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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1900
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- Deutsch
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69, 24. März 1900. Nichtamtlicher Teil. 2353 selbst bei dünnsten Ueberzugstoffen seine Haltbarkeit bewährt, da der Uebcrzug an diesen empfindlichen Stellen des Gelenks nicht in Anspruch genommen wird, hier vielmehr überhaupt nicht vorhanden, sondern ausgespart und durch das Metallgelenk ersetzt ist; 2. infolge des starken Drucks, den die festen, gerundeten, uubiegsamen Metallstücke (Schutzkapitale) beim Aufschlagen des Buches vom Rücken her auf das Innere des Buches ausüben und der durch eingelegte starke Verbindungsstreifen zwischen Buch und Decken noch erhöht wird, wird elfteres mit Federkraft zu völlig glattem Aufschlagen gezwungen. In ebenso befriedigender Weise dienen diese Stücke dazu, das geschlossene Buch fest in unveränder licher Form zusammenzuhalten; 3. die Befestigung des Buches in der Decke ist eine ungewöhn lich solide und zuverlässige; 4. bei Zeitungs- und anderen Mappen läßt sich mit dem Schutz kapital in bequemer Weise ein Blatthalter verbinden, durch den der Inhalt, z. B. eine Zeitung, in der Mappe unverschiebbar fest- gehalten wird. Gaillards Kornautotypieen und Kornglasraster. — Der Vossischen Zeitung vom 21. d. M. entnehmen wir folgende Mitteilung über einen Fortschritt im Illustrations- Verfahren: -An der Vervollkommnung der Kornautotypie wird seit geraunier Zeit emsig gearbeitet. Auch Hofkunsthändler Edm. Gaillard in Berlin hat sich mit ihr eifrig beschäftigt und nun einen Kornglasraster von vorzüglicher Leistungsfähigkeit er funden. Das Verfahren bezweckt in der Hauptsache, denjenigen Interessenten, denen Linienautotypie für Buchdruck wegen der gleichmäßigen mathematischen Zerteilung der Halbtöne nicht ge fällt, eine andere Form dieser Auflösung, und zwar durch Korn zu bieten. Zugleich soll dieses Verfahren die Autotypie den Zwecken der Lithographie in Halbtönen zugänglich machen. Einige Reproduktionen in Kornautotypie, die im Januar- und Februarheft der von l)r. Ad. Miethe herausgegebenen Zeit schrift für Reproduktionstechnik (W. Knapp in Halle) mitgeteilt find, zeigen, daß sich mit den, Gaillardschen Kornglasrastcr vorzüg liche Ergebnisse erzielen lasten. Verschiedene Landschaften und das Portrait eines alten Herrn nehmen sich wie Originalzeich nungen auf Stein aus. Die Uebergänge sind bis zu ihren feinsten Nüancen wiedergegeben, und selbst in den tiefsten Schatten ist eine derartige scharfe Charakteristik der Technik beibehalten, daß fast jedes Korn zu sehen ist. Die Gesamtwirkung ist durchaus künstlerisch und läßt kaum vermuten, daß sie auf dem Wege eines Reproduktionsverfahrens erreicht ist. So ist in der Vervoll kommnung der Kornautotypie wieder ein bedeutender Schritt vorwärts gemacht worden.» Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Lälnsr Lüolwr-VsrstsiKsrunA vom 21. NLra bis 7. ^pril 1900. — Latalox ckor ausssrordontlioü rsiobbaltiAon unck llervorraxendsn Libliotbslcsn cksr t Herren IVilb. Lauor-Oüsseldork, Lkarrsr sw. l?raiw Hub. llintrsn-Löiv, Rentner dao. Lssslsr-Löln, Reli^ions- lsürsr krok. llisssew-^.aolrsn u. a., entkalkend ssltovs Tories aus allen IVisssnseliaktsAsbistsn, bssouckors: "Ideologie, Ossekioüts, darunter sing interessante 8ammlun^ Napolsona, 6snsaloAis, 6soAraplüs, Numismatik, luttsratur, LulturASsobiobts, Ouriosa, kraektvsrks unck Varia. Versteigerung Lu Löln am 21. Närn bis 7. ^pril 1900 äurob 1. N. Ilsbsrls (8. Kempert^' Löbns). 