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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1900
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- Erscheinungsdatum
- 17.03.1900
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaas. 2141 ^ 63. 17. März 1900. reitet, ich meine vielleicht zwei oder drei Monate vorher angczeigt, hätte sich wohl jeder Verbraucher gefallen lassen, denn er konnte nach einer oder der anderen Richtung seine Dispositionen treffen, um nicht selbst zu Schaden zu kommen. Wie die Herren Fabrikanten aber vorgingen, trägt zunächst der Verbraucher den Ausschlag allein, und in vielen Fällen beträgt sein Geivinn nicht mehr, als er jetzt für das Papier an Aufschlag zahlen muß. Dazu noch die geradezu drakonischen Gesetze, die jetzt die Herren Fabrikanten diktieren. Gewichtsspielraum 4 Prozent nach oben muß bezahlt werden, nach unten aber wird dem Be steller nichts gut gerechnet. Gewichtsschwankungen 10 Prozent bei einzelnen Vogen! Bei Kollis werden nur die Rahmen als Tara abgezogen! Für Wechsel auf Nebenplätze wird Inkasso berechnet! Mehrlieferung von 30 Prozent zulässig!! -Ja, glauben denn die Herren, daß so und so viel Unter nehmungen, die auf bestimmte leichte Papiergewichte berechnet sind und sich bei Gewichtsschwankungen von 10 Prozent unmög lich fortführen lassen, deshalb zu Grunde gehen können, weil die Herren plötzlich auf so hohem Pferde sitzen? Ich glaube es nicht! Auch hier wird der Bogen brechen, wenn er zu straff ge spannt wird. Wer auf ein allzu hohes Pferd steigt, muß in der Regel bald wieder herunter, und so möchte ich hiermit eine Anregung geben, daß sich die Papierhändler und größeren Ver braucher vereinigten, um gegen zu weit gehende Forderungen der Papierfabrikanten eine feste Organisation zu bilden. Wenn uns die einheimischen Papierfabrikanten zu viel Schwierigkeiten machen, so werden wir uns wohl nach ausländischer (nordischer) Ware umsehen müssen. (gez.) Radetzki, Inhaber der Firma Gebr. Radetzki, Hofbuchdruckerei, Berlin.- Postkarten ohne Adresse. — Wie oft Postkarten ohne Adresse durch die Briefkästen eingeliefert werden und infolgedessen, sowie wegen unterlassener Nennung des Absenders weder bestellt noch zurückgegcben werden können, geht daraus hervor, daß neuer dings während eines einzigen Vierteljahres in fünf Ober-Post- direktionsbezirken zusammen gegen 5000 Postkarten ohne Adresse haben vernichtet werden müssen. Für das ganze Reichspostgebiet macht dies für ein Vierteljahr gegen 40 000, für ein Jahr egen 160000 Postkarten ohne Adresse aus, die endgiltig un- estellbar bleiben. Wird dazu noch die gleichfalls sehr große Zahl von Postkarten gerechnet, deren Aushändigung an die Empfänger wegen ungenügender oder unrichtiger Adresse nicht erfolgen kann, so ergiebt sich, daß eine außerordentlich große Zahl von Postkarten lediglich durch Verschulden der Absender nicht an den Empfänger gelangt. Die Mehrzahl der oft gehörten Klagen, daß Postkarten während der Postbeförderung in Verlust geraten seien, findet so ihre Erklärung. Bibliotheksbrand. — Bei einem Brande, der am 8. d. M. im Generalstabsgebäude zu St. Petersburg ausgebrochen war, sind in der dortigen Bibliothek 12735 Werke in 30000 Bänden vernichtet worden. Die Bibliothek zählte 117000 Werke in 280000 Bänden. Erhöhung der Papierpreise. — Am 20. d. M. soll in Hamburg in Streits Hotel eine Versammlung von deutschen, norwegischen und schwedischen Papierfabrikanten stattfinden, in der über ein Zusammengehen der skandinavischen Papier-Erzeuger mit den deutschen in Bezug auf die Verkaufspreise beraten werden soll. Anfang Mai soll eine weitere Versammlung in Kopenhagen folgen. Annahme an hoher Stelle. — Mit Allerhöchster Ent schließung vom 23. Februar l. I. wurden zwei Werke aus dem Verlage der Buchhandlung Moritz Perles in Wien der k. und k. Familien-Fideikommiß-Bibliothek einverleibt: 1. Die geistige und materielle Entwicklung Oesterreich-Ungarns im 19. Jahrhundert. Von Professor A. L. Hickmann; 2. Erzherzog Albrecht-Album mit Text von Oscar Teuber. Gleichzeitig wurde den Verfassern und dem Verleger der Aller höchste Dank bekannt gegeben. Verein Dresdner Buchhändler. — Der Verein Dresdner Buchhändler wird am Dienstag den 27. März, abends 8 Uhr, in Kneists Restaurant, gr. Brüdergasse 2, zur Hauptversammlung zusammentreten (vgl. die Anzeige im amtlichen Teil). Deutscher Ap othckerverein. — Die diesjährige Haupt versammlung des Deutschen Apvthekervereins wird in den Tagen vom 4. bis 6. September in Stuttgart abgehalten werden. Kunstausstellung. — Siebenundsechzigster Jahrgang. Münchens -Secession- eröffncte am 15. d. M. im Königlichen Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz zu München seine gewohnte Frühjahrs-Ausstellung. Sie umfaßt etwa dreihundert Werke der Malerei und der graphischen Kunst; außerdem wurde ihr der künstlerische Nachlaß an Bildern und Skizzen des jüngst verstorbenen Professors W. Dürr einverleibt. