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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1903
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- 1903-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1903
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- Deutsch
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7636 Nichtamtlicher Teil. 228, 1. Oktober 1903 Bibliotheksarbeit durch das englische Parlament wird stark hervor gehoben und die Schwierigkeit weiterer Entwicklung und Vervoll kommnung im Bibliotheksbetrieb ohne vermehrte Zuschüsse gezeigt. Browns Handbuch gibt einen sehr angemessenen Überblick über alle Zweige des modernen englischen Bibliothekswesens und Hunderte von Nachweisen über die einschlägige Literatur zu weiterer Auskunft. Kleemeier. Jubiläen. — Der heutige 1. Oktober ist als Gedenktag von Geschästscröffnungen für eine Reihe von angesehenen Firmen von Bedeutung. Als erste von ihnen nennen wir die Verlagsbuchhandlung I. Guttentag in Berlin, die seit dem 1. Oktober 1853 besteht, sich schnell eine führende Stellung erworben und ungeachtet mehr fachen Wechsels in Besitz und Leitung sich diese Stellung durch fünf zig Jahre ehrenvoll erhalten hat. Genau gerechnet ist der Verlag schon älter als fünfzig Jahre. Denn als Immanuel Guttentag am 1. Oktober 1853 sein Verlagsgeschäft unter eignem Namen eröffncte, nahm er aus der bis dahin (seit 1842) von ihm innegehabten T. Trautweinschcn Buch- und Musikalienhandlung den Buchverlag in sein neues Geschäft herüber. I. Guttentag starb am 21. Februar 1862. Sein gut entwickeltes Verlagsgeschäft wurde für Rechnung der Erben durch Franz Vahlen sortgcsührt, bis es am 1. Januar 1864 in den Besitz von Frau Witwe Guttentag und Franz Vahlen überging. Der letztere schied im November 1869 aus der Firma aus, die Leitung wurde Wilhelm Müller übertragen. Am 1. April 1871 wurde das Geschäft durch D. Collin käuflich er worben, der den Wortlaut der Firma in I. Guttentag (D. Collin) änderte. Teilhaber waren bis 1. Juli 1877 Wilhelm Müller, von 1877 bis 31. Dezember 1885 Oskar Häring. Am 1. Januar 1886 wurde Hugo Heimann Mit besitzer, übernahm am 1. Januar 1890 das Geschäft für alleinige Rechnung und firmierte vom 1. Oktober 1890 ab wieder »I. Gutten tag, Verlagsbuchhandlung«. Hugo Heimann trat am 27. Sep tember 1898 nach sehr erfolgreicher Geschäftsführung vom Besitz der Handlung zurück. An seine Stelle trat als Inhaberin eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, als deren Geschäftsführer die Herren CH. v. Bornhaupt, Or. W. de Gruyter und Oskar Schuchardt tätig sind. Die Verlagshandlung hat von Beginn an den Schwerpunkt ihres Wirkens auf die Pflege der Rechts- und Staatswisscnschaften gelegt und, wie unfern Lesern bekannt, insbe sondere auf diesem Gebiete Achtungswertes, Bedeutendes geleistet.