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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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nischen Volkszeitung, — Hofrat Dr. für. Joh. Fasten rath, — Geheimrat Professor Dr. Hermann Hüffer, Bonn, — Karl Freiherr v. Per fall, Redakteur der Kölnischen Zeitung, — Dr. Ludwig Salomon, Elberfeld, — Ernst Scherenberg, Elberfeld, in Tätigkeit treten. Die fünf Stiftungspreise find: natürliche Blumen mit gestickter Schleife und das Recht, die Blumen königin zu wählen, für den Dichter des besten Liebesgedichts; — ein goldncs Veilchen für das beste religiöse Gedicht; — eine goldne Kornblume für das beste Vaterlandsgedicht; — eine goldne wilde Rose für die beste Novellette in Vers oder Prosa, die den Rauni eines Feuilletons nicht über schreiten darf, — eine goldne Nelke für ein humoristisches (nicht karnevalistisches) Gedicht in kölnischer Mundart. Dr. Ernst Henrici, Baltimore, hat einen Becher für das beste singbare deutsche Lied im Volkston (nicht Dialekt) als außerordentlichen Preis gestiftet. Voraussichtlich wird der König von Spanien einen außerordentlichen Preis (silbervergoldete Lilie) für das beste deutsche Naturgedicht stiften, und wahrscheinlich wird auch die Stadt Köln wieder einen silbernen Ehrenpokal dem Verfasser des besten Gedichts über einen Stoff aus der kölnischen Geschichte oder Le gende spenden. Ein großer Verlagserfolg. — Der Frankfurter Zeitung entnimmt das Leipziger Tageblatt folgende Mitteilung aus London vom 20. o. M. über einen großen buchhändlerischen Erfolg: Das literarische Ereignis der Saison ist die soeben veröffent lichte Biographie Gladstones von John Morley. Daß der Gegenstand sowohl, als auch der Name des Biographen eine große Anziehungskraft ausüben würden, wußte man; aber der große buchhändlerische Erfolg hat doch einiger maßen überrascht. Die erste Auflage betrug nicht weniger als 125 000 Exemplare und soll heute, nach sechs Tagen, bereits nahezu ausoerkauft sein. Bestellungen auf 50 000 Exemplare sollen sich in den Händen der Verleger befunden haben, bevor das Werk erschien, und am Erscheinungstage be förderten 20 Frachtwagcn eine Last von 80 000 Kilo, ausschließlich aus Exemplaren des Morleyschen Werkes bestehend, an die ver schiedenen Londoner Sortimenter. Wie kapitalkräftig ein Verlags haus sein muß, das dergleichen unternimmt, mag daraus her vorgehen, daß allein des Verfassers Honorar 10 000 (200 000 ^) betragen hat. Anderseits ergibt die Auflage von 125 000 Exemplaren, ä 42 sb. netto, den nicht unansehnlichen Erlös von 5^ Millionen Mark, und wenn davon auch der den Sorti mentern eingeräumte Rabatt abgeht, so sind dies doch Zahlen, wie sie in der Geschichte des Buchhandels nicht oft Vorkommen. Berliner Presse-Klub. — Der Berliner Presse-Klub hat beschlossen, sich aufzulösen. Ein von der Generalversammlung ernannter Ausschuß wird das Klubvermögen liquidieren. Zu Mitgliedern des Liquidierungsausschusses wurden — mit dem Recht der Zuwahl — die bisherigen Vorstandsmitglieder Herren Chefredakteur Vach mann und Justizrat M. Kemp ner bestellt. Ausstellung »Die Kinderwelt« in St. Petersburg. — Der Eröffnungstag der internationalen Ausstellung »Die Kinder welt« in St. Petersburg, der für spätere Zeit im kommenden Winter angesetzt war, ist auf den 27. November n. St., den Geburtstag der Kaiserin-Witwe Maria Feodorowna, der Protektorin der Aus stellung, vorgerückt worden. Grimms Wörterbuch. — In der Beilage zur Allgemeinen Zeitung wird folgendes mitgeteilt: Der langsame Gang der Ar beiten am Grimmschen Wörterbuch wird seit langer Zeit in wissen schaftlichen Kreisen als ein schwerer Übelstand empfunden. Nun mehr hat die Philologenversammlung zu Halle am 8. Oktober nach einem Vortrag des Dr. Mathias aus Burg bei Magdeburg ein stimmig eine Eingabe folgenden Inhalts an den Reichs kanzler beschlossen: -Die Regierung möge durch Gewährung von ausreichenden Mitteln die bisherigen Mitarbeiter, soweit diese nicht schon, wie es in Göttingen geschieht, mit andern gemeinsam tätig sind, in den Stand setzen, tüchtige Mitarbeiter heranzuziehen, die sich nicht im Nebenberufe mit dem deutschen Wörterbuchs zu beschäftigen, sondern ihm ihre ganze Kraft zu widmen hätten, damit in etwa zehn bis zwölf Jahren eine Vollendung des ganzen erreicht werden könne; zugleich den durch Bibliotheksdienst neuerdings völlig in Anspruch genommenen Bearbeiter des umfangreichsten Buchstaben D beruflich soweit frei machen, daß seine Tätigkeit dem Wörterbuche ausschließlich zugute kommen kann.