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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1903
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- Erscheinungsdatum
- 27.10.1903
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- Deutsch
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8550 Nichtamtlicher Teil. ^ 250, 27. Oktober 1903. Zahlung, sobald diese Mehrexemplare verkauft seien, ist keine Zahlung. Der Drucker braucht aber die betreffenden Mehr exemplare, selbst wenn Urheber und Verleger einig gingen in der Hereinnahme der Exemplare in die Auflage, nur gegen Barzahlung dem Verleger zu überlassen. Handelt es sich um ein größeres Werk, dessen Herstellungspreis erheb lich ist, so wird bei vertragswidrigem Mehrdruck im Interesse beider Vertragsteile (Urheber und Verleger) in der Regel von einer Vernichtung des kostspieligen Werks abgesehen werden. Die Vertragsparteien werden sich hier darüber schlüssig werden, ob der Verfasser die Mehrexemplare zu den Selbstkosten gegen Barzahlung vom Drucker übernehmen, oder ob der Verleger im Einverständnis des Verfassers die Mehrexemplare dem Drucker gegen Zahlung der Herstellungs kosten abnehmen und in die Auflage einbeziehen will. Kommt eine Einigung zwischen Verfasser und Verleger nicht zustande, und will auch elfterer die Mehrexemplare nicht selbst übernehmen, so hat der Drucker die Pflicht, die Mehrexemplare zu vernichten, nachdem er die Vertrags parteien zur Abgabe ihrer Willensentschließungen aufgefordert hat. Rechnet man aber, daß bei einem Werke von 2000 Auf lage 100 Freiexemplare und ca. 100 Zuschußexemplare über die Auflage gedruckt werden dürfen, so liegt im Falle von 300 Mehrdruck tatsächlich eine Überschreitung der vertrags mäßigen Auflage um 100 Exemplare vor. Diese 100 Exem plare wären also vom Verfasser entweder zu den Druck- und Papierkosten (Selbstkosten) zu übernehmen, oder vom Verleger im Einverständnis mit dem Verfasser zu den Herstellungs kosten abzunehmen, oder im Falle der Nichteinigung und Nichtübernahme durch den Verfasser vom Drucker zu ver nichten. Im letzter» Fall kann der Drucker selbstverständlich keinerlei Entschädigung für den Druck dieser Mehr-Exemplare vom Verleger verlangen, es sei denn, daß nicht er, sondern der Verleger den Mehrdruck verschuldet hat. Die gleichen Grundsätze gelten auch, wenn die Höhe der Auflage bei einem Verlagswerke von den Vertragsparteien nicht festgesetzt ist und ein Mehrdruck von über 1000 Exem plaren vom Drucker veranstaltet wurde. Die Zahl der nicht in die Auflage einzurechnenden Zuschuß- und Freiexem plare darf hier nur je 50 Exemplare betragen. vr. Schaefer. weniger, nämlich 2 764 406 Stück mit 5666 Millionen Mark Wert. Auch dieser Verkehr zeigt eine gewisse Steigerung. Die Zahl der aufgegebenen Postaufträge ist dagegen zurück- gcgangen. Diese beträgt nur noch 4 874 000 Stück gegen fast 4 954 000 Stück im Vorjahr. Die Summe der einzuziehenden Beträge ist von 618 auf 610 Millionen gefallen. Die Postnachnahmen haben dagegen zugenommen. Die Zahl der aufgegebenen Nachnahmen ist von 33 auf 36>/, Millionen gestiegen, ebenso die Beträge von 513 auf 571 Millionen Mark. Eingegangen sind 33,8 Millionen Nachnahmen (2>/, Millionen mehr) mit 596 Millionen gegen 554 Millionen Mark im Vorjahre. -Gedanken über Bibliographie«. — So betitelt sich eine kleine Schrift von V. Grundtvig, Assistenten an der Staats bibliothek in Aarhus, die als Sonderdruck aus dem »Central blatt für Bibliothekswesen« Bd. XX, H. 9/10, erschienen ist. Sehr interessant wird darin das Thema »Die Bibliographien der Biblio graphien« behandelt, ein Gebiet, auf dem der Verfasser ein um- assendes Wissen besitzt. Die Bibliographien machen eine ständig wachsende Literatur für sich aus, die ihre Übersichten erfordert, und die Anzahl dieser Übersichten ist allmählich so groß geworden, daß sie sogar eine Bibliographie »in dritter Potenz« hervorgerufen hat (A. G. S. Josephson: LiblioAraplnss ok LidlioAraxüies, Obioago 1901), eine Arbeit zu der die vorliegende Schrift ein gewichtiges Supplement bildet. Die Ausarbeitung von Bibliographien lediglich nach Titel angaben ohne Kenntnis vom Inhalt der Bücher und bisweilen mit unsicheren Sprachkenntnissen kann ab und zu komische Jrr- tümer verursachen. Der Verfasser der hier genannten Abhandlung hat z. B. eine -Bibliographie der deutschen Mundarten- unter »Xrt, cksntairs- aufgeführt gefunden; ein Werk über die Abstim mungslehre wird in einem der Kataloge des British Museum unter -Üsrsckit^» verzeichnet, also als Abstammungslehre auf gefaßt, während ein andrer Bibliograph zu erraten glaubt, daß das Wort »Lasrtrilr« ^sortr)-Ir, dänisch — Sonderdruck) der Name eines Verlegers ist. Mit Recht ruft denn auch der Verfasser aus: »Wahrhaftig, did Bibliographie ist nicht immer eine langweilige Wissenschaft.» (Nach klorck. LoAÜ.