— Gleichfalls auf 50 Jahre gedeihlichen Bestehens und Wirkens darf am heutigen Tage die Buch- und Antiqunriatshandlung H. R. Mecklenburg in Berlin zurückblicken. Sie wurde am I. Oktober 1853 durch Eduard Kühn gegründet und ging am 16. Juni 1857 an Hermann Rudolf Mecklenburg über. Seit dem 29. März 1897 ist sie im Alleinbesitz von Hugo Gustav Rudolf Mecklenburg. — Auch die Kunst- und Buchhandlung Louis Pernitzsch in Leipzig ist am 1. Oktober 1853 gegründet worden. Sie wurde durch Louis Pernitzsch als Antiquariat eröffnet und am 1. März 1860 zur Buch- und Kunsthandlung erweitert. Das blühende Geschäft hat sich im Familicnbesitz erhalten. Seit dem 18. Februar 1898 ist cs im Besitz des Herrn Paul Eduard Theodor Gruhl, des Schwiegersohns des Gründers. — Gleichfalls ein fünfzigjähriges Jubiläum feiert in diesen Tagen (5. Oktober) die Buchhandlung S. Berg in Bützow in Mecklenburg. Ihr Bestand geht auf den 1. Oktober 1844 zurück, an welchem Tage sie Otto Holzhausen ins Leben rief. Am 5. Oktober 1853 übernahm sie Salomon Berg, gab ihr den Firma namen S. Berg und führte sie in einem arbeitsreichen und erfolg gesegneten Sortimenterleben durch lange Jahrzehnte in Ehren weiter, bis er vor einem halben Jahre, am 6. März 1903, als Sechsundachtzigjähriger aus dem Leben schied. Die Handlung befindet sich seitdem im Besitz der Witwe. — Ein persönliches Jubiläum fünfzigjähriger Berufstätigkeit begeht am heutigen Tage der Prokurist und Vertriebsdirektor im Hause Bibliographisches Institut (Meyer) in Leipzig, Herr Ernst Pfalz. Der in weiten Kreisen des Buchhandels persönlich bekannte und allseitig geschätzte Kollege trat am 1. Oktober 1853 in Michelsens Buchhandlung (Goetze L Mierisch) in Leipzig in die Lehre, arbeitete dann von 1858 bis Ende 1859 bei Friedr. Ludw. Herbig (F. W. Grunow) und vom 1. Januar 1860 ab bei Theodor Thomas in Leipzig als Gehilfe. Bei letzterer Firma kam er zuerst mit dem damals noch in Hildburghausen ansässigen Bibliographischen Institut in enge geschäftliche Berührung, indem er dessen Kommission und Auslieferung besorgte. So gehört er dieser großen Firma mithin fast 44 Jahre an. 1869 wurde er durch Hermann Julius Meyer nach Hildburghausen berufen und als Leiter an die Spitze der buchhändlerischen Abteilung des Hauses gestellt. Damit fiel ihm eine Aufgabe zu, die bei dem großartigen Wachstum des Geschäfts, insbesondere nach dessen Ver legung nach Leipzig (1874), die höchsten Anforderungen an seine Arbeitskraft, Umsicht und Hingebung stellte, Anforderungen, denen der treffliche Mann allezeit gerecht zu werden wußte, treu seinem Wahlspruch: -Erfülle deine Pflicht und erstrebe das Äußerste, um das Möglichste zu erreichen.« Das Kaiserschloßbild im »Vorwärts». — Zu der An- elegenheit des im »Vorwärts» veröffentlichten -Kaiserschloß- ildes- ging dem »Schwäbischen Merkur» folgende Erklärung des Verlegers der »Architektonischen Rundschau«, Herrn Kommerzien rat Engelhorn-Stuttgart, zu: »Die Nummer der „Architektonischen Rundschau", die dieses Projekt enthalten wird, ist noch nicht erschienen, sondern wird erst im Lauf der nächsten Woche ausgegeben. Das Projekt kann somit nur auf unrechtmäßige Weise an den -Vorwärts» gelangt sein, und ich behalte mir vor, gerichtlich gegen diesen Mißbrauch meines Eigentums vorzugehen.« Leipziger Buchbinderei - Aktiengesellschaft, vorm. Gustav Fritzsche, Leipzig. — Die ordentliche Generalversamm lung am 28. September entsprach den Vorschlägen der Verwaltung und genehmigte die Verteilung des in Höhe von 127 655 79 H erzielten Reingewinns durch libertrag von 3247 79 H auf den gesetzlichen Reservefonds, durch Gewährung der Tantieme von 2000 an den Aufsichtsrat, durch Zuweisung einer außergewöhn lichen Gratifikation von 10 000 an Vorstand und Beamte, durch Rückstellung von 62 