8". (162 8.) 5000 Nummern. 6eorg, Larl, Leklag vort - Latalog. Vsrrsieknis cksr im äsutsebsn Luokkandsl srsebisusnsn Lüobsr u. Randkartsn in saoklielrsr Anordnung. III. Land 1893 — 97, bearbeitet von Larl 6sorg. Hannover 1900, 8. Lsmmsrmaun. Lrsebeint in oa. 45 lus- kerungsn ä 1 ^ 30 ord., 1 ./t no. — 22. Lisksrnng: Hirtsn- brisks bis Insobrikten. I>sx.-8". 8. 673—704. Veröffentlichungen aus dem Museum Plantin-Mo- retus in Antwerpen. — Die Stadt Antwerpen hat einer Vereinigung von Buchhändlern, die unter dem Namen -Kunst verlag oes Plantin-Moretus-Museums- zusammengetreten sind, die Genehmigung erteilt, die Schätze der dortigen weltberühmten alten Druckstätte zu veröffentlichen. Leiter des Unternehmens ist Herr L. H. Smeding, Antwerpen, St. Jacobsmarkt 50. Die Vereinigung ist nunmehr an der Arbeit. Die Druckwerke der ehr würdigen (öffizin, wie auch die interessanten von vlämischen und deutschen Meistern hergestellten Kupferstiche, Holzschnitte, Ini tialen re., die sich noch jetzt im Hause Plantin-Moretus befinden, sollen in Faksimile-Nachbildung, bezw. in unmittelbaren Drucken von den ursprünglichen Platten, Holzschnitten und Typen neu herausgegeben werden. Das Unternehmen wird gewiß in weiten Kreisen mit Freude begrüßt werden. Pariser Weltausstellung 1900. — Der französische Handelsminister Millerand hat jetzt die Bedingungen festgestellt, unter denen auf der Weltausstellung Photographieen ausgenommen werden dürfen. Diese sind sehr scharf abgegrenzt und bieten den Ausstellern alle nur wünschenswerten Bürgschaften, wie aus folgender Zusammenstellung hervorgeht: Mit Handapparaten darf zu jeder Tageszeit photographiert werden; das Operieren mit auf gestellten Apparaten ist dagegen nur während einer einzigen Nach mittagsstunde gestattet. Für dieses muß eine besondere Ermäch tigung bei dem Generalkommissar nachgesucht und eine Abgabe entrichtet werden, die für eine Stunde auf 25 Frcs. festgesetzt ist, während das Abonnement für diese Ermächtigung während der Gesamtdaucr der Ausstellung 1000 Frcs. beträgt. Besondere Be achtung seitens der Photographen verdient der Artikel 3 des ministeriellen Erlasses. Dieser lautet: -Kein ausgestellter Gegenstand darf ohne schriftliche Er mächtigung des Ausstellers photographiert werden. Die Inter essenten müssen sich ferner von den ausländischen General kommissaren und Konzessionären die Erlaubnis für die photo graphische Aufnahme ihrer Paläste und Pavillons einholen. Sie nehmen die Gesamtverantwortung für die Aufnahmen auf sich und verbürgen sich dafür, daß gegen die Verwaltung der Ausstellung keinerlei Ansprüche geltend gemacht werden.» Wiener Abrechnung. — Die diesjährige Buchhändler-Ab rechnung in Wien findet, wie alljährlich, am 31. März im Saale des Kaufmännischen Vereins, I, Johannesgasse 4, statt. Die Ab rechnung erfolgt in Guldenwährung. Die nicht in Wien ansässigen Sortimenter sind berechtigt, bei Zahlung ohne Uebertrag ein Meßagio von 