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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1903
- Sprache
- Deutsch
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7818 Amtlicher Teil. ^ 225, 28. September 1903. »Maßnahmen, die die ganze Nation gefährden«, »ein Anmaßen der Gerichtsbarkeit«, und er wagt zu behaupten, daß vom Börscnverein gerade diejenigen wegen unlauteren Wettbewerbs angcklagt und verfolgt werden, die »das taten, was jedem ordentlichen Kaufmann immer zur Ehre gereicht hat«! — Der Börsenverein hat endlich, um eine erhebliche Gefährdung des Bnchhüudlerstandes und eine Gefahr seines wirtschaftlichen Niedergangs zu beseitigen, aus ehrlicher sozialpolitischer Überzeugung in einer für den Buchhandel der gesamten gesitteten Welt vorbildlich gewordenen Weise den Schutz des Ladenpreises zu gnnsten der Erhaltung eines gebildeten Sortimenterstandes erkämpft, ehrliche Einhaltung des vom »Produzenten« nach den Gesetzen der Absatzmöglichkeit und Konkurrenz festgesetzten Verkaufspreises vom »Detaillisten« verlangt; er hat die freie Konkurrenz nicht beseitigt, sondern sie ans das Gebiet der sachkundigen Beratung und raschen Befriedigung des »Konsumenten« gelenkt; er hat einen wirtschaftlichen Kampf geführt, dessen Berechtigung auch von den höchsten Gerichten, einschließlich des Reichsgerichts, anerkannt worden ist. — Und das nennt der Verfasser (239): »eine über die Wissenschaft verhängte Besteuerung, die Unterdrückung des freien Verkehrs, unchristlichen Wucher«! — Wenn auf den Schreibtisch des Verfassers vertrauliche Aktenstücke des Börsenvereins geflattert sind, und er kein Bedenken getragen hat, von diesen einen uns verletzenden Gebrauch zu machen, so überlassen wir das Urteil über diese Praxis getrost seinen Bernfsgenossen. Unsere Bernfsgenossen wissen, daß, wenn auch der Börsenverein wie selbst jeder Privatmann bestrebt ist, seine Sorgen und seine geschäftlichen Verhältnisse vor den Augen der Außenwelt geheim zuhalten, doch keine einzige seiner Maßnahmen das Licht der Öffentlichkeit zu scheuen hat! Von demjenigen Mitglicde des Börsenvereins, welches durch Auslieferung der drei ihm anvertrautcn Schriften einen Vertranensbruch begangen hat, dürfen wir aber erwarten, daß es in der nächsten Hauptversammlung diejenigen Anträge stellen und begründen wird, die ihm erforderlich scheinen, um zugunsten der Allgemeinheit angebliche Mißstünde des Börsen vereins und des deutschen Buchhandels zu beseitigen. Unfern Verlcgermitgliedern sprechen wir es aus, daß der Z 3, Ziffer 5d der Satzungen des Börsenvereins für regelmäßige Lieferungen an den »Akademischen Schutzverein« und dessen Zweigvereine nicht in Anwendung kommen kann, da nur »in Ansnahmefüllen« an Vereine zu besonders ermäßigten Preisen geliefert werden darf. Unfern Sortimentermitgliedern, den Antiquaren und Kommissionären gegenüber erklären wir, daß der 8 3, Ziffer 6 der Satzungen verbietet, gegen den Willen des Verlegers an den Schutzverein und dessen Zweigvereine über haupt zu liefern, und daß, im Falle der Zustimmung des Verlegers zu einer Lieferung, an diese Vereine nur nach Maßgabe der 1 und 2 der neuen Verkaufsbestimmungen geliefert werden darf. Unfern Mitgliedern und den Nichtmitgliedern, dem ganzen deutschen Buchhandel aber sprechen wir die Bitte aus, die Bedeutung des Bnchcrschen Angriffs nicht zu überschätzen und die ersten Lebenszeichen des »Akademischen Schutzvereins« ruhig abznwartcn. Der Vorstand des Börsenvereins wird rechtzeitig, unter Mithilfe seiner Organe, den ihm aufgedrängtcn Kampf mit allen ihm zu Gebote stehenden ehrlichen Mitteln durchführen. Auch heute noch hoffen wir aber, daß die künstlich entfachte Erregung dem ruhigen Urteil der Mehrzahl der Gebildeten weichen wird, welche die lebensnotwendige Gemeinschaft zwischen Wissenschaft und Buchhandel höher bewerten, als die Ersparnis einiger Pfennige Rabatts. Nachdem die seit einem Jahrhundert erstrebte und in den letzten Jahrzehnten durch den Vorstand des Börsenvereins und den Vereinsausschuß, durch die Verlegervereine und Kreis- und Ortsvereine, sowie durch den Kommissionärverein energisch geförderte »Abschaffung oder doch Verminderung des Kundenrabatts« nunmehr, wie auch Herr Professor Bücher anerkennt, tatsächlich in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, im ganzen Buchhandel und selbst im Mnsikalienhandel erreicht ist, dürfen wir die Überzeugung hegen, daß es der Gesamtheit der ehrenwerten Buch händler auch gelingen wird, schwer Errungenes zu erhalten. Leipzig, den 25. September 1903. Der Vorstand des Vörsenvererns der Deutschen Buchhändler ;u Leipzig. Albert Brockhaus. vr. Wilh. Ruprecht. Rudolf Winkler. Ernst Bollert. Alexander Francke. Bernhard Hartmann. Die vorstehend abgedruckte Bekanntmachung ist seitens des Börsenvereins-Vorstandes in je einem Exemplar an sämtliche Professoren und Dozenten der Universitäten und technischen Hochschulen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz versandt worden. Sonderdrucke stehen dem Buchhandel kostenlos zur Verfügung. Die Redaktion.
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