
- Sprache
- Deutsch
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2390 Nichtamtlicher Teil. HS 70, 26. März 1900. zu erwarten als für die vom Verleger versandten, besonders wo nicht schon das Ansehen der Verlagsfirma bei den Zeitungen respektiert wird. Probat erscheint heutzutage, zumal bei den für das große Publikuni bestimmten Werken, die Beifügung eines -Waschzettels«, den besonders Tageszeitungen, die mit Zusendungen überhäuft werden und nicht die Zeit zu eigener Prüfung finden, sich gern zu nutze machen. Unverlangt versandte Rezensions exemplare können nicht zurückerwartet werden. Durch Wieder abdruck günstiger Besprechungen auf Prospekten rc. können oft die besten Erfolge erzielt werden. Wie für das Publikum bestimmte geschickt abgefaßte Inserate, so können, und zwar in erhöhtem Maße, auch originelle, besonders illustrierte Prospekte von großem Nutzen werden. Direkte Ver sendung unter Kreuzband lohnt sich oft besser als Verbreitung durch Zeitschriften. Von Vorteil ist es, große Auflagen stereo typieren zu lassen. Als meist recht wirksame Vertriebsmittel können auffallende Plakate angesehen werden. Bei illustrierten Werken ist auch die Reklame durch Abdruck von Abbildungen in illustrierten Zeitschriften oft wirksam. Schließlich werden außer den -Weihestunden- noch einige andere Verlagswerke näher betrachtet. Vorausgeschickt wird, daß man bei angebotenen Manuskripten natürlich eber zugreifen könne, wenn sie von bekannten, als wenn sie von unbekannten Schrift stellern verfaßt seien. Bei Werken gelehrten Inhalts sind wo möglich Fachleute zu Rate zu ziehen, die ein angemessenes Honorar für Durchsicht nicht verschmähen werden. — Des Näheren werden dann Herstellung und Kostenberechnung für einen ausführlichen -Kommentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich- und weiter für einen Romanband auseinandergesetzt. Gute Roman schriftsteller beanspruchen hohe Honorare, wodurch hohe, den Absatz erschwerende Preise bedingt werden. Für Romane, die schon in Zeitschriften abgeoruckt waren, soll ein verhältnismäßig geringerer Absatz zu erwarten sein. Daß in Zeitschriften und Zeitungen so viele Originalromane zum Abdruck gelangen, erklärt sich aus dem Umstande, daß diese meist höhere Honorare zahlen können als Verleger der Buchausgaben. Sollen Romane und Novellen in weiteren Kreisen Absatz finden, so erscheinen illustrierte Umschläge unerläßlich. Welche feinen Unterschiede der Verfasser hier bezüglich der -undekorativen- und -dekorativen- Richtung macht, ist uns, ehrlich gestanden, unklar. Die bei Umschlagzeichnungen aus dem Verlage von E. Ecksteins Nachfolger, Bonz L Co. und Karl Krabbe's Verlag als -undekorativ- bezeichnete Manier fanden wir meist gewandt und dekorativ, ebenso früher uns zu Gesicht gekommenem: Umschlag- zeichnungen aus dem Verlag von A. Langen in München. Neuer dings aber vorkommcnde Umschlagzeichnungcn machen im Gegenteil vielfach einen der Kunst und dem Kunstverständnis des Publikums entfremdeten, unschönen und plumpen Eindruck. Der Verfasser beruft sich auf einen Artikel von W. v. Zur Westen in der -Zeit schrift für Bücherfreunde-, 3. Jahrgang Seite 1—21. Man scheint eben überall der -modernen Richtung- zu weit gehende Kon zessionen zu machen. Daß mit packenden Umschlagzeichnungen, wie nicht minder mit packenden Titeln versehene Bücher vor allem durch Bahnhofs buchhändler verhältnismäßig leicht abgesetzt werden können, liegt in der Natur der Sache. Die an den Bahnhöfen vertriebenen »aktuellen- Broschüren geben zuletzt noch Anlaß zur Kalkulation einer Broschüre. Von den dem Verfasser zur Verfügung gestellten und kostenlos aufgenommenen Beilagen möchten wir als besonders beachtenswert nennen: eine Tonätzung von Angerer L Göschl in Wien, Licht drucke von Körner L Dietrich und von I. B. Hirschfeld in Leipzig (mit Farbe von Hostmann in Celle), eine Chromolithographie von Eckstein L Stähle in Stuttgart, Postkarten von Greiner L Pfeiffer in Stuttgart, desgleichen von Nenke L Ostermaier in Dresden, von Louis Koch in Halberstadt und von Gebr. Lissel in Leipzig, die auch eine Landkartenprobe beifügen. Außerdem lieferten ver schiedene Firmen Schriftproben, Papierproben u. s. w. u. s. w. Erfreulich ist es, daß in dieser vor allem auch den Abnehmern des vorliegenden Buches zu statten kommenden freigebigen Weise der Verfasser und die industriellen Anstalten sich gegenseitig in die Hände arbeiten. Natürlich ist der Verfasser gern erbötig, solche Beilagen auch durch spätere Hefte seiner Unterrichtsbriefe kostenlos zu verbreiten. Auch das vorliegende Heft wird sich, wie die früher erschienenen, für manche Jünger des Buchhandels vielleicht nützlich erweisen. Stellenweise freilich