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: NittsilunAgn äsr VorlaAsbueübanckluvA 8. 6. Isubnsr in UsipmA. 33. 1aürg»,nz 1900, Hr. 1. 8". 42 8. Diese in zweimonatlichen Zwischenräumen veröffentlichten Mitteilungen, die unentgeltlich von der Verlagsbuchhandlung zu haben sind, sollen das Publikum von den erschienenen, unter der Presse befindlichen mnd vorbereiteten Unter nehmungen des Teubnerschen Verlags in Kenntnis setzen. Uhl, Gustav, Unterrichtsbriefe für Buchhändler. Ein Hand-,.' buch der Praxis des gesamten Buchhandels. II. Band, Liefe-?! rung 9. Die Buchführung des Verlegers. Von D. Schönwandt, p Gr. 8°. S. 307-406. Leipzig 1900, Verlag von Gustav Uhl. l ^ 1.50 no. bar, für Abonnenten 1.— bar. Personalnachrichten. f Otto Vogel, Zellstofffabrikant zu Zell-Wiesen- thal. — Am 4. März starb nach schwerem Leiden im besten Mannesalter der Gründer der Zellstofffabrik Zell-Wiesenthal, eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten im Papierfach, der erste, der durch Einführung von Fabrikationsverbesserungen die Herstellung großer Mengen völlig gleichmäßigen Sulfit-Zellstoffs ermöglichte und durch Gründung seiner Fabrik im Jahre 1880 und ihre verständnisvolle Leitung der Papierfabrikation neue, erfolgreiche Bahnen gewiesen hat. Er war ein Mitarbeiter Mitscherlichs in Hannöversch-Münden und erwarb von diesem die Licenz zur selbständigen Ausnutzung des Patents. Von Hause aus völlig unbemittelt, errang er sich unter den größten Schwierig keiten eine gründliche wissenschaftliche und fachmännische Bildung. Seine eigene Fabrik begann er mit unglaublich geringen Mitteln. Seine starke Persönlichkeit überwand alle Hindernisse und Vor urteile und schuf seinem Unternehmen durch die lange unerreicht zuverlässige Güte seiner Erzeugnisse einen schnellen und groß artigen Aufschwung. (Sprechsaal.) Pflichtexemplare in Preußen. Anfrage. Aus Anlaß einer Kontroverse wurde von der Verwaltung der Universitäts-Bibliothek in Bonn unter dem 3. Februar 1900 der Bescheid erteilt, daß: »die Beigabe einer -Vorrede» zu einem Vorlagenwerk doch als Begleitung eines gedruckten Textes angesehen und daher auf Lieferung des betreffenden Vorlagenwerkes bestanden werden müsse.» Diejenigen Herren Verleger, die in Pflichtexemplar-Angelegen heiten Erfahrung haben, werden nun höflichst ersucht, ihre An sichten darüber zu äußern, ob 1. eine solche Auslegung der preußischen Kabinettsordre vom 12. März 1847 und der Ministerial-Verfügung vom 17. April 1847, welche lautet, daß Kupferwerke als ablieferungspflichtig anzusehen sind, wenn sie in Begleitung eines gedruckten Textes, gleichviel von welchem Umfange und welcher Bedeutung erschienen sind, nicht erfolgreich angefochten werden könnte, da es sich um eine Vorrede handelt und in diesen Reskripten nur von Kupfer werken die Rede ist, und welche Behörde hierfür zuständig ist; 2. ob nicht eine Gesamteingabe der preußischen Verleger um Aufhebung dieser beiden obigen, heute längst veralteten und nicht mehr zeitgemäßen Verfügungen am Platze wäre. 0. 8. in D. Zum Thema Warenhäuser. Das Warenhaus Schmoller L Co. in Mannheim verkaufte Kabinettphotographieen unseres und anderen Verlages zum Preise von 48 anstatt 1 Unsere Nachforschungen ergaben, daß Schmoller die Bilder von einem Berliner Grossisten für 60 netto bezogen hatte. Indem er die Bilder also um 12 unter seinem Einkaufspreise feilbietet, benutzt er die gangbaren Süjcts offenbar als Lockvögel. Wir haben diesem Gebaren unserseits dadurch einen Riegel vorgeschoben, daß wir uns von sämtlichen Grossisten, mit denen wir in Verbindung stehen, die Erklärung geben ließen, nichts aus unserem Verlage an Warenhäuser zu liefern, wie wir selbst es natürlich auch nicht thun. München, 15. März 1900. Photographische Union. 287 Der Verein bildender Künstler
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