-ll'icksnäs.) Preisausschreiben. — Die Summe von 6000 Kronen für schriftstellerische und photographische Arbeiten hat die St. Josef- Bücherbruderschaft in Klagcnfurt zu Preisen bestimmt, und zwar für die beste lustige Volkserzählung 300 Kronen, für die zweitbeste 200 Kronen (Umfang höchstens 400 Druckzeilen), 100 Kronen für die beste, 50 Kronen für die zweitbeste Photo graphie. Der letzte Einsendungstermin ist der 1. Dezember 1903. Ferner sind bis zum 20. Dezember 1994 für das beste Buch- Manuskript (Umfang höchstens 17 Druckbogen) apologetischen, naturwissenschaftlichen, geschichtlichen oder gemeinnützigen Inhalts Preise von 3600 Kronen und 2000 Kronen bestimmt worden. Kleine Mitteilungen. Beförderung von Geld und Geldwerten durch die Rcichspost i. I. 1902. — Dem Leipziger Tageblatt wird folgendes mitgeteilt: li. 2. Nach der zum Teil vorliegenden Statistik läßt sich die Summe der Werte, welche die Deutsche Reichspost im vergangenen Jahre an die Empfänger ausgehändigt hat, auf 24 Milliarden 103 Millionen Mark berechnen. Die Hauptmasse dieser Beträge entfällt auf die Briefe und Kästchen mit Wertangabe. Von diesen wurden 7,4 Millionen Stück ausgehändigt, bei denen ein Wert von insgesamt fast 9,4 Milliarden Mark angenommen war. Gegen das Vorjahr ist dieser Verkehr um rund 150000 Stück mit 50 Millionen Mark Wert zurückgegangen; ebenso ist die Zahl der aufgegebenen Wertbriefe etwas gefallen. Diese betrug 7,54 Millionen mit 9607 Millionen Wert. Der Rückgang dürfte auf den wirt schaftlichen Niedergang im vorigen Jahr zurückzuführen sein. Hinter dem Gesambetrag der Wertbriefe, durch die der große Geldverkehr den Banken vermittelt wird, bleibt die Summe der Postanweisungen, die vorwiegend dem Kleinverkehr dienen, etwas zurück. Durch sie sind 8 Milliarden 442 Millionen Mark ausgezahlt worden, die sich auf fast 142 Millionen Stück verteilen. Die Summe der eingezahlten Postanweisungen ist etwas geringer; sie betrug 8 Milliarden 422 Millionen Mark in 141 Millionen Stück. Der Postanweisungsverkehr hat sich gegen das Vorjahr nach jeder Richtung hin gehoben. Die Stückzahl der ein- und ausgezahlten Postanweisungen ist um 7 Millionen, die Beträge sind um ziemlich 300 Millionen gestiegen. An dritter Stelle stehen die Pakete mit Wertangabe. Von diesen wurden 2 547 527 Stück mit einem Werte von ins gesamt 5858 Millionen Mark aufgegeben. Eingegangen sind etwas Eine dänische Bibliotheks-Statistik. — Schulinspektor Vogel-Jörgensen hat, einem in »Kjöbnhavn« (Kopenhagener Zeitung) mitgeteilten Bericht zufolge, an der -Godthaabsoejens Bibliothek-, die mitten in einem großen Arbeiterviertel Kopen hagens liegt, eine Untersuchung darüber vorgenommen, welche Bücher am meisten gelesen werden. Es sind in einem Jahr etwa 25 000 Bände ausgeliehen worden. Davon besteht mehr als die Hälfte, 57'/, Prozent, aus dänischer Belletristik. Unter den Verfassern weist Carit Etlar die höchste Ziffer auf; 1642 Bände wurden ausgeliehen. Danach folgen: H. F. Ewald 750, Schandorph 662, Bergsöe 557, Sophus Bauditz 367, Holger Drachmann 364, Jngemann sowie Zacharias Nielsen jeder 354, Carl Möller 327, Maglekilde-Petersen 287,. Henrik Pontoppidan 266, Herman Bang 230, Gustav Wied 224^ H. C. Andersen 185. Als viel gelesene Autoren werden außerdem genannt: Karl Gjellerup, Hostrup, Goldschmidt, Erik Bögh, Holberg, Amalir Skram, Carl Ewald, Karen-Michaölis, Thyregod, Kaarsberg. Als wenig gelesen werden genannt: Edvard Brandes^ Andersen-Nexö, Johann Skjoldborg, Svend Leopold, Emma Gad, Joh. V. Jensen, Viggo Stuckenberg, Ove Rode, Edith Nebclong^ Edvard Söderberg u. a. Dabei ist jeooch zu berücksichtigen, daß die meist gelesenen Bücher nicht nur, obwohl in mehreren Exemplaren vorhanden, stets ausgeliehen sind, sondern auch oft vergebens gefordert werden^, weshalb die Zahlen für die am meisten verlangten Schriftsteller er höht werden müßten, um genau den Geschmack des Publikums anzu geben. Naturgemäß ist auch die Zahl höher für einen Verfasser zahlreicher Bände, als für den eines oder weniger Werke. Das Ergebnis der Statistik ist dieses: die große Menge den
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