will es cum gravo salis gelesen sein. Daß nirgends durch Ueberschriften Unter-Abteilungen gemacht sind, dürste dem Merkchen wohl kaum zum Vorteil gereichen. Kleine Mitteilungen. Post. — Bekanntmachung. Aus Anlaß der bevorstehenden Einführung ermäßigter Taxen für Postkarten und Drucksachen im Orts- und Nachbarortsverkehr werden Freimarken zu 2 -ß, sowie Postkarten mit Wertstempel zu 2 ^ und 2 -st 2 ^ ausgegeben. An den Schaltern der Postanstalten beginnt der Verkauf vom 29. März ab. Außerdem werden zum 1. April neue Freimarken zu 1 für den Gebrauch des Publikums ausgegeben; neue Freimarken zu 2, 3 und 5 -E werden in den nächsten Monaten Nachfolgen. — Berlin V7., den 23. März 1900. Der Staatssekretär des Reichs- Postamts. von Podbielski. Post. — Von jetzt ab können Postpakete ohne Wertangabe bis 5 lrz nach Ecuaoor zur Versendung gelangen. Die Gebühren betragen 4 20 für das Paket. Ueber die näheren Bedingungen erteilen die Postanstalten auf Wunsch Auskunft. Telephon. — Das neue Verzeichnis der Fernsprechteilnehmer des Berliner Bezirks, das zum 1. April erscheint, ist von der Ober-Postdirektion rechtzeitig hergestellt worden. Zur Bewältigung der umfangreichen Arbeit mußten zahlreiche Hilfskräfte heran gezogen werden. Die Reichsdruckerei fertigt jetzt die Abzüge in einer Auflage von 47000 Exemplaren an. Die Verteilung des Verzeichnisses kann am 31. März erfolgen. Die Ausgabe wird auf dem Umschlag als aufgestellt -im Monat Februar- bezeichnet, enthält aber bereits alle Aenderungen, die in der Korrektur noch möglich waren. Eine Zusammenstellung aller seitdem eingetretenen Aenderungen wird, auf rotem Papier gedruckt, dem Buche außer dem beigegeben werden. Der Umfang des Verzeichnisses ist un gefähr derselbe geblieben. Die Vorbemerkungen dagegen sind von einem auf vier Bogen angewachsen. Der Preis des Buches be trägt jetzt 1 -F 30 Protestbewegung gegen die -lsx Heinze-. — Die Kundgebungen gegen die Reichstagsbeschlüsse zu den § 184, 184a und 184b der -lsx Heinze- nehmen ihren Fortgang. Wie aus Karlsruhe unter dem 20. d. M. gemeldet wird, ist in der zweiten badischen Kammer von allen liberalen und demokratischen Parteien ein Antrag eingebracht worden, die Regierung möge im Bundesrat gegen die Reichstagsbeschlüsse zu der lsx Heinze stimmen. — In Weimar wurde eine große Protestversammlung abgehalten, an der die gesamte dortige Schriftsteller-, Kunst- und Gelehrtenwelt teilnahm. Zu den Einberufern der Versammlung gehörten u. a. Oberbürgermeister Pabst, Julius Grosse, Ernst Haeckel und Detlev von Liliencron. Julius Grosse begründete die Resolution, die einstimmig angenommen wurde. Sie geht dem Reichstage und dem Reichskanzler zu. — Ein Protest aus Bremen tritt -mit Entschiedenheit den großen Künstlerversammlungen Berlins und Münchens bei und fordert die gesetzgebenden Körper schaften auf, das Gesetz energisch zurückzuweisen-. — Das Gleiche wird von einer in Freiburg i/B. abgehaltenen Versammlung gemeldet. — Den Protesten der Deutschen Kunstgenossenschaft haben sich die Kunstgenossenschaft Hannover und der Leipziger Künstlerverein angeschlossen. Kunstdruck- und Verlagsanstalt, A.-G., vorm. Müller LLohse in Dresden. — Das Geschäftsjahr 1899, das zweite der Gesellschaft, bezeichnet der Vorstand in dem Rechenschafts berichte als ein recht gutes. Der Mehrumsatz im Jahre 1899 gegen das Vorjahr beträgt 63400 der Betriebsgewinn 202753 ^ gegen 155535 im Vorjahre. Nach Abzug der General-Unkosten und der Abschreibungen von zusammen 90425 ^ verbleibt ein Reingewinn von 113914 ^ (gegen 84752 im Vorjahre). Die Verwaltung schlägt die Verteilung von 12"/, Dividende vor (1898: 9°/o). Sie glaubt, auch für das laufende Geschäftsjahr einen be friedigenden Abschluß in Aussicht stellen zu dürfen. Gutenbergfeier in Mainz. — In einer Sitzung des Fest ausschusses zur Vorbereitung der Fiinfhundertjahrfeier der Geburt Gutenbergs gab am 20. d. M. der Mainzer Oberbürgermeister, Herr vr. Gaßner, nachdem er mit Befriedigung den allgemeinen Wetteifer der Mainzer Bürger und Bürgerinnen zur Verschöne rung des Festes hervorgehoben hatte, den folgenden Ueberblick über die einzelnen Teile des Programms: Das Fest beginne eigentlich mit der Tagung des Journalisten- und Schriftstellerverbandes. Nachdem diese Tagung abgeschlossen, nehme am Sonnabend den 23. Juni mit dem Konzert der Lieder tafel, die sick> überhaupt ganz in den Dienst der Sache gestellt habe, das offizielle Fest seinen Anfang. Am Sonntag den 24. Juni finde vormittags die Akademische Feier in der Stadthalle statt; nach Beendigung derselben treten die Teilnehmer den Zug zum Denkmal an. Der Gutenbergplatz werde schön ausgeschmückt,
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