« Verein der ungarischen Buchhändler. — Am vergangenen Sonntag, 25. Oktober, hielt der Verein der ungarischen Buch händler (NaAzmr lröv^vlrsrssüsclölr SA^lets) in Budapest seine diesjährige Hauptversammlung ab. Es war die fünfundzwanzigste, und mit ihr wurde zugleich das Jubiläum des fünfundzwanzig jährigen Bestehens des Vereins gefeiert. Volksbibliotheken in Paris. — Die Stadt Paris besitzt zur Zeit (nach E. Reyer in den -Fortschritten der volkstümlichen Bibliotheken- (Leipzig 1903, W. Engelmannj) 81 städtische, von Beamten der Stadt verwaltete Volksbibliotheken, die für jeden über 16 Jahre alten Leser frei zugänglich sind. Der Regel nach ist in einer jeden derselben sowohl für Ausleihbibliothek wie für den Lesesaal ein Bibliothekar, ein Unterbibliothekar und ein Diener an gestellt, so daß in einer Bibliothek mit Lesehalle sechs Beamte tätig sind. Die Gesamtsumme der jährlichen Aufwendungen der Stadt Paris für Volksbibliothckszwcckc beläuft sich auf rund 400 000 Frcs. Die Inanspruchnahme der Bibliotheken belief sich nach der amtlichen Statistik für sämtliche Ausleihbibliotheken und Lese hallen für das Jahr 1899, die letzte nach dieser Richtung statistisch bearbeitete Periode, auf insgesamt 2 255 813 Buchbenutzungen. Reformationsfest. — Für den Verkehr mit Leipzig sei wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß das Reformationsfest (Sonnabend den 31. Oktober) in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag begangen wird und daß die Geschäfte in Leipzig, auch die Kontorgeschäfte, an diesem Tage ruhen. Bußtag. — Im Anschluß an Vorstehendes sei auch auf den nächsten sächsischen Bußtag (Mittwoch den 18. November) hin gewiesen. Personalnachrichten. Präsidentschaft des Reichsgerichts. — Der Reichsgerichts- Präsident Kaiserliche Wirkliche Geheime Rat Dr. von Oe hlschläg er wirb mit Ende dieses Monats sein Amt niederlegen und sich in den Ruhestand zurückziehen. Zu seinem Nachfolger ist der Direktor im Reichsjustizamt Wirkliche Geheime Rat Dr. Gutbrod ernannt worden. Gestorben: am 18. September, wie wir verspätet erfahren, der früherere Verlagsbuchhändler und Numismatiker Herr Dr. Eugen Merzbachcr in München. (Sprechsaal.) Probe-Nummern von »Mode und Haus«. (Vgl. Nr. 241, 245 d. Bl.) Meine Kontroverse mit der Firma John Henry Schwerin ini Börsenblatt Nr. 241 hatte ich bereits all acta gelegt; doch drückt mir die Art und Weise, wie die angegriffene Firma sich auch auf den Angriff der Cruseschen Buchhandlung in Hannover im Börsen blatt Nr. 245 zu rechtfertigen sucht, noch einmal die Feder in die Hand. Ich erkläre, daß ich die Probenummer (mit dem roten Bestell zettel an das Postamt) über Leipzig erhalten habe, nicht von privater Seite. Daß da bei der Expedition ein Versehen unter gelaufen ist, gebe ich gern zu. Aber eben dadurch habe ich glück licherweise von den Schwerinschen Manipulationen Kenntnis er halten. Die an Private direkt versandten Probenummern sind aber nicht nur an »Gutsbesitzer, Pächter, Förster usw., die, zumeist fern von den Städten, auf die Post angewiesen sind« — verschickt, sondern z. B. auch nach der Stadt Göttingen, wo 7 Handlungen Bestellungen auf Zeitschriften annehmen. Auch sind mir unterdes Mitteilungen von Kollegen aus andern Städten zugegangen, wonach z. B. Prospekte über Große Modenwelt mit den gleicherweise adressierten Postkarten auch den Stadtauflagen politischer Zeitungen beigelcgen haben. Mir persönlich liegt zwar an Abonnenten auf die sämtlichen Schwerinschen Zeitschriften nichts, denn es ist nichts dabei zu ver dienen. Deshalb haben sich in vielen Städten die Sortimenter zusammcngetan und erheben ein Bestellgeld. Letzteres scheint die Firma Schwerin aber den Buchhändlern auch nicht zu gönnen, denn auf den in den Tageszeitungen beigelegten Prospekten be findet sich folgender Passus: »Achten Sie genau auf den Preis von 1 ^ pro Quartal (bei „Große Modenwelt"!).« Inwiefern also die genannte Firma, wie sie sagt: »die Buch händler in jeglicher Hinsicht zu unterstützen bereit ist« — das er gibt sich aus dem vorstehenden nicht. Göttingen, 24. Oktober 1903. Otto Carius.
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