700 auf Debitoren-Reservekonto und für Zinsverlust und durch Vortrag von 49 708 auf neue Rech nung. Das satzungsgemäß ausscheidende Mitglied des Aufsichts rats Herr Hugo Keller, stellvertretender Direktor der Allgemeinen Deutschen Kredit - Anstalt, wurde einstimmig wiedcrgewählt. Auf die Anfrage eines Aktionärs gab der Direktor der Gesellschaft, Herr Kommissionsrat Hugo Fritzsche, eingehenden, die Versamm lung befriedigenden Aufschluß über den Ankauf der Vereinigten Dampfbuchbindereien Baumbach L Co. durch die Leipziger Buch binderei-Aktiengesellschaft. Süddeutsches Verlags-Institut, Stuttgart. — Der Reingewinn aus dem Geschäftsjahr 1902/03 beträgt 130 012 ^ 62 H (gegen 80 462 93 -ß im Vorjahr). Das Aktienkapital beträgt 355 000 das Hypothekenkonto 126 820 ^6. Die am 28. Sep tember abgehaltene Generalversammlung genehmigte die Bilanz vom 30. Juni 1903 und beschloß die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent (5 Prozent i. V.), ferner einer außerordentlichen Auszahlung aus dem Gewinn mit 150 ^ pro Aktie. Im Bilanzkonto haben sich zu ihrem Vorteil verändert: Bar- und Wechselbestand mit 40198.41 geg. 19 763.37 i. V. Bankguthaben 48 555.35 „ ^ 21210.50 i. V. Sonstige Debitoren ^ 122 140.03 „ 48 644.67 i. V. während Kreditoren auch in diesem Jahr überhaupt nicht vor handen sind. Außer den reichlichen regulären Abschreibungen wurde auch der Gewinnvortrag aus 1901/02 mit 28 175 65 H zu außerordentlichen Abschreibungen verwendet. Die Aussichten werden auch für das laufende Geschäftsjahr als günstig bezeichnet. Personalnachrichten. Gedenktag. — Am Freitag den 2. Oktober werden hundert Jahre verflossen sein seit der Geburt des am 11. November 1860 frühzeitig verstorbenen Leipziger Buchhändlers Otto August Schulz, des Gründers der jetzt von seinem Sohne, Herrn Her mann L-chulz, geleiteten Firma dieses Namens, insbesondre aber des Adreßbuchs für den deutschen Buchhandel (des jetzt vom Börsenverein herausgegebenen »Offiziellen Adreßbuchs«), das er mit dem Jahrgang 1839 begonnen und in langer Folge der Jahrgänge — in spätern Jahren unterstützt durch seinen Sohn Hermann und nach seinem Tode durch ihn abgelöst — in peinlich gewissenhafter Arbeit gepflegt und ausgebaut hat. Sein Name lebt noch heute im Munde jedes ältern Buchhändlers, der sein Adreßbuch nicht anders als mit dem gewohnten Namen »der Schulz« bezeichnet. Daß Otto August Schulz auch lebhaften Anteil an der Schaffung des Börsenblatts hatte und daß er dessen erster Redakteur war, der diesem Amte freilich schon nack einem halben Jahr (1. Januar bis 30. Juni 1834) entsagte, dürfte weniger bekannt sein. Als Bibliograph hat sich Otto August Schulz durch seine vorzügliche Bearbeitung der Bände 8 und 9 von Heinsius Allgemeinem Bücherlexikon (1828 bis 1841) einen Namen gemacht. Otto August Schulz war auch unter den Gründern des Buch handlungs gehilfenvereins zu Leipzig einer der eifrigsten, und seiner Tatkraft insbesondre ist dessen Entstehung zu danken. Die hundertste Wiederkehr seines Geburtstags weckt bei manchem Leipziger Kollegen gewiß alte Erinnerungen an den willens- und arbeits starken Mann, der seinem Beruf mit ganzer Seele ergeben und immer darauf bedacht war, ihm nützlich zu sein, das Gemein wohl der Kollegen zu fördern.
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