1"/„ den Wiener Verlegern vom Saldo in Abzug zu bringen. Stiftung für Zwecke der Wissenschaft. — Der könig lichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die soeben ihr zwei hundertjähriges Bestehen gefeiert hat, gehört auch eine Dame als Ehrenmitglied an. Es ist Frau Elise Wentzel, geb. Heckmann. Die Dame verdankt diese Auszeichnung' der großen Stiftung, die sie im Jahre 1894 für wissenschaftliche Unternehmungen bei der Akademie begründet hat. Das Stiftungskapital ist das be deutendste, das die Akademie je besessen hat; es besteht aus II/, Will. Mark. Bei Lebzeiten der hochherzigen Stifterin wird von den Nutzungen des Kapitals nur ein Betrag von 20000 Mark zur Verfügung gestellt. Zweck der Stiftung ist nach ihren Satzungen: -Durch Gewährung der erforderlichen Mittel oder Beihilfen zu den selben die Ausführung wichtiger wissenschaftlicher Forschungen und Untersuchungen zu ermöglichen oder zu fördern und die Ergebnisse der mit Hilfe von Stiftungsmitteln ausgeführten Arbeiten im Inter esse der Wissenschaft zu veröffentlichen.- Zunächst sind drei Unterneh mungen im Gange: die Herausgabe der griechisch-christlichen Schrift steller, die Herstellung des Wörterbuches der älteren deutschen Rechts sprache, sowie die botanisch-zoologische Erforschung des Nyassa-Sees und des Kinga-Gebirges. Die Arbeiten für das Wörterbuch der deutschen Rechtssprache stehen unter Leitung des Professors Richard Schröder in Heidelberg, der soeben zum korrespondierenden Mitgliede der Akademie ernannt worden ist. Der zoologische Leiter der Expedi tion nach Ostafrika, der dieKenntnis der dortigen Fauna schon außer ordentlich bereichert hat, ist Ur. Fülleborn, während der botanische Leiter Walter Goetze leider ein Opfer des Schwarzwasserfiebers geworden ist. — Frau Elise Wentzel, die Witwe des verstorbenen kgl. Baurats Hermann Wentzel, hat als Anerkennung ihrer Ver dienste bereits den Kaiser Wilhelms-Orden erhalten. Das Gutenberg-Denkmal in Wien.— Ueber das in der Ausführung begriffene Gutenberg-Denkmal für Wien verlautete in der dieser Tage abgehaltenen Generalversammlung des dortigen Graphischen Klubs, daß von der ursprünglichen Absicht, das Monument in Stein Herstellen zu lassen, abgegangen worden sei, und daß es nunmehr in Bronze ausgeführt werden solle. Die Vorarbeiten seien bereits so weit vorgeschritten, daß es noch im kommenden Herbst, und zwar im Monat September, enthüllt werden könne. Schon in den nächsten Tagen soll an dem für das Denkmal in Aussicht genommenen Platze auf dem Lugeck für kurze Zeit eine Schablone aufgestellt werden, worauf mit den Funda mentierungsarbeiten begonnen werden kann. Die ziemlich hohen Kosten des Monuments sind bis auf einen kleinen Betrag gedeckt. Das Jubelfest im Hause Costenoble in Jena. — Am 20. März beging, wie hier schon mitgeteilt worden ist, die bekannte Verlagsbuchhandlung Hermann Costenoble in Jena das Jubi läum ihres fünfzigjährigen Bestehens. Der Gründer der Firma steht heute noch in voller geistiger und körperlicher Frische als ein Vierundsiebzigjähriger an der Spitze. Eingeleitet wurde das Fest durch eine Vorfeier im -Para dies», bei der die Familienmitglieder, das Geschäftspersonal 316 Siebenundsecbzigster Jahrgang.
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